Adolf und Amin
Von Uri Avnery
(*10. Sept. 1923 in Beckum als Helmut Ostermann; † 20. August 2018 in Tel Aviv)
BENJAMIN NETANJAHU ist ein perfekter Diplomat, ein kluger Politiker, ein talentierter Armee-Führer. Vor Kurzem fügte er der Liste seiner vielen Talente noch ein Element hin: Er ist auch ein begabter Geschichtenerzähler.
Seine Antwort auf die folgende Frage wird die Historiker lange Zeit verblüffen: Wann und wie beschloss Adolf Hitler, die Juden zu vernichten?
Bisher konnte man sich auf keine Antwort einigen. Die einen dachten, das sei schon in seiner Jugend in Wien geschehen, andere vermuteten, es habe sich nach dem Ersten Weltkrieg in München ereignet, oder als er im Gefängnis sein Buch »Mein Kampf diktierte.
Jetzt hat Bibi die genauen Umstände, Ort und Zeit aufgedeckt.
Es geschah in Berlin, als Adolf Hitler am 28. November 1941 dem Großmufti von Jerusalem Hadschi Amin al-Husseini begegnete.
Netanjahu geruht nicht, uns zu erzählen, wie er zu dieser revolutionären Entdeckung gekommen ist. Im offiziellen Protokoll vom Treffen Hitlers und Husseinis, das von Deutschen in ihrer berühmten Gründlichkeit erstellt wurde, gibt es keinen Hinweis. Auch der Mufti erwähnt es nicht in der Eintragung in sein privates Tagebuch. Dieses wurde von einem westlichen Geheimdienst sichergestellt. Beide Dokumente sind fast identisch.
WAS HAT Netanjahu also entdeckt?
Seiner Geschichte zufolge hat Hitler vor dem Treffen gar nicht an die Vernichtung der Juden gedacht, sondern nur daran, sie aus Europa zu vertreiben, am liebsten in die französische Kolonie Madagaskar. Aber dann kam der Mufti und sagte zu ihm so etwas wie: "Wenn Sie sie vertreiben, kommen sie nach Palästina. Besser ist es, alle in Europa zu töten."
"Was für eine wunderbare Idee!", hat Hitler vermutlich geantwortet. "Warum bin ich eigentlich nicht selbst darauf gekommen?"
Eine aufregende Geschichte. Das Problem ist nur, dass kein Wort davon wahr ist. Im Jargon der Trump-Tage ist es eine "alternative Wahrheit". Oder einfach ausgedrückt: ganz und gar erlogen.
Und was noch schlimmer ist: Es hätte so gar nicht geschehen können.
Jeder, der auch nur die geringste Ahnung von dieser Zeit, vom "Zeitgeist" und den Beteiligten hat, muss erkennen, dass die Geschichte erfunden ist.
WIR WOLLEN mit dem Haupthelden anfangen: mit Adolf Hitler.
Hitler hatte eine feste "Weltanschauung". Er hatte sie in seiner Jugend erworben - es ist nicht bekannt, wann und wo. Sie wurde "Antisemitismus" genannt.
Merke: "Anti-Semitismus", nicht "Anti-Judaismus".
Der Unterschied ist von Bedeutung. Antisemitismus ist ein Begriff der Rassentheorie, die sich als Wissenschaft ausgab und damals überall auf der Welt auf dem Höhepunkt ihrer Volkstümlichkeit war.
Sie war nicht nur eine ideologische Marotte, eine Erfindung der Demagogen. Sie war ein Wissenschaftszweig, von dem man annahm, er wäre objektiv, etwa wie Mathematik oder Geographie. Die Grundannahme war, dass jede Menschenrasse - wie jede Pferde- oder Hunderasse - gute und schlechte Charaktereigenschaften hätte.
Diese "Wissenschaft" wurde an Universitäten gelehrt, geachtete Professoren führten Experimente durch, vermaßen Schädel und analysierten den Körperbau. All das wurde sehr ernsthaft betrieben. Ziemlich viele Juden waren Anhänger dieser Wissenschaft. Unter ihnen auch Arthur Ruppin, der später zu einer Leitfigur der zionistischen Siedlungsbewegung in Palästina wurde.
Der deutschen Rassentheorie zufolge gibt es eine Herrenrasse, die Arier, die ihren Ursprung in Indien haben und von denen die Deutschen abstammen, und es gibt Rassen von geringerem Wert, wie "Semiten" und Slawen. Den Rassen-Theoretikern zufolge ist das keine Ermessensfrage. Es ist eine feststehende wissenschaftliche Tatsache, eine Tatsache, die nicht zu ändern ist.
Hitler glaubte auf dieselbe Weise an diesen Unsinn, wie ein frommer Jude an die Schriften glaubt. Der Mufti war ein Semit. Aber keiner von diesen aufrechten Prinzen der Wüste, von denen die Geschichten des meistgelesenen deutschen Jugendbuchautors Karl May erzählen (allerdings schrieb er vor allem über Indianerhäuptlinge), sondern ein durchtriebener Politiker und ein nicht sehr attraktiver Mann.
Hitler mochte ihn gar nicht. Er wollte ihn eigentlich nicht empfangen, aber die Leute in seinem Propagandaapparat bestanden darauf. Schließlich empfing er ihn, sprach eineinhalb Stunden mit ihm, ein Foto wurde gemacht und sie verabredeten kein künftiges Treffen. Der Mufti lebte noch einige Jahre in Berlin, aber er und Hitler sahen sich nicht wieder.
Es war wirklich alles andere als der Beginn einer schönen Freundschaft.
BEI DIESEM Treffen waren zwei Übersetzer anwesend. Der Mufti sprach Französisch. Diese Sprache hatte er als Kind gelernt, als er eine Zeit lang die französisch-jüdische "Allianz"-Schule besuchte. Der Mufti war auch Student der al-Ashar-Universität in Kairo gewesen, der berühmten religiösen Universität, aber er hatte sein Studium dort niemals abgeschlossen.
Der Husseini-Clan ist der vornehmste in Jerusalem. Heute gehören ihm etwa 5.000 Personen an. Eine davon war einer meiner besten Freunde, Faisal al-Husseini. Wir veranstalteten gemeinsam einige Demonstrationen gegen die Besetzung und für den Frieden.
Viele Generationen lang hatten Angehörige der Familie die Stellung des Mufti inne. Der Mufti ist die höchste religiöse Autorität in der Stadt, die die drittheiligste Stadt im Islam ist. Vor ihm waren sowohl sein Vater als auch sein Halbbruder Muftis gewesen. Amin pilgerte schon als Kind nach Mekka. Deshalb trug er den Titel Hadsch.
Hadsch Amin war ein geborener Führer. Schon in jungen Jahren wurde er als arabischer Nationalist und politischer Aktivist berühmt. Im Ersten Weltkrieg war er Offizier in der türkischen Armee, aber er nahm an keinem Kampf teil und desertierte. Dann war er in der arabischen Rebellion des Scharifen von Mekka (mit "Lorenz von Arabien") aktiv und agitierte für einen vereinigten Staat aus Syrien, Palästina und Irak.
Sehr früh schon erkannte er die Gefahr der zionistischen Siedlungen in Palästina und rief zum Widerstand dagegen auf. Nachdem Palästina britisch geworden war, organisierte der Mufti die bewaffneten Zusammenstöße von 1921. Diese kann man durchaus als die Mutter des Krieges ansehen, der jetzt noch anhält.
Auf jüdischer Seite war bei diesem Ereignis der geistige Vater des heutigen Likud, Vladimir Zeev Jabotinsky, die herausragende Persönlichkeit. Er sagte vorher, der Widerstand der Araber gegen das zionistische Projekt werde niemals ein Ende nehmen: kein indigenes Volk hat jemals friedlich eine kolonialistische Unternehmung akzeptiert. (Sein Vorschlag war die Schaffung eines zionistischen "eisernen Walls".) [Essay von 1923 als PDF; H.S.]
Der erste britische Hohe Kommissar von Palästina, der Jude Herbert Samuel, gab dem Druck im Land nach und ernannte den rebellischen jungen Führer zum Mufti von Jerusalem, denn er hoffte, ihn damit zu beruhigen. Darin irrte er sich. Der Mufti organisierte zunächst einige Runden "Störungen" und rief dann zum "großen Aufstand" von 1936 gegen Briten und Zionisten auf. Der entwickelte sich zu einem großen Kampf mit vielen Opfern.
Der Mufti musste fliehen, er floh zuerst in den Libanon und dann in den Irak. Als die Briten ihren Einzug in Bagdad vorbereiteten, floh er nach Italien, traf sich mit Benito Mussolini und wandte sich über den Rundfunk an die arabische Welt. Er wurde aufgefordert, nach Deutschland zu kommen und bei der Propaganda-Kampagne mitzumachen, durch die die arabische Welt gewonnen werden sollte. Zu dieser Zeit begegnete er Hitler.
DER MUFTI hatte eine Erklärung vorbereitet, von der er hoffte, Hitler werde sie unterzeichnen. Es war ein ehrgeiziger Plan: Palästina, Syrien und Irak sollten zu einer Republik unter deutschem Schutz vereinigt und der Mufti zum Führer der arabischen Welt ernannt werden.
Hitler warf einen Blick auf den Plan und legte ihn beiseite. Er dachte nicht daran, ihn in Betracht zu ziehen. Zuerst einmal war das Frankreich der Vichy-Regierung ein Verbündeter Deutschlands und Hitler wollte keine Andeutung machen, er wolle Frankreich seine Kolonien wegnehmen. Und er mochte auch den Mufti nicht.
Alles, was er versprach, war, dass er eine derartige Ankündigung machen werde, wenn die deutsche Armee den Südkaukasus erreicht hätte. Damals war die Wehrmacht am Nordtor des Kaukasus, weit von seinem Süden entfernt. Sie kam niemals bis dorthin.
In dem Gespräch wurden die Juden überhaupt nicht erwähnt, außer dass der Mufti "die Briten, Juden und Bolschewisten" als Feinde bezeichnete und der vagen Bemerkung Hitlers, die "jüdische Frage" müsse "Schritt für Schritt" gelöst werden.
Die am Treffen Beteiligten wurden fotografiert, ebenso wie die eines späteren Treffens des Mufti mit muslimischen Freiwilligen der Waffen-SS. Insgesamt spielte der Mufti eine unwichtige Rolle in der deutschen Propaganda, die auf die arabische Welt zielte.
Alles Übrige ist die Frucht der lebhaften Fantasie Benjamin Netanjahus, der erst acht Jahre nach dem Ereignis geboren wurde.
Uri Avnery, 28. Juli 2018
Aus dem Englischen von Ingrid von Heiseler (Übersetzerin, Lektorin, Buchautorin) >> Ingrids Webseite. Die exzellenten und von Uri Avnery authorisierten Übersetzungen seiner Artikel vom 30.07.2013 bis zum 04.08.2018 finden sich in chronologischer Reihenfolge auf der Webseite >> lebenshaus-alb.de/ >> Archiv aller Artikel.
Ich bin optimistisch im Sinne, dass ich darauf gefasst bin, dass sehr schlimme Sachen passieren werden. Warum bin ich optimistisch? Wenn das Allerschlimmste passiert . . was dann? Wird sich irgendwas an der Lage, an den Grundelementen der Lage ändern? Am nächsten Tag werden wir wieder vor dem selben Problem stehen, dass wir zwei Völker in diesem Lande haben, und zwei Völker in Jerusalem haben. Und dass es überhaupt keine andere Alternative gibt, als zwischen diesen beiden Völkern Frieden zu machen. Uri Avnery (*10 September 1923 in Beckum; †20. August 2018 in Tel Aviv)
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Uri Avnery war Menschenrechtler, Friedensaktivist, Journalist, Schriftsteller und ehemaliges Mitglied der israelischen Knesset (1965–1969, 1969–1973 und 1977–1981). Avnery starb am 20. August 2018 im Ichelov Krankenhaus in Tel Aviv im Alter von 94 Jahren. Am 10. September 2018 wäre er 95 Jahre alt geworden. Seinen Traum vom Frieden mit den Palästinensern wird er nicht mehr erleben. Ob es den mit der zunehmend rassistisch, rechtsradikalen Regierung Israels der letzten Jahrzehnte jemals geben wird, dürfte allerdings auch immer unwahrscheinlicher werden.
Uri Avnery schrieb im April 2007 an den israelischen Historiker, Autor und Professor Ilan Pappe, der seit 2007 an der englischen Universität Exeter lehrt und - im Gegensatz zu Uri Avnery - ein Befürworter einer Einstaatenlösung ist, folgendes: »Wenn die palästinensische Seite nicht so dumm gewesen wäre, der rechtsradikalen israelischen Regierung und ihrem korrupten Apparat immer wieder in die Hände zu spielen, wären wir alle weiter in dem Bemühen Frieden und soziale Gerechtigkeit für alle Menschen in Israel und Palästina zu erreichen. Sie prangern das Versagen der Weltöffentlichkeit an. Sagen sie mal - was ist das für sie eigentlich, die Weltöffentlichkeit? Die korrupten Massenmedien, fremdgesteuert durch ein paar Monopole und Superreiche? Was soll das denn?«. >> hier der komplette Text.
Uri Avnery wird schmerzlich fehlen!
Detaillierte Infos zu Uri Avnery >> BIO.
Uris Website >> http://uriavnery.com/en/.
Seit 2013 sind Avnerys Artikel in Jahresbänden als Bücher erschienen: drei als Papierbücher und drei als eBücher. Der Band Letzte Artikel schließt die Reihe ab. In den Artikeln zeigt sich der Autor als engagierter, zugleich immer auch besonnener, genauer Beobachter seiner Umwelt, als einer, der den Mut nicht verloren hat, als – so nennt er sich selbst – „Optimist“. Trotz Optimismus und Humor bleibt die Bedrohlichkeit der Gesamtsituation immer spürbar.
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► Quellen: Engl.-sprachige Version auf der Webseite der Friedensinitiative Gush Shalom, die Uri Avnery 1993 mit seiner Frau Rachel und anderen Friedenskämpfern gründete und wo er wertvolle Artikel in seiner eigenen Kolumne veröffentlichte >> obiger Artikel Adolf und Amin.
Lebenshaus Schwäbische Alb >> Artikel. (in dt.-sprachiger Übersetzung).
Die Bilder im Artikel sind nicht Bestandteil des Originalartikels und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. andere Lizenzen, s.u..
► Bild- und Grafikquelle:
1. Der Grossmufti von Palästina vom Führer empfangen. Der Führer empfing in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop den Grossmufti von Palästina, Sayid Amin al Husseini, zu einer herzlichen und für die Zukunft der arabischen Länder bedeutungsvollen Unterredung. Datum: 28. November 1941. Abgeb. Personen: Husseini, Amin al Hadj: Großmufti von Jerusalem, Vorsitzender des Obersten Islamischen Rates / Grand Mufti of Jerusalem and the chairman of the Supreme Islamic Council, (GND 11883679X) und Hitler, Adolf: Reichskanzler, Deutschland / Chancellor of Germany.
Fotograf: Heinrich Hoffmann (* 12. September 1885 in Fürth; † 16. Dezember 1957 in München).
Institution: Bundesarchiv in Koblenz (Sammlung von Repro-Negativen (Bild 146). Inventarnummer: Bild 146-1987-004-09A.
Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“ lizenziert. Namensnennung: Bundesarchiv, Bild 146-1987-004-09A / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA 3.0.
2. Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn, Österreich-Ungarn; † 30. April 1945 in Berlin) war von 1933 bis 1945 Diktator des Deutschen Reiches. Ab Juli 1921 Parteivorsitzender der NSDAP, versuchte er im November 1923 mit einem Putsch von München aus die Weimarer Republik zu stürzen. Mit seiner Schrift Mein Kampf (erschienen 1925 und 1926) prägte er die antisemitische und rassistische Ideologie des Nationalsozialismus.
Foto: GLOBALICA - Wolfgang Wildner, geb. in Mannheim, lebt in Graz / A. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-ND 2.0).
3. Mohammed Amin al-Husseini (* vermutlich 1893 in Jerusalem; † 4. Juli 1974 in Beirut), auch Hadschi Amin al-Husseini oder al-Hussaini, war ein islamischer Geistlicher und palästinensischer arabischer Nationalist aus einer der einflussreichsten Familien Jerusalems. Er wurde bekannt als Großmufti von Jerusalem. Urheber: American Colony (Jerusalem), Photo Dept., photographer. Quelle: Wikimedia Commons. Tthis work is from the Matson (G. Eric and Edith) Photograph collection at the Library of Congress. According to the library, there are no known copyright restrictions on the use of this work.
4. UNITED NATIONS GENERAL ASSEMBLY RESOLUTION 3379 DECLARES THAT ZIONISM IS A FORM OF RACISM. Zionism is indeed “a form of racism and racial discrimination”. The UN adopted in 1975 a resolution that determined that “Zionism is a form of racism and racial discrimination”. It was revoked in 1991. Now, and thanks to the current Israeli government, various laws proposed and passed in the last decades alone leads to one conclusion: Zionism is indeed a form of racism and racial discrimination, not only against Palestinians but also against Jews who don’t fit in the ruling Ashkenazi mold.
United Nations General Assembly Resolution 3379, adopted on November 10, 1975 by a vote of 72 to 35 (with 32 abstentions), “determine that Zionism is a form of racism and racial discrimination”. United Nations General Assembly Resolution 46/86, adopted on 16 December 1991, revoked the determination in Resolution 3379, which had called Zionism a form of racism. Israel had made revocation of Resolution 3379 a condition of its participation in the Madrid Peace Conference, in progress in the last quarter of 1991.
The full text of Resolution 3379:
3379 (XXX). Elimination of all forms of racial discrimination
The General Assembly,
Recalling its resolution 1904 (XVIII) of 20 November 1963, proclaiming the United Nations Declaration on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination, and in particular its affirmation that “any doctrine of racial differentiation or superiority is scientifically false, morally condemnable, socially unjust and dangerous” and its expression of alarm at “the manifestations of racial discrimination still in evidence in some areas in the world, some of which are imposed by certain Governments by means of legislative, administrative or other measures”,
Recalling also that, in its resolution 3151 G (XXVIII) of 14 December 1973, the General Assembly condemned, inter alia, the unholy alliance between South African racism and zionism,
Taking note of the Declaration of Mexico on the Equality of Women and Their Contribution to Development and Peace 1975, proclaimed by the World Conference of the International Women’s Year, held at Mexico City from 19 June to 2 July 1975, which promulgated the principle that “international co-operation and peace require the achievement of national liberation and independence, the elimination of colonialism and neo-colonialism, foreign occupation, zionism, apartheid and racial discrimination in all its forms, as well as the recognition of the dignity of peoples and their right to self-determination”,
Taking note also of resolution 77 (XII) adopted by the Assembly of Heads of State and Government of the Organization of African Unity at its twelfth ordinary session, held at Kampala from 28 July to 1 August 1975, which considered “that the racist regime in occupied Palestine and the racist regime in Zimbabwe and South Africa have a common imperialist origin, forming a whole and having the same racist structure and being organically linked in their policy aimed at repression of the dignity and integrity of the human being”,
Taking note also of the Political Declaration and Strategy to Strengthen International Peace and Security and to Intensify Solidarity and Mutual Assistance among Non-Aligned Countries, adopted at the Conference of Ministers for Foreign Affairs of Non-Aligned Countries held at Lima from 25 to 30 August 1975, which most severely condemned zionism as a threat to world peace and security and called upon all countries to oppose this racist and imperialist ideology,
Determines that Zionism is a form of racism and racial discrimination. Source / Quelle: https://medium.com/@thepalestineproject
5. Israel und Palästina in Frieden vereint. »Ich bin optimistisch im Sinne, dass ich darauf gefasst bin, dass sehr schlimme Sachen passieren werden. Warum bin ich optimistisch? Wenn das Allerschlimmste passiert . . was dann? Wird sich irgendwas an der Lage, an den Grundelementen der Lage ändern? Am nächsten Tag werden wir wieder vor dem selben Problem stehen, dass wir zwei Völker in diesem Lande haben, und zwei Völker in Jerusalem haben. Und dass es überhaupt keine andere Alternative gibt, als zwischen diesen beiden Völkern Frieden zu machen«. Zitat von Uri Avnery (*10 September 1923 in Beckum; †20. August 2018 in Tel Aviv). Urheber der Grafik: unbekannt.
6 - 11. Buchcover-Collage: Seit 2013 sind Avnerys Artikel in Jahresbänden als Bücher erschienen: drei als Papierbücher und drei als eBücher. Der Band Letzte Artikel schließt die Reihe ab. In den Artikeln zeigt sich der Autor als engagierter, zugleich immer auch besonnener, genauer Beobachter seiner Umwelt, als einer, der den Mut nicht verloren hat, als – so nennt er sich selbst – „Optimist“. Trotz Optimismus und Humor bleibt die Bedrohlichkeit der Gesamtsituation immer spürbar.
Über Uri Avnery
Uri Avnerys Stimme war (und bleibt auch für die Nachwelt) eine Stimme des Friedens und der Vernunft. In seinen wöchentlichen Artikeln stellte er geografische und vor allem historische Zusammenhänge heraus. Seine bei aller Kritik an Entscheidungen seiner Regierung von der Liebe zu seinem Land geprägte Darstellung weckte Verständnis für die aktuellen Ereignisse in der Region, die Mentalität der Israelis und die politische Stimmung im Land.
Uri Avnerys Artikel erweisen sich auch als hilfreich für das Verständnis der unübersichtlichen weltpolitischen Ereignisse und Situationen: Sein unbestechlicher Blick in die jeweilige GESCHICHTE – oft aus den unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten – scheint dafür unerlässlich zu sein.
Tiefe der Analyse, Treffsicherheit des Ausdrucks und Humor erheben die Artikel über die Tagesaktualität ihrer Themen in Allgemeingültigkeit und Zeitlosigkeit. Der Autor zeigt sich als engagierter, zugleich immer auch besonnener, genauer Beobachter seiner Umwelt, als einer, der den Mut nicht verliert, als – so nannte er sich selbst – „Optimist“.
Uri Avnery war Weltbürger und schrieb daher immer ebenso für seine Landsleute wie für die Menschen in der übrigen Welt.
Uri Avnery wurde am 10. September 1923 in Beckum in Westfalen geboren und starb am 20. August 2018 in Tel Aviv in Israel. 1933 wanderten seine Eltern mit ihm und seinen Geschwistern nach Palästina aus. Dort kämpfte er seit früher Jugend für die Befreiung von der britischen Besatzung und gegen arabische Kämpfer. Nach einer schweren Verwundung änderten sich seine Anschauungen grundsätzlich.
Mit Büchern und seiner Zeitung HaOlam HaZeh setzte er sich für die Verständigung zwischen Israelis und palästinensischen Arabern und später für die Zweistaatenlösung ein. Das brachte ihm viele Feindschaften, ja sogar Mordanschläge ein. Er nahm in vorderster Front an Demonstrationen teil, in denen es im auf die jeweilige Situation bezogenen Sinn um die Durchsetzung der Menschenrechte ging. Später führte er diese Arbeit mit der Bewegung Gusch Schalom fort. Sein letzter Artikel erschien in Haaretz am 7. August, am selben Tag, an dem er einen Schlaganfall erlitt. Bis zu seinem Tod zwei Wochen danach kam er nicht wieder zu Bewusstsein.
12. Texttafel "ANTIZIONISMUS ist nicht ANTISEMITISMUS". Grafik: Wolfgang Blaschka (WOB), München.
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Uri Avnery - Letzte Artikel Jan-Aug 2018 - übersetzt von Ingrid von Heiseler | 1.76 MB |