Einige Gedanken zum Holocaustdiskurs

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Elias Davidsson
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Verbunden: 22.02.2013 - 18:05
Einige Gedanken zum Holocaustdiskurs
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Einige Gedanken zum Holocaustdiskurs

Wie jedes Großereignis der Geschichte zeichnet sich der Diskurs über den Holocaust durch einige merkwürdige Merkmale aus, die mich zur Niederschrift der folgenden Gedanken veranlasste. Nicht unerheblich sind Versuche, den Holocaust in die Nähe der Anschläge vom 9/11 zu rücken. Aber der Reihe nach.

Zuerst soll hier erwähnt werden, dass gerade in der hebräischen Sprache das religiöse Wort "Holocaust" für die massenweise Ermordung von Juden durch das Regime des Dritten Reichs nicht verwendet wird, sondern das säkulare Wort “Scho’ah” (Katastrophe). Das Wort wird in Hebräisch – im Gegensatz zum europäischen Sprachgebrauch (“Holocaust”) – auch für andere Völkermorde verwendet.
 

Dass historische Ereignisse für politische Zwecke instrumentalisiert werden, ist weitgehend bekannt. Die Instrumentalisierung des “Holocausts” für politische Zwecke, sei es seitens des israelischen Staates oder der zionistischen Bewegung, ist dementsprechend weder einmalig noch besonders perfide. Es ist vielmehr typisch für die Abkömmlinge der Opfer eines historischen Unrechts, die sich damit Vorteile oder zumindest Entschädigungen erhoffen.

Was als “Holocaustleugnung” bezeichnet wird betrifft in erster Linie drei Sachverhalte:

  • erstens die Leugnung, dass Millionen von Menschen in Gaskammern ermordet worden sind,
  • zweitens, dass die Zahl von sechs Millionen ermordeten Juden übertrieben ist, und . .
  • drittens, dass es keine planmäßige Vernichtung der Juden gab (der Tod von vielen Juden und anderen Menschen in KZ soll das Ergebnis von Erschöpfung und Krankheiten gewesen sein).  

Sogenannte Holocaustleugner befassen sich typischerweise

  • nicht mit den volksmörderischen Gedanken eines Adolf Hitler, die er in seiner Schrift “Mein Kampf” bereits veröffentlichte,
  • nicht mit dem traditionellen deutschen Antisemitismus,
  • nicht mit der radikalen Rassengesetzgebung der Nazis,
  • nicht mit der Ghettoisierung der Juden,
  • nicht mit der systematischen Plünderung von jüdischen Gütern und . . .
  • nicht mit der systematischen Deportation von Juden aus allen europäischen Ländern in Richtung der KZs.

Die Ausklammerung dieser verbrecherischen Sachverhalte kennzeichnet die defizitäre Argumentationsweise der Holocaustleugner.

Freilich ist die genaue Anzahl ermordeter Juden umstritten. Die Zahl sechs Millionen scheint ernsthaften Forschern weitgehend übertrieben zu sein. Aber selbst wenn “nur” eine Million Juden ermordet worden wären, wäre es ein zum Himmel schreiendes Verbrechen!

Eine von sogenannten Holocaustleugnern wiederholt und gerne vorgetragene Behauptung ist, dass die Gaskammern eine propagandistische Erfindung von Gegnern des deutschen Volkes gewesen seien. Da mutmaßlich die Gaskammern vor dem Vormarsch der sowjetischen Armee zerstört wurden, um die Spuren des Verbrechens zu verwischen, blieben diese nicht als Beweismittel zur Verfügung. Dieser Umstand wird von “Holocaustleugnern” als Beweis herangezogen um zu behaupten, die Gaskammern habe es überhaupt nicht gegeben. Dagegen spricht die nachweisliche und massive Lieferung von Zyklon-B-Giftgas nach Auschwitz und natürlich die zahlreichen glaubhaften Aussagen integerer Zeitzeugen.
 

Aber auch wenn die Gaskammern eine erfundene, verlogene Legende gewesen wäre, bliebe die Frage offen, wie es dazu kam, dass Millionen von Menschen in den KZs ihren Leben ließen. Mit dieser Frage befassen sich “Holocaustleugner” natürlich nicht. Ihnen geht es auch gar nicht um die Aufklärung der Geschichte, sondern um die Verharmlosung des Dritten Reichs und der begangenen Gräueltaten.

Der dritte Argument der “Holocaustleugner” besteht in der Behauptung, es hätte kein Ausrottungsplan (der Juden) gegeben. Ihre Tragödie wäre irgendwie den kriegerischen Zustände zugeschrieben. Nur jene können diese Behauptung ernst nehmen, die sämtliche bereits erwähnten Vorzeichen der Vernichtungskampagne ausklammern. Dass eine solche europaweite Kampagne ohne Kenntnis, Duldung oder sogar Verordnung des Diktators stattgefunden habe, der sich schon vorher die Vernichtung der Juden erhoffte, verletzt den gesunden Menschverstand.
 

Dass sogenannten Holocaustleugner durch deutsche und anderen europäischen Behörden gesetzlich verfolgt werden, finde ich sehr dumm, aber auch als gefährlich, weil damit ein Präzedenzfall für die Kriminalisierung anderer historischer Kontroversen gesetzt wurde. Menschen haben nun mal das Recht, dumme Äußerungen zu machen, insofern sie nicht andere Menschen oder Gruppen verleumden oder ihre Grundrechte gefährden. Wer behaupten will, die Sonne drehe sich um die Erde oder dass der Mond aus Käse besteht, soll ein Anrecht haben, dies zu äußern. Das ändert aber nicht meine Überzeugung, dass die sogenannten Holocaustleugner weder Sympathie noch Solidarität verdienen. Diese Leute agieren nicht aus ehrenwerten Motiven, sondern beabsichtigen die Verbrechen der Nazis zu verharmlosen und den Antisemitismus in getarnter Weise salonfähig zu machen. Das entspricht auch den Interessen der deutschen Bourgeoisie.

Letztlich will ich auf eine angebliche Gleichstellung zwischen Holocaustleugner und 9/11-Skeptiker eingehen. Es gibt Gruppen die immer wieder versuchen, 9/11-Skeptiker mit Holocaustleugner in einen Topf zu stecken. Die Argumentation lautet etwa so: Wer die offizielle Legende des 9/11 leugnet, befindet sich in guter Gesellschaft mit jenen, die die offizielle Darstellung des Holocausts leugnen. Die Absurdität dieser Argumentation liegt darin, dass nicht 9/11-Skeptiker, sondern die Verfechter der offiziellen Lügen über 9/11 die wahren 9/11-Leugner sind und mit “Holocaustleugner” verglichen werden sollten. Genauso wie “Holocaustleugner” die Nazis von der Schuld der Judenvernichtung zu befreien versuchen, versuchen westliche Eliten die US-Regierung vom Massenmord des 9/11 freizusprechen.

Allerdings hinkt der Vergleich in einem Punkt: Während “Holocaustleugner” eine Randgruppe der Gesellschaft darstellt, die weder Banken, eine Armee oder Medien leitet, besitzen 9/11-Leugner diese Machtmittel um demokratisch gewählte Regierungen zu stürzen, Kriege anzuzetteln und die deutsche Gesellschaft grundlegend zu ändern. Wer Aufklärer des 9/11 mit “Holocaustleugner” in einen Topf zu setzen versucht, tut es um die Aufklärung des Massenmordes vom 9/11 bewußt und damit vorsätzlich zu verhindern. Der Grund dafür ist leicht zu erfassen: Mit der Aufklärung des 9/11 würden die Grundlagen der politischen, militärischen und geheimdienstlichen Zusammenarbeit Europas mit den USA bis ins Mark erschüttert.  

Elias Davidsson, Kirchen

"Die Befreiung von Auschwitz" - der Film von Kameramännern der Sowjetarmee anlässlich der Befreiung des KZ: (Dauer 52:15 Min)



Bild- und Grafikquellen:

1. Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Es wurde 1941 drei Kilometer entfernt vom Stammlager Auschwitz I gebaut und befand sich nahe der in Auschwitz umbenannten Stadt Oświęcim im nach der militärischen Besetzung Polens vom Deutschen Reich annektierten und als Verwaltungseinheit errichteten Landkreis Bielitz. Das Lager wurde am 27. Januar 1945 durch Truppen der Roten Armee befreit. Foto: Mariusz Cieszewski. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Attribution-NoDerivs 2.0 Generic (CC BY-ND 2.0).

2. Zyklon-B-Giftgasdosen aus dem Auschwitz-Museum. Zyklon B ist die Bezeichnung für ein 1922 bei der Firma Degesch entwickeltes Schädlingsbekämpfungsmittel, dessen Wirkstoff Blausäure (chemisch Cyanwasserstoff, Summenformel HCN) als Gas aus Pellets austritt und beim Menschen vorwiegend durch Einatmen des Gases wirksam wird, indem es nach wenigen Atemzügen die Zellatmung der Körperzellen zum Stillstand bringt (innere Erstickung). Foto: Oleg Yunakov. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

3. Einfahrtsgebäude des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau (2009) mit einmontierter Fotografie von 1945. Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau ist eine Gedenkstätte auf dem Gebiet der polnischen Stadt Oświęcim in Südpolen und umfasst die Überreste der zwei Konzentrationslager KZ Auschwitz I und KZ Auschwitz-Birkenau (auch KZ Auschwitz II, das eigentliche Vernichtungslager). 

Foto: Air-Quad UG. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“ lizenziert.

4. Buchcover: "Hijacking America's Mind on 9/11: Counterfeiting Evidence" by Elias Davidsson.

A large body of literature discusses the preplanned destruction of the Twin Towers and of WTC Nr.7, while mainstream media have extensively reported about the reluctance of the Bush administration to investigate 9/11, the destruction of criminal evidence from Ground Zero and other facts suggesting a government cover-up. But they all stopped short of connecting the dots.

An international researcher of long date and an expert in international law and human rights, the author's approach to the questions of 9/11 is essentially forensic. The book is narrative in style yet is highly factual and heavily annotated.

Four features distinguish Davidsson's book from the rest. He provides:

  • The definite (or ultimate) demonstration that there is no evidence of Muslim hijackers
  • Evidence that at least two of the four aircraft were still airborne after the alleged crash time
  • The most exacting and comprehensive analysis of the phone calls said to have been made from the aircraft
  • The presentation of a theory regarding the nature of the phone calls

Here, readers are presented with numerous examples where U.S. authorities suppressed crucial information, appear to have forged and planted evidence, attempted to intimidate witnesses and publicized deceptive and mendacious reports. Such conduct would not have taken place if U.S. leaders had been acting in good faith, felt compassion towards the victims of the mass-murder and considered themselves accountable to the American people.

This was an unprecedented propaganda coup.

While this book concentrates on a relatively narrow aspect of 9/11, there is a need to address a far larger picture, including the facility with which entire nations were deluded within hours to believe in what can be designated as a surreal legend. For the official 9/11 narrative — had it not been systematically and intensively promoted by all major media — would have been good stuff for a book on religious miracles.

Buchbesprechung von Dr. Ludwig Watzal:

Bevor mir dieses Buch – Hijacking Amerika’s Mind on 9/11 - in die Hände fiel, glaubte ich das offizielle Narrativ über 9/11. Inzwischen habe ich das Buch zweimal gelesen. Es machte meine vorherige Überzeugung vollkommen zunichte. Ich bin kein Experte über 9/11 und glaube an keine esoterischen Theorien. Meine Haltung gegenüber 9/11 ist von einer gewissen Neugierde, aber auch von einer gesunden Skepsis bestimmt gewesen. Als ich anfangs über Artikel stolperte, die das offizielle Narrativ hinterfragten, las ich sie nur und legte sie beiseite. Mit Davidssons Buch ist es anders, es hat mich sofort gefesselt.

Nachdem ich mehrere Male durch die USA per Anhalter getrampt bin und internationalen Beziehungen an der Universität von Pennsylvania studiert hatte, wusste ich einigermaßen, wie die amerikanische Gesellschaft „tickt“. Ich habe bemerkt, dass nach jeder ernsthaften Katastrophe in den USA eine sofortige Untersuchung eingeleitet wird, um die Ursachen zu ermitteln. Wenn es zu einem Flugzeugabsturz kommt, ist es die nationale Flugsicherheitsbehörde (NTSB), die die Umstände des Absturzes feststellt: das Flugzeug wird aus den Trümmern zusammengesetzt, seine Identität wird festgestellt, die Ursache des Unfalls bestimmt und ein allgemeiner Bericht wird veröffentlicht, in dem die Umstände des Ereignisses angeführt werden. Die US-Regierung erlaubte jedoch dem NTSB nicht, die Abstürze des 9/11 zu untersuchen. Sie wurden ausnahmsweise vom geheimnistuerischen FBI untersucht, das nicht verpflichtet ist, seine Ergebnisse zu veröffentlichen. Warum bestand die US-Regierung auf solch einer noch nie da gewesenen Geheimhaltung?

Elias Davidssons Buch könnte eine Antwort auf diese Frage geben. Sein Buch ist eine sehr gründlich Studie von besonderen Aspekten der 9/11-Ereignisse, die bis jetzt vernachlässigt wurden. Die Stärke dieses Buches liegt darin, dass der Autor sich hauptsächlich auf Primärquellen verlässt, die er ganz genau anführt, damit Leser diese nachprüfen können.

Davidsson liefert nicht nur die Quellenangaben, sondern bietet Lesern eine große Anzahl von Originaldokumenten auf seiner Website und erspart damit den Lesern ein ermüdendes Suchen. Dieser ungewöhnliche leserfreundliche Zugang weist auf die Bereitschaft des Autors hin, sich auf ein äußerst genaues Nachprüfen einzulassen. Was seine Untersuchung so spannend macht, ist seine umsichtige Verwendung von offiziellen US-Regierungs-Dokumenten, um die Behauptungen der US-Regierung selbst zu widerlegen. Ein großer Teil seiner Quellen sind FBI-Dokumente, die dem US-National-Archiven (NARA) entnommen wurden.

Der Autor liefert überzeugende Beweise, dass die offizielle Darstellung der Ereignisse voller Widersprüche, Ungereimtheiten, rätselhaften Zufällen, Unwahrheiten und gefälschter Beweise ist; dass Zeugen eingeschüchtert und dass Nachrichten erfunden wurden. Ein wesentlicher Teil dieses Buches ist der Analyse der Telefongespräche zwischen den Passagieren und dem Flugbegleitpersonal, ihren Kollegen oder Familien gewidmet. Soweit bekannt ist, soll dies die umfassendste und gründlichste Analyse dieser Telefongespräche sein. Man bekommt einen überzeugenden Eindruck beim Lesen der analysierten Anrufe, dass die Anrufer keine wirkliche Flugzeugentführung erlebten. Die Leser sollen selbst urteilen, ob sie auch diesen Eindruck bekommen.

Das Buch gliedert sich in vier Teile und 14 Kapitel. Der Stil ist unkompliziert und gut lesbar. Davidssons Buch ist das erste, das - jenseits jeden Zweifels - aufzeigt, dass es keinen Beweis für die Behauptung gibt, dass muslimische Entführer am 9/11 Flugzeuge entführt haben. Sein Buch ist nicht darauf beschränkt, die Behauptung zu widerlegen. Er zeigt auch, dass die US-Behörden es versäumt haben, die Bruchteile der an verschiedenen Stellen abgestürzten oder angeblich abgestürzten Flugzeuge zu identifizieren. Durch seine umfassende Analyse der Telefongespräche lädt Davidsson die Leser ein, herauszufinden, was er als seine beste Theorie ansieht – in Bezug auf das Wesen der Telefongespräche.

Bevor die Leser sich mit der komplizierten Spurensuche des Falles beschäftigen, wirft der Autor ein Schlaglicht auf die unglaubliche Schnelligkeit, mit der das offizielle Narrativ vom 9/11 auftauchte: CBS-Nachrichten nannten Osama bin Laden als den Hauptverdächtigen innerhalb von 15 Minuten. Etwa 20 Minuten nach dem 2. Flugzeugaufprall erklärte Präsident Bush, dass „Amerika angegriffen“ wird, obwohl er keinen Beweis haben konnte, dass die Vorfälle irgendeine Verbindung zu ausländischen Quellen hatten. Der Sachverhalt der Ereignisse von 9/11 war nicht durch eine Untersuchung, sondern vom US-Kongress, 24 Stunden nach den Vorfällen, festgestellt worden. Bezug nehmend auf ein Statement von Senator Lott, zeigt Davidsson auf, dass die Kongress-Resolution schon am Tag der Ereignisse ausgearbeitet wurde.

Für den Autor war 9/11 ein großartig orchestrierter „Propaganda-Coup“. Die Regisseure von 9/11 müssen gewusst haben, dass diese Ereignisse, die live im Fernsehen gezeigt wurden, das amerikanische Volkes einigen würden. So war es denn auch. Die Rolle der US-amerikanischen und der europäischen Medien bei der Verbreitung der 9/11-Version ist wohl bekannt. Die etablierten Medien unterlassen vorsätzlich oder routinemäßig Fakten, deren Veröffentlichung die offizielle Version unterminieren würde, wie z.B. das Zugeständnis des FBI im Juni 2006, keinen konkreten Beweis für eine Verbindung zwischen Osama bin Laden und 9/11 zu besitzen.

Ist es möglich, Davidssons Arbeit in Frage zu stellen? Man könnte einwenden, dass in ein so kolossales Verbrechen wie das von 9/11 sehr viele Menschen verwickelt waren, und dass dies nicht geheim gehalten werden kann. Entsprechend diesem Argument würde einer der vielen Teilnehmer an diesem Verbrechen längst ausgeplaudert haben. Wie zwingend ist diese Ansicht? Was bedeutet es, auszuplaudern? Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand ausplaudern würde?

Zunächst sollte klar gestellt werden, dass Regierungskomplotte nicht immer geheim bleiben. Sie werden manchmal von Wissenschaftlern und Historikern aufgedeckt. Doch solange die Aufklärung nur in wissenschaftlichen Arbeiten zu finden ist und von den herrschenden Medien ignoriert wird, spricht die Öffentlichkeit von Verschwörungstheorien.

Viele Menschen glauben, dass einem Regierungsangestellten die illegalen Praktiken seiner Agentur bewusst sind oder dass seine Vorgesetzten sofort der Polizei berichten oder mit einem Journalisten reden. So funktioniert es nicht. Die Aufdeckung von Staatsverbrechen erfordert sehr viel Mut und ist mit großen Risiken verbunden. Zumindest kann der Aufklärer seine Karriere beeinträchtigen. Aber er kann auch seine Sicherheit oder sogar sein Leben damit gefährden. Selbst der mutige Whistleblower kann nicht sicher sein, dass jene, denen er sich anvertraut, die Information veröffentlichen, sie unterdrückt oder seine Vorgesetzten informiert. Man denke gerade nur an Bradley Manning, Edward Snowdon oder Julian Assange! Leider wagen die meisten Leute nicht einmal, die elementarsten Fragen über 9/11 zu stellen, weil sie fürchten, geächtet zu werden oder gar ihren Job zu verlieren. Wirkliche Zivilcourage ist selten.

Seine Ergebnisse zusammenfassend, bezieht sich Elias Davidsson auf die Menschenrechtsnormen, nach denen die Familien der 9/11-Opfer berechtigt sind, zu erfahren, was ihren nächsten Angehörigen und der Gesellschaft geschehen ist, dass die Täter, Planer und Vermittler des Massenmordes identifiziert, angeklagt und verurteilt werden. Er sieht außerdem in den Bemühungen, die Umstände von 9/11 aufzudecken, ein revolutionäres Potential, weil diese Aufklärung das monumentale Versagen unserer Institutionen aufzeigen wird, nämlich die Wahrheit über diese mörderischen Ereignisse zu vertuschen.

Davidssons Buch ist keine Einführung in die kritischen Studien von 9/11. Es zielt auf jene, die sich schon der großen Ungereimtheiten der offiziellen Version bewusst sind. Das Buch muss von jenen gelesen werden, die sich über die schleichende Transformation der westlichen Demokratien in Polizeistaaten Sorgen machen und von jenen, die gegen die Kriege sind, die von den US und ihren Verbündeten geführt werden.

Dr. Ludwig Watzal arbeitet als Journalist und Redakteur in Bonn.