Der nächste Müllskandal: H&M-Kleider verschmutzen Ghana

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Der nächste Müllskandal: H&M-Kleider verschmutzen Ghana
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Der nächste Müllskandal: H&M-Kleider verschmutzen Ghana

Kleider, die H&M zu recyceln vorgibt, tauchen als Müllberge in Afrika wieder auf.

von Daniela Gschweng, Lörrach, für die Online-Zeitung INFOsperber   

H&M-Bekleidungskonzern-Hennes-Mauritz-Fast-Fashion-Kette-Greenwashing-Kleiderrecycling-Kleidungsmuell-Kleidungsstuecke-Umweltverschmutzung-Kritisches-NetzwerkIn einer spannenden Recherche hat die schwedische Zeitung «Aftonbladet» aufgedeckt, wie gebrauchte Kleider von H&M als Müll in Ghana wieder auftauchen. Kleider, von denen der Bekleidungskonzern angibt, dass sie weiterverkauft oder recycelt werden.

Altkleider, die unter ausbeuterischen Bedingungen in Asien hergestellt werden, verstopfen schon lange afrikanische Märkte und verschmutzen die chilenische Wüste. 2021 wies das Hamburger Medium «Flip» nach, dass Nike neuwertige Schuhe schreddert, ein Jahr später verfolgte es Zalando-Retouren, die per LKW endlos durch Europa gefahren werden.

Auch die Reporter von «Aftonbladet» folgten «Recycling»-Kleidern. Sie kauften in Stockholmer Second-Hand-Shops zehn Kleidungsstücke von H&M. Die mit AirTags versehenen Kleider warfen sie in Sammelboxen, die H&M in seinen Filialen aufgestellt hat. Die etwa münzgroßen Transmitter ermöglichen es, den Weg eines Kleidungsstücks nachzuverfolgen.

► Altkleider reisen nach Bremerhaven und Nordindien

Einige der deponierten Kleider hätten ausgesehen wie neu, schreiben Staffan Lindberg und Magnus Wennman. H&M gebe diese Kleider an I:Collect weiter, behauptete der Konzern. Was noch tragbar sei, werde wiederverkauft.

I:Collect ist ein bekannter Name im Nachhaltigkeitsgeschäft und Dienstleister für die SOEX GmbH, eine international tätige Altkleidervermarktungsfirma mit Hauptsitz in Schleswig Holstein. Nach Publikation der Recherche entfernte H&M den Hinweis auf I:Collect von seiner Website.

Aus Gründen: Kein einziges der zehn Kleidungsstücke ging zu I:Collect. Alle getaggten Kleider wurden binnen weniger Wochen in deutsche Sortierzentren von Textrade, Alta-West und Re Textil gebracht. Drei Kleidungsstücke verschwanden danach in Containerhäfen wie Bremerhaven, zwei Jacken wurden nach Rumänien gefahren. Ein Pullover landete in einer Schredder-Anlage in Polen, ein fast neuwertiges Hemd in einer Anlage in Deutschland. Eine Jacke tauchte in Nordindien wieder auf.

Die getaggten Altkleider verteilten sich auf der ganzen Welt. Welche Kleidungsstücke wo hingingen, hat keine nachvollziehbare Logik.

► Ghana: Statt Fischen Kleidung in den Netzen

Einem Kleidungsstück reisen die Journalisten nach Ghana nach. Sie gehen über einen Strand, doch der Boden fühlt sich seltsam an. Er vibriert, wackelt und knirscht. Den Reportern wird klar: Der Strand ist kein Strand. Sondern ein riesiger Berg Altkleider, auf den notdürftig Sand gekippt wurde.

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In kurzen Video-Sequenzen sieht man Wasser mit Textilfetzen darin, das träge ans Ufer suppt, und einen Fluss, der vor allem aus Müll zu bestehen scheint. Die eindrückliche Bildstrecke des «Aftonbladet» lohnt sich auch, wenn man kein Schwedisch versteht und gibt einen Eindruck von den Dimensionen.

Jacken, Hosen und Pullover hängen in Trauben an den Klippen der Hauptstadt Accra, werden wieder weggespült, verschmutzen Land, Meer und die Küsten. Irgendwann zerfallen sie zu Mikroplastik. Ein Fischer erzählt, er fange kaum noch Fisch. Dafür habe er Kleider in den Netzen.

Im Containerhafen von Accra würden täglich 100 Tonnen Altkleider aus der ganzen Welt angeliefert, schreibt der «Guardian». Auch solche, die in Ghana niemand braucht. In Accra besteht der Boden an einigen Stellen aus Kleidern. Anlass für den Bericht ist ein Besuch von Second-Hand-Händlern aus Ghana in Brüssel Ende Mai. Sie fordern, auf jedes gebrauchte Kleidungsstück aus der EU eine Gebühr von 50 Cent zu erheben, um eine Umweltkatastrophe in ihrem Land zu verhindern.

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► Benin: Kleiderfriedhof Afrika

Die Aftonbladet-Reporter suchen auch in den scheinbar endlosen Second-Hand-Märkten in der westafrikanischen Republik Benin nach einem Kleidungsstück von H&M. Altkleider aus Europa werden dort wie in vielen afrikanischen Ländern per Ballen verkauft. Die Käuferinnen und Käufer gehen damit eine Art Wette ein. Etwa die Hälfte der Kleidung ist verkäuflich, der Rest Müll. Weggeworfene Kleidungsstücke türmen sich in den Marktgassen.

Die Reporter finden Skistiefel, Wollhandschuhe und warme Jacken. Dinge, die in Benin niemand braucht. Eine Verkäuferin sagt «Was die Menschen in euren Ländern hierher schicken, wird immer schlimmer … ich kaufe Müll. Sie schicken uns Müll.» Sie will, dass das aufhört, obwohl sie vom Altkleiderverkauf lebt.

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«Wenn wir nicht so viel Müll hierhin [nach Ghana] liefern würden, sondern wirklich recycelbare Kleidung …» sagte Svenja Schulze, seit 8. Dezember 2021 Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Im Februar 2023 starrten der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und (SPD) Svenja Schulze auf die Müllberge Accras. «Man sollte viele einladen, sich das mal anzugucken. Das ist die Kehrseite unseres Wohlstands», sagte Heil zur «Tagesschau». «Ghana kann Recycling», fand Schulze. Aber eben nicht in diesen Mengen. «Wenn wir nicht so viel Müll hierhin liefern würden, sondern wirklich recycelbare Kleidung, sähe das anders aus.»

Danach besuchten die deutschen Politiker eine Textilfabrik. Die nach europäischen Maßstäben vorbildliche Fabrik näht für den US-Detailhändler Walmart. Der Kreislauf beginnt von Neuem.

Aftonbladet zitiert eine Studie des King’s College in London. In dieser gibt ein Exporteur zu, dass der Export von Altkleidern sich kaum lohne, wenn man die Ballen nicht mit Müll vermische. Dazu kommt, dass die Kleidung, die oft nach ein-, zweimal Tragen weggeworfen wird, immer schlechterer Qualität ist.

► Altkleiderschmuggel ist Routine

Aus Benin gelangen die Altkleider auch nach Nigeria. Das ist illegal. Wie auch einige andere afrikanische Länder verbietet Nigeria die Einfuhr von gebrauchten Kleidern. Geschmuggelt wird trotzdem. «Wir sind hier in Afrika. Die Gesetze sind nicht so streng», sagt ein Importeur, durch dessen Lager das gesuchte H&M-Kleidungsstück gegangen ist.

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Eine Jacke mit Kunstpelzbesatz ist bei Johannesburg in Südafrika gelandet. Und dem Kleidungsstück in Indien droht sehr wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal wie den nach Afrika exportieren Kleidern.

Ein Händler in Benin überlegt, ob in Europa viele Leute sterben. Wie auch sonst würden so viele Kleidungsstücke weggeworfen? Von den Konsumgewohnheiten der Europäer weiß er nichts.

► Was oft wiederholt wird, ist deshalb noch lange nicht wahr

H&M verspricht auf seiner Website, den Weg zu einer umweltfreundlichen, fairen und gerechten Modeindustrie zu beschreiten. Die Fast-Fashion-Kette, die jährlich drei Milliarden Kleidungsstücke herstellt, befinde sich im Wandel zu einem vollständig kreislauforientierten Unternehmen, sagt der Konzern. Nur, dass man das immer weniger glauben kann. Weder H&M noch anderen Unternehmen.

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Selbstverständlich ist es unfair, einen Generalverdacht gegen alle Bekleidungsunternehmen und Wiederverwerter zu äußern, doch die Berichte über «Wishcycling» mehren sich. Damit ist gemeint, dass Konsumentinnen und Konsumenten Dinge ins Recycling geben mit dem Wunsch und Glauben, dass sie sinnvoll weiterverwendet werden, was aber nicht geschieht.

[Ergänzung von Helmut Schnug: Wishcycling (Wunschcycling) ist die Entsorgung von Verbraucherabfällen wie bspw. Altkleidung in der Hoffnung, dass sie recycelt werden, obwohl sie nicht recycelt werden können oder es unwahrscheinlich ist, dass sie recycelt werden. Wunschcycling tritt auf, weil die Menschen nicht wissen, was recycelt werden kann, oder weil sie glauben, dass der Gegenstand, den sie zum Recycling entsorgen, zu einem nützlichen Gegenstand gemacht werden kann. Da sich die Recyclingprogramme je nach Land unterscheiden und unterschiedliche Arten von Gegenständen akzeptieren, kann dies zu Verwirrung darüber führen, welche Arten von Gegenständen akzeptiert werden.

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Wishcycling kann dem Recyclingprozess von Gegenständen, die eigentlich auf verschiedene Weise recycelt werden können, schaden. Recyclingfahrzeuge (LKWs) werden zudem meist überladen. Die unerwünschten Gegenstände nehmen den Arbeitern, die mit den Wertstoffen arbeiten, viel Zeit und Mühe ab, um sie von den echten Wertstoffen zu trennen. Die nicht verwertbaren Gegenstände können die Mühlen verunreinigen, die die recycelbaren Waren verarbeiten, so dass manchmal ganze Chargen von Wertstoffen weggeworfen werden müssen. In einigen Fällen können sie die Recyclinganlagen beschädigen. Nahezu ein Fünftel aller Wertstoffe wird durch Wunschcycling verunreinigt. H.S.]

► Es geht nicht nur um H&M

H&M sei bei weitem nicht das einzige Unternehmen, das in seinen Geschäften Kleidung sammelt. Und seine Konkurrenten seien auch nicht besser, schreibt Aftonbladet. Urška Trunk von der Organisation 'Changing Markets Foundation' findet: «Ich glaube, das liegt daran, dass man aufhört, sich um das zu kümmern, was man nicht mehr sieht.»

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«Die H&M-Gruppe lehnt es kategorisch ab, dass Kleidung zu Abfall wird, und dies [die Ergebnisse der Recherche] steht völlig im Widerspruch zu unseren Bemühungen, eine kreislauforientierte Modeindustrie zu schaffen», antwortete H&M auf eine Anfrage der schwedischen Zeitung. Sätze, die eher nach einer Beschwörung klingen als nach einer Auskunft.

Daniela Gschweng, Lörrach >> Kontakt: dgschweng@web.de

»Was passiert mit unseren Schuhen, wenn sie «recycelt» werden? Sneakerjagd – am Ende meistens eingeäschert. Recycelt? Meistens genau das eben nicht, zeigt die Recherche eines Hamburger Mediums. Turnschuhe, neudeutsch: Sneaker, gelten als Symbol der Fast-Fashion-Industrie. Sehr viele Leute tragen sie; es ist schwer, sie zu recyceln, weil sie viele verschiedene Materialien enthalten, die kaum voneinander zu trennen sind. Allerdings gibt es immer mehr Ansätze, gebrauchte Sneaker auf den Second-Hand-Markt zu bringen oder Teile davon wiederzuverwerten und ihnen so ein Weiterleben im Kreislaufsystem zu ermöglichen. «Was passiert mit unseren alten Schuhen, wenn wir sie entsorgen?», wollte das Hamburger Medium «Flip» [1] wissen.

Das Investigativmedium sammelte dazu elf Paar Sneaker von Prominenten und fütterte sie an diversen Stellen ins Recyclingsystem. Um die Schuhe nachverfolgen zu können, wurden sie mit einem GPS-Chip versehen. Weil das gar nicht so einfach ist, ging «Flip» Partnerschaften mit mehreren großen Medien ein. Schließlich soll die Manipulation nicht auffallen und der Akku muss lange halten.« Von Daniela Gschweng, im KN am 30. Dezember 2021 >> weiter.

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»Nachhaltige Firmen – mal echt, mal heuchlerisch. «Jura» repariert uralte Kaffeemaschinen. «Nike» vernichtet brandneue Turnschuhe.

«Sie können sich gerne unsere neuen Kaffeemaschinen anschauen», sagte der Fachmann, der mir gegenüber an der Werkbank sass. Er betonte auch, dass man mir einen Rabatt auf eine neue geben könne, wenn ich die alte Maschine dalasse. Dann fügte er bei: «Aber die kosten immer noch mindestens das Doppelte des Angebots, das wir Ihnen hier für Reparatur und Revision machen können.» Ich war einigermassen erstaunt, sagte aber noch: «Und man sollte ja auch nicht alles immer gleich wegwerfen.» Das sei schon so, meinte der Ingenieur. Und ich entschied mich für Reparatur und Revision zur «verbindlichen Kostenangabe» von 320 Schweizer Franken und 5 Rappen.« Von Niklaus Ramseyer, infosperber,  23.11.2021 >> weiter.

»Vom Klamotten-Kaufrausch zum Altkleider-Müllberg: Warum Recycling bei Fast Fashion nicht klappt (Dauer 28:55 Min.)

Fast Fashion, billige Mode, kurz getragen und schnell entsorgt. Übrig bleiben Textilberge. Die Anbieter versprechen ihren Kunden Nachhaltigkeit und Recycling von getragenen Altkleidern. Die Käufer werden kritischer. Die Fast Fashion-Branche braucht ein neues Image. Schnell gekauft und dann weggeworfen, soll kein Grund mehr für ein schlechtes Gewissen sein. Was taugt das Versprechen der Anbieter, neue Kleidung aus Alttextilien herzustellen?

Der Verkauf neuer Kleidung hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Mehr als 120 Milliarden Kleidungsstücke werden weltweit pro Jahr produziert. Entsprechend wachsen die Kleidermüllberge. Einen bedeutenden Anteil daran hat die Fast Fashion-Industrie. Gab es früher vier Kollektionen im Jahr, bringen es die Billig-Ketten inzwischen auf bis zu zweiundfünfzig (!) Mikrokollektionen. Jede Woche eine neue. Umweltschutzorganisationen kritisieren seit langem die Ressourcenverschwendung und die Berge an Textilmüll, die damit verbunden sind. Greenpeace fordert einen Ausstieg aus der „Droge Fast Fashion“.

Die Fast Fashion-Anbieter geben sich offen gegenüber der Kritik. Sie versprechen Ihren Kunden einen nachhaltigen Umgang. Sie propagieren ein Recyclingsystem für getragene Kleidung. Aus alt soll neu werden. ZDFzoom-Autorin Anne Kauth geht den Versprechen der Branche nach und findet heraus, dass die abgegebene Fast Fashion zunehmend die Altkleiderverwerter überfordert. Das Entsorgungssystem steht vor dem Kollaps. Nach ihren Recherchen ist es kaum möglich, aus entsorgter Fast Fashion-Kleidung neue zu fertigen.«


► Quelle: Der Artikel von Daniela Gschweng wurde am 26. Juni 2023 erstveröffentlicht auf INFOsperber >> Artikel.

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► Bild- und Grafikquellen:

1. Leuchtreklame an einem Fast-Fashion-Shop der Marke H&M. H&M (Kurzform für Hennes & Mauritz) ist ein schwedisches Textilhandelsunternehmen mit Hauptsitz in Stockholm. Über Ladengeschäfte und den Onlinehandel bietet H&M weltweit Kleidung, Accessoires und Schuhe für Damen, Herren und Kinder sowie Wohnaccessoires an. Zum Konzern gehören seit 2007 nach Unternehmenskäufen weitere Marken, die zum Teil über eigene Ladengeschäfte vertrieben werden.

Wikimedia-Eintrag: 2022 gab es mehrere Fälle, in denen H&M vorgeworfen wurde, Produkte fälschlicherweise als „nachhaltiger“ zu bewerben (Greenwashing). Im Juni verwarnte das norwegische Kartellamt H&M wegen einer irreführenden Verwendung des sogenannten Higg-Indexes, eines Nachhaltigkeitsindikators der Sustainable Apparel Coalition (SAC). Nachdem auch das Nachrichtenportal Quartz darlegte, wie H&M die Nachhaltigkeit von Produkten durch den Higg-Index geschönt habe, erklärte die SAC wenige Wochen später, den Indikator vorübergehend auszusetzen und neu bewerten zu wollen. Wenig später verklagte eine Kundin in New York H&M wegen irreführender Werbung als Conscious Choice. Die niederländische Autoriteit Consument en Markt rügte H&M sowie Decathlon wegen unklarer und teils irreführender Versprechen zur Nachhaltigkeit.(>> Wikimedia).

Foto: Copyright ©️ Mike Mozart. Quelle: Flickr. Die Datei ist mit der CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0) lizenziert. Der Bildauschnitt wurde von Helmut Schnug auf das Logo fokussiert.

2. Plastik- und Kleidungsmüll in Accra. Foto/Photo Copyright ©️ by Liqa Raschid-Sally / CGIAR Research Program on Water, Land and Ecosystems (WLE). Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Nicht kommerziell 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0).  

3. Müllhalde in Accra, Ghana: Ein Mädchen, das inmitten von Plastik- und Kleidungsmüll auf der Agbogbloshie-Müllhalde in Accra, Ghana, wühlt. Dioxin entsteht bei der Verbrennung von Abfällen aller Art. Februar 2021. Foto: Copyright ©️ Urheberrecht David Tesinsky 2021 / baselactionnetwork. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0).

4. Kinder auf einer Müllhalde in der westafrikanischen Republik Senegal. Foto: Copyright ©️ Toon van Dijk, Deurne, Netherlands. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-ND 2.0).

5. Altkleidervermarktungsfirma: Alttextilverwertung durch Alttextilvermarktung ist ein lukratives Geschäft. Wen kümmert es schon, wenn die Altklamotten später irgendwo in Afrika oder Asien landen und dort Böden und Gewässer verseuchen. Foto: Copyright ©️ Minnesota Pollution Control Agency (MPCA Photos). Quelle: Flickr. Die Datei ist mit der CC-Lizenz Namensnennung-Nicht kommerziell 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0) lizenziert.

6. Brennender Strand, Indonesien: Dieser Strand in Java, Indonesien, hat sich zu einer illegalen Müllkippe für Plastik - und Kleidungsmüll entwickelt. Eine Anwohnerin verbrennt den Müll, damit er bei Flut nicht in ihr Haus gelangt. Foto: Vincent Kneefel, Niederlande / baselactionnetwork (BAN). Die Aufgabe von BAN ist es, sich für globale Umweltgesundheit und -gerechtigkeit einzusetzen, indem der Handel mit Giftstoffen beendet wird, eine giftfreie Zukunft angestoßen wird und für das Recht aller Menschen auf eine saubere Umwelt gekämpft wird. >> https://www.ban.org/.

Teil von "In Images: Plastic is Forever", einer Online-Fotoausstellung Online-Fotoausstellung, die von der Plastic Waste Partnership des Basler Übereinkommens mit Unterstützung des Sekretariats der Übereinkommen von Basel, Rotterdam und Stockholmer Übereinkommens (BRS) im Rahmen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Umweltprogramms (UNEP), des Genfer Umweltnetzwerks und der Stadt Genf. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0)  

7. EUROPE: We recycle so much in the E.U. >> EAST ASIA: We're not going to be Europe's rubbish dump! - EUROPA: Wir recyceln so viel in der EU >> OSTASIEN: Wir werden nicht die Müllhalde Europas sein! Foto/Illustration: Copyright ©️ Urheberrecht baselactionnetwork (BAN). Die Aufgabe von BAN ist es, sich für globale Umweltgesundheit und -gerechtigkeit einzusetzen, indem der Handel mit Giftstoffen beendet wird, eine giftfreie Zukunft angestoßen wird und für das Recht aller Menschen auf eine saubere Umwelt gekämpft wird. >> https://www.ban.org/. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0).    

8. Alter abgetragener Schuh in einer Wasserpfütze. Modeabfallproblem. (Old worn out shoe in a puddle of water. Fashion waste problem). Foto: Copyright ©️ Urheberrecht Ivan Radic. Quelle: Flickr. Die Datei ist mit der CC-Commons Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0) lizenziert.

9. Schuhentsorgung - achtlos weggeworfener Wohlstandsmüll. Foto: Copyright ©️ Urheberrecht Ivan Radic. Quelle: Flickr. Die Datei ist mit der CC-Commons Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0) lizenziert.