Drei Menschen und die Auswege aus ihren Miseren

Verwandlung als Rettungsversuch

von Thomas Eblen

Franz_Kafka_Prag_Kierling_Die_Verwandlung_Kaefer_Ungeziefer_Apfelwurf_innere_Konflikte_Normalitaet_des_Tragischen_Brief_an_den_Vater_Gregor_Samsa_Kritisches-NetzwerkDie Poetik-Ecke XVI skizziert am Beispiel von Franz Kafka, Peter Handke und Gertrud Kolmar, wie Menschen Auswege aus ihren Miseren suchen, indem sie eine Gegenwelt auffächern.

Der du dies liest, gib acht; denn sieh, du blätterst einen Menschen um.“ Dieses Zitat stammt von der deutschen Lyrikerin und Schriftstellerin Gertrud Kolmar. Thomas Eblen beleuchtet in der Poetik-Ecke XVI drei Künstler, die ihr Schicksal und ihr Leben in unaufgeregte, aber betörende Bilder, Räume, ja Welten verwandelt haben. Die Möglichkeit der Verwandlung ist einer der großen Vorzüge des Menschen.

► Franz Kafka: Die Verwandlung

Ein Mensch wacht eines Morgens auf und ist ein Käfer, ein Ungeziefer. Eine berühmte Erzählung des 1924 verstorbenen Schriftstellers Kafka. Gregor Samsa, eine der vier Hauptpersonen der Erzählung, fragt: „Was ist mit mir geschehen.“ Dann diese Ruhe, wenn er vor sich hinsagt: „Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße.“ Heutzutage eine Unmöglichkeit. Jeder, der heute als ein Ungeziefer aufwachte, würde entweder Influencer oder Talkmaster werden. Also Ruhe, die Veränderung wahrnehmen und dann zuerst einmal weiterschlafen.

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