Rückzug aus der Gesellschaft, auf Isolierstation

Zeugnis eines Verzweifelten und zugleich Hoffenden.

von Thomas Eblen | RUBIKON

Hier geht es um einen Menschen, der sich vollkommen aus der Gesellschaft zurückgezogen hat — er ist nur noch Beobachter, der Wahnsinn des Normalen macht ihn ohnmächtig. Er hat viele Möglichkeiten. Er kann sich ausdrücken in Musik, Bild und Sprache. Doch er ist anachronistisch, wie es so schön heißt. Er kann nicht an die heutige Welt andocken, zu hermetisch sind seine Aussagen. Deshalb verharrt er in einem seltsamen Inneren.

Das Äußere überwältigt ihn, ohne ihn zu berühren. Er ist fassungslos. Er ist nicht fähig, Widerstand zu leisten, zu weich ist sein innerer Kern. Er kann nur seine Welt, seinen Sehnsuchtsort, nach außen tragen. Ja, es ist die Reise eines Abenteurers ohne Mut, eines Feiglings, der trotzdem genug Kraft aufbringt, um etwas aus sich selbst heraus zu schaffen, um es der Öffentlichkeit preis zu geben. Hier nun Teile seiner Aufzeichnungen.

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Er hätte Mut brauchen können.

Aber die Gelegenheit ist vorüber. Sie ist an ihm vorbeigezogen, wie ein Peitschenhieb. Den Knall hat er noch gehört, doch zu langsam war er, nach all den Lügen, die sein Denken aufgebrochen haben. Nun sitzt er da, verloren und Vergeheimnist in seinen Handlungen. Die Anderen nennen ihn anders, die Gleichgesinnten fremd. Er beugt sich nach vorne, er will leidend sein. Er kreuzt die Hände vor der Brust, er presst die Lippen aufeinander und Tränen rinnen über seine Wangen. Es hilft nicht, das Mitleid der anderen ist wie ein Brandmal, gesetzt von den Herrschern der Welt.

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