Die Falschaussagen der Agro-Gentechnik-Befürworter

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Marie-Luise Volk
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Die Falschaussagen der Agro-Gentechnik-Befürworter
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Die Falschaussagen der Agro-Gentechnik-Befürworter

 

pro - contra

 

„Forschung und Anwendung seien auch ethisch geboten, da die künftige Ernährung der Weltbevölkerung eine große Rolle spiele. Klimaveränderungen vor allem in Afrika machen Pflanzen notwendig, die mit weniger Wasser auskommen. Und die seien konventionell à la Mendel so schnell nicht zu züchten“.

 

Zudem soll das Projekt „Goldener Reis“ durch Anreicherung mit Vitamin A die Erblindung von Kindern in Entwicklungsländern infolge einseitiger Ernährung verhindern.

 

Julia Klöckner, Parlamt.. Staatssekretärin CDU/CSU - Agrarausschuss

 

Fokus 13/2006

Die Argumente von Frau Klöckner sind alle längst widerlegt. Matthias Pohl, BASF Plant Science, Ludwigshafen hat am 17.04.2008 bestätigt, dass die Welthungerkrise mit der Agro-Gentechnik nicht zu lösen sei. Sie sei eine Technik für die Industrieländer, die die teuren Saaten auch bezahlen könnten.

 

Die bisher angebauten transgenen Pflanzen sind nicht ertragreicher als die konventionellen, sondern auf Herbizid- und Insektentoleranz entwickelt worden, so dass sie gar nicht zu der angeblich als Lösung angekündigten Ertragssteigerung beitragen werden. Die Ursachen des Hungers wie Armut, soziale Ungleichheit und fehlender Zugang zu Produktionsmitteln werden durch den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen nicht gelöst, sondern verschärft, denn es kann zu einer noch größeren Landkonzentration, Landflucht, sozialen Ausgrenzung und Abhängigkeit vieler Kleinbauern führen (Prof. Andrioli, Biosoja versus Gensoja, 2007)

 

Die Rechtfertigung für den „Goldenen Reis“ ist durch die Veröffentlichung des Umweltinstituts München 2004 widerlegt: Die Erblindung von Hunderttausenden ist eine direkte Folge der Einführung der westlichen Industrielandwirtschaft (der sogenannten „grünen Revolution“) und des damit einhergehenden Rückgangs biologischer Vielfalt und traditioneller Ernährung in vielen Entwicklungsländern – und kein Problem einer angeblich „rückständigen“ Landwirtschaft in vielen Ländern der Dritten Welt.

 

Traditionelle indische Gemüsearten, früher in jedem Hausgarten vorhanden, besitzen u.a. ein Vielfaches der angestrebten Beta-Karotingehalte des „Golden Rice“. Ein Löffel Korianderblätter z.B. enthält d.. Tagesbedarf v. Provitamin A.

 

In Asien gibt es sogar traditionelle Reissorten, die einen vielfach höheren Gehalt an Vitamin A aufweisen, als beim „Golden Rice“ angestrebt ist. Und auch handelsübliche Reissorten enthalten Provitamin A. Der Unterschied ist lediglich, dass sich das Beta-Karotin in der Schale befindet. Geschälter Reis wurde mit der „Grünen Revolution“ eingeführt und ungeschälter stigmatisiert. Das Ergebnis: Vitamin-A-Mangel.

 

Frau KIöckner fällt auf die Argumente der Agro-Gentechnik-Konzerne herein: Die einzige Form von Hunger, den die Konzerne, die zu fast 100 Prozent den Markt für genmanipulierte Pflanzen beherrschen, stillen, ist eben nicht   „der Hunger in der Dritten Welt, sondern der Hunger der Aktionäre“ (EU-Kommissarin Margot Walström) (Umweltnachrichten Umweltinstitut München 100/2004)

 

Auch der Weltagrarbericht 2008 bestätigt: „Die Agro-Gentechnik ist keine Lösung des Hungerproblems, sondern sie ist eine der Ursachen des Hungers!“

 

„Wenn sie intelligent ist!“

 

Zuruf von Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin Agrarausschuss CDU/CSU,  auf die Frage an den Ausschuss, ob sich die Biene freiwillig auf ein Gebiet beschränkt, das durch einen Abstand von 150 Metern zum anderen Gebiet gekennzeichnet wird.

Protokoll Bundestag 16.11.2008

An der Intelligenz der Biene kann es nicht liegen, sondern an der Intelligenz derjenigen, die meinen, man könne durch Abstandsregelungen Insekten und Wind davon abhalten, Pollen weiterzutragen. Die Natur hält sich nicht an von Menschen geschaffenen Regeln.

 

Die sogenannte Koexistenz, also das unbeeinträchtigte Nebeneinander zwischen Feldern, die gentechnisch und nicht gentechnisch bewirtschaftet werden, ist eine Lüge der Agro-Gentechnik-Konzerne, die es darauf abgesehen haben, Felder mit gentechnisch veränderten Organismen zu verschmutzen.

 

Frau Klöckner hat versäumt, sich bei Imkern sachkundig zu machen. Sie ist mit verantwortlich für die Novellierung des Gentechnikgesetzes, in dem die Lüge der Koexistenz festgeschrieben wurde. Protokoll Bundestag 140. Sitzung, 25.01.2008

 

Nachdem auch im Bereich der unkritischen Wissenschaft verstanden wurde, dass die Koexistenz eine Fata Morgana ist, bedient man sich heute einer anderen Sprachregelung: „Die Auskreuzungen haben keine biologische Relevanz.“ (Interview Prof. Kogel, Uni Gießen – Siehe Monsanto auf Deutsch: Filz-Gemeinschaften Deutscher Gentechnik)

 

Die unkritische Wissenschaft weiß zwar nicht, welche biologische Relevanz gentechnische Auskreuzungen haben, meint aber, bereits heute dazu eine Aussage machen zu müssen.

 

„Zum Auskreuzungsrisiko (GenMais) ist zu sagen, dass der Maispollen schwer ist und schon von daher seine Verbreitung begrenzt ist.“

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

Schreiben v. 28.07.2006

 

Maispollen fallen nicht einfach nur so auf den Boden, sondern werden durch Insekten und Wind über mehrere Kilometer weit getragen. Imker können dies bestätigen.

„Es wäre illusorisch, wollte man die benötigte Menge an Chymosin (Labferment zur Käseherstellung) heute auf diese Art und Weise gewinnen, deshalb wird er weltweit gentechnisch erzeugt.“

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

Schreiben v. 28.07.2006

 

Chymosin, Bakterien für Joghurt usw. wird i.d.R. synthetisch, hergestellt. Das gleiche gilt für Vitamine und Zusatzstoffe. Synthetische Herstellung muss nicht gleichbedeutend für gentechnische Herstellung sein.

„Lebensmittel aus geprüften, gentechnisch veränderten Kulturpflanzen sind sicher für Mensch und Tier.“

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

Schreiben v. 28.07.2006

 

Die Fütterungsstudien der unabhängigen Wissenschaft (Wissenschaft, die nicht im Auftrag für die Industrie forscht)  sprechen eine ganz andere Sprache. Sogar Dr. Detlef Bartsch vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gibt zu, dass es „unerwartete Effekte“ geben kann, die durch bisherige Forschung noch nicht abzusehen seien.

„Grüne Gentechnik“ ist eine Zukunftstechnologie

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

Leserzuschrift RZ v. 26.11.07

 

 

AgroGentechnik ist eine Hochrisikotechnologie, genauso unbeherrschbar wie die Atomtechnik. In der Hierarchie der von Menschenhand gemachten Katastrophen steht die AgroGentechnik an erster Stelle. Atomkraftwerke kann man notfalls noch abschalten, eine kleine biologische Verschmutzung in die Welt gesetzt durch AgroGentechnik breitet sich immer weiter aus und ist nicht mehr zurückzuholen.

 

Prof. Ernst Ludwig Winnacker, Generalsekretär des Europäischen Forschungsrates,  hat mit seinem Eingeständnis, dass man Abschied nehmen müsse von dem Denken, dass das Genom mehr ist als die „Summe seiner Gene“, zugegeben, dass die bisherige Wissenschaft sich von der isolierten Betrachtung von Einzelelementen ohne ihre Verflechtung in einem Ganzen (Reduktionismus) lösen muss. Die Agro-Gentechnik basiert aber auf dem Reduktionismus. Das bedeutet, dass die bisherige Wissenschaft  auf einer völlig veralteten Theorie basiert. Deshalb ist die sog. „Grüne Gentechnik“ nicht innovativ und kann auch keine Zukunftstechnologie sein. Die Agro-Gentechnik-Konzerne wie Monsanto, Bayer, BASF usw. halten an der „ein-Gen-ist-gleich-ein-Protein-Theorie“ deswegen fest, weil sie sonst milliardenschwere Verluste zugeben müssten.  („Dolly ist tot“, Christoph Then)

 

Bei der Patentanmeldung WO 200 405 3055 von Monsanto – einem Patent auf unbeabsichtigte Effekte, heißt es:

„Die Möglichkeiten, eine Pflanze durch gentechnische Veränderungen zu verbessern, sind gering. Dies ist einer Reihe von Ursachen geschuldet. So lassen sich die Effekte eines spezifischen Gens auf das Wachstum der Pflanze, deren Entwicklung und Reaktionen auf die Umwelt nicht genau vorhersagen. Dazu kommt die geringe Erfolgsrate bei einer gentechnischen Manipulation, der Mangel an präziser Kontrolle über das Gen, sobald es in das Genom eingebaut worden ist und andere ungewollte Effekte, diemit dem Geschehen bei der Gentransformation und dem Verfahren der Zellkultur zusammenhängen.“

Hier wird der inzwischen in den Stand  des  Parlamentarischen Staatssekretärs gehobene Bundestagsabgeordnete Peter Bleser von Monsanto selbst widerlegt.

 

„Seit mehr als 10 Jahren füttere ich meine Kühe mit genverändertem Soja – diese Tiere sind glücklich und gedeihen prächtig“

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

RZ 07.01.2008

 

Woher will MdB Peter Bleser wissen, ob gentechnisch veränderte Organismen im Tierfutter sind? Bis 2004 gab es keine GVO- Kennzeichnung für Tierfutter. Ab 2005 musste ab eines 1 %igen GVO-Anteils das Tierfutter gekennzeichnet werden. Vielfach wurde das Tierfutter als gvo-haltig gekennzeichnet, obwohl keine GVO enthalten waren. Es ist auch davon auszugehen, dass bei einem geringen Anteil von GVO die gesundheitlichen Auswirkungen nicht sofort sichtbar werden.

 

„Auch ohne grüne Gentechnik wird das Erbgut von Pflanzen verändert. Die grüne Gentechnik bietet den zusätzlichen Vorteil, dass man Züchtungsziele viel gezielter angehen kann.

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

Schreiben v. 17.01.2008

Dazu schreibt Dr.  Antônio Andrioli („Abstand ist nicht durch die Fakten belegt, sondern ein politisch gewollter Wert.“):

Anders als bei der bisherigen Pflanzenzüchtung wird bei der Gentechnik ein Gen eines Lebewesens in einer Pflanze (z.B. der Bakterie Bacillus Thuringiensis, die ein Toxin gegen bestimmte Insekten produziert) eingebaut, die sich in der Natur nicht kreuzen (wenigstens nicht in den nächsten tausend Jahren). Es handelt sich in dem Sinne also um eine künstliche Beschleunigung der Evolution, ohne dass dabei die Grundlage für Anpassung und Evolution überhaupt berücksichtigt wird.

 

Es wird so getan, als ob die Reihenfolge der Gene im Laufe der Evolution zufällig verlaufen wäre. Noch schlimmer: als ob nur Vorteile einer gentechnischen Veränderung zu erwarten wären, obwohl die Erfahrung mit dem Anbau von Genpflanzen ganz deutlich zeigt, dass diese Pflanzen einen geringeren Ertrag vorweisen und aufgrund ihrer Immunschwäche einen höheren Pestizideinsatz erfordern.

 

Die Agrarkonzerne arbeiten mit zwei zentralen Dogmen, nämlich, dass die Gentechnik zielgerichtet sei (also, dass die Gene isolierbar und zielgerichtet zwischen den Lebewesen übertragbar seien) und dass bei den neu eingebrachten Genen nur die gewünschte Wirkung nachzuweisen sei.

 

Diese Behauptungen sind jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Nach den bisherigen Methoden, sei es durch die sogenannte DNS-Kanone (Schrotschussverfahren, wodurch Zellen mit Metallpartikeln beschossen werden, damit ein ausgewähltes Gen im Genom landet) oder durch den Einsatz von Bodenbakterien, die einen Tumor verursachen, werden die neuen Gene zufällig eingebracht, so dass die Häufigkeit des Einbaus unbekannt ist.

 

Da die Wirkungsweise eines Gens von seiner genauen Position, vom zellulären Umfeld und der Umwelt abhängt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein neu eingebautes Gen nur eine einzige Wirkung haben wird. Unerwünschte Nebeneffekte, wie zum Beispiel neue toxische Stoffe, sind von daher schwerlich auszuschließen. Auch wenn neue Methoden entwickelt werden, um die bisher schwierige Kontrolle der Wirkungsweise eines einzigen eingebauten Gens sicherzustellen, wie zum Beispiel über den Weg, mehrere Genkonstrukte auf einmal in eine Pflanze einzubauen, werden die Nebenwirkungen nicht geringer. Im Gegenteil: Ihre Wahrscheinlichkeit kann nur steigen, je komplexer die neuen Stoffwechselwege in der Pflanze werden. Die Molekulargenetik wird durch das Konzept der Gentechnik als Pflanzenzuchtmethode vereinfacht und auf verwertbare Einheiten reduziert.

 

Dadurch wird die Tatsache vernachlässigt, dass eine Pflanze nicht einfach aus einer Summe von Genen besteht, dass die Genregulierung netzwerkartig funktioniert und dass eine Vielfalt an Wechselwirkungen mit der Umwelt als Folge ihres historischen Anpassungsvermögens stattfindet.

 

Bei der „Roten Gentechnik“ (= Gentechnik in der Medizin) werden doch auch keine Bedenken erhoben. Warum sollte die „Grüne Gentechnik“ etwas anderes sein?

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

RZ 07.01.08 und bei der Podiumsdiskussion am 01.03.08 in Kaifenheim

 

Die Medikamentenherstellung (Rote Gentechnik) ist mit der „Grünen Gentechnik“ (Gentechnik vom Acker = AgroGentechnik) nicht zu vergleichen. Das gentechnisch erzeugte Insulin wird in einem geschlossenen System produziert, sein Einsatz beschränkt sich auf den Menschen, der an Diabetes leidet.

 

Die sog. „Grüne Gentechnik findet im Freien statt. Die Natur ist ein offenes System. Insekten, Wind und Vögel sorgen für Verbreitung der genmanipulierten Pflanzen. In ganz Kanada gibt es nach 12-jährigem GVO-Rapsanbau keinen Raps mehr, der nicht verseucht ist. Das gleiche gilt für den Soja-Anbau in Kanada.

 

Abstandsregelungen von 150 m (konventionelle Landwirtschaft und 300 m (ÖkoLandwirtschaft)

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

Protokoll Deutscher Bundestag, 140. Sitzung, 25.01.08

 

Die Novellierung des Gentechnikgesetzes am 25.01.08 brachte diese Abstandsregelungen. MdB Bleser stellt diese Regelung als großen Erfolg dar. Bienen und andere Insekten halten sich nicht an Abstandsregelungen. Die Interessen der Imker wurden bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes völlig unterschlagen.

„Freisetzungen gentechnisch veränderter Organismen (GVO) unterliegt „strengen“ Genehmigungsverfahren.“

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

Schreiben v. 28.11.08

 

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), vertreten von den Herren Buhk und Bartsch, ist zum Erfüllungsgehilfen der AgroGentechnik-Industrie geworden.

 

Diejenigen, die darüber zu wachen haben, dass uns kein Schaden zugefügt wird, treten in Werbevideos derjenigen auf, die sie eigentlich zu kontrollieren hätten. Buhk und Bartsch wurden somit zu Dienern zweier Herren.

 

Bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) agiert Andrew Cockburn als „externer Berater“. Er war ehemaliger wissenschaftlicher Direktor des AgroChemieKonzerns Monsanto. Auch Richard Philipps, der für verschiedene Gentech-Konzerne wie Monsanto und Bayer arbeitet, ist Berater der EFSA. Bei der amerikanischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (FDA) ist Michael Taylor zu benennen. Er sorgte in den USA für die Durchsetzung der AgroGentechnik, dann bekam er einen Vorstandsposten bei Monsanto.

 

Werner Müller (Global 2000) deckte in seiner Untersuchung auf, dass die EFSA den Wortlaut des Antragstellers (Monsanto) bei ihrer Beurteilung fast eins zu eins übernommen hat.

Beurteilung Monsanto Mais NK 603: „Abwesenheit biologisch relevanter Unterschiede“.

Beurteilung durch EFSA: „Der Antragsteller schließt, dass diese Ergebnisse keine biologische Signifikanz haben. Der Untersuchungsausschuß akzeptiert das als vernünftige Interpretation der Daten.

Von strengen Genehmigungsverfahren kann keine Rede sein!

 

„Das novellierte Gentechnikgesetz bildet die rechtliche Grundlage für die „zwingende“ Zulassung von MON 810 der Fa. Monsanto.“

 

Peter Bleser, MdB, CDU/CSU

 

Schreiben v. 28.11.08

 

Obwohl es keine Langzeitstudien über die Wirkung der genmanipulierten Maispflanze MON 810 gibt, wissen wir bereits heute, dass diese GV-Maispflanze eine Pflanze ist, die in allen Teilen (Wurzeln, Stängeln, Blättern usw.) Gift produziert. MdB Bleser gibt sich als Erfüllungsgehilfe von Monsanto zu erkennen. Die Bürger/innen haben ihn auf jeden Fall nicht dazu gezwungen, das Tor für MON 810 aufzumachen.

Mit der Novellierung des Gentechnikrechts haben wir einen rechtlichen Rahmen für den Einsatz grüner Gentechnik geschaffen, der den Landwirten die Koexistenz von unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen ermöglicht und dem Verbraucher die Wahlfreiheit (Kennzeichnung) bei seiner Produktauswahl einräumt.

 

Hermann-Josef Scharf, MdB

 

E-Mail v. 13.02.2008

Der Begriff „Koexistenz“, d.h. das unbeeinträchtigte Nebeneinanderher von Gentechnik-Anbau und konventionellem/biologischem Anbau ist nicht möglich. Daran ändern auch die Abstandsregelungen nichts. Der Wind und die Bienen halten sich nicht an Abstandsregelungen. Der Begriff „Koexistenz“ ist ein Täuschungsbegriff.

 

Bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes am 25.01.2008 wurde mit der Koexistenz der Gentechnik Tür und Tor geöffnet.  Koexistenz-Beispiel Kanada: 12 Jahre Anbau von genmanipuliertem Raps – Vernichtung des gentechnikfreien Rapsanbaus. Wenn unsere Nahrung durch Genmanipulation verseucht ist, gibt es keine Wahlfreiheit mehr. Wissenschaftler wissen zwar, wie man synthetische Gene in die Pflanze hineinbringt, aber nicht mehr, wie man sie wieder herausbringt.

 

Am 10. Juni 2009 gab Nordeuropa-Chefin von Monsanto, Ursula Lüttmer-Ouazane, zu, dass es keine Koexistenz geben kann. Auf die Frage, wie verhindert werden kann, dass Gen-Pollen auf andere Pflanzen übergehen, sagte sie:  „Dafür hat der Gesetzgeber eine eindeutige Regelung geschaffen. Die Vermischung muss minimiert werden. Ausschließen kann man so etwas nie. Schließlich befinden wir uns in freier Natur und nicht in einem klinisch sauberen Raum.“ (SZ 10.06.2009)

 

GVO(=gentechnisch veränderter Organismus)-Nahrungsmittel sind sicher, weil geprüft.

 

Dr. Christel Happach-Kasan, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

Es gibt bisher  - obwohl vorgeschrieben - keine einzige Langzeitstudie, die das belegt.

Die Bayerische Fütterungsstudie der TU München vom April 2009 kann die Sicherheit der GVO-Nahrungsmittel nicht bestätigen. Bei der Studie gibt es Mängel in der Planung und Durchführung der Studie, die dazu führen, dass die vorliegenden Ergebnisse nur als vorläufig betrachtet werden können. Die Studie weist methodische und konzeptionelle Schwächen in mindestens drei Bereichen auf: Die Art und Weise des Austausches der Tiere während des Versuches, die Zusammensetzung der Futtermittel und die Wahl der Testverfahren (Dr. Christoph Then: Bayrische Fütterungsstudie der TU München zu Gen-Mais weist Mängel auf, erstellt im Auftrag von Greenpeace e.V. April 2009).

 

Es gibt nachgewiesenermaßen

- Keine Abschätzung von Langzeitrisiken (730-Tage-Test),

- Keine Abschätzung von Effekten auf zukünftige Generationen

- Keine Abschätzung von kumulativen toxischen Wirkungen

- Es werden die gesetzlichen Anforderungen an eine Fall zu Fall-Analyse nicht umgesetzt

- Die Unsicherheiten müssten in der Risikoabschätzung ausdrücklich analysiert werden

- Alle signifikanten Effekte werden zugunsten der Biotechfirmen verharmlost

- In vielen Fällen übernimmt die EFSA die Schlussfolgerungen der Herstellerfirmen eins zu eins

- Es gibt keine mehrjährigen Studien an Regenwürmern, Asseln, Schmetterlingen etc.

- Es gibt keine Tritrophischen Studien (Effekte über die Nahrungskette) usw. Siehe Werner Müller, Global 2000, Gentech-Zulassungsverfahren: Heimspiel der Industrie

 

Menschen und Tiere, die gentechnisch veränderte Nahrung essen, werden in ihrer Gesundheit nicht  beeinträchtigt.

 

Dr. Christel Happach-Kasan, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

Sie verschweigt den Fütterungsversuch von Dr. Arpad Pusztai. Die Ratten, die mit GVO-Kartoffel gefüttert wurden, bekamen Veränderungen des Blutbildes, Gehirnschrumpfung, Nierenschäden und Immunschwächen. Dieses Forschungsergebnis deckt sich mit anderen Forschungsergebnissen von Manuela Malatesta, Uni Urbino sowie „Commission du Génie Biomoléculaire d. französischen Landwirtschaftsministeriums (siehe „Gesundheitsberater“ Juli 2006)

 

Wissenschaftler der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben 20 Wochen lang Mäuse mit dem genmanipulierten Mais NK 603xMON 810 gefüttert. Eine Vergleichsgruppe von Tieren erhielt herkömmlichen Mais. Im Ergebnis brachten die mit Gen-Mais gefütterten Tiere weniger Junge zur Welt. Gen-Mais beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Mäusen (Greenpeace v. 11.11.2008).

Die Bürger/innen diesem „Fütterungsversuch“ einfach auszusetzen, ist eine Menschenrechtsverletzung.

 

„Grüne Gentechnik“ ist nichts anderes als eine Züchtungsmethode

 

Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

 

Durch AgroGentechnik wird das Erbmaterial von Tieren, Pflanzen und Bakterien über Artgrenzen hinweg wie nach dem Baukastenprinzip frei kombiniert (z.B. Rattengene im Salat,  Schweine, Mäuse, Lachs mit menschlichen Wachstumshormonen, Erdbeeren mit Frostschutzgenen von arktischen Fischen). Es entstehen Organismen, die in der Natur nicht vorkommen, die neue Eigenschaften haben und neuartige Inhaltsstoffe produzieren.

„Grüne Gentechnik“ ist eine nicht mehr ganz neue Züchtungsmethode und weltweit bereits seit 11 Jahren im Einsatz

 

Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

 

Gentechnik ist eine neue Methode, Pflanzen und Tiere zu vergewaltigen. Auch hier wieder der Begriff „Züchtungsmethode“. Im § 3 Gentechnikgesetz ist ausgeführt:

Unter „Organismen“ versteht der Gesetzgeber alle biologischen Einheiten, die sich vermehren und ihr Erbgut übertragen können. Also Viren, Bakterien, Pilze, Pflanzen und Tiere. Einen gentechnisch veränderten Organismus definiert der Gesetzgeber als „ein Organismus, dessen genetisches Material in einer Weise verändert worden ist, wie sie unter natürlichen Bedingungen durch Kreuzen oder natürliche Rekombination nicht vorkommt.“

 


Verbesserung der Situation von hungernden Menschen durch die „Grüne Gentechnik“

 

Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

 

Die AgroGentechnikkonzerne wollen nicht den Hunger der Welt beseitigen, sondern die Bauern in ihre Abhängigkeit bringen. Unter- und Mangelernährung sind kein Mengenproblem, sondern ein politisches Macht- und Verteilungsproblem. Und das wird nicht gelöst, sondern verschärft durch die AgroGentechnik. AgroGentechnik-Forschung wird von wenigen Großkonzernen der „Ersten Welt“ betrieben, die dann Patente auf die gentechnisch veränderten Pflanzen anmelden und Lizenzgebühren verlangen.

 

Die Abhängigkeit der Bevölkerung in der sog. „Dritten Welt“ wird noch vergrößert, wenn sie nicht mehr auf eigenes Saatgut und eigene Kulturpflanzen zurückgreifen können.

 

Matthias Pohl, BASF Plant Science, Ludwigshafen bestätigte  bei der Veranstaltung der Kath. Akademie in Trier am 17.04.08, dass die Welthungerkrise mit der AgroGentechnik nicht zu lösen sei. Sie sei eine Technik für die Industrieländer, die die teuren Saaten auch bezahlen könnten.

 

Der Anbau von Bt-Mais ist in den Befallsregionen des Maiszünslers umweltpolitisch sinnvoll.

 

Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

 

Nachgewiesenermaßen gibt es andere Methoden, um dem Maiszünsler Herr zu werden. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein hat in seinem Vortrag bei der Katholischen Akademie in Trier am 17.04.08  das „Push and Pull-System“ mit der Striga-Gras-Unterdrückung erläutert. Siehe hierzu home-page von Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe „Bessere, billigere und dauerhafte Alternative zur Gentechnik“.


Bt-Mais ist gesünder

 

Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

Bt-Mais ist eine Giftpflanze. Der Fall Gottfried Glöckner beweist das Gegenteil. Siehe „Die Saat des Bösen“, Andrioli/Fuchs, EMU-Verlag. 

 

Produkte von Tieren, die mit Bt-Mais gefüttert wurden, sollten nicht verzehrt werden. Es besteht das Risiko, dass sich die DNA von GV-Pflanzen/Tieren in das körpereigene Erbgut einbaut. Inzwischen liegt die Wiener Studie mit dem alarmierenden Hinweis, daß Gen-Mais die Fruchtbarkeit von Mäusen senken kann. http://www.aerztezeitung.de/medizin/fachbereiche/sonstige­_fachbereiche/gentechnik/?sid=521105

 

Gefahren bestehen nur hypothetisch. Es handelt sich nur um „gefühlte Risiken“.

 

Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

Die Gefahren bestehen eben nicht nur hypothetisch.

 

Aus dem ökologischen Ärztebrief:  http://www.oekologischer-aerztebund.de/

In Australien wurde im November 2005 ein mehrjähriger Versuch mit gv-Erbsen aus Sicherheitsbedenken abgebrochen, weil die Erbsen bei Feldmäusen Lungenentzündungen auslösten.  In den Erbsenpflanzen war gentechnisch eine Resistenz gegen den Befall durch den Gemeinen Erbsenkäfer erzeugt worden, indem ihm ein Bohnen-Gen eingepflanzt wurde, das ein Enzym (Alpha-Amylase-Hemmer) für die Verdauung von Stärke blockiert, so dass die Larven der Schädlinge die Stärke der Gentech-Erbsen nicht verdauen können und verhungern. Die Forscher fanden heraus, dass die gleiche genetische Bauanweisung in Erbsen und Bohnen zu unterschiedlichen Produkten führte. Die Mäuse bildeten Antikörper gegen den Hemmstoff und erkrankten innerhalb von vierzehn Tagen.

 

Aus der Situation des Wohlstands heraus behindern Europäer die Anwendung der „Grünen Gentechnik“, die den Menschen in weiten Teilen der Erde die Überwindung von Hunger und Armut ermöglichen könnte.

 

Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, FDP

 

Der Welternährungsrat hat am 15.04.08 zur Rückkehr zu traditionellen Anbaumethoden – mit herkömmlichen Produktionsweisen, angestammtes Saatgut und natürlichem Dünger gefordert.

Unternehmerische Freiheit der Landwirte

 

Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, FDP

 

Offener Brief an den Bund der Deutschen Landjugend v. 04.03.08

Landwirte, die z.B. den GVO-Mais MON 810 anbauen wollen, müssen sich mit einem Technologie-Vertrag an Monsanto binden - und aus ist es mit der unternehmerischen Freiheit. Percy Schmeiser, Träger des alternativen Nobelpreises und Landwirt aus Kanada berichtete, mit welchen Methoden Monsanto gegen die kanadischen Bauern vorgegangen ist (Siehe „Monsanto gegen Bauern“).

 

Bei seiner Rede im Kloster Plankstetten am 15.01.2008 wies Percy Schmeiser daraufhin, dass die gesamte Ernte in den Besitz von Monsanto übergeht, wenn sich herausstellen sollte, dass die Ernte mit gentechnisch veränderten Pflanzen zustande gekommen ist. Dabei ist es völlig unerheblich, ob der Bauer GentechPflanzen angebaut hat oder nicht. 

 

Irakische Bauern dürfen seit dem Einmarsch der US-Amerikaner nicht mehr ihr eigenes Saatgut anbauen. Ausdrücklich wird der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen gestattet. Das wird als „landwirtschaftlichen Wiederaufbau“ bezeichnet.

In Mexico wurde traditionelles Saatgut mit Genmais absichtlich verschmutzt. Der Widerstand soll mit Hilfe der Kontamination gebrochen werden. (Siehe Die Saat des Bösen)

 

Im Magazin „top agrar 3/2009“ wurde berichtet: Hugh Grant (45), Chef von Monsanto, stellte klar, dass Monsanto auch in Europa den Patentschutz durchsetzen wird: „Unsere Technik zu benutzen, ohne Gebühren zu bezahlen, ist Diebstahl im großen Stil“, so der Monsanto-Chef. „Saatgut wird gestohlen, vermehrt und verkauft. Das ist nicht so, als ob Sie für Freunde eine Kopie von Ihrer Lionel-King-Musical-DVD machen, sondern wie ein Einbruch beim Mercedes-Händler, bei dem hinterher fünf oder sechs Wagen fehlen. Dabei geht es oft um mehrere 100 000 Dollar.“ Er hält es deshalb für natürlich, dass Monsanto dann – ähnlich wie in den USA – sogenannte  Patent-Sheriffs  auch in Europa losschicken würde, die kontrollieren, ob Landwirte unerlaubt Kulturen mit patentierten Genen von Monsanto nachbauen. „Wir stecken eine Menge Geld in die Erforschung dieser Technik und wollen auf den Lohn nicht verzichten“, so Grant.

 

Bt-Mais ist gesünder als konventionell angebauter Mais

 

Fa. InnoPlanta  

 

Schreiben an Pfarrer Michael Schiller v. 15.04.2008

Es gibt bisher keine Langzeitstudien für Bt-Mais.

Die neueste Fütterungsstudie der TU München vom März 2009 zu Gen-Mais zeigt deutliche Mängel auf. Nur ein Drittel der Tiere (18 Kühe) wurde tatsächlich, wie angegeben, über 25 Monate gefüttert. Der Rest der insgesamt 54 Kühe wurde während des Versuchs ausgewechselt, ohne dass die Studie genaue Angaben über die Gründe oder den Zeitpunkt des Austausches nennt. In der statistischen Auswertung ist nicht erkennbar, welche Tiere wie lange am Versuch teilgenommen haben. (Greenpeace: Fütterungs-Studie der TU München zu Gen-Mais weist Mängel auf 04/2009) Die Behauptung, Bt-Mais ist gesünder als konventionell angebauter Mais, kann mit der Studie der TU München vom März 2009 nicht untermauert werden.

 

Gentechnisch „verbesserter“ Mais

 

Fa. InnoPlanta

 

Schreiben an Pfarrer Michael Schiller v. 15.04.08

 

Anstelle von gentechnisch „veränderter“ Mais soll gentechnisch „verbesserter“ Mais in die Köpfe der Menschen. Der Beweis für eine Verbesserung sind alle diejenigen schuldig geblieben, die das behaupten.  Bei der Sendung „Menschen bei Maischberger – Bio, Burger oder Genfood am 29.04.08 wurde auch von Michael Miersch, Publizist versucht, eine derartige Gehirnwäsche zu betreiben.

Genetisch veränderter Reis – „Golden Rice“ enthält einen höheren Anteil an z.B. Vitamin A, dadurch verbesserte Nahrungsmittelqualität

 

MdB Peter Harry Carstensen

 

15.10.2003 - DER SPIEGEL, 48/2008

„Die gelbe Revolution“: Es klingt wie ein großes Versprechen: Gentechnisch veränderte Reissorten sollen die Dritte Welt mit Vitamin A versorgen.

Umweltinstitut München http://www.umweltinstitut.org

Die Erblindung von Hunderttausenden in Indien ist eine direkte Folge der Einführung der westlichen Industrielandwirtschaft (der so genannten „grünen Revolution“) und des damit einhergehenden Rückgangs biologischer Vielfalt und traditioneller Ernährung in vielen Entwicklungsländern – und kein Problem einer angeblich „rückständigen“ Landwirtschaft in vielen Ländern der Dritten Welt. Traditionelle indische Gemüsearten, früher in jedem Hausgarten vorhanden, besitzen u.a. ein Vielfaches der angestrebten Beta-Karotingehalte des „Golden Rice“. Ein Löffel Korianderblätter z.B. enthält den Tagesbedarf an Provitamin A.

 

In Asien gibt es sogar traditionelle Reissorten, die einen vielfach höheren Gehalt an Vitamin A aufweisen, als beim „Golden Rice“ angestrebt ist. Und auch handelsübliche Reissorten enthalten Provitamin A. Der Unterschied ist lediglich, dass sich das Beta-Karotin in der Schale befindet. Geschälter  Reis wurde mit der „Grünen Revolution“ eingeführt und ungeschälter stigmatisiert. Das Ergebnis: Vitamin A-Mangel.

 

Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel können höhere Schädlingsresistenz und wirksame Abwehrmechanismen gegen Salz oder Dürre besitzen und gleichzeitig einen verminderten Aufwand an Dünger und Pflanzenschutzmitteln benötigen.

 

MdB Peter Harry Carstensen, 15.10.2003

 

„Wir können auf die Hilfe der Gentechnik nicht verzichten, wenn wir die Herausforderung in der Landwirtschaft durch den Klimawandel rechtzeitig bewältigen wollen.“

 

Inge Broer, Uni Rostock, 26.05.2008

 

Für alle Herausforderungen gibt es bereits die passenden, auf herkömmlichem Weg gezüchteten Pflanzen. Der Pestizideinsatz bei genveränderten Pflanzen steigt an und somit auch die Resistenzen.

 

Bewiesen ist auch die Reduzierung der Aktivität von Bodenbakterien (Rhizobien) aufgrund des hohen Roundup-Einsatzes, was zur Notwendigkeit der mineralischen Stickstoff-Dünger führen kann. Gentechnisch veränderte Pflanzen können keine Antwort auf den Klimawandel sein.

Warum sollte Bt-Mais (Bt steht für Bacillus thuringiensis) ein Problem darstellen, wenn Bt-Toxin als Spritzmittel im ÖkoLandbau zugelassen ist?

 

Jens Katzek, Geschäftsführer des Deutschen Industrieverbandes Biotechnologie (DIB), davor Gentechnikexperte beim BUND,

 

Google, 30.01.2004, Mund auf, Augen zu

 

Bt-Toxin als Spritzmittel baut sich durch UV-Strahlung innerhalb eines Tages ab. Bt-Mais aber ist durch Genmanipulation zu einer Giftpflanze geworden, die ständig Gift erzeugt und abgibt und auch Nichtzielorganismen tötet!

 

Es gibt – trotz vieler Versuche ihn zu erbringen – keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass gentechnikfreie Lebensmittel, oder solche, die nach den Richtlinien der Ökoverbände erzeugt wurden, gesünder oder nahrhafter seien.

 

Publizist  Michael Miersch

 

Der Ökologismus als neue Religion der Wohlstandseliten“, 19.12.2005

 

Dem sind  die Fütterungsversuche von Arpad Pusztai u. a. vorzuhalten, dass wissenschaftlich bewiesen ist, dass GVO-Nahrungsmittel Schäden anrichten.

 

In den USA essen die Menschen seit 10 Jahren GVO-Nahrungsmittel ohne dadurch krank zu werden.

 

Publizist  Michael Miersch

 

„Der Ökologismus als neue Religion der Wohlstandseliten“, 19.12.2005

 

Woher will er das wissen? Die Kennzeichnung von GVO-Nahrungsmittel ist in Amerika verboten! Die übergewichtigen US- Amerikaner leiden immer mehr unter den Zivilisationskrankheiten. Wenn schon die Kennzeichnung von GVO-Nahrungsmitteln verboten ist, dann wird es auch keine gesundheitliche Überwachung geben. Es kann also keine Verbindung zwischen genmanipulierter Nahrung und Krankheiten hergestellt werden. 

 

Der US-Ärzteverband AAEM forderte in einer Presseerklärung vom 19.05.2009 ein sofortiges Verbot genveränderter Nahrungsmittel, weil sie ein „ernstes Gesundheitsrisiko“ darstellen! http://www.aaemonline.org/gmopost.html

 


„Grüne Gentechnik“ ist eine Erweiterung der Artenvielfalt

 

Frau Dr. Zeddies, Kleinwanzlebener Saat AG (KWS) am 01.04.08, IHK Koblenz

 

Mit der AgroGentechnik findet eine weitere Ausbreitung von Monokulturen statt. AgroGentechnik vernichtet die Artenvielfalt.

Wenn die Artenvielfalt bedroht ist, kann es zu Hungerkrisen kommen.

Alles innerhalb der „Biologischen Schwankungsbreite“, zu den Veränderungen, die nach einer 6-wöchigen!!! Fütterung an Ratten auftraten (Fütterungsstudie der Fa. Monsanto)

 

Prof. Jany, ehem. Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel

 

Vortrag „Müssen wir Angst vor der „Grünen Gentechnik“ haben?“, 17.04.08, Kath. Akademie Trier

 

Die Fütterungsstudie von Dr. Arpad Pusztai, die über einen Zeitraum von 2 Jahren lief, zeigten ganz andere Ergebnisse (Buch: Trojanische Saaten, S. 17). Prof. Seralini von der Universität Caen kritisiert die Fütterungsstudie von Monsanto: Die Studie war so angelegt, daß man etwas verbergen wollte, daß man nicht alles sehen wollte.“ (Odysso SWR.de – Ist Gen-Futter gefährlich?)

„Der im Honig konservierte Pollen kann aus wissenschaftlicher Sicht nicht mehr als funktionsfähiger Organismus angesehen werden.“

 

Prof. Jany,

 

zitiert im Technology Review v. 20.02.09 „Bienen müssen Gen-Mais weichen“

Der Fütterungsversuch von Prof. Kaatz, Universität Jena spricht eine ganz andere Sprache. Prof. Kaatz stellte fest, dass die Mikroorganismen im Darmtrakt der Bienen manipulierte DNA der Rapspflanzen in ihre eigene DNA eingebaut haben. Erstmals wurde nachgewiesen, dass veränderte Gene nicht nur die Artgrenzen von Pflanzen überspringen, sondern sogar von völlig andersartigen Organismen in deren eigene Erbmasse eingebaut werden. Nachzulesen ist, dass Prof. Kaatz mit seinen Bienen-Versuchen gewissermaßen in ein Wespennest gestochen hat.  

 

Das Forschungsministerium hat die Mittel für weitere Bienen-Versuche gesperrt. Kritische Berichte werden absichtlich unterdrückt. Die Bevölkerung soll nur im Sinne der AgroGentechnik-Konzerne unterrichtet werden.  Unsere Demokratie ist zur Demokratur verkommen!

 

 „Wenn wir die Gentechnik einsetzen könnten, dann könnten wir bessere und sicherere Pflanzen herstellen.“

 

Johannes Peter Angenendt, Deutsche Saatveredelung AG, Lippstadt

 

am 12.05.08, ARD-Tagesthemen

 

In Kanada ist der Beweis angetreten worden, daß genmanipulierter Raps weder besser noch sicherer ist. Er tut so, als ob es den eklatanten Fall Percy Schmeiser nicht gäbe!

„Es ist nicht anzunehmen, dass von LLRICEE601 eine Gesundheitsgefahr ausgehe.“

 

Fa. Bayer Crop Science, 15.11.2006

Diese Aussage zeigt, dass wir es mit Unwissenschaftlichkeit zu tun haben. Ein Beweis dafür, dass die AgroGentechnik auf Annahmen beruht. Bayer Crop Science beruft sich am 15.11.06 auf die Meinung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). D.h. auch im Klartext, dass die EFSA Annahmen anstelle von Wissenschaftlichkeit akzeptiert. Jede Autofirma muß beweisen, dass ihr Fahrzeug verkehrstauglich ist. Sie kann sich nicht auf Annahmen berufen!

 


Wahlfreiheit

Mit Wahlfreiheit ist nicht Gentechnikfreiheit gemeint.  Wenn eines Tages alle Nahrungsmittel gentechnisch verunreinigt sind, dann gibt es keine Wahlfreiheit mehr.  Damit wird uns undemokratischerweise eine Lebensform aufgezwungen, die niemand will.

Niemand darf uns zwingen, etwas zu essen, was wir nicht wollen!

 

Chancen der „Grünen Gentechnik“

Es gibt keine Chancen der AgroGentechnik. Es gibt bisher nicht nur Risiken, sondern es wurden bereits Gefahren nachgewiesen.  Es gehört zur Strategie der AgroGentechnikKonzerne sowie deren sich in ihrem Schlepptau befindlichen Wissenschaftler die Risiken und Gefahren zu bagatellisieren.  

 

Gentechnik beseitigt den Hunger in der Welt

Gentechnik wird den Hunger verschärfen. Der Weltlandwirtschaftsrat forderte am 16.04.2008 die Rückkehr zu traditionellen Anbaumethoden – mit herkömmlichen Produktionsweisen, angestammtem Saatgut und natürlichem Dünger – weg von gentechnisch veränderten Pflanzen. Die bisher angebauten transgenen Pflanzen sind nicht ertragreicher als die konventionellen, sondern auf Herbizid- und Insektentoleranz entwickelt worden, so dass sie gar nicht zu der angeblich als Lösung angekündigten Ertragssteigerung beitragen werden.

 

Die Ursachen des Hungers wie Armut, soziale Ungleichheit und fehlender Zugang zu den Produktionsmitteln werden durch den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen nicht gelöst, sondern verschärft, denn es kann zu einer noch größeren Landkonzentration, Landflucht, sozialen Ausgrenzung und Abhängigkeit vieler Kleinbauern führen (Andrioli, Biosoja versus Gensoja, 2007).

 

Schaden durch „Grüne Gentechnik“ kann durch Haftungsregelung behoben werden

Verantwortungslose Politiker vergleichen den Schaden mit einem Autoplötsch. GVO-Kontamination hat eine ganz andere Tragweite. Kontaminierte Felder, kontaminierter Honig haben eine ganz andere Schadensdimension. Wenn kein gentechnikfreier Anbau mehr möglich ist, dann ist der Schaden nicht mehr behebbar.

 

Monsanto, Syngenta, Bayer,  Pioneer, Du Pont, Dow Chemical

AgroGentechnikkonzerne, die weltweit die Patentierung des Saatguts in ihre Hände bekommen wollen –  Henry Kissinger: „Wer das Öl kontrolliert, der kontrolliert ein Land; wer die Lebensmittel kontrolliert, kontrolliert das Volk.“

 

Die Strategie der AgroChemiekonzerne heißt: Konfiszieren, gentechnisch manipulieren, patentieren, monopolisieren, weltweit kontaminieren.

 

Bienen und Insekten

Bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes am 25.01.08 hat man die berechtigten Interessen der Imker einfach außen vor gelassen. Sie und ihre Bienen sind schutzlos der AgroGentechnik ausgeliefert.

 

Der deutsche Gentech-Filz

An zentralen Stellen in den Gentech-Genehmigungsbehörden sitzen Wissenschaftler, die – laut einer neuen Studie – in Lobbyvereinen eng mit Industrievertretern zusammenarbeiten (Siehe hierzu taz v. 08.05.08).

 

Namentliche Beispiele von Behördenvertretern, die in der Veröffentlichung „Kontrolle oder Kollaboration“ genannt werden:

- Hans-Jörg Buhk, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mitglied der EFSA

- Joachim Schiemann, kommissarischer Leiter des Julius-Kühn-Instituts (früher Biologische Bundesanstalt); Leiter der Abteilung Gentechnik und biologische Sicherheit und Berater des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

- Detlef Bartsch, Leiter des Referats 404 „Koexistenz, GVO-Monitoring“ und stellvertretender Leiter der Referatsgruppe Gentechnik, Mitglied der EFSA

(Siehe Pressemitteilung Nr. 0499 v. 14.08.08 Ulrike Höfken, Bündnis 90/Die Grünen, sowie „Organisierte Unverantwortlichkeit“ – Reader zum Filz zwischen Konzernen, staatlicher Kontrolle, Wirtschaftsförderung und Lobbying deutscher Gentechnik www.biotech-seilschaften.de.vu)

 

Herbizidresistenz der Pflanzen

Im Werbeprospekt der AgroGentechnikfirmen heißt es: „Die Landwirte können jetzt in den wachsenden Bestand z.B. mit Roundup zu spritzen und es ermöglicht ihnen, den Bestand bis zur Ernte sauber zu halten.“

 

Roundup ist ein Totalherbizid. Wenn man das spritzt, sterben alle Pflanzen (außer die, die resistent gegen den Wirkstoff Glyphosat geworden sind), nur die genmanipulierte Pflanze übersteht das Gift. Es entstehen durch die Spritzung resistente Unkräuter, sog. Superunkräuter. Davor warnen die AgroChemieFirmen wie z.B. Monsanto nicht.

Das Bienensterben in den USA hat nichts mit der Gentechnik zu tun, die Bienen sterben an der Varroa-Milbe.

 

Die Frage muß nicht lauten, woran sterben die Bienen, sondern: Warum ist das Immunsystem so geschwächt, daß sie Krankheiten nicht überstehen.

 

Stand Februar 2011 - Fortsetzung folgt

 


Erläuterungen:

 

 

Definition v. GVO nach dem Gentechnikgesetz (§ 3)

Unter „Organismen“ versteht der Gesetzgeber alle biologischen Einheiten, die sich vermehren und ihr Erbgut übertragen können. Also Viren, Bakterien, Pilze, Pflanzen und Tiere.

Ein Organismus, dessen genetisches Material in einer Weise verändert worden ist, wie es unter natürlichen Bedingungen durch Kreuzen oder natürliche Rekombination nicht vorkommt.

Früher war das Gentechnikgesetz zunächst einmal zum Schutz der Bevölkerung vor unkontrollierten Freisetzungsversuchen gedacht. Durch Einflussnahme von politischen Lobbyisten, auch Bundestagsabgeordneten, die für die AgroChemieFirmen votieren, wurde dieses Gesetz in sein Gegenteil verkehrt. Jetzt werden die Interessen der AgroChemieKonzerne geschützt.

 

Begriff „Grüne Gentechnik“

Ist AgroGentechnik.-  „Grüne Gentechnik“ hört sich beruhigender an. Wer von „Grüner Gentechnik“ spricht, ist i.d.R. ein Befürworter der AgroGentechnik

 

 „Substanzielle Äquivalenz“

Um biochemische/toxikologische Prüfverfahren zu verhindern, wurde die Doktrin „Substanzielle Äquivalenz“ aufgestellt. Nur weil gentechnisch veränderte Pflanzen ein gleiches Aussehen haben wie normale Mais-, Reis- oder Sojapflanzen sind sie eben nicht „substanziell gleichartig“.  (Siehe hierzu: Saat der Zerstörung, F. William Engdahl)

 

Nach dem TRIPS-Abkommen (Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums) dürfen nur Erfindungen patentiert werden, die eine Innovation darstellen.

 

Also nur wenn bewiesen wird, dass es sich um etwas ganz neues handelt, was bisher nicht existierte. Hier sieht man die Zweideutigkeit in der Debatte: Vor dem Patentamt ist die Rede von „ganz neuen Pflanzen“ und vor der Öffentlichkeit ist von „substanzieller Äquivalenz“ die Rede.

 

 

Literaturhinweise:                                    :

  • Die Saat des Bösen – Antônio Inácio Andrioli/Richard Fuchs, emu-Verlag                 
  • Biosoja versus Gensoja - Antônio Inácio Andrioli, Peter Lang Verlag        
  • Den Schatz bewahren – Angela von Beesten, Sambucus e.V.              
  • Trojanische Saaten – Jeffrey M. Smith, Riemann Verlag          
  • Dolly ist tot – Christoph Then, Rotpunktverlag                        
  • MIT GIFT UND GENEN – Marie-Monique Robin, Deutsche Verlagsanstalt    
  • Monsanto gegen Bauern, CFS/AbL-Verlag                        
  • Das Imperium der Schande – Jean Ziegler, Pantheon-Verlag            
  • David gegen Goliath – Sambucus e.V. u. Bündnispartner          

                                               
Skripte zum Gentechnik-Filz:  


Interessante Filme:

  • Leben außer Kontrolle
  • Arme Sau
  • Monsanto
  • mit Gift und Genen
  • Feldversuch Hawaii
  • Giftfabrik Monsanto
  • Die Gen-verschwörung
  • The Future of Food


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Andrea Dornisch, Gesundheitsberaterin (GGB)                
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1126 Kammerstein    
andrea.dornisch [@] gmx.de                                 
Bündnis für einen gentechnikfreien Landkreis Roth/Schwabach                                    
http//www.zivilcourage-roth-schwabach.de

Marie-Luise Volk, Gesundheitsberaterin (GGB)
Bergstr. 6
56761 Gamlen
ml.volk [@] gmx.net
Bürgerinitiative "BürgerInnen sagen NEIN zur AgroGentechnik" im Landkreis Cochem-Zell
http://www.agrogen-rlp.de