Proteste in der West Bank: Angst vor neuer Intifada

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Helmut S. - ADMIN
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Proteste in der West Bank: Angst vor neuer Intifada
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Der größte Teil dieser und ähnlicher Informationen im Internet steht nur in englischer Sprache - z.B. auf www.antiwar.com - zur Verfügung. Auf der Webseite www.antikrieg.com will Klaus Madersbacher Übersetzungen von seiner Meinung nach besonders interessanten Texten für die Menschen im deutschen Sprachraum zugänglich machen, die nicht Englisch sprechen. Die Weiterverbreitung der Texte auf seiner Seite ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der von Klaus Madersbacher betriebenen Webadresse www.antikrieg.com nicht vergessen!
 



Proteste in der West Bank nehmen zu nach dem Tod eines Gefangenen


Angst vor neuer Intifada

Israelische Polizei schiesst auf Demonstranten, während Abbas die Palästinenserbehörde auffordert, sich heraus zu halten

von Jason Ditz


Massive Proteste gegen die israelischen Besatzungskräfte gingen heute weiter, und Tausende Palästinenser gingen am Wochenende in den Städten der West Bank auf die Straße, um gegen den Tod eines Gefangenen zu protestieren, der in israelischer Haft gefoltert worden war.

Die Demonstrationen sind doppelt so lange, weil schon große Protestmärsche gegen die Behandlungen von Gefangenen im Hungerstreik im Gange waren, und diese Demonstrationen wuchsen weiter, als die Nachricht vom Tod eines Mannes eintraf, der kurz vor seinem Tod ein Geständnis unterschrieben hat, wonach er Steine geworfen habe.

Der israelische Heimatschutzminister Avi Dichter warnte, dass der Tod zu einer neuen Intifada führen könne, nachdem die vorhergehenden Intifadas das Resultat „einer großen Zahl von Toten bei Protestaktionen“ waren. Israel hat verlangt, die Palästinenserbehörde müsse alle Demonstrationen beenden.

Der Präsident der Palästinenserbehörde Mahmoud Abbas hat jedoch seine Sicherheitskräfte angewiesen - oder zumindest diejenigen, die nicht streiken, weil die Beschlagnahmung der Steuergelder durch Israel zur Folge hat, dass sie nicht bezahlt werden – sich nicht in die Gewalttätigkeiten zwischen Demonstranten und israelischen Soldaten hineinziehen zu lassen, wobei er hinzufügte, dass er Israel für den Tod verantwortlich macht und dass die Demonstrationen nur eine Konsequenz davon sind.

Die Protestaktionen haben sich hässlich entwickelt und viele Zusammenstöße werden gemeldet, die israelische Polizei schießt mit scharfer Munition auf die Demonstranten, wodurch sie zumindest einen 15-jährigen schwer verwundet hat.

Die UNO fordert die Durchführung einer unabhängigen Untersuchung der Tötung des Gefangenen, nachdem der palästinensische Botschafter Riyad Mansour berichtet hat, dass die Autopsie Knochenbrüche im Bereich von Hals, Wirbelsäule, Armen und Beinen erwiesen hat, zusammen mit tiefen Schnitten in seinen Schultern. Israel behauptete steif und fest, dass der Tod auf ein bereits bestehendes Herzleiden zurückzuführen ist, und dass die vielen Verletzungen und Brüche vom israelischen medizinischen Personal herrührten, das versucht habe, ihn wiederzubeleben.

  
Quelle:

erschienen am 25. Februar 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel

 


 

Israel kritisiert heftig die ‘absehbare’ Forderung nach Untersuchung des Todes eines Gefangenen

Behauptet steif und fest, dass die Palästinenser die Situation nach dem Foltertod ‘eskalieren’


von Jason Ditz


Israelische Regierungsvertreter haben internationale Forderungen, einschließlich derer seitens der Palästinenserbehörde zurückgewiesen, eine internationale Untersuchung über die Tötung des Gefangenen Arafat Jaradat zuzulassen, der von israelischen Kräften gefangengenommen wurde und kurz nach der Unterzeichnung eines „Geständnisses“ starb, wobei sein Körper vielfache Spuren von Folterung aufwies.

Die Regierungsvertreter sagten, der Ruf nach einer internationalen Untersuchung sei „absehbar” gewesen und Teil einer palästinensischen Strategie, welche auf eine Eskalierung der Situation gerichtet sei. Sie betonten, dass palästinensische Regierungsvertreter bereits wenige Stunden nach der Autopsie darüber berichtet hätten.

Die UNO verlangt von Israel, eine „unabhängige und transparente Untersuchung“ von Jaradats Tod durchzuführen. Israel behauptet steif und fest, dass das immer gemacht wird, wenn ein Gefangener getötet wird, wiederholte aber, dass Jaradats Tod auf eine „Herzattacke“ zurückzuführen sei und nicht auf die vielen gebrochenen Knochen, Prellungen und Schnitte in seinem Körper.

Israelische Soldaten haben seit Jaradats Tod mehrere Demonstranten in der okkupierten West Bank verletzt, wobei sie in einigen Fällen scharfe Munition benutzten, um auf Steinewerfer zu schießen, obwohl die militärischen Vorschriften das ausdrücklich verbieten.

Quelle:

erschienen am 26. Februar 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel