

Die Claqueure im Wirkungskreis der Macht
Der bezahlte Claqueur hat Hochkonjunktur!
Folge dem Weg des Geldes, dann weißt du wem es nützt.
Von Gerhard Mersmann | Forum-M7.com
Ein nahezu archaischer Fehler besteht darin, auf die Claqueure zu hören, die man selbst bestellt und bezahlt hat. Die Geschichtsbücher sind voll davon. Von der Antike über das alte Rom bis heute.
Ein Herrscher holt sich Berater ins Haus, ist von ihren Fähigkeiten der Deutung, die in großen Teilen mit der eigenen Sicht übereinstimmt, überzeugt und engagiert sie. Diese wiederum richten sich im Wirkungskreis der Macht ein. Sie profitieren davon hinsichtlich ihrer eigenen Lebensumstände, sie erfahren eine ständige Bestätigung, indem sie mit dem Herrscher immer im Rampenlicht stehen. Auf Dauer finden sie heraus, was ihr Auftraggeber hören will und präsentieren ihm genau das. Der bezahlte Claqueur hat Hochkonjunktur.
Das geht solange gut, wie der Herrscher nicht in Gefahr gerät, weil er angesichts der eigenen Sichtweise und der Bestätigung seiner Berater, gravierende Fehler macht. Dann, auch das steht in den Geschichtsbüchern, kann es sein, dass die gesamte Claque in einer Nacht über die Klinge springt oder, zusammen mit dem in seiner Blase lebenden Tyrannen, Opfer neuer Kräfte wird.
Und das, was sich in den Geschichtsbüchern unzählige Male findet, ist heute ebenfalls zu beobachten. Die heutigen Berater der politisch verantwortlichen Akteure sind nahezu gänzlich Rekruten aus eigens für die handelnde Politik geschaffenen Denkfabriken. Je nach politischer Fraktion, beraten sie im Interesse derer, die diese Unternehmen finanzieren.
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Für Korruptionsforschung in späteren Jahrhunderten essentiell:
die Rolle des Trauzeugen im heutigen Politik- und Promotionsbetrieb.
Betrachtet man die Geldströme, wird sehr schnell deutlich, in wessen Auftrag in diesen Ideologieschmieden geforscht und publiziert wird. Am Ende kommt das Geld aus Ministerien oder direkt aus dem Kanzleramt. Von Unabhängigkeit keine Spur. Es geht dabei allerdings weniger um die eigene Beratung, allenfalls zweiten Grades, sondern um die Vorspiegelung von Erkenntnissen unabhängiger, hoch qualifizierter Experten.
So tauchen diese Claqueure der Macht dutzendweise in den Nachrichtensendungen auf und geben ihre Erkenntnisse zum besten. Nicht selten stehen sie ihrerseits in einem Konkurrenzverhältnis und sie trachten danach, sich mit Abstrusitäten gegenseitig zu überbieten. Sie werden vorgestellt als "Experten", zumeist ohne Hinweis auf die Organisation, und wenn doch, dann niemals mit dem Hinweis, wer sie finanziert.
Mal einmal abgesehen davon, dass die so präsentierten Erkenntnisse sehr oft billig und zum Teil abstrus sind, entsprechen sie haargenau den von der Politik ausgegebenen Parolen. Der immer wieder geäußerte Verdacht, dass sich die Macht in der gegenwärtigen Form der selbst deklarierten liberalen Demokratie in einer mentalen Blase befindet, die imprägniert ist gegen jegliche Form des Lernerfolges wie gegen notwendige Perspektivenwechsel, dokumentiert das Fatale des ganzen Konstrukts.
Es gewährleistet bis zu einem gewissen Grad die Täuschung der Bevölkerung, es verhindert allerdings auch die Perspektive tieferer Einsicht, dass man sich auf dem Holzweg befindet.
In der ganz profanen Beraterszene, die täglich in allen möglichen Organisationen sich redlich ihr Dasein verdient und in vielen Fällen tatsächlich helfen kann, ist die Erkenntnis ein Gassenhauer, dass nur der gut beraten ist, der um sich Menschen schart, die nicht von ihm abhängig sind und sich daher nicht scheuen, unbequeme Wahrheiten zu äußern und den Finger in die Wunde zu legen. Dazu sind allerdings Persönlichkeiten erforderlich, die mit Kritik umgehen können und nicht gleich hysterisch werden, sobald der eigene Heiligenschein in Gefahr ist.
Das Spiel mit der Vortäuschung unabhängig zustande gekommener Erkenntnisse durch bezahlte Claqueure nähert sich seinem Ende. Für Auftraggeber wie Auftragnehmer ist der Ausgang stets heikel.
Gerhard Mersmann
Arbeit nix, denkt nix, weiss nix, kann nix, taugt nix, erklärt nix, bringt nix, macht nix:
Ein Anforderungsprofil beschreibt, kurz gesprochen, das Wissen und Können, welches vorhanden sein muss (sein sollte!), um eine bestimmte Aufgabe wahrnehmen zu können. Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Denkfabriken und externe Berater, die sich die Mühe machen, diese Anforderungen genau zu beschreiben und darauf achten, dass bei einer Einstellung oder Besetzung eine weitgehende Deckungsgleichheit zwischen Anforderung und Befähigung besteht, stehen in der Regel von ihren Ergebnissen gut da.
In der Politik war und ist das ganz offensichtlich NICHT der Fall. Es reichen bereits intellektuelle Minderleistungen und erhebliche Wahrnehmungsdefizite aus, um ein hohes politisches Amt zu begleiten oder als hochbezahlter Berater zum "Experten" hochgejubelt zu werden. Berufserfahrung, Sach- und Fachkenntnisse sind oft nicht mal annähernd vorhanden. Grundlegende Kenntnisse der eigenen Muttersprache Deutsch und halbwegs vorzeigbares Englisch sind auch nicht mehr zwingend erforderlich, wie man bspw. am Posten der Außenministerin AB sieht und leider allzu oft hört.
Das Peter-Prinzip.flv (Dauer 4:43 Min.)
Chancengleichheit bedeutet, dass jeder eine faire Chance hat, inkompetent zu werden. In einer Hierarchie neigt jeder Mitarbeiter dazu, auf seine Inkompetenzstufe aufzusteigen. Mit der Zeit wird jeder Posten von einem Mitarbeiter besetzt, der nicht in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen. Die Arbeit wird von denjenigen Mitarbeitern erledigt, die ihre Inkompetenzstufe noch nicht erreicht haben.
Das Peter-Prinzip: Beförderung in die maximale Inkompetenz (Dauer 4:43 Min.)
Peters These ist, dass jedes Mitglied einer ausreichend komplexen Hierarchie so lange befördert wird, bis es das Maß seiner absoluten Unfähigkeit erreicht hat, was in der Regel das persönliche Maximum der Karriereleiter markiert und weitere Beförderungen ausbleiben lässt. Peter: „Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.
Gerhard Mersmann, Dr. phil., (Jahrgang 1956), gebürtiger Westfale, ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen.
Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Publizistische Aktivitäten durchziehen seine gesamte Biographie. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse sind auf seinem persönlichen Blog M7 regelmäßig nachzulesen. >> https://form-7.com/ .
► Quelle: Dieser Beitrag wurde am 27. März 2025 erstveröffentlicht auf https://form-7.com/ >> Artikel. Eigentümer, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich ist Gerhard Mersmann.
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1. Ein Claqueur (frz. claquer ‚klatschen‘) bezeichnet eine Person, die bei einem Theaterstück oder einer anderen öffentlichen Aufführung bezahlten Applaus liefert. Zweck des Claqueurs ist es, das Publikum zum Applaudieren zu bewegen. Die Gesamtheit der Claqueure in einem Theater wird „die Claque“ genannt.
Bronzestatue 'Die Claque', 1988 - Schwetzingen, Baden-Württemberg. Der Künstler ist der deutsche Bildhauer Guido Messer (* 20. Januar 1941 in Buenos Aires, Argentinien. Er lebt und arbeitet in Korb bei Stuttgart und in den toskanischen Orten Pietrasanta und Sassetta. >> http://www.guido-messer.de/.
Sein gesamtes plastisches Werk umfasst alle Arten – von kleinen Tischskulpturen bis zu Großplastiken im öffentlichen Raum bzw. im öffentlichen Besitz. Auch Hüllwerke werden genannt und abgebildet. Hervorhebenswert sind seine zeitkritischen und häufig ironischen Darstellungen, mit denen Messer „Verhaltensweisen und Eigenschaften (entlarvt), die mancher auch bei sich selbst finden kann. Die bei Bronzeskulpturen recht ungewohnten farbigen Lackierungen unterstreichen charakteristische Merkmale. Messer zeigt keine konventionellen Standbilder hoher Persönlichkeiten, sondern "Menschen". Sie treten auch in Serien auf, werden dadurch Teile einer Masse. Oberkörper stehen auf Gestellen, untere Körperhälften werden zu Tischbeinen und betonen so die Einzelheiten, um die es Messer geht.
Foto: AnRo0002. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei wird unter der Creative-Commons-Lizenz CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright zur Verfügung gestellt. Das Werk kann – selbst für kommerzielle Zwecke – kopiert, modifiziert und weiterverteilt werden, ohne hierfür um Erlaubnis bitten zu müssen.
2. Karikatur: "Wo Steuermillionen und Trophäen knallgrün in der Familie bleiben. Die Graichen-Habeck-Kellner-Sippe. Steuerverwertungs-Casino auf Gegenseitigkeit. Bildunterschrift: Familienkonferenz im Bundeswirtschaftsministerium."
Karikatur: Copyright ©️ Götz Wiedenroth. Zur Person: Götz Wiedenroth wird 1965 in Bremen geboren, beginnt seine berufliche Laufbahn als Industrie- und Diplomkaufmann. Kaufmännische Ausbildung bei der Daimler-Benz AG, Niederlassung Hamburg. Es folgten ein Studium der Wirtschaftswissenschaften / Betriebswirtschaftslehre an der Nordischen Universität Flensburg und der Universität Kiel, Abschluß dortselbst 1995. Beschäftigt sich während des Studiums als Kleinunternehmer mit der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kunst, organisiert Seminare, Ausstellungen und Kongresse zum Thema Kulturmanagement auf Schloß Glücksburg in Glücksburg. Arbeitet in Flensburg seit 1995 als freier Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner.
Seine ersten Karikaturveröffentlichungen erscheinen 1989 in der Flensburger Tagespresse. Von 1995 bis 2001 zeichnet er täglich für den Karikaturendienst von news aktuell, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hamburg. Von 1996 bis 2016 erscheinen landes- und lokalpolitische Karikaturen aus seiner Feder in den Tageszeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags, Flensburg.
Der von Kindheit an passionierte Zeichner erhält 1997, 2001 und 2008 Auszeichnungsurkunden des "Deutschen Preises für die politische Karikatur", verliehen durch die Akademie für Kommunikation in Baden-Württemberg, Stuttgart. >> weiterlesen. Herzlichen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung Ihrer Arbeiten im Kritischen Netzwerk. Quelle: Flickr und HIER.
⇒ Götz Wiedenroth (Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner): wiedenroth-karikatur.de/.
3. Clown: Ein gut bezahlter multimedialer Gesinnungsclown im Dunstkreis der Macht. Wenn er am Bildschirm erscheint, ist er das Signal zum Ausschalten. Auch der Begriff SPINDOCTOR sollte hier nicht unerwähnt bleiben:
»Der Begriff Spindoctor (auch Spin-Doctor oder seltener eingedeutscht Spin-Doktor) ist eine aus dem Englischen („spin doctor“) übernommene Bezeichnung für einen Medien-, Kommunikations-, Image- oder Politik-Berater oder Kommunikationsverantwortlichen.
Die Bezeichnung wird in den Massenmedien besonders für den Bereich der Politik benutzt und hat zumeist eine negative Konnotation, da sie andeutet, dass die als Spindoctor bezeichnete Person Ereignisse mit dem richtigen Dreh (englisch spin) versieht, indem sie für eine unterschwellig manipulierte Darstellung in den Medien sorgt. Im Englischen wird neben spin doctor auch der Ausdruck spinmeister oder spinnster verwendet.
Einem Spin-Doctor geht es weniger um die Vermittlung einer bestimmten allgemeinen Sichtweise, sondern darum, direkt seinen Auftraggeber, dessen Politik oder andere Personen oder Ereignisse in einem möglichst positiven bzw. negativen Licht darzustellen und in jeder Situation die bestmögliche öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Ein Spin-Doctor verwendet oft die Technik des Framing, um sprachliche Aussagen „im rechten Licht“ erscheinen zu lassen. Er arbeitet mit Bildern, Inszenierungen (zum Beispiel Fototerminen oder Events für die Kameras der Medien) und nutzt die Medien für seine Ziele (zum Beispiel über Agenda-Setting).« (Quelle: Wikipedia-Artikel).
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4. Arbeit nix, denkt nix, weiss nix, kann nix, taugt nix, erklärt nix, bringt nix, macht nix: Ein Anforderungsprofil beschreibt, kurz gesprochen, das Wissen und Können, welches vorhanden sein muss (sein sollte!), um eine bestimmte Aufgabe wahrnehmen zu können. Organisationen, die sich die Mühe machen, diese Anforderungen genau zu beschreiben und darauf achten, dass bei einer Einstellung oder Besetzung eine weitgehende Deckungsgleichheit zwischen Anforderung und Befähigung besteht, stehen in der Regel von ihren Ergebnissen gut da.
In der Politik war und ist das ganz offensichtlich NICHT der Fall. Es reichen bereits intellektuelle Minderleistungen und erhebliche Wahrnehmungsdefizite aus um ein Amt zu begleiten - Berufserfahrung, Sach- und Fachkenntnisse sind oft nicht mal annähernd vorhanden. Grundlegende Kenntnisse der eigenen Muttersprache Deutsch und halbwegs vorzeigbares Englisch sind auch nicht mehr zwingend erforderlich, wie man bspw. am Posten der Verteidigungsministerin sieht und leider allzu oft hört.
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