Collapse - Über den Zusammenbruch der Wirtschaft

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Collapse - Über den Zusammenbruch der Wirtschaft
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Collapse - Über den Zusammenbruch der Wirtschaft

Michael C. Ruppert hat im September 2009 seinen aufrüttelnden Dokumentarfilm „Collapse“ vorgestellt, der beim "Toronto International Film Festival 2009" Premiere feierte und dort bereits überaus positive Kritiken erhielt. Regisseur ist Chris Smith, Buch und Darsteller Michael (kurz Mike) Ruppert, der sein Weltbild dokumentiert. Der Film wurde erstmals in Deutschland auf der 60. Berlinale im Februar 2010 gezeigt.

Michael C. Ruppert (auch Mike Ruppert; * 3. Februar 1951 in Washington, D.C.), ist ein ehemaliger LAPD Police officer (Drogenfahnder). Den Dienst quittierte er 1978 nach Schikanen und Todesdrohungen, als er den Drogenschmuggel durch die CIA aufdeckte und sich konsequent weigerte, Teil dieser kriminellen Machenschaften zu werden. Seine Erkenntnisse und Vorwürfe sollten sich erst viele Jahre später durch offizielle Regierungsunterlagen bestätigten. Ruppert arbeitete weiter als freier investigativer Journalist, whistleblower, Buchautor, Gründer und Chefredakteur von "From The Wilderness", einer bekannten politischen Internetseite in den USA. Die Webpräsenz und der zugehörige Newsletter beschäftigten sich von 1988 bis Ende 2006 vor allem mit der journalistischen Aufdeckung von staatlichen verdeckten Operationen und der Hintergrundanalyse politischer Ereignisse.

Was 2006 geschah und warum Michael Ruppert mit seiner Webseite 'From the Wilderness' aufhörte, war ein Skandal und bezeichnend für das korrupte, bösartige US-amerikanische politische System und dem Geheimdienst CIA. Über Nacht war die CIA in sein Office eingedrungen und hatte alles kurz und klein geschlagen, natürlich in erster Linie alle Computer, aus denen sie sicherheitshalber auch noch die Harddisks rausgerissen hatten. Das Büro wurde förmlich wie nach einem Bombeneinschlag verwüstet.  Michael wusste, was die Uhr geschlagen hatte und rannte um sein Leben. Sein Freund Stan Goff gab ihm 1000 Dollar und Michael bestieg das nächste Flugzeug nach Venezuela.

Dies ist wohl der erste Beweis dafür, dass Michael nicht über 'lächerliche Konspirationstheorien' schrieb. Und der zweite ist, dass er mit Stan Goff befreundet war, der in der US-Armee diente und zuletzt an Westpoint (die Spitzen-Militärakademie der USA) 'Strategie und Taktik' unterrichtete, bevor er die Brocken hinschmiss, als er sich zu einem glänzenden Marxisten entwickelt hatte. Stan Goff hat schon wenige Wochen nach 9/11 die offizielle Story von Washington als kompletten Unsinn entlarvt. Eine Auffassung, der sich inzwischen tausende und aber tausende von Experten, Wissenschaftlern jeder Art bis hin zu den Spitzenkräften für Demolierung von Hochhäusern angeschlossen haben. Von wegen Konspiration!

Die einzigen, die ständig und immer Konspirationen gegen das Volk ausbrüten sind die Regierungen. Und die einfach in ihre Trickkiste greifen, um gegen jene, von denen die Wahrheit enthüllt wird, den Bann 'Konspirationstheoretiker' schleudern.

In Venezuela fand sich Ruppert nicht zurecht, zumal er die Sprache nicht konnte, fiel in eine tiefe Depression und wurde krank. Zog dann nach Kanada, wo er nach Jahren endlich genas. Obwohl er 2006 gesagt hatte, er werde sich nie mehr mit Politik beschäftigen, konnte er es halt doch nicht lassen. Aber was er um sich herum sah und hörte, trug nicht gerade dazu bei, Lebensfreude zu wecken. Das wissen wir alle, die wir uns mit dem gegenwärtigen Zustand der Dinge beschäftigen.

Lest, was Michael Ruppert gesagt und geschrieben hat und urteilt selbst. Es hat sich doch alles als wahr herausgestellt.

Ruppert zog sich aus dem öffentlichen Leben und von den meisten Freunde zurück, zahlte seine offenen Rechnungen, gab weg was er hatte und verließ die "saubere Welt" Kaliforniens vor er zwischenzeitlich wohnte. Er konnte und wollte nicht mehr länger "funktionieren" und publizistisch auf die Probleme dieser Welt hinweisen. Ihm war kalt, er fühlte sich krank, resigniert, depressiv, "all messed up" und "facing to death". Seit August 2012 lebt Ruppert mit seinem Hund Rags in bescheidenen Verhältnissen in Moffat / CO, wird aber lt. einer Aussage vom 2.2.2014 in Kürze ein paar Meilen weiter nach Crestone im San Luis Valley, 4-5 Meilen vom "Great Sand Dunes National Park and Preserve" im Süden Colorados, ziehen. Dort unterhält er einen innigen Kontakt zu einer Gruppe spiritueller Menschen namens "The Singing Stone", die für ihn Freunde und Familie sind und Inspiration und Energie geben.

Mike macht als Singer/Songwriter mit der Band "New White Trash" Musik, moderiert einmal die Woche eine 1-stündige Radioshow "Lifeboat Hour radio show" und hat weiterhin den Blick auf die irrationalen, selbstzerstörerischen Verhaltensweisen der Spezies homo sapiens und die wirklichen Bedrohungen der Menschheit gerichtet, die er dank klaren Verstandes und fundiertem Wissen analysiert und erschreckend eindeutig benennt.   

Ruppert beschäftigt sich in einem aufrüttelnden und nicht ganz emotionsfreien 80-minütigen Interview mit einer Vielzahl von Themen, die ich für Euch zunächst in Schlagworten mitgeschrieben habe. Diese sollen Euch aber nur als Einstieg dienen und auf das vorbereiten, was ihr in der großartigen Doku erwarten dürft.

Thomas Jefferson: „In jeder der Generation ist eine Revolution nötig“. Wir sind faul geworden. Eine Revolution ist unserem Denken ist längst überfällig. Sie muß in Geist und Seele stattfinden.

Energieprobleme, globales Ölfördermaximum (Peak-Oil), fossile Energie, Projektsgruppe zur nationalen Energiepolitik unter Vize Dick Cheney, Saudi-Arabien besitzt 25% der bekannten Ölvorkommen, Irak und die Okkupation zur Kontrolle des Öls, dort größtes US-Botschaftsgelände der Welt ..

Arktis und die Polarkappen, verschiedene Bilanzierungsbegriffe, Energie effizienter nutze, Wachstum, Konsum der 70er und 80er, Ethanol ist ein Witz, Nettoenergiekonzept, Strom ist keine Energiequelle, Strom entsteht durch Verbrennen oder nutzen anderer Energiequellen, Elektrizität, Windparkprobleme, lächerliche Werbespots

Nährstoffe im Boden, Fruchtwechsel, Gleichgewicht, Spezies Mensch hat sich von der Erde entfremdet, Kunstdünger, Bewässerungsanlagen, Pestizide, Nahrungsmittel sind sehr kohlenwasserstoffintensiv ..   

über 109 mysteriöse Todesfälle oder Selbstmorde beim US-Militär, Enthüllungen der CIA-Verstrickungen und Drogenhandel, CNN hat gelogen, ..

Raus aus den Schulden, weg von Kreditkartenbelastungen, Derivate, Hokuspokus um das heilige Geld, Geldschöpfung, Zinseszins, Wachstumsparadigma, Schneeballsystem, Darwinismus ..

Volkswirtschaften brechen zusammen, Vorhang der Verzweiflung, ein Paradigma ist das was man von etwas denkt bevor man darüber nachdenkt, Weltbevölkerungswachstum, Insolvenz des Einlagensicherungsfonds, „bumpy plateau“, Paradigmenwechsel solange Infrastruktur noch besteht, Überleben in der Übergangsphase, Situationsanalyse vor Ort, neues Denkmuster, das größte Hindernis des kritischen Denkens ist das Ernstnehmen von Massenmedien ..

Elisabeth Kübler-Ross (schweizerisch-US-amerikanische Psychiaterin), 5 Trauerphasen nach einer überwältigenden lebensverändernden Situation: das Nichtwahrhabenwollen,  Zorn (Menschen haben die Schwelle zur Zornphase gerade erst überschritten, nur destruktiver Zorn möglich), Verhandeln, Depression (das Bewußtwerden) und die Akzeptanz ..

Alle Aspekte menschlicher Existenz liegen offen auf dem Tisch. Sämtliche Parteien sind nicht mehr zeitgemäß. Sie alle sind Produkte vergangener Jahrhunderte. Die Menschheit braucht sich nicht mehr um Ideologien zu sorgen, nur noch darum wie sie überlebt. Kapitalismus, Sozialismus und Kommunismus sind alles Begriffe die direkt in die Tonne getreten werden können, da sie alle basierend auf der Annahme unendlicher Ressourcen entstanden. Nicht eine einzige dieser Ideologien, die nichts als tote Dinosaurier, archaische Fossilien und deshalb irrelevant für unsere Lebensform sind, berücksichtigen, daß  Wachstum, Ressourcen und Planet im Gleichgewicht sein müssen.

Nichts wächst ewig. Unendliches Wachstum gibt es nicht, der Mensch muß sich weiterentwickeln. Die Liebe zum Geld ist die Wurzel allen Übels. Das ist die fundamentale Wahrheit.  

Komplette Doku:


Watch live streaming video from mongostreams at livestream.com
 

Link zur engl.-sprachiger Doku mit deutscher Übersetzung - weiter (Link kaputt, Alternative wird gesucht)

Link zur engl.-sprachigen Originalversion des Interviews - weiter (Link kaputt, Alternative wird gesucht)

Elisabeth Kübler-Ross (schweizerisch-US-amerikanische Psychiaterin) bei Wikipedia - weiter

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Peter Weber
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Verbunden: 23.09.2010 - 20:09
Der Kollaps – wie wir uns die Welt zugrunde richten


Der Kollaps – wie wir uns die Welt zugrunde richten

Die Zeichen der Zeit erkennen und sie deuten – dieses ist das Anliegen von Michael C. Ruppert (siehe Foto). In seiner Dokumentation „Collapse – über den Zusammenbruch der Wirtschaft“, den wir in voller Länge mit deutscher Übersetzung im Kritischen Netzwerk vorgestellt haben, nimmt er seine vorausgegangene persönliche Krise und seinen Zusammenbruch zum Anlaß, diesen als Parallele zum Zustand von Gesellschaft und Wirtschaft, insbesondere in den USA aber auch global, darzustellen.

 
In diesem Zusammenhang empfehle ich auch sein Buch „Crossing the Rubicon: The Decline of the American Empire at the End of the Age of Oil (Die Überquerung des Rubicon: Abstieg des US-Imperiums am Ende des Ölzeitalters)von 2004. Das Buch wurde leider nicht ins Deutsche übersetzt. Darin schrieb er über den Einfluß der sinkenden weltweiten Ölreserven (Peak Oil) auf die Neuausrichtung der Geopolitik der USA in den letzten Jahren. Er vertritt die These, daß die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA ein von staatlicher Seite benutztes Hilfsmittel im Dienste dieser Neuausrichtung waren. Also sozusagen ein „Inside Job“. Interessant ist es zu erwähnen, woher diese Metapher vom Überschreiten des Rubicon stammt. 
 
Historisch war der Rubikon ein Grenzfluß zwischen Gallia cisalpina – also dem vor der Römerherrschaft keltischen Norditalien, und dem römischen Kern Italiens. Im Jahre 49 v. Chr. lag Caesar im Zwist mit dem Römischen Senat, der im die Befehlsgewalt über seine Truppen aberkennen wollte. Caesar weigerte sich und überschritt am 7.1.49 v. Chr. mit den Truppen den Rubicon, was einer Kriegserklärung an den Senat gleichkam. Eine Situation, aus der es kein Zurück mehr gibt, wird seitdem in dieser Form umschrieben. Nicht aus diesem Kontext zu lösen ist dabei Cäsars Ausspruch „alea iacta est“ – zu deutsch: die Würfel sind gefallen. Insofern ist auch die aktuelle Weltlage damit zu vergleichen, denn nach Michael C. Ruppert ist es sozusagen schon fünf nach zwölf, so daß die Entwicklung nicht mehr zu stoppen ist.
 
Nachstehend werde ich in chronologischer Reihenfolge die Textpassagen kommentieren, die mir in der Dokumentation besonders aufgefallen und wichtig sind. Damit ihr die entsprechenden Stellen im Fim schnell findet, sind die genaue Uhrzeit (Laufzeit des Videos) in Minuten an der Textstelle in blau eingearbeitet:
 
  • Bezogen auf das Zitat von Thomas Jefferson „In jeder Generation ist eine Revolution nötig“, fordert Ruppert eine geistige und seelische Erneuerung. Diese müsse in der Form vor sich gehen, daß der Neubeginn radikal von einer Tabula rasa bzw. einem weißen Blatt aus erfolgt. (1:00)
  • Die Geschwindigkeit des Zusammenbruchs der Wirtschaft nimmt zu. Der Peak-Oil wurde bereits 2001 erreicht, was jedoch von den Verantwortlichen verschwiegen wurde. (5:00)
  • Die fossile Energie ist die Basis allen Wirtschaftswachstums, auf dem die kapitalistische Wirtschaft aufbaut. Die Fördermenge nimmt p. a. um 9 % ab, was unweigerlich zu einem Crash führt. (7:00)
  • Ölreserven sind der Grund für Kriege und Machtpolitik. Die USA betreiben geostrategische Planungen, um ihre Vorherrschaft und die Energievorräte zu sichern, wofür ihr jedes Mittel recht ist. (8:00)
  • Neue Ölfunde sind in ihrer Qualität und aus der Sicht der Förderkosten teilweise nur mit höherem Energieaufwand zu verwerten als die Förderung erbringt. Als Resultat davon ist der wirtschaftliche Kollaps unvermeidlich. (9:00)
  • Saudi-Arabien besitzt 25 % der Erdölvorkommen der Welt. Frage: Wenn der Peak-Oil nicht schon überschritten wäre, warum versuchen die Saudis sich dann in wesentlich aufwendigeren Offshore Ölprojekten? (10:00)
  • Der Überfall auf den Irak 2003 diente ausschließlich dem Ölzugriff. Alle anderen Argumente waren erlogen. Es besteht seitens der USA auch nicht die geringste Absicht, sich jemals wieder aus dem Irak zurückzuziehen, bevor die Ölvorräte nicht erschöpft sind. Der Truppenabzug ist nur ein Scheinabzug. Die US-Präsenz im Irak ist kein Provisorium, sondern auf Dauer angelegt. (11:00)
  • Das arktische Öl ist noch ein Hirngespinst, weil die Förderkosten viel zu hoch sind und sich die Exploration ökonomisch nicht rechnet. Alle diesbezüglichen Erwartungen sind falsche Versprechungen und Spekulationen. Bevor die Polkappen nicht wirklich abgeschmolzen sind, handelt es sich um Zukunftsmusik. Auch die abtauenden Böden der Tundren sorgen dafür, daß die entsprechenden Regionen unzugänglich werden. (14:00)
  • Die Verheimlichung des Erreichens des Peak-Oil geschieht bereits seit 1976,  als das Zustandekommen dieses Punktes absehbar wurde. Trotzdem wird weiter hemmungslos und verantwortungslos aus dem Vollen geschöpft, als sei kein Ende abzusehen. Die Habgier obsiegt über den Verstand und die Logik. (17:00)
  • Die Herstellung von Ethanol aus Pflanzen wie Raps, Mais oder Palmöl (sog. Biokraftstoff) ist stupid, wirtschaftlich unsinnig und schädlich. Sie verschlingt im Endeffekt mehr Energie als hinein gesteckt wird, führt zu bodenzerstörenden Monokulturen, verringert die landwirtschaftliche Fläche für den Anbau von Nahrungsmitteln und verteuert diese noch obendrein. (17:00)
  • Der Raubbau, der in Kanada mit dem Abbau von Teersanden und Ölschiefer betrieben wird, ist ebenfalls ein Skandal. Die Vorgehensweise ist extrem umweltschädlich und nicht ökonomisch. (18:45)
  • Jeder Autoreifen benötigt zur Herstellung 30 Liter Öl, abgesehen von den übrigen Autoteilen, die fast alle ebenfalls auf der Grundlage von Erdöl produziert werden. Wenn man sich in sämtlichen Konsumartikeln umschaut, so wird man feststellen, daß sie zum großen Teil aus Kunststoffen bestehen (Rohstoff Öl) und auch die verursachte Produktions- oder Transportenergie, die benötigt wird um das Endprodukt an den Konsumenten zu bringen, ist horrend. (18:45)
  • Elektrizität ist keine Energie. Sie wird zum größten Teil gewonnen aus Öl und Kohle. Saubere fossile Energien gibt es nicht, da sie riesige Emissionen freisetzen. (20:10)
  • Atomstrom ist einmal abgesehen von seiner unkalkulierbaren und unbeherrschbaren Gefährlichkeit wirtschaftlich unrentabel. Die Baukosten, Sicherheitsvorkehrungen und Endlagerprobleme sorgen dafür, daß der Atomstrom am Markt keine Chance hätte, wenn er von seinen ihm gewährten staatlichen Subventionen befreit wird. (21:00)
  • Auch alternative Energieformen rechnen sich nicht, wenn es sich um von Konzernen betriebene Großanlagen wie Meeres-Windparks oder großflächige Solaranlagen in Wüstengebieten handelt, die weit vom Endverbraucher entfernt sind. Die Übertragungsverluste durch nötige Transformatoren und Fernleitungen sind zu hoch. (22::00)
  • Appell an jeden Menschen: Kritischen Durchblick erwerben, Zusammenhänge aller Phänomene und Informationen zusammenfügen und daraus realistische Schlußfolgerungen ziehen. (24:40)
  • Warnender Hinweis auf systematische Zerstörung des lebenden Bodens. Industrielle Landwirtschaft und Monokulturen entziehen den Böden ihre Substanz und die Mikroorganismen, so daß sie ohne Kunstdünger und Pestizide keinen Ertrag erbringen würden. Die seit Jahrtausenden bewährte Kreislaufwirtschaft in Verbindung mit Fruchtwechsel wird sträflich vernachlässigt. (25:30)
  • Die weltweite Ausbreitung von industrieller Landwirtschaft zieht außer den Schäden, die durch Vergiftung, Erosion und Grundwasserabsenkung entstehen, eine immense Verschwendung fossiler Energien nach sich. Kunstdünger wird aus Erdöl hergestellt, die für den Anbau und Transport nötigen Maschinen verschlucken Treibstoff – und das Produktions- und Vertriebssystem erfordert ebenfalls einen riesigen Verbrauch an fossilen Treibstoffen. (27:00)
  • Eine Kcal an erzeugten Produkten erzeugt in den Industrieländern einen Verbrauch von zehn Kcal Kohlenwasserstoff. Die CO²-Emissionen werden vom Menschen angeheizt. Andere schädliche Gase wie Methan sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. (28:20)
  • Das gesamte Staats- und Wirtschaftssystem wird nur durch Korruption, Unehrlichkeit und Verrat aufrecht erhalten. (29:00)
  • Die CIA hat mit Drogen gehandelt, was vertuscht wurde. Die politisch-geheimdienstlichen Verstrickungen und Intrigen stehen im Zusammenhang mit über 100 mysteriösen Todesfällen bzw. Selbstmorden in den USA  (30.00)
  • Seit 2006 war klar absehbar, daß es zum Finanzmarkt-Crash kommen würde. Die entsprechenden Bilanzen und Bücher der Banken wurden manipuliert, um die Fehlentwicklungen zu verstecken. Kritische Publizisten wurden madig gemacht. (32:00)
  • Zitat Clausewitz: „Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.“ und Abwandlung auf heutige Tatbestände: „Wirtschaft ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.“ (35:10)
  • Geld ist ein Fiat-Symbol, d. h. Papiergeld ohne entsprechende Deckung, und ist eo ipso wertlos. Im Vergleich zu einer Goldwährung ist kein Äquivalent vorhanden. (38:00)
  • Es herrscht ein Mindestreservenbankwesen vor, das in Verbindung mit dem Zinsunwesen Geldschöpfung aus dem Nichts betreibt. Es handel sich um ein Schneeballsystem, das unweigerlich an seine Grenze gelangt und wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen wird. (40:00)
  • Die ganze Wirtschaft, das Marktsystem, das Finanzgeldsystem und der komplette Kapitalismus ist auf Sand, d. h. auf Wachstum gegründet. Setzt das Wachstum aus, kommt es zum Zusammenbruch. Nicht nur aus Gründen des gesunden Menschenverstandes sondern auch aufgrund des physikalischen Entropiegesetzes, einem unumstößlichen Naturgesetz, ist das System zum Scheitern verurteilt. (41:00)
  • Die Zeichen des bevorstehenden Kollaps mehren sich: Gewalt nimmt zu und Kontrollverluste (individuell, gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich) nehmen überhand. (42.00)
  • Wir haben es mit der Endzeit eines Paradigmas zu tun – ähnlich dem der Dinosaurier vor ihrem Untergang. (44:20)
  • Das Wachstum der Erdbevölkerung ist abhängig vom Verbrauch an fossilen Energien. Jahrtausende befand sich das Niveau auf sehr niedriger Höhe, aber seit Ende des 19. Jhdt. / Anfang des 20. Jhdt., als der Ölverbrauch zu grassieren begann, bewirkte dies automatischen einen rasanten Anstieg der Bevölkerungszahlen. Erdöl ist das Treibmittel des Wachstums. (47.30)
  • Der Zyklus ist das Erkennungszeichen des Lebens. Geburt, Leben im Aufwärts- und Abwärtstrend und Tod – sodann Neubeginn. In diesem Zyklus verlaufen auch Gesellschaften, Wirtschaftssysteme und Kulturen. Das ist das Gesetz vom Aufstieg und vom Fall. In nicht zu ferner Zukunft wird das Öl unbezahlbar, was den Kollaps auslöst. (49:00)
  • Wer Ohren hat zu hören und Augen zu sehen, der erkennt, daß Eile geboten ist, endlich an die lebenserhaltenden Verhaltensänderungen heranzugehen. (51.30)
  • Wir werden uns auf eine neue Zivilisationsform einstellen müssen - Es ist nur eine Frage der Zeit: ob in 20, 50 oder 100 Jahren! (52:00)
  • Das einzige, was uns für die Zukunft wappnet, ist es, das kritische Denken zu trainieren und tatkräftige Konsequenzen zu ziehen. Keine technologische Kreavität oder Erfindungsreichtum helfen uns weiter. Denn die Physik und die Naturgesetze lassen sich nicht übertölpeln. (54:00)
  • Es hilft alles nichts: Wir müssen zurück zur Natur und zu dem, was wir als Mensch darstellen. Eigener Lebensmittelanbau ist das sicherste Rezept zum Überleben. Wir sollten Vorräte anschaffen – z. B. an unersetzlichem Saatgut – und uns auf ein einfaches Leben einstellen. (56:30)
  • Wir sollten uns vom Diktat des Marktes befreien, der uns mit „Frankenstein“-Lebensmitteln beglückt. Nur ein ökologisch-natürlicher Landbau in regionalem Rahmen, der im kleinen bis zur Anpflanzung auf Balkonen und Blumenkübeln reicht, kann uns Gesundheit und Sicherheit bieten. Positives Vorbild: Kuba, in dem nach den Krisen der letzten Jahre die Menschen auf staatliche Anleitung hin diesen Weg beschritten haben. (59:00)
  • Nur ein gewandeltes Denkmuster bietet Aussicht auf Erfolg: Lokal denken und handeln! Es wird dazu kommen (siehe Flüchtlingsströme), daß die Bewohner der unsicheren Gegenden ihre Heimat verlassen. Ein Überleben ist nur in Gruppen und unter Praktizieren der Solidarität möglich. (61:00)
  • Die Entwicklungen sind absehbar und Vorausschauende können sich darauf einstellen. Die Wut der Menschen wächst. (61:02)
  • Individuen wie Gesellschaften reagieren gem. Elisabeth Kübler-Ross in folgenden fünf Trauerphasen auf Krisen:
1. Verneinung und Verleugnung
 
2. Zorn und Wut
 
3. Verhandlungsbereitschaft
 
4. Depression und Bewußtwerden der realen Situation, Verarbeitung
 
5. Abfindung mit Realität, Zustimmung und Anpacken der Probleme (65:00)
  • Neue Devise: Keine Diskussionen mehr erforderlich! Alles ist offensichtlich und liegt auf der Hand! Politische Parteien adé, denn sie sind zu nichts nütze! Keine Chance mehr für Ideologien! Was zählt, ist nur noch das (Über)-Leben! (67:00)
  • Das Gleichgewicht ist aus den Fugen geraten. Dieses Gleichgewicht des Werdens und Vergehens in Verbindung mit den endlichen Ressourcen im Spiel von Natur und Mensch muß wieder ins Lot gebracht werden. Der Wachstumswahnsinn ignoriert den Kreislauf des Lebens vom Mikro- bis zum Makrokosmos. (68:00)
  • Es gibt nur eine einzige Alternative: Änderung oder Untergang! Wir müssen die Angst akzeptieren und überwinden, die uns daran hindert, den ersten Schritt zu tun. Wenn wir die Ästhetik des Lebens und der Natur akzeptieren und bewundern, dann sind wir auf dem richtigen Weg. (68:30)
  • Die „Liebe“, oder besser ausgedrückt, die Gier zum Geld ist die Wurzel allen Übels! Sie ist unser Ausrottungspotenzial. (69:00)
  • Politisch betrachtet ist die Elite der USA, an der Spitze mit Obama, in einem archaischen System gefangen. Selbst ein guter Wille Obamas, die gefährlichen und ungerechten Verhältnisse zu ändern, hat keine Chance auf Verwirklichung. Es sollte wenigstens so ehrlich sein, und dies öffentlich zugeben. (70:00)
  • Der Glaube des Menschen und seine Einstellung sind entscheidend. Die Hoffnung bleibt immer – vorausgesetzt, daß man darauf vertraut. Wer sich die Motivation zum Weitermachen nehmen läßt, hat bereits im Ansatz verloren. (71:50)
  • Jeder einzelne von uns ist mitverantwortlich für den ablaufenden schleichenden Selbstmord. Weglaufen ist Verrat an sich selbst und Untreue an eigenen Prinzipien. (73:20)
  • Auf die existierende kollektive Paranoia kann man nur mit Verantwortungsgefühl reagieren, wobei Charakterfestigkeit die Bedingung dafür ist, daß man in der Spur bleibt und sich nicht vom alltäglichen Wahnsinn anstecken läßt. (74:00)
  • Es gab während des Kalten Krieges Atomwaffenversuche der USA auf Atollen in der Südsee. Jahre nach den Eruptionen hat man versuchsweise Affen ausgesetzt, um deren Verhalten und die Reaktionen auf die vorhandene Radioaktivität zu testen. Es konnte beobachtet werden, daß einzelne Affen begannen, die Kokosnüsse zu waschen, bevor sie sie öffneten und verzehrten. Nachdem der 100. Affe dieses Verhalten gelernt hatte, übernahm schlagartig die gesamte Sippe diese Gewohnheit. Es handelt sich offensichtlich um die Fähigkeit einer Art, durch kollektive Kumulation von Verhalten dieses auf die gesamte Population zu übertragen. 
Die finale Schlußfolgerung Rupperts: Die Suche nach dem 100. Affen bei der menschlichen Sippe! (76:00)
 
Meine Anmerkung zu diesem Affen-Phänomen: Die Theorie der morphischen Felder und morphischen Resonanz des englischen Biologen Rupert Sheldrake ist außerordentlich interessant. Sheldrake konnte mit Hilfe von langjährigen empirischen Versuchsreihen an verschieden Tierarten feststellen, daß sich selbst über Kontinente hinweg einer ganzen Population zugängliche Verhaltensmuster übertragen, sobald das Ausgangsverhalten nur von einer größeren Anzahl von Individuen übernommen wird. Sheldrake glaubt bewiesen zu haben, daß diese Weitergabe von Lernfortschritten und Erfahrungen über Generationen erfolgt, sich also immer wieder kumuliert. Er überträgt dieses Phänomen auch auf das menschliche Verhalten – und zwar nicht nur auf individuelle Muster sondern auch auf Gesamtgesellschaften und Kulturen.
 
Dem Lernprozeß der 100 Affen liegt folglich kein bewußter Erkenntnisprozeß zugrunde, sondern es handelt sich um einen instinktiv ablaufenden natürlichen Prozeß der Arterhaltung. Ich kann nur hoffen, daß die Methode auch beim Menschen funktioniert, damit die Suche Rupperts nach den „100. Affen“ von Erfolg gekrönt ist und dieser als Scheitelpunkt einer destruktiven Entwicklung den Wendepunkt zum Umdenken und zur heilenden Reaktion der Menschheit bildet.
 
Ich weise darauf hin, daß es sich bei den o. a. Ausführungen nicht um wörtliche Zitate von Michael C. Ruppert handelt. Zwar habe ich mich bemüht, seine Aussagen nicht zu verfälschen, aber ich habe die Inhalte mit meinen Worten ergänzt und teilweise sinngemäß umformuliert. Jedenfalls ist die Aussagekräftigkeit, der gespannte Bogen der angesprochenen Thematiken und die Intensität sowie die darin enthaltene existenzielle Bedeutung bemerkenswert. Der Mann hat uns etwas Relevantes zu sagen, das auch zur Gestaltung unseres individuellen Lebens dienen kann.
 
 
► Bildquellen:

1. Michael (Mike) C. Ruppert. Foto: privat

2. Rupert Sheldrake, 2008: Foto: Zereshk. Quelle: Wikimedia Commons. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren
 
 
MfG Peter A. Weber
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Rene Wolf
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Verbunden: 19.05.2012 - 09:03
Der Mann, der lächeln möchte


Der Mann, der lächeln möchte


Michael C. Ruppert ist ein mutiger Mann. Warum ist er mutig? Und wie erhält er seinen Mut, selbst dann, wenn er die Mittel eines Systems kennt, das ihn ausbeutet, traurig macht, zur Wut und zur Verzweiflung treibt, ja sogar zur Selbstzerstörung? Mike sagt: „Es ist so schön, Menschen lächeln zu sehen. Wenn du jemanden zum Lächeln gebracht hast, war es ein guter Tag.“

In dieser Dokumentation sehen wir Mike selten lächeln. Er bringt uns Zuschauer auch kaum zum Lächeln. Er ist ernst, wütend, er hasst ein System, das ihnen beeinflusst und mitbestimmt hat. Nicht ohne Stolz spricht er von seinem Vater, der Pilot bei der US- Navy gewesen ist. Mike selbst war Polizist. Und er sagt: „Ich bitte noch immer die Regierung, etwas zu verändern. Ich bin noch immer Polizist.“

Mike hat an das System geglaubt und glaubt immer noch daran. Warum sonst sollte er etwas von der Regierung der USA erbitten? Man mag sich fragen, warum er gerade an die Tür des Raumes klopft, in dem er geprügelt, betrogen und verraten wurde.


Ordnung und Gehorsam

Mike ist ein Ordnungshüter, der begriffen hat, dass die Ordnung unordentlich handelt. Er will nicht glauben, dass Chaos zum System gehört. Er fordert Gerechtigkeit von denen, die dazu bestellt sind, Ungerechtigkeit zu erhalten. Das treibt ihn zur Verzweiflung, wenn nicht gar zur Schizophrenie.

Gerechtigkeit und Freiheit werden systematisch verraten. Das System ist der Verrat an sich. Es nährt Illusionen von Gerechtigkeit und Freiheit. Träume von freier menschlicher Entfaltung. Solange die Illusionen vom Rechtsstaat, von staatlich vertretener Demokratie und Humanität die Beherrschten beherrschen, so lange kann das System genau das Gegenteil des von ihm Propagierten heimlich weiter verfolgen. So bleibt das System, also die Macht elegant. Eleganz ist fast unsichtbar. Wenn die Beherrschten ihr Beherrschtsein verteidigen, indem sie ihren Glauben pflegen, sie seien gar nicht beherrscht, dann funktioniert das System. Mikes Vater war Pilot beim Militär. Er musste gehorchen. Blind. Wieviel von diesem anerzogenen Gehorsam ist auf Mike übergegangen? Mike weist das System auf seine vermeintlichen Fehler hin. Dass das System selbst der Fehler sein könnte, kommt ihm nicht in den Sinn.


Ist Öl unser Blut?

Mit der Knappheit des Öls verbindet er die Knappheit zukünftigen guten Lebens. Das macht Mike an Zahlen fest. Mit dem Beginn der Nutzung von Erdöl im 19. Jahrhundert begann eine weltweite Bevölkerungsexplosion.

Mike´s These ist, dass mit dem Verschwinden des Erdöls der Mensch verschwinden oder wenigstens dezimiert werden könnte. Kann man Öl trinken? Wie konnten Menschen früher ohne Öl leben?

 

 

Wer überlebt wen?

Immerhin sieht Mike noch Chancen. Wir müssen nur die nächsten 50-100 Jahre überleben. Das wäre die Übergangsphase zu einer neuen Welt. Überleben ist ein kritischer Begriff. Er impliziert, dass man etwas oder jemanden überlebt. Er impliziert das Gewinnen der einen und das Verlieren der anderen. Überleben ist durch Überlegenheit bedingt. Darin steckt der Gedanke der Konkurrenz. Mit keinem Wort erwähnt Mike, dass es kaum die Wohlhabenden sein werden, die so genannten zivilisierten Menschen, die als erste dran glauben müssen. Mike empfiehlt, Gold zu horten. Denn dies sei das zukünftige Zahlungsmittel. Wem gibt er diese Empfehlung? Etwa denen, die froh sind, wenn sie nur nicht verhungern müssen? Wie sollten sie Gold kaufen?


Das System überlebt

Was Mike als Fehler im System benennt, sind in Wirklichkeit die Zahnrädchen, welche die Maschine am Laufen halten. Korruption, Betrug, Erpressung, Manipulation, Zwangsarbeit, Krankheiten, Kriege und Umweltzerstörung. Und schließlich der Neid. Ohne den Neid vieler Menschen, der täglich durch eine aufwändige Werbemaschinerie geschürt werden muss, würde das Wachstums- und Wahnsinnssystem zusammenbrechen. Der ehemalige Polizist, der Staatsdiener, der sich selbst noch als Polizist sieht und den Staat zur Vernunft bewegen möchte, er ist zum Scheitern verurteilt. Nicht nur das.

Es könnte sein, dass sich alle Aktivitäten von Mike als systemfördernd erweisen. Er wäre nicht der erste, welcher den Mächtigen zu noch größerer Legitimität verholfen hat. Die Macht verlacht ihre Kritiker zunächst, dann bekämpft sie sie, um sie schließlich zu vereinnahmen und als Teil ihrer selbst zu propagieren. So kann sich die Macht als Teil der behaupteten Demokratie ausgeben und sich umso eleganter ihren mörderischen Tagesgeschäften widmen. Obwohl Profit und seine modernen Beschleunigungsformen immer mehr die Umwelt und Menschen zerstören, hat dieser Profit doch kein Interesse daran, dass alles zerstört wird. Die Zerstörung soll sich geordnet vollziehen. Damit man auch aus der Reparatur des Zerstörten wiederum Profit schöpfen kann.

Das System bleibt bestehen. Die Macht ist nicht gefährdet. Die Macht geht durch die Verwertung des durch ihre eigenen Zerstörungen entstandenen Reparaturbereiches gesundet weiter voran.

Die Einzelnen jedoch, die es bekämpften, haben sich in ihrem Widerstand und in ihrer unbeabsichtigten Restauration des Systems aufgerieben und sind krank geworden. Verzweiflung und Wut, die nicht durch den Erfolg, den Sieg über die bekämpften Missverhältnisse, ihre Kompensation erfahren, zerstören das Individuum.


Der 100. Affe.

Wir brauchen keinen „100. Affen“ als Grenzmarke für die nötige kritische Masse zur Befreiung der Menschheit. Die Masse der Menschen ist in jedem Einzelnen von selbst kritisch. Babys schreien. Sie wollen sich entwickeln und brauchen Bindung. Hindern wir sie daran, so protestieren sie. Wir sind eine kritische Masse, sobald wir geboren sind. Helfen wir der nächsten Generation, sich zu entwickeln und gesunde Bindungen zu finden. Bindungen ohne Gehorsam, ohne Erziehung. Aber mit Begeisterung für alles, was entdeckt werden will. Und mit gerechtem Zorn gegen alles, was uns verwaltet, zurichtet, beherrscht, manipuliert, gleichschaltet und zerstört.


Selbstzerstörung und versuchte Abgrenzung

Das Individuum zerstört sich selbst. Symptomatisch dafür ist das hastige Rauchen von Zigaretten bei Mike. Das Rauchen ist nicht nur zerstörerisch. Es signalisiert auch ein Bedürfnis nach Abgrenzung, nach Autonomie. Hier ist meine Wolke, hier ist mein Raum. Dabei schafft es kein Raucher, sich vollständig und ständig mit Wolken zu umhüllen. Der Rauch steht lediglich für die Illusionen einer eigenen Welt. Er zeigt das Bedürfnis, den anderen fremd sein zu können. Doch es bleibt eine Illusion.


Spiritualität

Mike bewegt sich heute in der Gesellschaft von Menschen, die Spiritualität pflegen. Die Spiritualität kann als Variante auf den Zigarettenrauch gesehen werden. Sie erfüllt ähnliche Funktionen.

Spiritualität und Religion werden der Macht nicht gefährlich. Sie fungieren selbst als Staatsdiener. Sie helfen, Abtrünnige wieder in das System einzubinden. Grob gesagt: Gebet und Meditation ersetzen Selbsterkenntnis und Widerstand. Konkrete Wünsche weichen nebulösen Bedürfnissen. Widerstand verfällt dem organisierten Verdrängen und Vergessen.

Mike sagt: „Die größte Arroganz des Menschen, wofür er jetzt den Preis bezahlt, war zu glauben, sich in Gott verwandeln und irgendwie die Gesetze des Universums kippen und aufheben zu können.“

Wie wäre es, wenn sich der Mensch in sich selbst verwandeln würde? Sich entfalten, einfach wachsen, zu dem Schmetterling werden, der er heute meist nicht werden darf? Wäre das nicht natur- gesetzes- treu, im Sinne des Universums? Warum darf der Mensch sich nicht selbst ähnlich sein? Warum muss er das eigene Sein in Rollenspielen erschöpfen? Was bestimmt, wer man ist? Begriffe wie Polizist, Sozialist, Faschist, Humanist- oder Christ, Buddhist- erklären die, wer man ist? Bin ich nicht auch so, wer ich bin?

Brauche ich Ismen, um zu sein- damit andere sagen können: „Er ist“?


Lächeln?

Mike sieht in der aktuellen sechsteiligen Videodokumention "Apocalypse, Man", die hier im Kritischen Netzwerk vorgestellt und kommentiert wurde, wesentlich schlechter aus als noch vor wenigen Jahren. Er ist ein ausgebrannter und kranker Mensch. Ein Mensch, der eigentlich lächeln möchte.

 

Nu pogodi!

René L. Wolf

 

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Helmut S. - ADMIN
Online
Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Michael C. Ruppert ist tot


Michael (Mike) C. Ruppert ist tot !

Mike Ruppert erschoss sich Sonntag Nacht, 13. April 2014, nachdem er seine "Lifeboat Hour radio show" aufgenommen hatte. Sein Tod wurde am Montag abend auf Facebook von seiner Mitarbeiterin und Autorin Carolyn Baker bekannt gegeben, die ihren Anhängern versicherte, dass Rupperts Tod kein "Schein-Selbstmord" war.

"Er war sehr gut von Mike geplant, der uns nur wenige Hinweise gab, aber genaue Anweisungen, wie wir ohne ihn weitermachen sollten," sagte Baker, die beim letzten Programm zu Gast war und die Rupperts kommende Radio Show in Memoriam moderieren wird.

Nachfolgend der Originaltext von Carolyn Baker:


IN MEMORIAM MICHAEL C. RUPPERT, February 3, 1951--April 13, 2014.

Sunday night following Mike's Lifeboat Hour radio show, he was found dead of a self-inflicted gunshot wound. This was not a "fake" suicide. It was very well planned by Mike who gave us few clues but elaborate instructions for how to proceed without him. His wishes were to be cremated, and as of this moment, there are no plans for a memorial service. However, I will be taking his show this coming Sunday night, April 20, and the entire show will be an In Memoriam show for Mike with opportunities for listeners to call in.

It was my privilege to have known Mike for 14 years, to have worked with him, to have been mentored by him, and to have supported him in some of his darkest hours, including the more recent ones. I am posting this announcement with the blessing of his partner Jesse Re and his landlord, Jack Martin.

Thank you Mike for all of the truth you courageously exposed and for the legacy of truth-telling you left us. Goodbye my friend. Your memory will live in hour hearts forever.

I have no more details to share than I am posting here. We should have much more information by Sunday night

 

Wesley Miller, Michael’s Anwalt und Geschäftspartner bei Collapse Net bestätigte ebenfalls Mikes Tod. Todesursache war “an apparent self-inflicted gunshot wound.”, ausgeführt mit einer “Glock 30 .45 caliber pistol”. Miller weiter: “The hardest part of this, for me, is that everything I did with or for Mike was in an effort to prevent this day from ever happening.  Collapse Net was literally formed to provide a means for Mike to make a living. In doing so, he was brought back into a world of despair that he thought he had retired from. He absorbed the pain of the world on a daily basis until he could not take it any longer, and he left CollapseNet when it got to be too much. But that pain kept following him, and there is nothing that anyone could do about [it]for him".  Detailliertere Infos hier und hier.

Jenna Orkin, eine Freundin und Kollegin schrieb: “A brief Comment on Mike Ruppert’s Death: We always knew it could come to this. To write about Mike requires the tranquility of recollection but at the moment, all is turmoil.  Mike, you told us, “Evolve or perish.”  Yet in Apocalypse Man you merged them, speaking of death as the ultimate evolution.  One day we’ll all find out whether that is, in fact, the case but it’s not the message you used to impart!”

Carolyn Baker war eine der letzten Personen, die mit Michael kurz vor dessen Tod sprach. Laut werdenden Zweifel, ob es sich wirklich um Selbstmord handelte, entgegnet sie folgendes: “This was not a “fake” suicide. It was very well planned by Mike who gave us few clues but elaborate instructions for how to proceed without him.” Und ergänzte: “I understand the reaction to assume that this was an assassination. It was not. Mike was in terrible emotional pain. I know that because he confided in me every few days. Yes, on the outside, things looked pretty good. On the inside he was in hell. He has spoken of suicide on countless occasions and declared that he actually moved to Colorado too commit suicide which of course he did not. What we need now is not to be posturing with speculation. We need to be grieving our guts out for this loss and all of the losses of this planet.”

Tja, was soll ich schreiben - ich bin entsetzt. Nachdem ich in den letzten Wochen sehr viel über Mikes Leben und seine mutigen Aktivitäten für eine bessere, gerechtere Welt akribisch recherchiert und viele Fakten zusammengetragen habe, war ich guter Hoffnung, daß er seinen persönlichen Kollaps vielleicht doch überwunden hat, auch wenn sich Mike schon seit 1994 mit Suizidgedanken befasste. (Zitat von 2006: "I am flat out of energy, spirit and hope now") Er schien in der letzten, Ende 2013 produzierten Filmdoku "Apocalypse, Man" im Kreise spiritueller Freunde Lebensmut gefunden zu haben. Er sprach in einer Radiosendung Anfang Februar von einem Umzug ins nahe Crestone/Colorado, zog stattdessen aber zu seinem Freund Jack Martin, der ihn in einem Trailer auf seinem Grundstück bei Calistoga, Napa County, Kalifornien wohnen ließ. (⇒ Video)

Offenbar wollte und konnte Mike die Entwicklung der Menschheit, der Natur und des Weltgeschehens mit einem weiteren möglichen Weltkrieg, befeuert durch die USA und der Verbrecherorganisation namens NATO, nicht mehr ertragen. Ich kann ihn sehr gut verstehen und zolle ihm für sein Lebenswerk, aber auch für seine finale Entscheidung höchsten Respekt. Tapfer und selbstbestimmt bis in den Tod. Auch der Schweizer Hans A. Pestalozzi ist nach jahrelangem Kampf diesen Weg gegangen. Nun hat die Welt auch diesen mutigen und ehrenwerten Mann verloren.

Alexander Jodl, Redaktionsleiter bei Video.de (G+J Entertainment Media GmbH) stellte Mike in einem Interview vom 15. Februar 2011 die Frage: „Haben Sie Angst vor der Zukunft?“ Mike antwortete: „Da bin ich gespalten. Sicher freut sich niemand darauf, Augenzeuge des Zusammenbruchs der industrialisierten Welt zu sein. Allerdings bin ich zuversichtlich, global betrachtet eine Evolution des menschlichen Bewusstseins erleben zu dürfen. In ein Bewusstsein das begreift, dass unendliches Wachstum nicht möglich ist. Dass wir uns lossagen können von der Gedankenkontrolle, die uns vorgibt, zu konsumieren, Geld auszugeben, zu kaufen - um angeblich glücklich zu sein. Und diesen Wechsel werde ich begrüßen. Allerdings weiß ich nicht, ob ich dann noch am Leben sein werde. Aber ich bin überzeugt, dass er kommt“.

REST IN PEACE, Mike. You`ll never be forgotten.

Helmut S., Admin.


 

2004 veröffentlichte Mike das Buch "Crossing the Rubicon: The Decline of the American Empire at the End of the Age of Oil" (Die Überquerung des Rubicon: Abstieg des US-Imperiums am Ende des Ölzeitalters), in dem er u.a. schrieb, daß der damalige Vize-Präsident Dick Cheney mit anderen Regierungsbeamten und Wall Street Finanzleuten die 9/11 Angriffe in Auftrag gaben. Ruppert trat auch in verschiedenen Dokumentarfilmen auf, wie etwa "The 911 Report You Never Saw" und "Peak Oil" und war die Hauptperson in "Collapse".

In diesem Video '9/11 and the Dick Cheney Conspiracy' fährt Ruppert schweres Geschütz auf bei der Diskussion um 9/11, der Bush-Verwaltung auf und warum Dick Cheney so eine bedeutende (und verächtliche) Figur ist.

In den letzten Wochen des Jahres 2013 gab Michael C. Ruppert ein ca. 75-minütiges Interview, welches im Februar 2014 als sechsteilige Videodokumentation unter der Überschrift „Apocalypse, Man“ im  Netz veröffentlicht wurde. Die sechs Teile werden Euch hier nun mit einigen Erläuterungen präsentiert. Bitte schaut sie Euch alle an - es lohnt sich. Die Sprache ist zwar diesmal Englisch, aber leicht verständlich und durch das Bild- bzw. Filmmaterial beeindruckend ausgestattet.


Apocalypse, Man - weiter

Bildquelle: Mike Ruppert mit seinem Hund Rags. Foto bei Facebook entnommen.
 

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