► von Susanne Begerow, Diplompsychologin und Publizistin | RUBIKON
Um eine außergewöhnliche soziale Situation besser zu verstehen, hilft es oft, auf unsere frühesten sozialen Erfahrungen zu schauen.
Welche familiären Muster können wir in der augenblicklichen gesellschaftlichen Entwicklung wiederfinden?
Was sagt das eventuell über das System aus, von dem wir ein Teil sind?
Welche Rollen und Funktionen nehmen Menschen in Krisen häufig ein?
Sind unsere Reaktionen vielleicht ein Symptom für eine „chronische Erkrankung“ unserer Politik?
Eine Suche nach Parallelen und Mustern.
Kabarettisten sind Menschenkinder mit besonders unerbittlich geschärften Zungen, spitzen Federn mit Tragweite und Adleraugen für die Fehler der Mitmenschen, bevorzugt die der politisch Tätigen. Dafür schätzen wir sie — zumal wir als Publikum meist relativ sicher vor ihnen schmunzelnd, nickend, unsere unvollkommenen Körper und Charaktere Kekse knabbernd in weiche Sessel sinken lassen können.