Die Plünderung der Welt (MICHAEL MAIER)

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Die Plünderung der Welt (MICHAEL MAIER)
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Die Plünderung der Welt

Wie die Finanz-Eliten unsere Enteignung planen


Autor: Michael Maier

Verlag: FinanzBuch Verlag, München 2014 - zur Verlagsseite

ISBN: 978-3-89879-853-2

288 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag 19,99 € (D), 20,60 € (A)

Unbemerkt von der Öffentlichkeit treibt eine internationale Clique aus Politikern, Lobbyisten, Bankern und Managern die Plünderung der Welt voran. Eine globale Feudalherrschaft entsteht: Die Reichtümer der Erde wandern zu einer winzig kleinen Gruppe im Innersten des Finanzsystems. Die Regierungen wollen zu den Profiteuren zählen und zwingen ihre Bürger zu immer neuen Opfern.

Unterstützt von mächtigen und verschwiegenen Organisationen wie der Weltbank, dem IWF, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und den Zentralbanken plündern die Regierungen die privaten Vermögen und kündigen den wirklich Bedürftigen die Solidarität auf. Ozeane von Falschgeld überfluten die ganze Welt, während sich globale Finanzströme der demokratischen Kontrolle entziehen. Recht wird nach Belieben gebrochen. Willkür ist die neue Ideologie. Anstand ist ein Fremdwort geworden.

Um ihre eigene Haut zu retten, sind Regierungen und Finanzindustrie entschlossen, die Welt ohne Rücksicht auf Verluste zu plündern.

Was bedeutet das für den Einzelnen? Ist Widerstand möglich? Gibt es gar eine Revolution? …



zum Autor:

Michael Maier, im März 1958 in Klagenfurt geboren, ist ein österreichischer Journalist und IT-Unternehmer. Mit seiner Fa. BF Blogform Social Media GmbH betreibt er mehrere Online-Medien mit ihm als Herausgeber, u.a. seit 2011 die Deutschen Mittelstands Nachrichten und die seit 2012 überaus beliebten Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Diese zählen heute zu den den größten Wirtschafts-Websites in Deutschland. Die DWN befassen sich mit allen wichtigen Themen aus der Wirtschaft. Der Schwerpunkt liegt auf makroökonomischen Themen unter besonderer Berücksichtigung der globalen Schuldenkrise. Die DWN verstehen sich als kritisches Medium, welches Wirtschaft in einer allgemein verständlichen Weise zugänglich machen will.

Dr. Mayer ist unter anderem Preisträger bei der Wahl „Wirtschaftsjournalist des Jahres 2013“. Er zeigt in klarer und verständlicher Sprache die undurchsichtigen Machenschaften von Regierungen und Finanzwirtschaft auf. Das Buch ist ein Krimi und entwirft mit vielen neuen Perspektiven und überraschenden Erkenntnissen ein Panorama unserer globalisierten Welt.



Inhalt


Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . .  9

Kapitel 1: Das Ende einer Epoche . . . . . . . . . . . . . . . .   23

Kapitel 2: Neue Verführer wittern Morgenluft . . . . . . . . . . . . . . . .   34

Kapitel 3: Unsere Welt ‒ Superreiche und Unterschichten . . . . . . . . . . . . . . . .   43

Kapitel 4: Ein Physiker ermittelt: Wer regiert die Welt? . . . . . . . . . . . . . . . .   57

Kapitel 5: Das kollektive Versagen . . . . . . . . . . . . . . . .   68

Kapitel 6: Greenspan legt die Lunte . . . . . . . . . . . . . . . .   79

Kapitel 7: Im Herzen der globalen Maschine . . . . . . . . . . . . . . . .   96

Kapitel 8: Der Turm von Basel und die Schuldensklaven . . . . . . . . . . . . . . . .   111

Kapitel 9: Die Großoffensive in Europa . . . . . . . . . . . . . . . .   126

Kapitel 10: Blick in die kleine Waffenkammer . . . . . . . . . . . . . . . .   139

Kapitel 11: Blick in die große Waffenkammer . . . . . . . . . . . . . . . .   157

Kapitel 12: Vermögensabgabe: Keiner soll entkommen . . . . . . . . . . . . . . . .   172

Kapitel 13: Die Stunde der Entscheidung . . . . . . . . . . . . . . . .   185

Kapitel 14: Am Scheideweg . . . . . . . . . . . . . . . .   200

Kapitel 15: Recht und Gesetz – doch in welcher Sprache? . . . . . . . . . . . . . . . .   205

Kapitel 16: Was wir nicht verhindern können . . . . . . . . . . . . . . . .   213

Kapitel 17: Was wir anders machen müssen  . . . . . . . . . . . . . . . .   221

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . .   239

Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . .   241

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . .   267

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . .   273

 


Michael Maier über sein Buch im Gespräch mit Georg Hodolitsch – Teil 1 (Dauer: 13:30 Min.)



Michael Maier – Teil 2 (Dauer: 11:20 Min.)



Einleitung (in kompletter Länge) – siehe -Anhang am Ende dieser Buchvorstellung.

Leseprobe / Auszug aus dem Buch:

Wir fühlen uns bedroht – auch im reichen Deutschland. Die Bürger in Europa diskutieren über den Verlust der Souveränität, Kontrolle, Ausbeutung, Raubzüge, Plünderungen, Leiharbeit, Zweitjobs, Arbeitslosigkeit. Die Mittelschicht in Europa – Akademiker, Selbstständige, Freiberufler – beginnt plötzlich, sich Sorgen zu machen und fürchtet den Absturz in die Armut.

Die Schuldenkrise, dieser Ozean aus wertlosem Papier, schlägt an unserer Haustür an: Viele müssen zusehen, wie ihre Ersparnisse dahinschmelzen. Sie brauchen zwei Jobs, um über die Runden zu kommen. Auch wenn die offiziellen Inflationszahlen niedrig sind, rechnen die Bürger nach und sagen: Wir haben zwei Mark für einen Euro bezahlt. Müsste dann nicht alles um die Hälfte billiger sein?

Viel Geld, viel Wohlstand auf Kredit und viel mehr globale Vernetzung haben jedoch die Lage der Menschheit in drei wesentlichen Bereichen nicht verbessert:


1.    Die Verteilung der Einkommen ist nicht gerecht.

2.    Die Mitwirkung der Bürger ist nicht gestiegen.

3.    Wir haben keinen Plan für die Verwendung der Ressourcen.


Die Spaltung der Welt verläuft in verschiedenen Dimensionen. Zum einen gibt es immer noch das Nord-Süd-Gefälle. Hier der reiche Norden, dort die armen Entwicklungsländer. Noch gravierender ist jedoch eine andere Spaltung: Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer – und zwar überall auf der Welt. Die Schnelligkeit des globalen Geldkreislaufs beschleunigt die Ungerechtigkeit. Aldous Huxley warnte schon 1946 vor der »Wohlstandstyrannei Utopias« und einem daraus folgenden »übernationalen Totalitarismus, hervorgerufen durch das soziale Chaos, das sich aus raschem technischem Fortschritt« ergeben kann.

Wir ahnen, wenn wir die Seiten in den Wirtschaftszeitungen aufmerksam lesen, dass das Schlimmste möglicherweise noch vor uns liegt. Marc Friedrich und Matthias Weik haben mit ihrem Buch "Der größte Raubzug der Geschichte" einen Bestseller mit einem Thema gelandet, für das sich bisher eher nur die Insider interessiert haben: Sie befassen sich mit der Frage, wie die große Umverteilung vor sich geht und was sie bedeutet.

Friedrich und Weik sind der Auffassung, dass es sich bei den kommenden wirtschaftlichen Umwälzungen nicht um eine Reihe von Zufällen, sondern um ein systemisches Problem handelt. Eine kleine Finanz-Elite treibt die Weltwirtschaft vor sich her. Die Autoren glauben, dass es zu einem großen »Crash« kommt und dass wir am Tag danach aufwachen, uns die Augen reiben, und uns dann, mehr oder weniger zuversichtlich, an die Arbeit machen müssen, um die Trümmer beiseitezuschaffen und von vorn zu beginnen – wie schon so oft in der Geschichte.

Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Welt, wenn sie ungebremst so weiterläuft wie bisher, zu einer Folge von vielen kleinen Crashs führen wird. Diese Crashs mögen weniger dramatisch sein als die Lehman-Pleite oder das Platzen der US-Immobilienblase. Doch sie werden in schneller Folge kommen. Die Opfer dieser Crashs werden die Bürger sein: Die Sparer, weil ihr Erspartes geplündert wird. Die sozial Bedürftigen, weil der Wohlfahrtsstaat nicht aufrechterhalten werden kann. Die kommende Generation, weil die Unternehmen ihr Kapital nicht mehr in Innovationen stecken werden, sondern in den Schuldendienst. Die Arbeiter, weil es irgendwo auf dem Globus immer Leute geben wird, die aus Not dieselbe Arbeit für noch weniger Lohn verrichten werden.

Aber wie wird das alles ablaufen? Worauf müssen wir uns einstellen?

In den vergangenen Jahren hat sich die Welt zwar unmerklich, aber doch dramatisch verändert: Die Globalisierung ist zu einer Hyperglobalisierung geworden. Alle Prozesse haben sich ungemein beschleunigt. Sie sind komplexer geworden. Niemand kann Ursache und Wirkung unterscheiden. Die Grenzen zwischen Freund und Feind verschwimmen.

Formal leben wir in einem System, das für alle gut sein sollte. Die »soziale Markwirtschaft« sollte die wilden Kräfte der Wirtschaft in geordnete Bahnen lenken. Sie erhob zugleich den Anspruch, die Lebensbedingungen der Bedürftigen erträglich zu gestalten.

Doch dieses System ist korrumpiert.

Das Attribut »sozial« ist ein Etikett: Es soll dem Bürger den Eindruck vermitteln, dass der Staat für ihn sorgen wird. Doch tatsächlich treibt die Schuldenmacherei des Staates die Bürger in die Arme der Plünderer. Man braucht sich nur in einer beliebigen Kommune den Zustand von Schwimmbädern, Schulen oder Kindergärten anzusehen. An der polnischen Grenze haben die Bürger bereits freiwillige Sicherheitsdienste eingerichtet, weil die Polizei wegen der Einsparungen nachts nicht mehr präsent sein kann. In anderen Städten gibt es eine »Billigpolizei« in Form von bezahlten Bürgerwehren. Bei einer Anhörung im Brandenburger Landtag protestierte ein Bürgermeister gegen diese Entwicklung: »Das kann nicht Aufgabe der Kommune sein, sondern dafür steht das Land in der Pflicht, dessen staatliche Kernaufgabe es ist, Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.«

Kleine und mittlere Unternehmen haben Schwierigkeiten, trotz guter Produkte und engagierter Mitarbeiter im globalen Wettbewerb zu bestehen. Das billige Geld – an welches mittelständische Unternehmen niemals herankommen – bewirkt, dass große, global tätige Konzerne ihre Marktmacht weltweit ausbreiten. Diese Konzerne schaffen einen globalen Arbeitsmarkt, der durch einen schleichenden Prozess des globalen Lohndumpings gekennzeichnet und stabilisiert wird. Die Konzerne werden nicht mehr von Inhabern geführt, sondern von angestellten Managern. Die Eigentümer der Konzerne sind nicht mehr verantwortungsbewusste Unternehmer, sondern anonyme Aktionäre, deren Renditeansprüche an die Unternehmen wegen der niedrigen Zinsen steigen.

»Freie« Märkte gibt es immer seltener. Aufgrund der vielen Manipulationen, die in der Vergangenheit bekannt geworden sind, kann man Waren kaum noch unter fairen, transparenten Bedingungen kaufen und verkaufen. Die Preise sind nicht mehr das Ergebnis von Angebot und Nachfrage, sondern sind oft das Ergebnis von Willkür, Verdrängungsabsicht oder Verzweiflung.

Der Turbo, der diese Wirtschaft antreibt, ist das sogenannte »staatenlose Kapital«: Der Wirtschaftsjournalist Steven Solomon hat bereits vor 20 Jahren aufgezeigt, wie die Politik des unkontrollierten Gelddruckens durch die Zentralbanken zwangsläufig zu Chaos und Zerstörung der wirtschaftlichen Ordnung führt.

In seinem Buch "The Confidence Game: How Unelected Central Bankers are Governing the Changed Global Economy" (»Das Vertrauensspiel. Wie nicht gewählte Zentralbanker die veränderte Weltwirtschaft regieren«) spricht Solomon vom »staatenlosen Geld«, welches keine Zuordnung mehr zu Nationalstaaten hat und von niemand anderem mehr kontrolliert wird als von den Zentralbankern: »Wenn es uns gelingt, das staatenlose Geld zu zivilisieren, dann können Kapitalismus und Demokratie für lange Zeit blühen und gedeihen. Aber wenn wir unser wirtschaftliches und politisches Schicksal weiter apathisch der ungezügelten weltweiten Mobilität und Volatilität des staatenlosen Geldes anvertrauen, dann wird es noch viele Ereignisse wie den Schwarzen Montag oder den Schrecklichen Dienstag geben– und eines dieser Ereignisse kann in einer Katastrophe enden, die auch die Zentralbanker nicht mehr verhindern werden.« Wie von den Ökonomen Mises und Hayek vorhergesehen, haben in einer extrem komplex gewordenen globalen Wirtschaft Zins, Geld und Kredit eine entscheidende Bedeutung. Künstlich niedrig gehaltene Zinsen lenken Konsum und Produktionsprozesse in die falsche Richtung.

Die Regierungen haben nicht das getan, was sie eigentlich müssten: nämlich die Finanzindustrie so zu regulieren, dass Auswüchse verhindert werden. Krise und Übertreibungen gehören zur Wirtschaft. Blasen dagegen sind, wie wir später noch sehen werden, kein Naturgesetz. Sie sind die Folge des billigen Geldes. Eine Krise wird daher »nur verlängert und verschlimmert, wenn die planwirtschaftlich agierende Notenbank sie mit denselben Mitteln bekämpfen will, mit denen sie das Desaster herbeigeführt hat, nämlich mit noch niedrigeren Zinsen und einem noch größeren Angebot von Geld und Kredit«. Im Zuge der gleichzeitigen Hyperglobalisierung gibt es auch keine wirkungsvolle Mitbestimmung der Arbeiter mehr. Die Gewerkschaften sind erpressbar geworden. Sie haben ihre wirkungsvollste Waffe verloren – den Kampf um höhere Löhne in Form von Streiks. Es ist bezeichnend, dass die großen Streiks etwa in Deutschland im öffentlichen Dienst stattfinden. Der Staat als Arbeitgeber kann vor seinen Mitarbeitern nicht davonlaufen. Die Arbeiter von internationalen Konzernen gehen meist erst auf die Straße, wenn es bereits zu spät ist.

Die hohe Verschuldung hat die Plünderung der Welt fast unausweichlich gemacht. Das ganze System beruht auf der Abhängigkeit von billigem Geld. Doch zu viele falsche Versprechungen zerstören alle Illusionen.

Jeder Kredit muss bedient werden. Irgendwann wird er fällig. Und wenn man nicht mehr zahlen kann, wird die Lage unangenehm – für Gläubiger und Schuldner. Der Verteilungskampf beginnt.

Genau an diesem Punkt stehen wir heute. Gibt es einen Fluchtweg?


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Foto: Dr. Michael Maier (© Deutsche Wirtschafts Nachrichten/Laurence Chaperon)