Bank des Südens steht vor Eröffnung
Von Eva Haule / amerika21
Cochabamba. Die Bank des Südens kann in Kürze ihre Arbeit aufnehmen. Um Details zu besprechen, trafen sich Boliviens Präsident Evo Morales, Außenminister David Choquehuanca und Wirtschaftsminister Luis Arce mit dem Außenminister Ecuadors, Ricardo Patiño, am Freitag in Cochabamba.
Gegenüber Medienvertretern erklärte Patiño, die Vorbereitungen seien nahezu abgeschlossen, nun gehe es darum, einen Termin zu finden, am dem die Präsidenten der beteiligten Länder die Bank offiziell eröffnen.
Die Mitgliedsländer der Bank des Südens sind derzeit Argentinien, Brasilien, Bolivien, Ecuador, Paraguay, Uruguay und Venezuela. Ihr Hauptsitz ist in der venezolanischen Hauptstadt Caracas, Filialen soll es in La Paz und Buenos Aires geben.
Die Institution war auf Initiative der damaligen Präsidenten Venezuelas und Argentiniens, Hugo Chávez und Néstor Kirchner, geschaffen worden, um die finanzielle Unabhängigkeit der Länder der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) voranzubringen. Damit entsteht eine Alternative zu den traditionellen multilateralen Kreditinstituten wie Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank, deren Kredite mit Auflagen im Sinne neoliberaler Politik verbunden sind. Die Bank des Südens soll vor allem dazu dienen, Projekte der Infrastruktur und der Produktion in der Region zu finanzieren.
Der Gründungsvertrag war am 9. Dezember 2007 von den Präsidenten von Ecuador (Rafael Correa) und Bolivien (Evo Morales), dem damals amtierenden Präsidenten von Argentinien und UNASUR-Generalsekretär (Néstor Kirchner), der gewählten Präsidentin Argentiniens (Cristina Fernández de Kirchner) sowie den Präsidenten von Brasilien (Lula da Silva), Paraguay (Nicanor Duarte Frutos) und Venezuela (Hugo Chávez) unterzeichnet worden.
Anfang März hatte Wirtschaftsminister Arce bereits bekannt gegeben, dass Bolivien, Argentinien, Ecuador und Venezuela Einlagen getätigt haben, sodass die Bank beginnen kann zu arbeiten. Laut ihren Statuten ist dies möglich, sobald mindestens vier Länder ihre Mittel garantieren und die Zustimmung des jeweiligen Parlaments vorliegt.
Patiño sagte weiter, die Bank beginne mit einem Kapital in Höhe von sechs bis acht Milliarden US-Dollar, die Idee sei jedoch, dass es bis zu 20 Milliarden werden. Man erwarte, dass sie eine der wichtigsten Entwicklungsbanken der Region werde. Ihre Eröffnung werde "eine der besten Nachrichten des Jahres sein", so der Außenminister.
Eva Haule / amerika21
► Quelle: Portal amerika21 > zur Erstveröffentlichung
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1. BANCO DEL SUR / Bank des Südens, Teil einer neuen Finanzarchitektur. Foto: Cancillería del Ecuador. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz
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