Die Mär von der Vierten Gewalt, die fünfte Macht(s)

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WiKa
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Die Mär von der Vierten Gewalt, die fünfte Macht(s)
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Die Mär von der Vierten Gewalt, die fünfte Macht(s)


World-Theater: Oh wie feiert sie sich, die vierte Gewalt (die Mainstream Presse), die uns angeblich „Nichts“ als die Wahrheit präsentiert. Unabhängig und frei will sie sein. Sie sieht sich als mahnender Spieler auf der Weltbühne und nimmt für sich in Anspruch, dass Korrektiv zu den ersten drei Gewalten zu sein, mit denen sie über die Bühne tänzelt. Sie schweigt vornehm, wenn es um Sachverhalte geht, die der nie öffentlich auftretenden fünften Gewalt missfallen oder dieser hinderlich sein könnten. Klar doch, wir bekommen stets ein schönes und kontroverses Theater serviert und man kann zwischen unzähligen Kommentaren, Meinungen und Essays hin und her schalten - und irgendwo soll die Wahrheit dazwischen sein. Was aber im eigentlichen Sinne wissenswert wäre, kommt vor lauter Getöse oftmals gar nicht vor – sofern es nicht in das für unsere Hemisphäre liebevoll gezimmerte Weltbild passt. Nur wenige scheinen zu wissen, dass die Pressefreiheit auch die Freiheit beinhaltet, von bestimmten Dingen eben nicht zu berichten. Die Kunst des richtigen Verschweigens ist eine Tugend und mithin ein bedeutendes Stilmittel.



Ist es nicht herrlich, wenn man den Volkszorn so geschickt lenken kann? Wenn die Spiegel Welt Bild FAZ Zeit Leser stets meinen, auf dem Laufenden zu sein und dabei vor lauter Stress nicht merken, wie sie verladen werden? Die öffentlich-rechtlichen GEZahlt Sender (Anm.: seit 1.1.2013 in "ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice" umbenannt, was die Sache auch nicht besser macht!) machen selbstverständlich dabei auch fleißig mit. Vielleicht dämmert es dem ein oder anderen worum es geht, wenn man ein Zitat von Seehofer bemüht, der in einer illustren Runde mal ein Stück blicken ließ, was kaum einer bemerkte: "Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden!"

Jetzt dürfen sie einmal raten, wer „Diejenigen“ sind, die nicht gewählt wurden und dennoch alles entscheiden. Sie werden es nicht erraten wollen / können, weil niemand ihnen diese Herrschaften vorgestellt hat. Sie scheuen das Licht wie der Teufel das Weihwasser. Wie aber kann es angehen, dass diejenigen alles entscheiden ohne dass wir es bemerken? Ganz einfach, wenn man die ersten vier Gewalten kontrolliert, die sich auf der Bühne balgen, und sei es nur mittels völlig unpersönlichem „Geldhahn“, den man auf und zudrehen kann. Dann funktioniert es sehr wohl.

Und wer nicht korrekt und wie vorgegeben mitspielt, der bekommt auf der Bühne der offiziellen vier Gewalten seinen „kurzen Prozess“, ist unten durch und verschwindet mit einem passenden Skandälchen von dieser Bühne. Selbstverständlich leugnen die Vier stets die Anwesenheit des unerkannten Fünften auf der Bühne (der Souffleur gehört ja auch nicht offiziell zum Stück) … würde er ihnen doch die Show und den Ruhm stehlen. Logisch, es ist auch gar nicht Intention des Souffleurs den Ruhm zu erheischen. Ihm geht es schlicht darum, dass das Stück richtig und in dem von ihm erkannten Sinn funktioniert und nur er allein sieht das Drehbuch ein (manipuliert und improvisiert) und ist deshalb allgewaltig. Die auf der Bühne stehenden müssen aufpassen, dass sie sich jetzt nicht verplappern und ausgebuht werden. Jeder Schritt, jedes Wort muss sitzen. Ist einer unter den auf der Bühne anwesenden Akteuren der fünften Gewalt nicht mehr genehm, spielt nicht mehr nach Plan oder droht eigene Passagen zu entwickeln, reicht der irreführende Wink, das falsche Wort unten aus dem Kasten und der Akteur bringt sich wie von selbst zu Fall. Oder er wird von den übrigen Akteuren live auf der Bühne niedergestreckt. Was für ein Theater?

Diese kleinen Korrekturen müssen den Unterhaltungswert nicht mindern, sorgen durchaus für zusätzliche Spannung und alles sieht immer echt und authentisch aus. Und wenn die vier Gewalten dort schöne Stücke aufführen, sich prächtig gegenseitig behakeln, dann können diese selbstredend auch die Zuschauer – den Pöbel – in den Bann schlagen, der je nach Programm auch heftig mitfiebern darf, wie es sich für ein anständiges Mitmach-Theater gehört. Hatte doch der Direktor des Theaters beim Reinwinken noch deutlich gesagt: „Wir erzählen Ihnen alles, nur nicht was wirklich ist!“. Sinn und Zweck dieser Aufführungen ist stets die Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit der Bemühungen der vier Gewalten zum Wohle der Betrachter herauszuarbeiten, denen sie verpflichtet zu sein vorgeben. Der Zuschauer kann auch wählen was er will und protestieren wie ihm beliebt, aber er wird nie das Stück umschreiben, welches der Souffleur vom Rande der Bühne her abspult. Auch wenn die Zuschauer meinen das Stück zu kennen. Für die kleinen dramatischen Wendungen sorgt immer noch ganz unerkannt die fünfte Gewalt, der Souffleur. Wollte der Zuschauer eine andere Inszenierung, dann müsste er ja dem Stück ein Ende bereiten. Dies ist in den Spielregeln und nach Abgabe der Stimme beim Zugang zu diesem Theater aber nicht mehr vorgesehen. Es wird gespielt, was auf dem Programm steht. Das Volk darf gewohnt staunen und zahlen (mit Geld und zuweilen auch mit Blut). Und wenn es sich gegen das Stück wehrt, dann wird ihm der Hausherr des Theaters schon einen rechten Platzverweis erteilen.

Die Moral von der Geschichte: Solange dieses Theater weiter vom Volk geduldet und schweißtreibend mitfinanziert wird (ohne nennenswerten Einfluss auf den Spielplan zu bekommen oder ausüben zu wollen), hat es was es verdient … „richtig Theater“ … und die fünfte Gewalt schleppt derweil die prallen Kassen und echten Werte von dannen, nebst der sorgsam und liebevoll geschnürten Rettungspakete. Und wenn das Theater doch mal physisch abbrennt, ist es auch egal ob darin die vier Gewalten (Schauspieler) nebst der Zuschauer zu Schaden kommen - die Kasse ist bereits gerettet. Hernach haben die dem Inferno entkommenen Betrachter kaum mehr was für den Heimweg … aber alles gegeben damit das Theater sein konnte. Leidliches Augenreiben und angstvolles böses Erwachen gibt es nur nach schlechten Träumen, nicht in diesem Theater.


Wilfried Kahrs

 



Lesetip zum Thema:  "Power Structure Research und das Ringmodell der Machteliten"

aus: Hans-Jürgen Krysmanski, Hirten & Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen, 3. erweiterte Auflage, Münster 2011, S. 156-170 – weiter

PDF-Version siehe Anhang

 

► Quelle:  dieser Beitrag erschien erstmals auf meinem Blog qpress.de > Artikel


    die 4/2 Wahrheiten

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Martin Bartonitz
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Verbunden: 19.06.2013 - 18:50
Ungeschriebene Gesellschaftsvertrag


Seit über 4000 Jahren wird dieses Spielchen inszeniert und verfeinert. Waren es früher noch Könige, die sie an die Theater-Front stellten, sind es heute vermeintlich frei gewählte Politiker, die vermeintlich den Willen des Volkes vertreten.

Jene Listigen, die es verstanden, das Göttliche von uns ins Außen zu verlegen, konnten dann die Angst schüren, so dass die Geängstigten schnell ihre Verantwortung an die vermeintlich Herrschenden abtraten und noch immer abtreten.

Wie bekommen wir die Angst los? In dem wir wieder unsere Verwantwortung übernehmen?

Der ungeschriebene Gesellschaftsvertrag und seine Auflösung …

VG Martin Bartonitz

Herzliche Grüße
Martin Bartonitz

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Marie-Luise Volk
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Verbunden: 28.10.2010 - 13:29
Politikerkaste zu den Fleischtöpfen


Leider ist die Devise „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ bei der Bevölkerung nicht angekommen. Blindlings wird sich auf den für vier Jahre Gewählten verlassen. Dieser merkt ganz schnell, dass er den Pfad der Tugend verlassen darf, weil die Kontrolle nicht greift und von ihm keine Rechenschaft über sein jeweiliges Abstimmungsverhalten verlangt wird.

Es ist also nicht allein dem Gewählten anzulasten, wenn sich herausstellt, dass die von ihm mitgetragene Politik unseren Interessen zuwiderläuft.

Als 1998 das Menschenrechtsübereinkommen zur Biomedizin des Europarates – kurz „Bio-Ethik-Konvention“ genannt – im Bundestag diskutiert wurde, hat die Kontrolle „von unten“ noch funktioniert. Durch Engagement der unterschiedlichsten Gruppen wurde verhindert, dass medizinische Versuche an nichteinwilligungsfähigen Menschen (Komatösen, Behinderten, Kindern) der Pharmaindustrie erlaubt wurde. Der Druck von unten wurde so stark, dass es nicht zu diesem Tabubruch kam. (Was natürlich nicht bedeutet, dass dieser Tabubruch nicht doch eines Tages über die EU-Hintertür wieder salonfähig wird.)

Inzwischen haben wir es mit einer völlig abgebrühten Politikerkaste zu tun. Der ist total egal, was ihre (Ex-)Wählerschaft denkt. Die Wählerschaft ist auch nicht bereit, das Fehlverhalten zu sanktionieren. Deswegen fühlen sich die Auserwählten geradezu ermutigt, abzusahnen, wo immer es geht.

Auch der Drang der Politikerkaste zu den Fleischtöpfen hat inzwischen eine lange Tradition:

  • Helmut Kohl (CDU) mit Beratervertrag bei Leo Kirch,
  • Martin Bangemann (FDP) wechselte zu einem spanischen Telefonriesen,
  • Gerhard Schröder (SPD) bei Gazprom,
  • Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) beim Pipeline-Konsortium Nabucco,
  • Marianne Tritz (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Zigarettenlobby,
  • Matthias Berninger (Bündnis 90/Die Grünen) beim Schokoriegel-Hersteller Mars,
  • Walter Riester (SPD) bei Union Investment, dann bei Maschmeyer,
  • Matthias Wissmann (CDU) beim Automobilverband,
  • Theo Waigel (CSU)bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG),
  • Friedrich Bohl (CDU) auch DVAG,
  • Horst Teltschik (CDU) Beirat der DVAG,
  • Guido Westerwelle (FDP) gleichfalls Beirat der DVAG,
  • Daniel Bahr (FDP) Mitglied im Beirat der ERGO-Versicherungsgruppe


Usw. usw….. Dies ist alles hinlänglich bekannt. Die Empörung ist nur noch verhalten zu vernehmen. Das Theaterspiel geht weiter...

 

 

 

 

 

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Wolfgang Blaschka
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Verbunden: 09.11.2010 - 02:16
Fünfte, sechste und siebente Macht


Die fünfte, sechste und siebente Macht


Es geht ja noch weiter: Mögen der Souffleur (oder die Souffleuse – soviel Zeit muss sein) sich auch als die souveränen Lenker des Theaterabends fühlen, gemeinsam mit Inspizienten, Beleuchtern, Maskenbildnern, Garderobieren, Requisiteuren und Bühnenarbeitern (ohne die geht gar nichts), so steht über diesen allen der Regisseur, der, auch wenn er nach der Premiere nichts mehr zu schnabeln hat, sich gern als sechste Gewalt aufspielt. Im wirklichen Leben vergleichbar mit dem Regenten, also der Regierung. Die inszeniert das scheinbar alles, und steht im Gegensatz zu den "Müttern der Compagnie" hinter den Kulissen und im Souffleurkasten allein zum Applaus vorn an der Rampe, grüßt jovial und erntet die Ovationen oder die Buhrufe, bekommt Blumen zugeworfen oder Tomaten, einen Farbbeutel oder auch mal ein Ei. Doch so majestätisch sich der Maestro in seiner Rolle als Maitre de Plaisir auch gibt, er strahlt als kleines Licht.

Den Spielplan gestaltet letztlich eine noch höhere Instanz, die Intendanz. Sie ist es, die siebente Gewalt, die das Haus leitet, die Verträge aushandelt, das Ensemble engagiert und die staatlichen Subventionen wie auch die privaten Sponsorengelder eintreibt. Der Intendant tritt bei den einzelnen Abendvorstellungen gar nicht in Erscheinung, sondern sitzt derweil gemütlich zuhause, während sich die auf der Bühne und dahinter, darüber und darunter einen Wolf abkaspern. Wenn er ausnahmsweise mal keine Lust auf Fernsehen oder Lesen hat, mischt er sich unerkannt unters Publikum, allerdings diskret unsichtbar in der Proszeniums-Loge, und lässt den Alk in den Adern der Akteure allein durch seine gerüchteweise Anwesenheit im Lampenfieber verdampfen. Denn er allein entscheidet über Etats, Wiederaufnahmen und Neuinszenierungen, über die Anschaffung neuer Beleuchtungstechnik oder den Einbau einer Drehbühne. Er hat das Geld, die Macht und die Herrlichkeit, Leute zu entlassen oder einzustellen und alle für sich und seinen Theaterbetrieb die lustigsten Verrenkungen machen zu lassen. Der Theaterbetrieb ist genauso wie das generelle Interesse am Mitspielen sein Kapital. Er ist berufen und fühlt sich berufen, Stil und Profil "seines" Hauses zu prägen, ja das Kulturleben am Ort insgesamt zu bestimmen, als Kopf und Oberhaupt von det janze.

Freilich steht über ihm noch ein Generalintendant, ein Kulturstaatssekretär oder Kultusminister, aber die dienen nur dazu, dem Intendanten freie Hand zu lassen, bis (Achtung!) die achte Gewalt beginnt zu murren oder die Abos zu kündigen, sich nicht mehr zu beteiligen und nur noch laut gröhlend Luftschlangen zu werfen oder gelangweilt Kaugummis unter die Sitze zu kleben. Das Volk, die Plebs, das Publikum hätte die Macht, den ganzen Laden auseinander zu nehmen und einen neuen Spielplan zu erzwingen. Es erachtet sich aber meist nicht als achte Gewalt, sondern als sachte Gestalt, die, jeder für sich weder das Stück zu begreifen scheint noch den Theaterbetrieb als solchen. Sofern es überhaupt aktiv wird außer zum Zahlen, Garderobe abgeben und applaudieren, wirft es sich teilweise in Abendrobe, um zu sehen und gesehen zu werden, labt sich in der Pause an einem Gläschen Prosecco und lässt sich anschließend von einem Kritikerpapst erklären, wie er das gesehen hat, um das dann möglichst mit eigenen Worten nachzulabern.

Das Mitmachen beschränkt sich in der Regel auf Atem anhalten, Gähnen unterdrücken, hin und wieder kurz auflachen oder ergriffen zu stöhnen und am Ende sich die Finger wund zu klatschen, damit die Darsteller noch einen Vorhang mehr bekommen, und die Zuschauer das Gefühl, einen gelungenen Theaterabend geboten bekommen zu haben. Denn wer wollte sich, wenn er in der Oper 48 oder 60 Euro berappt hat, den Abend verderben und eingestehen, dass es ein aufgewärmter Käse war, den sie da gebracht haben. Vielmehr neigt das Publikum dazu, sich für den ganzen Aufwand und den vergammelten Abend selbst zu belügen und die Aufführung des immer gleichen Stücks gut zu finden. Wer wollte sich schließlich ertappt eingestehen, eine Vorstellung so oder ähnlich schon mal gesehen und gar nicht bemerkt zu haben, dass es ihm schon damals nicht gefallen hat. Dafür war die vierte Gewalt dann doch gut, geschrieben zu haben, wie toll man es gefunden haben sollte. Dabei hätte das Auditorium gar nicht viel zu verlieren außer seine Ketten, aber genau deswegen hält es oft genug still, um diese in einem eventuellen Tumult nicht einzubüßen.

Die achte Gewalt wird nicht umhin kommen, neue Stücke zu schreiben für ein renoviertes Haus mit neuem Ensemble und unter eigener Leitung. Mag sein, dass es sich dann lohnt, heimlich im Textbuch mitzulesen, um zu kontrollieren, ob die da auf der Bühne nicht einen Schmarrn zusammenspielen. Der eigentliche Sinn des Theaters ist jedenfalls, etwas geboten zu bekommen. Müsste jede/r selbst mitagieren, blieben die Leute zuhause und machten sich gegenseitig ihr eigenes Theater, mit bösen Szenen und skandalösen Auftritten, endlosen Monologen oder einer verunglückten Maskerade, bs sie sich selbst nicht wieder erkennen würden.

Irgendwann wird es soweit sein, dass alle ihren Text und ihre Rollen beherrschen. Dann brauchen wir kein extra Theater mehr, und der Staat kann schließen. Bis dahin allerdings muss noch die eine oder andere Revolutionsoper gegeben werden (möglichst in mehreren Akten), diese und jene Rebellion inszeniert (unter starker Beteiligung der Komparserie) und manches Personal zum Teufel gejagt werden. Das wird dauern, bis der Vorhang zu und keine Fragen mehr offen sein werden. Es ist keinesfalls absehbar. Das ist ja das Schöne am Theater: Jede Vorstellung ist anders und kann unerwartete Wendungen nehmen. Nur Mittun müssen mehr Menschen. Daran krankt's. Die Hauptakteure in ihren Titelrollen Erste, Zweite und Dritte Gewalt dürften erbleichen und hinschmeißen, die Vierte Gewalt wäre kurzerhand abbestellt und die Fünfte aus dem Häuschen. Sechste und Siebente könnten einpacken und müssten ungeprobt den Abgang machen. Das gäbe dann ein Theater, wären die Götter erst entthront und das würdevolle Weihespiel tatsächlich Sache der Theatergemeinde! Aber vorher müssen wir alle unseren Text lernen, sonst wird das nichts. Allein den Kronleuchter niederzuholen und den Eisernen Vorhang runterrasseln zu lassen wird nicht genügen. Gar Sitze zu zerschlitzen oder den Vorhang abzufackeln ergäbe eine eher peinliche Vorstellung. Es müssen schon inhaltlichere Ideen her für eine innovative Saison.


Wolfgang Blaschka

 

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