Geschichte von unten: Ylttanbik – der letzte Zar der Wolgabolgaren

1 Beitrag / 0 neu
Bild des Benutzers Kai Ehlers
Kai Ehlers
Offline
Verbunden: 18.07.2014 - 21:31
Geschichte von unten: Ylttanbik – der letzte Zar der Wolgabolgaren
DruckversionPDF version

Geschichte von unten: Ylttanbik – der letzte Zar der Wolgabolgaren

Verschiebung der Mitte der Welt im Mongolensturm des 13. Jahrhunderts.“ Ein Tschuwaschisches Epos.

„Nationale Wiedergeburt“, Vielvölkerstaat, Krise des Nationalstaats.

Mitte Januar 2016 erschien die deutsche Übersetzung des tschuwaschischen Epos „Ylttanbik – der letzte Zar der Wolgabolgaren.“, Untertitel: „Verschiebung der Mitte der Welt im Mongolensturm des 13. Jahrhunderts“ auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Herausgeber Kai Ehlers zusammen mit Christoph Strässner und Eike Seidel, Verlag „Rhombos“ Berlin, ISBN: 978-3-944101-25-5, Seiten 392, Hardcover, 39,80 €.

Mit dem Buch tritt eine Seite der eurasischen Geschichte hervor, die unter der heute herrschenden, das heißt konkret, unter der sowjetischen, davor russischen und, wenn wir noch weiter zurückgreifen wollen, unter der mongolischen Geschichtsschreibung verschüttet war. Als Geschichte von unten, die über Jahrhunderte nur in Legenden, Liedern und Gebräuchen überleben konnte, ist dieses Epos geeignet, einen neuen Blick auf die Vielvölkergeschichte Russlands und deren heutige Realität zu öffnen.

Darüber hinaus kann es helfen, den Blick auf das Problem ethnischer und nationaler Identitäten generell zu schärfen, zumal mit dem Epos um „Ylttanbik“ zugleich ein früheres Epos der Tschuwaschen, die epische Erzählung von “Attil und Krimkilte“, Untertitel „Das Tschuwaschische Epos zum Sagenkreis der Nibelungen“, das bereits seit 2011 in deutscher Sprache vorliegt, noch einmal mit ins Blickfeld rückt.

Das Epos über Attila erzählt die Gründungslegende des Wolga-Bolgarischen Reiches aus Sicht der heute in Russland lebenden Tschuwaschen. Die Tschuwaschen verstehen sich als Nachkommen der Teile der Hunnen, die sich nach dem Tode Attilas 451 ins Gebiet zwischen Wolga und Ural zurückzogen, wo sie, historisch sehr stark verkürzt gesagt, das Reich Wolga-Bolgarien bildeten.

Im Epos über Ylttanbik, rund 700 Jahre weiter, wird der Untergang eben dieses Bolgarien im Mongolensturm in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts geschildert. Er führte zur Integration der um ihre eigene Reichsstaatlichkeit gebrachten Bolgaren in das russische Imperium. Heute leben die Bolgaren unter dem Namen Tschuwaschen in der nach ihnen benannten autonomen Republik Tschuwaschien an der Wolga in der Nachbarschaft von fünf weiteren, nach ihren führenden Ethnien benannten Republiken Tatarstan, Mari El, Udmurtien, Mordowien und Baschkirien.

Fragen tauchen auf, die in einem Diskurs, der sich für eine vorurteilslose Überprüfung bisheriger geschichtlicher Abläufe öffnet, zu einem erweiterten Verstehen der Dynamiken führen können, die den eurasischen Raum gestalteten und durch ihn die Welt, wie wir sie heute kennen. Zu nennen ist der Untergang Roms in der von den Hunnen angestoßenen Völkerwanderung im fünften, die Verschiebung der Mitte der Welt vom Islamischen Kulturraum nach Europa durch die mongolische Invasion im dreizehnten Jahrhundert, die Teilung der Welt in Ost und West. Mit den Nachwirkungen dieser Kulturbrüche leben wir bis heute.

Allem voran stehen jedoch zunächst Fragen zur Entstehung der Epen selbst, Fragen, die schon bei seinem Erscheinung schon an „Attil und Krimkilte“ gestellt und die durch die Vorlage von „Ylttanbik“ noch einmal aktualisiert wurden:   

Die erste Frage lautet: Gibt es ausreichend historische Quellen, die die Existenz einer eigenständigen tschuwaschischen Überlieferung über Attila als Vorfahr der Bolgaren und von ihnen ausgehend der Tschuwaschen belegen? Gibt es belastbare Quellen zu einer Volkslegende über Ylttanbik? Oder sind sowohl „Attil und Krimkilte“ als auch „Ylttanbik“ als „letzter Zar“ Gestalten, die der individuellen Phantasie einer einzelnen Person, nämlich der des heutigen tschuwaschischen „Nationalschriftstellers“ Michail Juchma entsprungen sind, der diese Figuren im möglicherweise im Interesse einer Wiedergeburt tschuwaschischer Identität nach dem Zerfall der Sowjetunion geschaffen hat?

Kritiken dieser Art wurden in Tschuwaschien und in Russland durchaus laut, als die Texte nach der Auflösung der Sowjetunion vom „Tschuwaschischen Kulturzentrum“ in Tscheboksary in deren Zeitung „Herdfeuer“ und danach als Bücher erstmals veröffentlich  wurden.

Und weiter: Sind die Übermittlungswege des Erzählstoffes zu „Attil und Krimkilte“ wie auch die zu „Ylttanbik“ nachweisbar und nachzuverfolgen? Gibt es nachprüfbare Quellen dafür, dass die Stoffe tatsächlich über lange Zeiträume in mündlicher Erzähltradition, in Legenden und Sagen bis ins heutige Tschuwaschien hinein weitergegeben wurden?

Michael Juchma hat umfangreiche Quellen und Berichte vorgelegt, die auf fremden und eigenen Forschungen in der russischen, darüber hinaus in der tschuwaschischen, sowie der turksprachigen und arabischen Literatur basieren, auf Erinnerungen, die in tschuwaschischen Dörfern leben und auf Briefen, die das Tschuwaschische Kulturzentrum zum Thema erreicht haben.

Hier wird allerdings ein Problem sichtbar: Die Erinnerung aus den Volksliedern, den Legenden und Sagen widersprechen in Teilen den Daten, wie sie von der herrschenden Geschichtsschreibung weitergegeben und fixiert wurden – aus der Sicht der Sieger, der mongolischen, der russischen und schließlich auch der sowjetischen, insbesondere in ihrer nach-revolutionären stalinistischen Phase.  

Die zuletzt genannte Einschränkung zum Stalinismus bedarf einer Erläuterung, weil sie die Verschriftungsgeschichte in besonderer Weise beleuchtet: Die 1991/2 zu beobachtende Bewegung zur tschuwaschischen Wiedergeburt (im Chor der diversen Wiedergeburtsgeschichten anderer Völker beim Zerfall der Sowjetunion), in deren Zuge die Epen in die tschuwaschische, russische Öffentlichkeit kamen, war bereits die zweite Welle tschuwaschischer Rückbesinnung auf die eigene Identität. Die erste erlebte Tschuwaschien mit der Krise des Zarentums am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts, geleitet durch den Aufklärer Iwan Jakowlew und die von ihm gegründete Simbirsker Schule, die durch ihre für die damalige Zeit fortschrittlichen Reformansätze berühmt war und auch von Lenin noch unterstützt wurde. Die ersten nachweisbaren Verschriftungsansätze der Erzählungen um Attila wie auch um Ylttanbik, auf die Juchma sich bei seiner Zusammenstellung der Texte gestützt hat, gehen auf diese Zeit zurück. In der Stalinzeit galt die Beschäftigung mit diesen Fragen dann jedoch als Nationalismus und stand unter staatlichem Verfolgungsdruck. Viele Tschuwaschische „Heimatforscher“ verloren ihr Leben. Die Texte verschwanden im Untergrund, von wo sie erst 91/92 stückweise, beschädigt, an verschiedenen Orten wieder auftauchten.

Es stellt sich – drittens – also die Frage, wie die in der tschuwaschischen Überlieferung genannten Fakten (Namen, Daten, Orte, Zusammenhänge zwischen Hunnen, Bolgaren und Tschuwaschen, die Bedeutung Bolgarstans uam.), da wo sie von der herrschenden Geschichtsschreibung abweichen, zu bewerten sind. Handelt es sich um Tatsachen, die von der Geschichtsschreibung der Sieger ins Vergessen verdrängt oder gar unterdrückt wurden, die also eine Korrektur, zumindest eine Erweiterung des bisher bekannten Geschichtsbildes verlangen, etwa die Version, die in jedem deutschen Schulbuch zu finden ist, dass die Russen das Abendland vor der Eroberung durch die Mongolen bewahrt hätten?

War es nicht vielleicht doch anders, zumindest sehr viel differenzierter? Oder ist die Berufung auf Attila, auf ein großes Bolgarstan vom Ural bis zum kaspischen Meer, ist die Annahme der Tschuwaschen, sie hätten seinerzeit als Bolgaren die Hauptlast der Kämpfe gegen die Mongolen zu tragen gehabt, eine Überhöhung, die sich aus dem Drang zur Selbstvergewisserung eines „kleinen Volkes“ ergibt, das sich trotz zweimaliger Wiedergeburtswellen in seiner Identität heute bedroht sieht? Liegt das tatsächliche historische Geschehen, um nicht von Wahrheit zu sprechen, vielleicht irgendwo zwischen diesen Polen?

All diese Fragen werden durch die Übersetzung dieser beiden Epen ins Deutsche nun auch in den deutschen Sprachraum getragen, nachdem der wissenschaftliche Streit um ihre Gültigkeit und Bedeutung bis dahin im russischen und tschuwaschischen Sprachraum gefangen war. Daran haben auch Übersetzungen beider Epen ins Bulgarische und  Turksprachige nichts Wesentliches geändert.  

Sichtbar wird bei der Umschau durch die Zeit und durch den Raum, aus dem Attila und Ylttanbik kommen, auch, dass über die tschuwaschischen Epen und Legenden hinaus noch weitere, noch viele kleine und größere Epen und Legenden im Schatzhaus der eurasischen Vielvölkergeschichte auf ihre Entdeckung warten. Zwei Hände reichen nach Ansicht russischer Folkloristen nicht, um sie aufzuzählen. Jedes von ihnen wird, wenn eines Tages ebenfalls verschriftet, seine eigene Variante der Völkerbewegungen in der Widersprüchlichkeit darstellen, in der die Vielfalt der sich überkreuzenden Geschichten im Lauf der Völkerbewegungen dieses Raumes gewachsen ist. Jedes Epos, das noch erscheinen wird, wird die Frage nach der Gültigkeit der bis dahin geltenden geschichtlichen Wahrheit verändern – wird sie vervollkommnen oder auch bisherigen Annahmen widersprechen und damit zur Schärfung unseres Geschichtsbildes beitragen.  

Eins aber ist sicher und wird durch solche Veröffentlichungen wie die zu „Ylttanbik“ oder zu „Attila“, die jetzt aus dem nach-sowjetischen Untergrund auftauchen, deutlich: Geschichte ist keine einmal gemauerte Größe, an der sich nichts mehr bewegt, Geschichte bewegt sich mit der Gegenwart, so wie sie ihrerseits die Gegenwart bewegt.

Es macht ja einen Unterschied, ob die Tschuwaschen ihren Platz in der Geschichte auch jetzt behaupten oder ob sie sich spurlos in der russischen Dominanz auflösen. Und es macht einen weiteren, erheblichen Unterschied, mit welchen Mitteln und mit welchen Zielen die Auseinandersetzung um diesen Platz geführt wird – zur aggressiven Nationenbildung einschließlich restaurativer Ansprüche auf Wiederherstellung vermeintlicher oder tatsächlicher früherer Größe oder zur kulturellen Identitätsbildung, die der Stärkung der Dialogfähigkeit in einem gewachsenen Zusammenhang dienen soll. Für die Veröffentlichung der tschuwaschischen Epen gilt eindeutig das Zweite: Sie zielt auf den kulturellen Wettstreit um den Platz im russischen Vielvölkerorganismus.

Die nächsten Partner in diesem Wettstreit sind gleich nebenan die Tataren, die ihrerseits Anspruch erheben, nach der mongolischen Invasion als neue ethnische Kraft aus der Völkermischung des Wolgaraumes hervorgegangen zu sein. In ihrem Institut für Geschichte haben sie mehrere Kilo umfassende Konvolute historischen Materials zu dieser Frage aufgearbeitet.

Die Reihe ließe sich mit den anderen Wolgavölkern sowie weiteren in den russländischen Organismus eingegangenen Völkern fortsetzen. In dieser Gemengelage eines friedlichen Wettstreits liegt zweifellos eine große Kraft, die über Russland, selbst über Eurasien auf zukünftige Möglichkeiten des Zusammenlebens hinausweist – wenn der Wettstreit nicht nationalistisch aufgeblasen wird. Nationalismus, wenn er auch noch von außen geschürt würde, müsste den Vielvölkerorganismus Russlands sprengen. Das bezieht den weiteren eurasischen Raum zwangsläufig mit ein. Die Ukraine, die einen eigenen aggressiven Nationalen Mythos verfolgt, ist dafür das aktuellste Beispiel. Ihre Kolonisierung durch die westliche Politik macht zugleich unübersehbar deutlich, dass das Prinzip der nationalen Souveränität, ob nationalistisch oder nur national, unter den Bedingungen der weltumspannenden Herrschaft der internationalen Monopole und der globalen Finanzoligarchie heute ein auslaufendes Modell ist.

So bleibt am Ende der Befassung mit den Tschuwaschischen Epen „Ylttanbik“ und „Attil“, abgesehen vom Lesegewinn, die Frage nach dem Sinn und der Form der „Nationalen Wiedergeburt“ in einer Zeit, in welcher der Nationalstaat als herrschendes Modell des Zusammenlebens auf dem Globus in die Krise gekommen ist.

Kai Ehlers, www.kai-ehlers.de



Inhaltsverzeichnis

Einführung . . . . . . . . . . .  . 7

Teil I - Das Epos  . . . . . . . . . . .  . 17

Kurzer Überblick über die Gesänge des Epos  . . . . . . . . . . .  . 19

Das Epos „Ylttanbik“ – in 15 Gesängen  . . . . . . . . . . .  . 21

Teil II - Das Umfeld des Epos  . . . . . . . . . . .  . 141

Erbe aus alten Zeiten – historische Realitäten des Epos - von Michail Juchma  . . . . . . . . . . .  . 145

Ylttanbik - Ein bolgarischer Tschuwasche? - Historische Forschungen von Michael Juchma, eingeleitet von Kai Ehlers  . . . . . . . . . . .  . 159

Tschuwasch-Bator - von Michail Juchma  . . . . . . . . . . .  . 161

Die Grenzen Bolgariens - von Michail Juchma  . . . . . . . . . . .  . 169

Archäologischer Nachtrag: Funde bei Pensa - von Michail Juchma  . . . . . . . . . . .  . 173

Teil III - Das 13. Jahrhundert  . . . . . . . . . . .  . 177

Das „goldene Bolgarien“ - von Michail Juchma  . . . . . . . . . . .  . 179

Das Reich der Bolgaren an der Wolga und die Mitte der Welt - von Christoph Sträßner  . . . . . . . . . . .  . 185

Der Mongolensturm aus Sicht der Mongolen - von Eike Seidel  . . . . . . . . . . .  . 194

Anmerkungen  . . . . . . . . . . .  . 211

Literatur  . . . . . . . . . . .  . 221

Namensregister  . . . . . . . . . . .  . 225

Kleiner Anhang zu tschuwaschischen Göttern  . . . . . . . . . . . . . 230

Ausstellung von Sandskulpturen  . . . . . . . . . . .  . 231

Daten zum 13. Jahrhundert  . . . . . . . . . . .  . 238

Abbildungsverzeichnis  . . . . . . . . . . .  . 243

Biographisches zu Michail Juchma  . . . . . . . . . . .  . 245

Dokumentation des tschuwaschischen Originals  . . . . . . . . . . .  .  251



Herausgeber und Autoren

Michail Juchma

(nach eigenen Angaben) Michail Nikolajewitsch Juchma wurde 1936 im Dorf Suguty im Bezirk von Batiresko in der tschuwaschischen Republik der russischen Föderation geboren. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft. Seine ersten Veröffentlichungen erschienen im Jahre 1962, 1964 wurde er in den Verband der Schriftsteller aufgenommen. Seit 1993 trägt er den Ehrentitel eines „tschuwaschischen Volksschriftstellers“. Juchma ist Wissenschaftler, Aufklärer und ein Mann der Öffentlichkeit. Er hat über zweihundert Werke verfasst, darunter Prosa, Gedichte, Dramaturgie, publizistische Beiträge, sowie grundlegende Forschungsarbeiten zur alten und mittelalterlichen Geschichte des bolgar-tschuwaschischen Volkes.

Werke von Juchma wurden in einige Dutzend Sprachen übersetzt, teilweise auch in Lehrbücher (in das Schulprogramm) der Länder Asiens, Europas und Afrikas aufgenommen. In allen seinen Werken ist M.N. Juchma als einfühlsamer Lyriker, Kulturliebhaber und Kenner der Psychologie, als Philosoph, Denker und Maler präsent.

M.N. Juchma wurde mit zahlreichen sowjetischen, russischen sowie internationalen Auszeichnungen und Preisen geehrt Für sein Engagement um die Wiedergeburt der Kultur der kleinen Völker erhielt er einen Internationalen Preis sowie die goldene UNO-Medaille. 2006 erhielt er eine weitere Auszeichnung für Verdienste um die tschuwaschische Republik, 2009 wurde M.N. Juchma mit dem internationalen M. A. Scholochow - Kunst- und Literaturpreis ausgezeichnet.

Juchma ist der Gründer und Präsident des tschuwaschischen Kulturzentrums und der tschuwaschischen Abteilung der Internationalen Akademie für Informatisierung. Außerdem leitet er den Vorsitz des Schriftstellerverbandes der tschuwaschischen Republik.

Mischi Juchma
c/o Tschuwaschisches Kulturzentrum
(ЧОКЦ - Чувашский общественно-культурный центр)
(Chuvashskiy obschestvenno-kul‘turnyy centr.)
428032  Russland, Tschuwaschische Republik
Tscheboksary, Ulitza Leningradskaja 16
Website des Tschuwaschischen Kulturzentrums: http://chokc.blogspot.ru/

Kai Ehlers

Kai Ehlers, 1944, Hamburg, aktiv in der außerparlamentarischen Opposition und der nachfolgenden neuen Linken Westdeutschlands, ist selbstständiger Forscher, Publizist und Buchautor. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt heute auf den Wandlungen im nachsowjetischen Raum und deren lokalen wie auch globalen Folgen, denen er durch Untersuchungen, Gespräche und Aktivitäten vor Ort nachgeht. Mit Mischi Juchma, dem tschuwaschischen Kulturzentrum und dessen Umkreis verbindet ihn eine intensive langjährige Freundschaft. In Deutschland engagiert Kai Ehlers sich in der Debatte um gesellschaftliche Alternativen, in der es ihm darum geht, die Erfahrungen der nach-sowjetischen Transformation zukunftsbildend zu verarbeiten. (Bücher, Projekte, Veröffentlichungen von Kai Ehlers unter: http://kai-ehlers.de/ ; E-Mail: info@kai-ehlers.de)

Eike Seidel

Eike Andreas Seidel, geboren 1949. Ab Herbst 2015 im Unruhestand als IT-Berater. Jugendbewegung, Alt-68er, ehemals Mitglied im Kommunistischen Bund, Mitarbeiter der Zeitung „Arbeiterkampf“ (Heute: „Analyse und Kritik“). Mitverfasser mehrerer Bücher und Broschüren zum Thema Neofaschismus in Deutschland. Seit 1999 insgesamt neun Reisen in die Mongolei; Betreibt mit seiner Frau eine Webseite: www.munx-tenger.de zur Mongolei. Engagiert in Fragen der Umweltzerstörung in der Mongolei. Mehrere Veröffentlichungen zu mongolischen Themen (Jugendbewegung und Mongolei, „Die Dreiheit der Welt“ - mongolische Spruchweisheiten, „25 Jahre als Tierarzt in der Mongolei“ - Die Lebenserinnerungen von Dr. Helmut Splisteser). Eike Seidel lebt in Buchholz in der Nordheide.

Christoph Strässner

Christoph Sträßner, geboren 1967 in München, lebt heute in Hamburg. Studium der Geschichte, Slawistik und Politologie an der Universität Bonn, Abschluss als Magister 2003, Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Geschichte Nowgorods, der Völker Russlands und Zentralasiens, sowie in der des europäischen Mittelalters mit besonderem Schwerpunkt auf Kultur- und Religionsgeschichte, Ihn interessiert, der Kulturimpuls Eurasiens und wohin er treibt ebenso wie die Sagen der Völkerwanderungszeit und des Mittelalters. Im Mittelpunkt steht für ihn dabei die Frage, welchen Beitrag die kleinen Völker zur Kultur und Geschichte Russlands und zum Kulturimpuls Eurasiens leisten. Heute ist Christoph Sträßner in Hamburg als Antiquar und Referent tätig.



Bild- und Grafikquellen:

1. Buchcover: „Ylttanbik – der letzte Zar der Wolgabolgaren.“, Untertitel: „Verschiebung der Mitte der Welt im Mongolensturm des 13. Jahrhunderts“. Herausgeber Kai Ehlers zusammen mit Christoph Strässner und Eike Seidel, Verlag „Rhombos“ Berlin, ISBN: 978-3-944101-25-5, Seiten 392, Hardcover, 39,80 €. Erhältlich in allen Buchhandlungen. Bestellungen an den Verlag, gern auch direkt an mich - kai-ehlers.de.

2. Buchcover: „Attil und Krimkilte“, Untertitel: „Das tschuwaschische Epos zum Sagenkreis der Nibelungen“. Herausgeber Kai Ehlers zusammen mit Mario Bauch und Christoph Sträßner; Verlag RHOMBOS; Veröffentlicht: März 2011; ISBN: 978-3-941216-50-1; Seiten 268, Hardcover, 42 €. Erhältlich in allen Buchhandlungen. Bestellungen an den Verlag, gern auch direkt an mich.

3. Mongolensturm: Berittene Bogenschützen der Mongolen aus der Universalgeschichte von Raschid ad-Din. Urheber: Sayf al-Vâhidî. Hérât. Afghanistan. Quelle: Wikimedia Commons. Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

4. Kai Ehlers, 1944, Hamburg, aktiv in der außerparlamentarischen Opposition und der nachfolgenden neuen Linken Westdeutschlands, ist selbstständiger Forscher, Publizist und Buchautor. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt heute auf den Wandlungen im nachsowjetischen Raum und deren lokalen wie auch globalen Folgen, denen er durch Untersuchungen, Gespräche und Aktivitäten vor Ort nachgeht. Foto: © privat

5. Michail Nikolajewitsch Juchma wurde 1936 im Dorf Suguty im Bezirk von Batiresko in der tschuwaschischen Republik der russischen Föderation geboren. In allen seinen Werken ist M. N. Juchma als einfühlsamer Lyriker, Kulturliebhaber und Kenner der Psychologie, als Philosoph, Denker und Maler präsent. Foto: © Kai Ehlers, Hamburg

6. Buchcover: "Russland – Herzschlag einer Weltmacht. Russlands Rolle in der Kulturkrise". ISBN: 978-3-85636-213-3. Bei Interesse können Sie das Buch gleich beim Autor selbst bestellen - weiter.