Dollar Endzeit-Signale: 40 Zentralbanken wetten auf neue Weltwährung

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WiKa
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Verbunden: 16.10.2010 - 23:42
Dollar Endzeit-Signale: 40 Zentralbanken wetten auf neue Weltwährung
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Dollar Endzeit-Signale: 40 Zentralbanken wetten auf neue Weltwährung

 

Big Moneyhole: Die großen Zocker und Geldvermehrer aller Länder gehen mit ihrem Wissen nicht großartig hausieren oder posaunen es gar laut in die Welt hinaus. Sie orientieren sich still und leise neu und versuchen ihre Schäfchen ohne Aufhebens ins Trockene zu bringen. Wer zwischendurch auf die feinen Signale dieser Akteure achten mag, ist dabei im Vorteil. Ohne eine generelle Betrachtung zum „Fiat Money System” anstellen zu wollen, lohnt es den leisen Stimmen zu lauschen. Dollarland abgebrannt … demnach sind schon gut 40 Zentralbanken dieser Welt auf dem Weg, steigen beharrlich aus dem Dollar aus und suchen neue Ufer. Die derzeitigen Wetten stehen auf „Yuan“ als kommende Weltwährung.

Hoffen und Harren hält bekanntlich noch immer alle zum Narren, aber es wird den Status quo einer Weltwährung nicht retten, die zusehends an Substanz verliert. Hinzu kommt, dass sich die Dollarschwemme seit der Aufhebung der Goldbindung Anfang der 70er Jahre unter Nixon sintflutartig über den Planeten ergossen hat. Nicht ganz ohne Aberwitz kann man den Spruch „IN GOD WE TRUST” auf den blütenartigen Dollarscheinen nachlesen.

Für die kommenden Jahre wäre es angemessener, diesen Spruch durch „IN NOTHING WE TRUST“ zu ersetzen. Er kommt der Realität erheblich näher, wir haben es rechts graphisch vorweggenommen. Allein das Gottvertrauen in dieser Angelegenheit wird nicht mehr ausreichen, dafür sind weltweit zu viel Umbrüche im Gang. Den Wert und die Vormachtstellung des Dollar traditionell durch Nötigung, Erpressung, Invasion und militärischen Druck aufrecht halten zu wollen, kann keinesfalls gut gehen. Die Verfallserscheinungen des US-Imperiums sind unübersehbar, ebenso wie die zunehmende Aggressivität zur Verteidigung der bisherigen Vormachtstellung.

Nach Angaben des IWF war der US-Dollar zum Ende des letzten Jahres immer noch mit rund 33 Prozent Anteil die weltweit am häufigsten vorgehaltene Reservewährung globaler Devisenbeständen. Die rückläufige Tendenz lässt sich aber unschwer erkennen wenn man weiß, dass der US-Dollar Anteil im Jahre 2000 noch bei rund 55 Prozent der Weltreserven lag. Die jetzt deutlich wahrnehmbare Gegenbewegung zum Dollar geht offensichtlich von den Schwellenländern aus, so liest es sich an dieser Stelle: 40 Central Banks Are Betting This Will Be The Next Reserve Currency[Zerohedge]. Dort wird von kompetenter Seite berichtet, dass viele Staaten großes Interesse an einer Diversifizierung ihrer Währungsreserven zeigen und zum Teil schon kräftig dabei sind, die Bestände umzuschichten.

Ein weiterer nicht zu verachtender Aspekt, der diese Tendenz weiter anheizen wird, ist der Kaufkraftverlust des Dollars seit 1913, übrigens Gründungsjahr der Federal Reserve und damit der eigentliche Beginn des „Fiat-Money-Systems“. Aus der nachstehenden Grafik lässt sich ablesen, dass der Wertverfall, insbesondere mit der Aufhebung der Dollar-Goldbindung noch einmal an Fahrt aufgenommen hat. Auch hier ist kaum eine Trendwende zu erwarten. Gepaart mit der beeindruckenden Deindustrialisierung und Totalverschuldung Amerikas verschwindet die bisherige Substanz immer mehr. Das Licht erlischt langsam aber sicher und auch der einstig goldene Lack blättert mächtig ab.

Wenn jetzt auf den Yuan spekuliert wird, hat dies mehrere nachvollziehbare Ursachen. China selbst gehört inzwischen zu den größten Volkswirtschaften dieser Erde. Profite und Morgenluft werden darüber hinaus an einer anderen Stelle gewittert. Derzeit besteht noch die Dollarbindung des Yuan, eine freie Konvertierbarkeit ist damit (noch) nicht gegeben. Fachleute gehen davon aus, dass der Yuan damit unterbewertet ist. Insoweit ein spekulatives Objekt, aber die Wahrscheinlichkeit einer Aufwertung ist ziemlich groß, sobald die Bedeutung der chinesischen Währung wächst und eine Freigabe des Wechselkurses nicht mehr vermeidbar ist, wollte sich nicht China selbst in wirtschaftlicher Hinsicht disqualifizieren.

Zur Verdeutlichung der Überschrift noch eine nette kleine Übersicht zum Schluss, aus der die Epochen der einzelnen Leitwährungen dieser Welt über die letzten Jahrhunderte gut ersichtlich sind. Es wäre tatsächlich sehr unwahrscheinlich, sollte sich der Dollar länger als andere Leitwährungen halten können. Ganz im Gegenteil, die Sicht auf den Dollar wird immer kritischer. Viele Experten halten ihn gar selbst für den maßgeblichen Bestandteil der aktuellen Weltwirtschaft- und Finanzkrise. Es ist müßig über einen genauen Zeitpunkt seiner Ablösung zu spekulieren, aber die Aneinanderreihung der offenkundigen Fakten spricht durchaus für seine Ablösung. Ebenso dafür, dass diese Grafik eine Fortsetzung in der Vertikalen, nicht aber in der Horizontalen erfährt.

Ob die hier beschriebene Umorientierung der Zentralbanken final die Rettung bedeutet, darf bezweifelt werden. Wenn nicht ein grundlegend anderes, zinseszinsfreies Geldsystem das jetzige ablöst, wird es nie Ruhe und Frieden auf diesem Planeten geben. Die Umverteilung von unten nach oben wird nicht enden und damit auch nicht die soziale Ungerechtigkeit als Ursache für bestehende und kommende Konflikte. Letzteres zu beseitigen ist die eigentliche Herausforderung unserer Zeit, unsere Kinder werden uns nur noch daran messen!

Wilfried Kahrs


 

► Quelle:  dieser Beitrag erschien erstmals auf meinem Blog  qpress.de > Artikel

   die 4/2 Wahrheiten