Mammographie – Flächendeckende Gesundheitsvorsorge?

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Marie-Luise Volk
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Mammographie – Flächendeckende Gesundheitsvorsorge?
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Mammographie – Flächendeckende Gesundheitsvorsorge? 

 

Mit den Werbebotschaften: “Wir kommen Ihnen mit unserem „Mammobil“ entgegen und „Wer klug ist, lässt nachsehen“, sollen Frauen für die Untersuchung der weiblichen Brust mit Hilfe von Röntgenstrahlen gewonnen werden. Die nächste Botschaft lautet gar: „Bequemer kann Gesundheitsvorsorge nicht sein.“ Gesundheitsvorsorge? Ist die Mammographie der Vorsorge zuzurechnen? Eindeutig nein. Bei der Mammographie geht es um „Erkennung“ / „Erfassung“ (Screening), d.h. um festzustellen, ob es Anhaltspunkte für eine gutartige oder bösartige Verdichtung gibt.

Als Vorsorge/Prävention wäre zu verstehen, wenn Aufklärung erfolgte über

  • eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise
  • Wirkung von Alkohol, Nikotin und anderen Genussdrogen
  • die toxische Gesamtsituation wie z.B. Chemiesierung der Landwirtschaft, Atomkraft, Gentechnik, Nanotechnik, Antibiotika im Essen, Fluoridierung von Zahnpasta und Salz (Fluoride sind schließlich zweieinhalb Mal giftiger als Arsen),
  • Schadstoffeintrag durch Kosmetika, Haarfärbemittel und sogenannten Pflegeprodukten

Die Besatzung eines „Mammobils“ wird diese Art der Aufklärung nicht erbringen. Wir werden auch nicht von ihr hören, dass

  • Röntgenstrahlen zu den ionisierenden Strahlen gehören,
  • Ionisierende Strahlen krebserzeugend wirken,
  • zwei Mammographien die Krebsrate auf das Doppelte erhöhen,
  • das weibliche Brustgewebe der strahlenempfindlichste Teil des menschlichen Körpers hinsichtlich der Krebsverursachung ist,
  • verdächtige Schatten im Röntgenbild nichts darüber aussagen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Verdichtung handelt,
  • Kontrolluntersuchungen wie nach der Abtastung (Palpation) nötig sind.

Stattdessen werden Bedenken wie folgt zerstreut:

  • Strahlenbelastung aufgrund moderner Röntgengeräte sei gering,
  • Strahlenbelastung aufgrund natürlicher Strahlung (Weltraum) ist höher als Strahlung durch Mammographie,
  • Geringe Strahlenbelastung durch Mammographie stünden in keinem Verhältnis zu dem Risiko, bei Verzicht auf die Untersuchung eine etwaige Krebserkrankung nicht oder zu spät zu erkennen

Kein Wort sicherlich auch darüber, dass es auch eine wirtschaftliche Seite gibt, die da lautet: Der Mammobil-Einsatz muss sich rechnen. Aus wirtschaftlichen Gründen also möglichst viele Screenings ohne die Frage nach medizinischer Indikation zu stellen.

Frau Dr. Schmitz-Feuerhake brachte es bereits 1995 („strahlentelex“ Nr. 200-20)  bei der umstrittenen Methode der Mammographie auf den Punkt:
„Wenn man eine Methode, die selbst kanzerogen ist, als „Vorsorgeuntersuchung“ einsetzen will, muss man sicherstellen, dass das Risiko dabei vernachlässigbar gering ist, und zwar nicht nur gegenüber dem erhofften Nutzen, sondern absolut. Denn wie will man die Induktion einer schweren Krankheit bei einer Gesunden rechtfertigen gegenüber dem Vorteil, den eine bereits Erkrankte durch Früherkennung hat?“

Das Umweltinstitut München e.V. hat auf seiner Webseite einen informativen Beitrag mit dem Thema „Mammographie-Reihenuntersuchung - ja oder nein?“ veröffentlich – bitte hier weiterlesen

Christian Katzenmeier hat einen Beitrag mit dem Titel „Mammographie-Screening: Rechtsfragen weitgehend ungeklärt“ geschrieben, welcher bei aerztblatt.de (Dtsch Arztebl 2006; 103(16): A 1054–8) veröffentlicht wurde – bitte hier weiterlesen


Provokante Fragen:

  • Würden sich Männer gewisse Körperteile indikationslos zwischen zwei Metallplatten quetschen und mammographieren lassen?
  • Ließen sie sich die Kontrolle ihrer Männlichkeit gefallen?
  • Ist es die jahrzehntelange Gehirnwäsche, die Frauen dazu bringt, ihren kritischen Verstand zu vernachlässigen?
  • Wollen wir Frauen uns weiterhin in die Ecke einer „störanfälligen Maschine“ drücken lassen?


Wer diesen Fragen nachgehen und auf Augenhöhe diskutieren möchte, lese bitte die folgende Literatur:

„Pfusch an der Frau – Krankmachende Normen, überflüssige Operationen, lukrative Geschäfte“ von Eva Schindele, Fischer Tb Verlag
"Alles klar mit Haut & Haar" von , Susanne Kehrbusch, ISBN-13: 978-3-891-89083-7, emu-Verlag
"Reine Frauensache" von Dr. Max Otto Bruker und Ilse Gutjahr, ISBN-13: 978-3-891-89042-4, emu-Verlag
„Der Gesundheitsberater“ „Mammographie-Screening“ von Cäcilia Zech, Heft 7/2008, emu-Verlag

 


 

Marie-Luise Volk

Gesundheitsberaterin (GGB) und Sprecherin der Bürgerinitiative "Bürger/innen sagen NEIN zur Agro-Gentechnik" im LK Cochem-Zell