Fracking - Hydraulische Risserzeugung
Flammen aus dem Wasserhahn, kranke Menschen, tote Tiere: Trotz vieler Alarmzeichen setzen die USA flächendeckend auf Fracking. Wie gefährlich ist die Gas-Fördermethode wirklich? Das explosive dokumentarische Roadmovie von John Fox wurde für einen Oscar nominiert und mehrfach ausgezeichnet.
Überall in den USA wird intensiv nach Schiefergas gesucht. Das Ziel besteht darin, durch die Gasgewinnung unabhängig von Erdölimporten zu werden und somit die Energieautonomie des Kontinents zu gewährleisten. Halliburton, das marktführende Unternehmen für Gasförderung in den USA, hat das Fracking [4] entwickelt. Dabei wird nach Tiefbohrungen Wasser, zumeist mit Quarzsand vermischt, in das Gestein gepresst, um dort Risse zu erzeugen und offen zu halten. Dadurch wird die Durchlässigkeit der Gesteinsschicht erhöht, und Fluide wie Erdgas, Erdöl oder Wasser können leichter zur Bohrung fließen und an die Oberfläche gefördert werden.
Dank dieser Fördertechnik wollen die USA zum "Saudi-Arabien des Schiefergases" werden. Aber welche Gefahren birgt diese Methode? Als der Filmemacher Josh Fox ein Schreiben erhielt, in dem er aufgefordert wurde, seinen Boden für Bohrungen zu vermieten, beschloss er, durchs Land zu fahren und den wohl gehüteten Geheimnissen, Lügen und Giften auf die Spur zu kommen. In den Staaten Colorado, Wyoming, Utah und Texas suchte der Regisseur vom neuen Gasboom betroffene Landsleute auf und sprach mit Wissenschaftlern, Politikern und Vertretern der Gasindustrie.
Das Ergebnis seiner Untersuchung lautet: Das Fracking ist eine Umweltkatastrophe von nie gekanntem Ausmaß. Verschmutzung der Luft, der Wasserwege, des Grundwassers, chronische Gesundheitsprobleme, Tiersterben und brennbares Trinkwasser sind Folgen dieser umstrittenen Technik der Rohstoffgewinnung.
Der Dokumentarfilm GASLAND von Josh Fox ist eine aufregende Untersuchung, die die Welt vor einer Katastrophe warnt, die durch das Fracking drohen könnte.
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► Literatur zum Thema:
Ugo Bardi: Der geplünderte Planet. Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen.
oekom verlag, München 2013, 360 Seiten, 22.95 €, ISBN 978-3-86581-410-4 > Leseprobe siehe Anhang
Dieter Eich und Ralf Leonhard: Umkämpfte Rohstoffe. Märkte, Opfer, Profiteure
Christoph Links Verlag GmbH, Berlin 10/2013, 208 Seiten, 16.90 EUR, ISBN: 978-3-86153-710-6
⇒ Fracking: Die Angst vor den tiefen Löchern > FAZ-Artikel v. 10.05.2014, von Georg Küffner - weiter [5]
⇒ Fracking: Amerika im Gasrausch > DIE ZEIT Nº 07/2013, von Christian Tenbrock und Fritz Vorholz – weiter [6]
Grafikquelle: Schematische Darstellung der potentiellen Umweltrisiken einer Bohrung. Autor: Mike Norton, britischer Geologe. Quelle: Wikimedia Commons [7]. Diese Datei ist unter der Creative-Commons [8]-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ [9] lizenziert.