Der Einzug des Irrationalen in das Leben unserer Gesellschaft

Pazifismus oder Widerstand?

von Egon W. Kreutzer, Elsendorf

Egon-Wolfgang-Kreutzer-EWK-Orakel-aus-Niederbayern-Elsendorf-Tabubrecher-Sarkasmus-Paukenschlag-Nonkonformismus-Kritisches-Netzwerk-Selbstdenker-ZynismusAm Wochenende sind mir zwei „Geschichten“ begegnet.

Erst habe ich ein Buch mit dem Titel "Romain Rolland – Der Erste Weltkrieg aus Sicht eines Pazifisten" [1] in die Hand genommen, das mir Angelika Gutsche, die als Herausgeberin fungiert, ein paar Tage zuvor druckfrisch zugeschickt hatte. Darin sind die Tagebuchaufzeichnungen des französischen Literaten Romain Rolland aus der Zeit des Ersten Weltkriegs aufgezeichnet. Seine Empörung über die Greuel des Krieges und die Dummheit und Verlogenheit der Kriegshetzer und Kriegsgewinnler lassen ihn, trotz seiner erkennbaren Aversion gegen die Deutschen und Österreicher, als Pazifisten erkennen.

Nicht unbedingt der lupenreine Pazifist, der die Gewissensprüfung des Kriegsdienstverweigerers, wie sie bis 1983 in Deutschland gebräuchlich war, mit Bravour bestanden hätte, aber jedenfalls einer, der den Krieg als eine Methode, Verstimmungen zwischen Staaten gewaltsam zu einem Ende zu bringen, ablehnt.

Ich habe die ersten zwanzig Seiten gelesen, dann ein bisschen durchgeblättert, quergelesen, und das Buch wieder zur Seite gelegt. Auch wenn die Tagebücher selbstverständlich chronologisch Schritt für Schritt die Kriegshandlungen, die politischen Verstrickungen und Rollands persönliche Anmerkungen dazu enthalten, fehlt mir, um die erwähnten Ereignisse und die benannten Personen einordnen zu können, doch das Wissen des Historikers, um auch über die „Haltung“ Rollands hinaus, das punktuell Niedergeschriebene einordnen zu können.

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