A. Abfallkategorien

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Peter Weber
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A. Abfallkategorien
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Welche Abfallkategorien gibt es?

 

  • Hausmüll als Überbegriff

Der Hausmüll umfaßt alle u. a. Bereiche außer Atommüll. Im engsten Sinne versteht man darunter Lebensmittelabfälle. In Deutschland fallen ca. 80 kg Nahrungs-/Lebensmittel p. a. pro Person an und landen im Hausmüll. Bundesweit sind das bis zu 20 Millionen Tonnen. Die Verschwendung von Lebensmitteln muß man als eine Vergeudung von natürlichen Ressourcen bezeichnen. Ein Viertel des gesamten Wasserverbrauchs der Erde – so schätzt man - wird z. B. für die Produktion von Lebens-/Nahrungsmitteln benötigt, die später vernichtet werden.

 

  • Fäkalien und organische Abfälle

Hierzu muß ich nicht viel sagen. Fäkalien wandern in Deutschland und entwickelten Ländern zum allergrößten Teil in Kläranlagen, wo sie biologisch abgebaut und weiter verwertet werden. Da heißt aber nicht, daß nicht doch noch Schad- oder Giftstoffe übrig bleiben, die nach wie vor im Kreislauf bleiben oder als Sondermüll eingelagert oder verarbeitet werden. In weiten Teilen der Welt werden die Fäkalien ungeregelt abgelassen, so daß die Natur damit fertig werden muß.


Organische Abfälle oder Biomüll könnten mühelos als Kompost wieder verwertet werden, wenn der Endverbraucher akribische Mülltrennung betreiben würde. Da jedoch das entsprechende Bewußtsein noch zu wünschen übrig läßt, werden große Mengen wertvollen Bioabfalles ungenutzt dem Restmüll beigefügt.

 

  • Kunststoffe

Kunststoffe können mit den heutigen Technologien zum größten Teil wieder zu neuem Rohstoff umfunktioniert werden. Auch hier haben wir das Problem der Trennungsbereitschaft der Verbraucher – dazu kommt noch die teilweise fehlende konsequente Sortierung im nachgelagerten Prozeß, so daß der Bürger teilweise über die weitere Verarbeitung getäuscht wird (Grüner Punkt !) Bei den Trennungstechnologien gibt es ebenfalls noch Nachholbedarf. Der Anteil von Kunststoffen in Autos und Elektro- sowie elektronischen Geräten hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant erhöht, weshalb auch die Optimierung des  Recyclings dabei unverzichtbar wird.


Außerdem wird ein wesentlicher Teil der Kunststoffe einfach in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Ein weiterer Großteil wird nach Asien als Material für Möbel oder Kunstfaser exportiert. Ein großes Problem: nach Schätzungen von Fachleuten schwimmen ca. 100 Mio Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren - Tendenz steigend.


Hier ein weiterer Beitrag von Scobel zum Thema Kunststoff-Müll: „Plastikwelt: Kunststoff - Eine perfekte Erfolgsgeschichte?
„Plastik ist nicht wegzudenken aus unserem Leben. Wir finden es überall: im Auto, in der Kleidung, in der Medizin oder im Design. Schon ein Blick in ein Kinderzimmer genügt, um das Ausmaß der Plastikwelt sichtbar zu machen, in der wir leben. Doch Plastik ist nicht nur praktisch, sondern verursacht auch Probleme: Müllberge wachsen und einige Bestandteile schaden der Gesundheit. scobel geht diesen Problemen nach …“ bitte weiterlesen - klick

 

  • Metalle

Altmetallrecycling besitzt eine lange Tradition und ist sehr effektiv. Ich selbst habe jahrzehntelang in der Weißblech- und Kunststoffverpackungsindustrie gearbeitet. Speziell beim Weißblech (und auch beim Aluminium) hatten wir schon in den 80er Jahren Verwertungsraten von 80 – 90 %. Die Hersteller hatten für ihren werkseigenen Abfall eine Verwertungsquote von annähernd 100 % und die Rückführquote war und ist aufgrund der Magneteigenschaften und der damit verbundenen günstigen und technisch unproblematischen Aussortierung von Weißblech und anderen Eisenmetallen extrem hoch. Auch der Metall-Autoschrott ist hier positiv zu erwähnen.


Ein anderes Thema ist der Elektroschrott, dessen Verwertung noch sehr unzufriedenstellend erfolgt und erheblicher Nachholbedarf besteht. Da es mit dieser Art von Recycling totz fehlender ökologischer Einstellung viel zu verdienen gibt, dürften wir schon aus ökonomischen Gründen zu vernünftigeren Handlungsweisen gelangen.


Im Elektroschrott sind teilweise sehr seltene und extrem teure Rohstoffe – wie z. B. die Seltenen Erden enthalten, bei denen wir uns eine Verhaldung einfach nicht mehr leisten können. Man denkt in diesem Zusammenhang sogar darüber nach, alte Müllhalden nach Art des Goldabbaus auszusieben, um die dort verborgenen Schätze wieder zu heben. Die meisten Rohstoffe sind endlich, viele sehr selten und im Besitz von wenigen Staaten wie China, die diese Tatsache natürlich weidlich ökonomisch ausnützen und damit ein erhebliches Erpressungspotenzial in Händen haben.


Einer Studie des Umweltbundesamtes zufolge werden allein aus Deutschland mit ausgemusterten Elektroteilen jährlich 1,6 Tonnen Silber, 300 Kilo Gold und 120 Kilo Palladium ausgeführt und verschenkt. Bisher können allerdings nur drei Schmelzen in Europa die seltenen Metalle, die nur in geringen Spuren im Schrott vorhanden sind, zurückgewinnen.

 

  • Papier

Das Problem von Verbrauchspapier ist, daß es nicht mehr rein und mit Chemikalien durchsetzt ist. Schlämme, die beim Papierrecycling entstehen, sind im Grunde genommen Sonderabfall. Deshalb kann Papier nicht annähernd 100 %ig recycelt werden. Hauptsächlich werden Fasern zurückgewonnen, während die restlichen 50 Prozent Abfall sind.

 

  • Sondermüll

Alleine in der hessischen Deponie Herfa-Neurode werden jährlich 50.000 Tonnen Giftmüll eingelagert. Mit dem dort anfallenden Arsen könnte man alles Leben auf der Erde auslöschen. Dies ist nur ein Beispiel unter tausenden von Fällen, mit denen wir in der Praxis konfrontiert sind.
Mit der der Fortentwicklung der pharmazeutischen und chemischen Industrie hat sich die Produktion von bedenklichen oder giftigen Stoffen in unübersehbarer Weise vermehrt. Diese damit verbundenen Gefahren potenzieren sich durch die Kombiwirkungen. Die losgetretenen Phänomene lassen sich nicht mit Grenzwerten, Endlagerung oder Tiefseeversenkung lösen. Ich sehe hier nur die Ansatzmöglichkeiten der freiwilligen Reduzierung, Vermeidung und/oder des Verbotes und Ersatz durch harmlose Substanzen.
Als eine spezielle Form des Sondermülls möchte ich das gesamte Bündel von Emissionen bezeichnen, die umweltschädlich, giftig oder klimaverändernd sind. Unter Experten ist diese Einordnung nicht üblich, aber ich glaube, daß es von Nutzen wäre, eine solche Denkweise in den Vordergrund zu rücken.

 

  • Elektro- und Technoschrott

In der Kategorie Metall wurden bereits Seltene Erden und endliche Metalle  angesprochen. Aber auch die anderen im Elektro- und Technoschrott enthaltenen nicht erneuerbaren Rohstoffe und die schädlichen Anteile müssen in Zukunft systematische erfaßt, getrennt und gesammelt werden. Wir haben es hier mit einem ungeheuren Reservoir zu tun, das bisher nur marginal ausgeschöpft wird.

Die Explosion auf dem Gebiet der Herstellung von elektronischem Gerät aller Art, Computern und deren Peripherie sowie speziell bei der Unterhaltungselektronik macht ein Umdenken und Einführung von Rücknahmesystemen unausweichlich.

 

  • Atom- und anderer Strahlungsmüll

Dazu gehört Atommüll und die von ihm ausgehende menschen- und naturschädliche radioaktive Strahlung, Strahlungsemissionen durch Kommunikationstechnik, Strahlungen durch militärische oder zivile Radarstrahlungen oder auch die „einfache“ Röntgenstrahlung. Atommüll und radioaktive Strahlung entsteht (außer der erdeigenen) insbesondere durch Atomkraftwerke, auf militärischem Gebiet und auch in der zivilen Anwendung wie bei der Medizintechnik.


Insbesondere über die Atomenergie wurde viel geschrieben und gesagt. Tatsache ist, daß sie erstens nicht berechenbar oder beherrschbar ist und zweitens, daß es keine Endlagerung gibt und geben kann – eine sichere sowieso nicht! Eigentlich brauchte man über dieses leidige Thema nicht mehr zu schreiben, weil es sich aus Vernunftgründen von selbst erledigen müßte. Aber mit der Vernunft scheint es beim Menschen nicht weit her zu sein – besonders, wenn ökonomische Vorteile winken und die Gier die Oberhand gewinnt.


Wenn ich bedenke, daß derart naive Vorstellungen, man könnte Sonder- oder Atommüll ohne Risiko in der Tiefsee versenken, von den politischen und wissenschaftlichen Eliten unserer führenden Staatsgebilde real in die Tat umgesetzt und als Erfolg verkauft werden, verschlägt es mir die Sprache. Ein Glück, daß ich noch schreiben kann.


Alleine im Atlantik rosten rund 250.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen vor sich hin. Dazu stoßen noch die ungezählten und geheim gehaltenen versunkenen oder verschrotteten Atomschiffe sowie U-Boote mitsamt anderen hochradioaktiven Substanzen, die nicht nur die Russen einfach verklappt haben. Was sollen dies anderes sein als Zeitbomben, die so sicher wie das Amen in der Kirche in nächster Zukunft auf uns losgelassen werden.

 

  • HAARP-Project

Hierbei handelt es sich um Radio- und elektromagnetische Wellen (auch ELF-Wellen genannt – Extremly Low Frequency). Das HAARP  (englisch High Frequency Active Auroral Research Program) ist ein US-amerikanisches ziviles und militärisches Forschungsprogramm, bei dem hochfrequente Radiowellen zur Untersuchung der oberen Atmosphäre (insbesondere Ionosphäre) eingesetzt werden. Die ELF-Wellen werden vorwiegend bei der U-Boot-Kommunikation eingesetzt. Weitere Ziele sind Funkwellenausbreitung, Kommunikation und Erforschung der Navigation.


Es wird behauptet – was man eine Verschwörungstheorie nennen könnte – daß es sich bei diesem Projekt um eine militärische Installation, die unter einem aufwendigen Tarnkleid aus vermeintlicher Wissenschaftlichkeit verborgen, dazu dient, Waffentechnologien zur Weltherrschaft auszutüfteln. Ich kann mir kein endgültiges Urteil darüber erlauben. Sicher ist allerdings, daß es ein derartiges Projekt gibt und sicher ist auch, daß das US-amerikanische Militär darin involviert ist. Alleine diese Tatsache und der Umstand, daß sämtliche neue Technologien stets Gefahr laufen, aus wirtschaftlichen, politischen oder militärischen Gründen mißbraucht zu werden, sollten uns mißtrauisch machen.

 

  • Daten- und Informationsmüll/ Infosmog

Die Computerindustrie wird nicht müde, die Vorzüge der technologischen Revolution zu preisen: den unbeschränkten Zugriff auf Informationen, den grenzenlosen Austausch von Gedanken, das Zusammenrücken der Welt. Fernsehen, Fax, E-Mail, Multimedia und Internet müllen uns mit täglich mit wachsenden Informationsmengen zu. Doch es zeigt sich, daß mehr Information nicht unbedingt mehr Informiertheit bedeutet.


Was hat uns die (Über)Fülle an Informationen also gebracht? Sind wir heute klüger oder nur gestreßter in einer schneller werdenden Info-Überflußgesellschaft?  Wir müssen den Verlockungen trotzen und Dämme gegen die Informationsflut bauen, damit uns die permanenete Reizüberflutung nicht psysich krank macht. Wir müssen lernen, wieder kritischer zu selektieren und zu reflektieren. Vor allem müssen wir uns wieder auf das besinnen, was wirklich zählt: nicht flüchtige, sondern nützliche Informationen, nicht Datenmüll, sondern Bildung.

 

Nach dieser Beschreibung der Abfallkategorien bitte hier weiterlesen:


B. Methoden und Schwachpunkte der Abfallbeseitigungklick hier

C. Strategien zur Müllvermeidungklick hier

D. Menschlicher Abfall (...gemäß Zygmunt Bauman)klick hier

E. Reformierung von Wertvorstellungen sowie Systemwandel von Gesellschaft und Wirtschaftklick hier

 

Peter A. Weber