Bald Ehe von Verfassungsschutz und TAGESSCHAU?

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Ulrich Gellermann
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Verbunden: 22.03.2013 - 15:43
Bald Ehe von Verfassungsschutz und TAGESSCHAU?
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Bald Ehe von Verfassungsschutz und TAGESSCHAU?

Die Verlobung von Dr. Gniffke und Dr. Maaßen

Irgendwo über dem schwarzen Meer: Ein rhythmisches „Jallah! Jallah! Jallah!“ erklingt über den Wolken. Es sind die gestählten Männer der Pasdaran, der iranischen Revolutionsgarden, die mit diesen Rufen ihre Rakete antreiben. Denn der Treibstoff iranischer Raketen reicht nie und nimmer, um Ziele in Rumänien zu treffen. Weder die Shahab 3 (Reichweite 1.300 Kilometer) noch die Ghadr-110 (Reichweite 1.800 Kilometer) können die Strecke von Tehran nach Bukarest (2.349 Kilometer) überwinden. Aber dort sollen sie, glaubt man den NATO-Nachrichten, einen Raketenabwehrschild erreichen, der angeblich extra ihretwegen aufgestellt wird. So jedenfalls referiert es die TAGESSCHAU, das deutsche Zentralorgan für NATO-Märchen. Und damit die Nachricht einen Hauch von Wahrheit atmet, müssen jetzt die Jungs von den Pasdaran ran: „Jallah! Jallah! Jallah!
 

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Zwar meldet die TAGESSCHAU auch Zweifel am Sinn des Raketenschirms an, zitiert aber doch noch mal schnell: „Warschau, Bukarest, Berlin, Rom - dem Erdboden gleich gemacht in einem nuklearen Feuersturm, ausgelöst von iranischen Atomraketen. Es waren dererlei Horrorszenarien, die die NATO 2010 bewogen, sich die US-Pläne für eine Raketenabwehr in Mitteleuropa zu eigen zu machen.“ Statt sich einfach mal die iranischen Raketen anzuschauen und nachzumessen und dann einen sauberen Bericht über „Die Lügen der NATO“ zu senden, wird noch nachgeschoben: „Im Baltikum wächst die Sorge über eine russische Intervention“, denn „In den USA und in Europa wächst die Besorgnis über eine aggressive russische Militärpräsenz im baltischen Raum.“ Na klar: Hier liegt der Hase, Pardon, der Russe im Pfeffer. Die Gniffke-TAGESSCHAU-Truppe beliebt, die gefährlichen Spannungen zwischen der NATO und Russland noch anzuheizen. Denn jeder weiß, dass es nicht um iranische Raketen geht. Der Schirm soll die Verteidigungsfähigkeit Russlands schwächen.
 

Weil aber der deutsche TV-Gucker nicht mehr ganz so blöde ist wie vor 1990, müssen Dr. Gniffkes Nachrichten-Garden noch was nachschieben: „Angriffsziel Deutschland“ dröhnt wenig später die nächste Schlagzeile in das deutsche Wohnzimmer. Denn der Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen hat genau in der Zeit des NATO-Raketenschilds etwas Schreckliches entdeckt, er „warnt vor massiven Cyberangriffen russischer Geheimdienste auf deutsche Ziele. Es gehe nicht mehr nur um Spionage, sondern auch um Sabotage.“ Zittere Deutschland. Vor dem unheimlichen Computerwurm Sofacy/APT 28. „Der Cyberraum ist ein Ort hybrider Kriegführung" erfährt der geschockte Zuschauer. Und: „Gestern war bekannt geworden, dass die CDU-Zentrale von Kanzlerin Angela Merkel Ziel eines vermutlich aus Russland gesteuerten Hacker-Angriffs geworden ist. Hinter der Attacke werden russische Hacker mit staatlichem Hintergrund vermutet.“ Werden vermutet: Hans-Georg Maaßen und sein treuer Dr. Gniffke von ARD-aktuell blasen den Konjunktiv so lange auf, bis aus einem Nichts ein Vielleicht mit der Aussicht auf ein Könnte-Sein wird.
 

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Dr. Gniffke, der Herr über „ARD-aktuell“, verfügt allein bei der TAGESSCHAU über 5 Millionen täglicher Zuschauerquote. Da kommen dann nochmal bei den TAGESTHEMEN 2,5 Millionen hinzu und auch das ARD-Nachtmagazin und die tagesschau24 sammelt täglich Quote um Quote. Mit dem Geld der Gebührenzahler setzt Das Erste die Themen auch für andere Medien. Zumindest gibt es die Linie an: Dem Ersten deutschen Fernsehen wird nicht widersprochen!

Wen haben wir denn da als „Quelle“ für die Gniffke-Truppe? Den Hans-Georg Über-alle-Maaßen-Lügner. Das war doch der, der in einem Interview jede Verantwortung seines Amtes für den NSU-Skandal zurückgewiesen hat und auch noch kaltschnäuzig bestritt, dass das Bundesamt V-Leute im NSU-Umfeld gehabt habe. Gerade erst ist das Maaßen-Amt wieder erwischt worden: Ein Handy des V-Mannes "Corelli" ist aufgetaucht. Es lag offenbar jahrelang „unentdeckt“ beim Verfassungsschutz. Corelli, das war der Mann vom Amt, der über 18 Jahre als „HJ-Tommy“ dem Inlandsgeheimdienst als angebliche Quelle, in Wahrheit aber als Inspirator des rechten Terrors, gedient hat. Der nachweislich Kontakt zum NSU hatte. Und der schön pünktlich im Alter von 39 Jahren starb, bevor er über seinen Auftraggeber so richtig auspacken konnte. Diesen Auftraggeber, dieses Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und dessen verlogenen Präsidenten nimmt die ARD und deren Schmuckstück die TAGESSCHAU als Nachrichtengeber für die diese Zeile: „Russland steckt wohl hinter Attacke auf Bundestagsnetz“.

Tagesschau-ARD-aktuell-Hauptstadtstudio-Hetzjournalismus-Hofberichterstattung-Systempresse-Transatlantiker-Regierungsfroemmigkeit-Kritisches-Netzwerk-Pressehuren-pesstitutesEines Tages, wenn die Gniffkes mal den Nachrichten-Löffel abgegeben haben, wäre diese TAGESSCHAU-Einblendung denkbar:

„Weil Russland für etwa 4 Billionen Euro Erdgasvorkommen besitzt und auch noch 87 Milliarden Barrel Erdölreserven, die weitere 6,4 Billionen Euro wert sind, zudem über jede Menge Nickel und Aluminium verfügt und auf bedeutende Fundstellen der Bodenschätze Kupfer, Platin, Gold, Diamanten, Vanadium und Titandioxid sitzt, haben die USA und die NATO ein besonderes Interesse an diesem Land. Das ist uns doch was wert, sagt die westliche Wertegemeinschaft. Da haben wir schon wegen kleinerer Beträge einen Krieg vom Zaun gebrochen. Zudem entzieht sich das Land als einziges im europäischen Raum bisher den Dienstanweisungen aus Brüssel oder Washington. Deshalb sollten alle Informationen über Russland immer unter dem Aspekt des westlichen Rohstoffhungers gesehen werden.“

Bis dahin aber sollte die TAGESSCHAU mit dieser Meldung vorlieb nehmen:

Dr. Kai Gniffke und Dr. Hans-Georg Maaßen geben ihre Verlobung bekannt. Geschenke können in Berlin am Pariser Platz 2 im Botschafts-Gebäude der Vereinigte Staaten von Amerika abgegeben werden.

Ulrich Gellermann, Berlin


 Quelle: RATIONALGALERIE > Artikel vom 16.05.2016.

Bild- und Grafikquellen:

1. TAGESSCHAU.de - das deutsche Zentralorgan für NATO-Märchen. Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa) / QPress.de .

2. ISLAMO-PHOBIE??? HOMO-PHOBIE??? RUSSO-PHOBIE!!! Karikatur: © Götz Wiedenroth, Flensburg. Herzlichen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung im Kritischen Netzwerk. ⇒ zur Webseite von Herrn Wiedenroth: www.wiedenroth-karikatur.de/.

3. ARD. ERSTES DEUTSCHES WEGSEHEN. ALLGEMEINE PROPAGANDASCHAU. Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa) / QPress.de .

4. DAS ERSTE ist DAS LETZTE. Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa) / QPress.de .

5. Buchcover: "Meinungsmacht - Der Einfluß von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalyse" von Medienforscher und Journalist Uwe Krueger. HALEM-Verlag 2013. Broschur ISBN 978-3-86962-070-1, eBook ISBN 978-3-86962-124-1

Verlagstext:

Die Interaktionen zwischen Journalisten und Eliten wurden bislang meist vor systemtheoretischem Hintergrund und durch Befragung von Akteuren erforscht, wobei die Ergebnisse anonymisiert wurden. Diese Arbeit wählt theoretisch und methodisch einen anderen Ansatz, um Eliten-Einflüsse auf journalistische Inhalte zu lokalisieren.

Es wird ein theoretisches Modell entwickelt, das Medienverhalten mit Hilfe von Pressure Groups und sozialen Netzwerken erklärt und das vorhersagt, dass Leitmedien mehr oder weniger den laufenden Diskurs der Eliten reflektieren, aber dessen Grenzen nicht überschreiten und dessen Prämissen nicht kritisch hinterfragen.

Im empirischen Teil fokussiert eine Netzwerkanalyse zunächst die soziale Umgebung von 219 leitenden Redakteuren deutscher Leitmedien. Jeder Dritte unterhielt informelle Kontakte mit Politik- und Wirtschaftseliten; bei vier Außenpolitik-Journalisten von FAZ, Süddeutsche Zeitung, Die Welt und Die Zeit finden sich dichte Netzwerke im US- und NATO-affinen Elitenmilieu.

Eine anschließende Frame-Analyse fragt, inwieweit der Output dieser vier Journalisten in den umstrittenen Fragen der Definition von Sicherheit („erweiterter Sicherheitsbegriff“) und Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr auf der Linie der ermittelten Bezugsgruppen liegt. Abschließend werden die Berichte über die Münchner Sicherheitskonferenz und deren Gegner in fünf Tageszeitungen inhaltsanalytisch untersucht. Sie kommt zu dem Schluss, dass die Eliten-nahen Leitmedien FAZ, Welt und Süddeutsche den auf der Sicherheitskonferenz laufenden Elitendiskurs ausführlich abbilden, dabei aber die Proteste und die Gegenveranstaltung „Münchner Friedenskonferenz“ marginalisieren und delegitimieren.

Uwe Krüger, geb. 1978, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Er promovierte am Institut für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung in Leipzig (IPJ) und betreute mehrere Jahre lang als Redakteur das Journalismus-Fachmagazin Message. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte: Journalistische Recherche, Journalismus und Social Media, Journalismus und Psychologie. ... (Foto: © Uwe Krüger / Halem-Verlag)

6. Buchcover "Die vierte Macht: Spitzenjournalisten zu ihrer Verantwortung in Krisenzeiten", von Dirk C. Fleck, Verlag: HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH, ISBN: 978-3-455-50259-6, auch als eBook ISBN: 978-3-455-85050-5.

Dirk C. Fleck trifft die wichtigsten Journalisten des Landes und befragt sie zu ihrer Verantwortung in einer Welt, die sich scheinbar gewissenlos selbst zerstört. Wie stark engagieren sich die Medien für einen Wertewandel in der Gesellschaft? Nutzen sie in heutigen Krisenzeiten ihren Einfluss als vierte Macht, um die Zuschauer, Zuhörer und Leser aufzuklären und zu sensibilisieren? Verfügen die medialen Verantwortungsträger überhaupt über das notwendige Bewusstsein, auf einen solchen Wertewandel hinzuarbeiten? Und lassen die Medien eine solche Berichterstattung überhaupt zu - denn ist das Mediengeschäft nicht in erster Linie ein Unterhaltungsgeschäft?

Diese und andere Fragen stellt der Autor Dirk C. Fleck, renommierter Journalist, Kolumnist und Buchautor insgesamt fünfundzwanzig bekannten Journalisten aus Presse, Funk und Fernsehen. Dabei legt Fleck seinen Schwerpunkt auf das Thema Ökologie. In diesen Interviews geben unter anderem der kürzlich verstorbene FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher, Kai Diekmann, Chefredakteur der Bild-Zeitung, Anne Will, Moderatorin der ARD-Talkshow, Michel Friedmann, Politiker und Fernsehmoderator, Hans-Ulrich Jörges, stern-Chefredaktion sowie der bekannte Buchautor Michael Jürgs und der Chefradakteur der Zeit, Giovanni di Lorenzo, freimütig Einblicke in ihre Arbeit sowie ihre Auffassungen zu den derzeitigen Schwerpunktthemen Finanzkrise und Klimawandel.

Weitere Gespächspartner waren: Harald Schumann, Volker Panzer, Cordt Schnibben, Geseko von Lüpke, Dietmar Schumann, Anne Gesthuysen, Robert Misik, Peter Unfried, Jochen Schildt, Matthias Leitner, Helge Timmerberg, Klaus Liedtke, Lars Haider, Mathias Bröckers, Gert Scobel, Jakob Augstein, Kurt Imhof und Hubertus Meyer-Burckhardt.

Dirk C. Fleck führt sehr substanzielle, informative Gespräche und präsentiert gestandene Journalistengrößen in kurzweiligen Porträts, welche die Medienprotagonisten auch von einer persönlichen Seite zeigen.

Prof. Johannes Heinrichs, Berlin u. Duisburg schreibt über das Buch: "Die tiefsten Aufschlüsse über die gesellschaftsverändernden Möglichkeiten des Journalismus gibt einerseits der so kapitalkritische Harald Schumann: Medien können niemals als Speerspitze eines gesellschaftlichen Umbruchs fungieren. Wie soll das auch funktionieren?"(33) Die Medienarbeiter seien selbst tief eingebettet in die Gesellschaft. Wirklich, notwendig?

Der "Verschwörungstheoretiker" des 9/11, Matthias Bröckers gibt dagegen ein alarmierendes Beispiel dieses embedded journalism (wie sonst nur die begleitende Kriegsberichtserstattung genannt wird): Es ist bedauerlich und beschämend, dass sich das Gros der schreibenden und sendenden Kollegen so unumwunden und hemmungslos gleichschalten lässt." Gleichschaltung keineswegs nur durch die finanziellen Zwänge. Dieser "Sonderfall" gibt dem wachen Leser viel zu denken! Dirk Fleck verzichtet darauf, ihm alles vorzudenken.

Bei aller Verhaltenheit des Autors, wird die Klage doch hörbar, dass selbst die so genannte "vierte Gewalt", die Publizistik, zu einem Teil korrumpiert sei. Zwar stellt die Publizistik gerade keine Staatsfunktion dar. Die Rede von einer "vierten Gewalt" muss ursprünglich metaphorische, fast scherzhafte Bedeutung gehabt haben, was über dem häufigen Gebrauch weitgehend vergessen wurde (vgl. Wikipedia, Gewaltenteilung).

Dirk Fleck tituliert denn auch vorsichtiger mit "vierter Macht". Es handelt sich in der Tat um eine teils unheimliche Macht, mit einer heimlichen, aber entscheidenden Schlüsselbedeutung für unser demokratisches Gemeinwesen. Steht die Macht der "freien" Publizistik nun eher auf der Seite einer offenen, freien Zivilgesellschaft - oder ist sie insgeheim den Gesetzen des Kapitals, des von ihm verfälschten freien Marktes sowie des Karrierismus unterworfen, die ganze Gesellschaft hinterrücks diesen Gesetzen der Geistlosigkeit unterwerfend? Diese Frage erhebt sich gut begründet in dem hier eröffneten Raum des Spitzenjournalismus."