London lässt über Malwinen abstimmen - Referendum auf Falklandinseln

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London lässt über Malwinen abstimmen - Referendum auf Falklandinseln
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London lässt über Malwinen abstimmen



Referendum auf "Falklandinseln" soll Position Londons stärken.

Argentinien trumpft mit Unterstützung von Ländern des Südens


Von Harald Neuber / amerika21.de


Buenos Aires/London/Stanley. Rund 1.600 der insgesamt gut 3.000 Bewohner der Malwinen (Falklandinseln) im Südatlantik sind heute und am morgigen Montag zu einem Referendum über die künftige staatliche Zugehörigkeit aufgerufen. Die Abstimmung war von der Regierung Großbritanniens angeregt worden. London begegnet so einem neu aufgeflammten Streit mit Argentinien über den Archipel. Das südamerikanische Land beansprucht die Doppelinsel seit 1822. Vor 30 Jahren führten Argentinien und Großbritannien einen kurzen, verlustreichen Krieg um das Eiland.

Argentiniens Regierung hat vor der Abstimmung eine diplomatische Offensive gestartet. Wenige Tage bevor die London-treue Verwaltung des Archipels die Bewohner zu einem Referendum über die politische Zugehörigkeit aufgerufen hat, erneuerte Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner in ihrer Neujahrsansprache vor dem Parlament in Buenos Aires ein Angebot zum Dialog. "Wir glauben, dass der einzige Weg zur Verteidigung des Friedens über die Diplomatie führt", sagte Fernández. Argentinien strebe weiterhin "Souveränität und Frieden" für die Malvinas an, wie das gut 12. 000 Quadratkilometer große Landstück im Südatlantik auf Spanisch heißt.

Diese Botschaft hatte Außenminister Héctor Timerman schon einen Monat zuvor nach London getragen. In der britischen Hauptstadt war Argentiniens Chefdiplomat mit Parlamentariern zur Debatte zusammengekommen und hatte sich dabei selbstbewusst gezeigt. Großbritannien untergrabe die eigene Glaubwürdigkeit, wenn die Siedlungspolitik Israels auf palästinensischem Gebiet kritisiert werde, man das gleiche Vorgehen im Streit um die Falklandinseln aber selbst anwende. Auf die 3000 Einwohner der Malvinas kämen immerhin 1500 britische Soldaten. Zuvor schon hatte sich Timerman im gemeinsamen Interview mit den britischen Tageszeitungen "The Guardian" und "The Independent" prognostiziert: Binnen zwei Jahrzehnten würden die Malvinas zu Argentinien gehören.

Dass man sich in Buenos Aires zuversichtlich zeigt, liegt auch an der neuen regionalen Unterstützung. Alle Staaten Lateinamerikas und der Karibik haben Argentinien bei dessen Forderung nach Statusverhandlungen den Rücken gestärkt. Bei einer Konferenz der Länder Südamerikas und Afrikas schlossen sich der Position zuletzt auch 54 Regierungen des schwarzen Kontinents an. Die diplomatische Strategie geht mit wirtschaftlichen Sanktionen einher: Ende 2011 schränkten die Länder des "Gemeinsamer Markt des Südens" (MERCOSUR) den Schiffsverkehr zu den Falklandinseln ein, eine Aussetzung von Flugverbindungen aus Chile wird noch diskutiert.

Großbritannien versucht dem zunehmenden Druck mit dem Referendum politisch etwas entgegenzusetzen. Ob diese Strategie aufgeht, wird auch in den Vereinten Nationen entschieden werden, wohin sich der Konflikt zunehmend verlagert. Argentiniens Vertreter gegenüber der UN-Abrüstungskonferenz, Eduardo Zuain, beklagte einen Bruch internationaler Konventionen durch die mögliche Stationierung atomwaffenfähiger U-Boote der britischen Marine vor den Falklandinseln.

Das Entkolonisierungskomitee der UNO zog die Aussagekraft des Referendums an diesem Wochenende indes in Frage. Bei dem Streit handele es sich nicht um einen Kolonialkonflikt, sondern um eine Frage der territorialen Souveränität, sagte der ecuadorianische Diplomat Diego Morejón, der dem Komitee vorsteht. Die UNO habe daher wiederholt für Verhandlungen plädiert, fügte Morejón an, um damit die argentinische Position zu stärken. Ecuador jedenfalls gehe von der Zugehörigkeit der Inseln zu Argentinien aus.

Die USA halten sich in dem Streit bislang öffentlich zurück. Bei seinem jüngsten Antrittsbesuch bekräftigte Außenminister John Kerry die bekannte Position Washingtons. Man erkenne die De-facto-Regierung von Gouverneur Nigel Haywood an, werde sich im Territorialstreit aber neutral verhalten.
 



Quellenangabe und Infos:


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14. Jan 2013 | Nachricht:
Großbritannien verstärkt Truppen auf den Malwinen

1. Nov 2012 | Nachricht:
Großbritannien zieht Zerstörer von Malwinen ab

16. Apr 2012 | Nachricht:
Sechster "Amerika-Gipfel" scheitert an Streit um Kuba und Malwinen

2. Apr 2012 | Nachricht:
Argentinien gedenkt Krieges um Malwinen

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Peter Weber
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Verbunden: 23.09.2010 - 20:09
Falklandinseln - ein Prestigeobjekt


Die Falklandinseln - ein klägliches Überbleibsel des einstigen British Empire


Eiegentlich sollte man das Malwinen-Falkland-Problem nicht so hoch aufhängen, denn es hat im Vergleich zu den sonstigen internationalen Krisenherden kaum eine praktische Bedeutung. Natürlich kann ich die argentinische Haltung verstehen, daß sie den Archipel für sich beanspruchen, denn aufgrund der territorialen Gegebenheiten haben sie ohne Zweifel einen Anspruch darauf.

Auf der anderen Seite kennen wir ja unsere Briten mit ihren globalen hegemonialen Ambitionen, die sie nach und nach unfreiwillig und notgedrungen aufgeben mußten. Nun könnte man sagen: Laßt den armen Restimperialisten noch das bißchen Spaß, sich im Bewußtsein zu sonnen, am Ende der südlichen Welt noch ein Stückchen Land zur Wahrung ihres Prestiges zu behalten. Die Ärmsten sind wirklich zu bemitleiden, daß sie sich als einstige Großmacht nur noch auf ihren britischen Inselchen aufplustern können. Die Falklandinseln sind folglich nur noch ein Symbol ehemaliger Größe, an das sich Groß(!!!)britannien klammert. Lassen wir ihnen doch ihre Träume, damit sie nicht an Selbstmitleid und Selbstzweifel leiden müssen!

 

Peter A. Weber

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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Falklandkonflikt: Forderung nach Entkolonialisierung


Falklandkonflikt: Forderung nach Entkolonialisierung


Das Falkland-Problem habe kaum eine praktische Bedeutung? Das bewerte ich völlig anders, weshalb ich auch der völlig berechtigten Forderung Argentiniens nach konsequenter "Entkolonialisierung" uneingeschränkt beipflichte. Wo kommen wir hin, wenn wir verbliebene Relikte jahrzehntelanger, grausam erzwungener Kolonialherrschaft gönnerhaft abtun (..und sei es nur als "Glosse" gedacht), damit sich ehemalige europäische Herrenvölker (..in diesem Fall Großbritannien) weiterhin glücklich fühlen dürfen? Verdienen diese armen Restimperialisten – wie Du sie bezeichnest - noch das bißchen Spaß? Es geht doch um soooviel mehr!

Das Ergebnis des derzeit durchgeführten Referendums kann man natürlich vorwegnehmen: eine überwältigende Mehrheit der 1672 Stimmberechtigten wird mit Ja stimmen, Beobachter erwarten ein Ergebnis in der Nähe von 100 Prozent. Ein fragwürdiges Beispiel und neues Futter für unsere realitätsfremden Demokratie-Apostel hier im KN und anderswo.


„Die knapp 2500 Falkländer haben ihre eigene Regierung, ihren eigenen Haushalt und regeln alle Angelegenheiten selbst. Zugleich genießen die allermeisten von ihnen die Vorzüge eines britischen Passes - und die Nuklearmacht Großbritannien übernimmt Verteidigung und Außenpolitik kostenlos“ schreibt SPIEGELONLINE gestern.


"Es ist von Briten für Briten organisiert, damit sie am Ende sagen können, dass das Territorium britisch bleiben soll", sagt Alicia Castro, argentinische Botschafterin in Großbritannien. Die Abstimmung sei eine reine "PR-Übung". Recht hat sie damit! Die Weltgemeinschaft, vertreten durch die UNO, sollte solchen Machenschaften Einhalt gebieten. Demokratie und die so oft hochgelobte "Direktabstimmung durch das Volk" verkommen als Farce, da die Abstimmer manipuliert und aus purem finanziellen und pers. Eigennutz ihre Stimme abgeben. Wen interessiert dabei die Rechte der Ur-Bevölkerung, der Weltfrieden und der Umweltschutz?  

Geostrategisch ist die Inselgruppe wenige hundert Kilometer vor der argentinischen Küste für Großbritannien als externes Territorial von allerhöchster Bedeutung. Zum einen

  • aus militärischer Sicht mit ca. permanent vor Ort stationierten 1.500 Soldaten (und wir wissen alle, wie schnell sich GB als williger Gehilfe der USA in unsinnige Konflikte und Kriege einmischt) und zum anderen
  • zur Aus- bzw. Abschöpfung von Rohstoffen. In den Gewässern rund um die Inselgruppe werden riesige Ölvorkommen vermutet, wahrscheinlich ist man sich des Ausmaßes aber längst bewusst.    

Wenn – wie Du schreibst – Argentinien „aufgrund der territorialen Gegebenheiten ohne Zweifel einen Anspruch darauf haben“, dann sollte man weltweit medial und mit seiner Stimme dies auch eingefordern, damit dieser Anspruch nachhaltig umgesetzt werden kann.

 


  veröffentlichte heute (11.03.) einen interessanten Artikel von Steve Przybilla mit dem Titel: Minenräumer auf den Falklands "Fast als wäre ich ein Soldat im Krieg" Darin geht es um einen Landminenräumer namens Nheya Madzokere aus Afrika, der seit acht Jahren auf den Falklands die dort vermuteten 20.000 verborgenen Landminen birgt und entschärft. Hier ein paar Textauszüge:


Rund 20.000 Landminen werden auf der Inselgruppe vermutet, die 400 Kilometer vor Argentinien liegt, als Überseegebiet aber zu Großbritannien gehört. Nachdem die Argentinier die Falklands 1982 besetzt hatten, schlugen die Briten zurück - und gewannen den Konflikt nach nur wenigen Wochen. Geblieben sind die explosiven Hinterlassenschaften der Besatzungsarmee bis heute. [..]

Verdienst: Ein paar Dollar am Tag

Eine Festanstellung hat Nheya Madzokere bis heute nicht. Die Minenräumer werden von ihrem Auftraggeber - in diesem Fall dem britischen Kampfmittelbeseitiger Bactec - je nach Bedarf gebucht. Wie viel das Unternehmen zahlt, verrät es nicht. Die Minenräumer verdienten aber dreimal so viel wie bei jedem anderen Job in der Heimat, erklärt Marot. Legt man den Weltentwicklungsbericht der Vereinten Nationen zugrunde, dürften das trotzdem nur wenige Dollar pro Tag sein. [..]

Auf den Falklandinseln sind 20 bis 30 Jahre veranschlagt. Es könnte auch schneller gehen, doch die Politiker haben sich bewusst für ein langsames Vorgehen entschieden. "Die britische Regierung soll lieber den Ländern helfen, die verminte Flächen dringend für ihre Landwirtschaft brauchen", sagt Mike Summers, Abgeordneter der Falklandinseln. [..]


 hier bitte weiterlesen

[quote=Peter Weber]
Die Falklandinseln sind folglich nur noch ein Symbol ehemaliger Größe, an das sich Groß(!!!)britannien klammert. Lassen wir ihnen doch ihre Träume, damit sie nicht an Selbstmitleid und Selbstzweifel leiden müssen![/quote]Ob der von Dir oft zitierte Psychoanalytiker und Gesellschaftskritiker Erich Fromm das auch so formuliert hätte? Ich finde, jedwede Relativierung – und sei sie auch nur mit einem Augenzwinkern gedacht - unterstützt imperialistisches und kapitalistisches Treiben, von der Schädigung von Natur und Umwelt mal ganz abgesehen.  

Als trefflich formulierte Schlussbemerkung verweise ich auf Juan Recce, Experte für internationale Beziehungen und Exekutivdirektor des Centro Argentino de Estudios Internacionales (CAEI) in Buenos Aires. Er hält das Referendum für ein Ablenkungsmanöver:


"Großbritannien verstärkt seine Bemühungen, die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Konflikt abzulenken: dem geopolitischen Konflikt um die Kontrolle strategischer Ressourcen. Im 18. oder 19. Jahrhundert reichte es, wenn Kolonialisten eine gute Flotte und Kanonen besaßen. Heute brauchen sie ein legitimes Anliegen, und als solches dient den Briten das Prinzip der Selbstbestimmung der Inselbewohner." (Quelle: Deutschlandfunk)


noch 2 Links zum pro-britisch geprägten Online-Magazin Falklands News - klick und Falklands-Malvinas & South Atlantic News MercoPress - klick
 

Helmut Schnug

 

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Falklandinseln als Zankapfel
 
Falkland-Inseln im Beutegriff britisch-kolonialer Ansprüche
 
Lieber Helmut, ich fühle mich von Deinen Erklärungen und Erkenntnissen zum Falkland-Thema überhaupt nicht angegriffen, weil ich mit Deiner Meinung übereinstimme. 
 
Meine Wortwahl in  meinem Kurzkommentar ließ doch wohl keinen Zweifel darüber aufkommen, daß er in der Art einer Glosse geschrieben war und eine Verspottung der Briten zum Ziel hatte. Mein einziges ernst gemeintes Statement war die Ansicht, daß Argentinien einen Rechtsanspruch auf die Inselgruppe besitzt, was ich nur unterstreichen kann.
 
Daraus folgt, daß Großbritannien auf dem Archipel überhaupt nichts zu suchen hat und sich schnellstens vom Acker trollen sollte. Nur die Bedeutung des Zankapfels habe ich zu sehr heruntergespielt. Aber ansonsten habe ich meinen Ausführungen nichts hinzuzufügen oder wegzulassen. Und auch Erich Fromm hätte mir dabei sicher beifällig zugezwinkert.
 
Peter A. Weber
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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Falklandinseln bleiben Britisch.


Malwinen: Fast 100 Prozent stimmen für Verbleib bei Großbritannien


Das von Großbritannien angeregte Referendum auf den Malwinen (Falklandinseln) im Südatlantik ist - wie zu erwarten war - mit einem überwältigenden Votum für den Verbleib bei Großbritannien und gegen einen Anschluss an Argentinien ausgegangen. 98,8 Prozent hätten für den Verbleib bei Großbritannien gestimmt, sagten Vertreter der Inselverwaltung in der Nacht zu Dienstag in der Hauptstadt Stanley. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 92 Prozent und 1.672 Bewohner waren stimmberechtigt. Es habe nur drei Nein-Stimmen gegeben.

Nachrichtenagenturen wiesen auf die pro-britische Stimmung hin. Für mich kein Wunder, man schreibt was die Käufer und Werbeinserenten lesen wollen. Argentinien erhebt seit 1822 Anspruch auf die Inselgruppe. Die Regierung in Buenos Aires steht damit in Widerspruch zu den pro-britischen Siedlern. Argentinien erkennt das Ergebnis nicht an und hat weitere diplomatische Schritte angekündigt. Dazu ein paar Pressestimmen:



 Südatlantik: Falkland-Referendum befeuert Streit mit Argentinien:


"Anfang des Jahres heizte Kirchner den Streit neu an. In einem offenen Brief klagte die Präsidentin die Briten an, die Inselgruppe ihrem Land "gewaltsam entrissen" zu haben. Die britische "Sun" konterte mit dem Satz: "Im Namen von Millionen unserer Leser und um das einmal ganz klar zu sagen: HÄNDE WEG!"

- hier weiterlesen


  Falkland-Bewohner wollen Briten bleiben:
 

"Dagegen bekräftigte Argentinien, dass es das Referendum von Sonntag und Montag nicht anerkenne. Es handele sich um ein „rechtlich wertloses Manöver“, das nicht von den Vereinten Nationen überwacht  worden sei, erklärte die argentinische Botschafterin in London, Alicia Castro. „Wir respektieren ihre Lebensweise, ihre Identität“, sagte Castro über die Bewohner der Falklandinseln. „Wir respektieren, dass sie weiter britisch sein wollen, aber das von ihnen bewohnte Territorium ist nicht britisch.“


- hier weiterlesen
 

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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Falkland-Konflikt geht weiter


Falkland-Konflikt geht weiter



In Argentinien sollen eine Million Unterschriften gesammelt werden. Cameron äußert sich auf EU-Gipfel

Von Elisa Lorenz / amerika21.de


Buenos Aires/London. Mit einer landesweiten Unterschriftensammlung in Argentinien wirbt der Think Tank "Centro Argentino de Estudios Internacionales (CAEI)" für eine Rückkehr der Malwinen (Falklandinseln) in die Souveränität des südamerikanischen Landes. Die Kampagne informiert über den Ressourcenreichtum des südpazifischen Gebietes. Die Aktion, die an die breite Ablehnung des jüngsten Referendums in der argentinischen Gesellschaft anschließt, soll das Bewusstsein für die geopolitische Bedeutung der Inselgruppe schärfen. Ziel sei es, mit symbolischen "Eine Million Unterschriften" vor den Vereinten Nationen bilaterale Verhandlungen über die Zugehörigkeit der Inselgruppe zu bewirken.

Das mehrheitliche Votum der Bevölkerung der Malwinen hatte in dieser Woche kontroverse Reaktionen ausgelöst. Vertreter der Inselverwaltung hatten bereits kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses festgestellt: "Die Argentinier sollten endlich einsehen, dass der Boden (der Malvinas) nicht ihnen gehört". Gleichzeitig bekräftigten sie ihren Anspruch auf die britische Staatsbürgerschaft. Die Haltung der argentinischen Regierung war jedoch durchgängig ablehnend. Der Senat berief eine Sondersitzung ein, um über Möglichkeiten zu diskutieren, die Abstimmung zu kippen. Darüber hinaus fand die CAEI-Initiative  "Eine Million Unterschriften" in Senat und Abgeordnetenhaus koalitionsübergreifende Zustimmung. Die Botschafterin Argentiniens in Großbritannien, Alicia Castro, erkannte das Referendum indes nicht als bindend an.

Unter Berufung auf die Eindeutigkeit des Ergebnisses hat der britische Premierminister David Cameron während des EU-Haushaltgipfels in Brüssel die argentinische Regierung derweil dazu aufgerufen, die Wahl der Inselbevölkerung ernst zu nehmen. Der "weiße Rauch" über den Falklandinseln sei deutlich zu sehen gewesen, sagte Cameron in ironischem Ton. Er bezog sich damit auf die 98,8 Prozent, die dem Fortbestehen als britisches Überseegebiet zugestimmt hatten.

In der Sonntagsausgabe der Boulevardzeitung "The Sun" hatte er den Falkländern zuvor sogar sein Wort gegeben, ihren Status als Briten zu schützen. Obwohl die britischen Medien tendenziell Londons Haltung unterstützen, bezeichneten einige Kommentatoren das Plebiszit als "absurd", "provokant" und "sinnlos". Der "Daily Mirror" ging sogar so weit, die Übersee-Verwaltung als "für den britischen Staatshaushalt teure Bewachung von Schafsweiden" zu verurteilen.

CAEI hat in Argentinien bislang rund ein Zehntel der angestrebten Unterschriften gesammelt. Knapp ein Drittel davon ging über Online-Unterzeichnung aus siebzig Ländern ein. Am 20. November soll die Aktion mit der Präsentation der Petition im Abgeordnetenhaus enden. Es bleibt abzuwarten, ob sich aus dem mehrheitlichen Votum und der scheinbar eindeutigen Interessenslage ein Klärungserfolg der Territorialstreitigkeiten zwischen Großbritannien und Argentinien ableiten lässt.
 



Quelle:

 

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