Goodbye England! Guten Morgen Deutschland

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Ulrich Gellermann
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Verbunden: 22.03.2013 - 15:43
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Goodbye England!

Guten Morgen Deutschland

Von allen öffentlichen Lippen tropft, nach dem Brexit, eine neue Europäsche Union: Jetzt müsse sie aber sozialer werden. Jetzt müsse man aber den kleinen Leuten mal den Sinn der EU erklären. Jetzt müssen man aber mal die EU besser machen. Besser für wen? Für die Griechen, die von der EU in Hunger und Selbstmord getrieben wurden? Für die Spanier oder Portugiesen, deren Jugend ohne Zukunft ist? Für die Balten, die in Massen ihre Länder verlassen und vor dem neoliberalen Würgegriff in andere Länder fliehen? Für die Deutschen, denen aus dem Thatcher-Blair-England die Agenda 2010 importiert wurde? Für die Ukrainer, die man mit der Schimäre eines besseren EU-Lebens in einen Konflikt mit Russland gezwungen hat?

Der Brexit sei traurig, belehrt uns der Außenmeier, die Silberlocke auf dem Kopf der übergroßen Koalition. Todtraurig für die Hartz-Vierer, die jetzt nicht mehr mal eben nach London jetten können? Beklagenswert für die Frauen an den Supermarktkassen, deren private Pfund-Sterling-Reserven nun entwertet werden? Trostlos für die deutschen Hooligans, denen die Reise zu einer ordentlichen Prügelei in Manchester bald erschwert sein wird?

Nein. Deprimierend wird es für die deutsche Waffenindustrie, die Handelserschwernisse fürchtet, denn immerhin hatte sie im ersten Halbjahr 2015 bereits für 1,5 Milliarden Rüstungsdreck an das Vereinigte Königreich verkauft. Hoffnungslos für die Finanzbanker, deren ständige Boni-Erhöhungen in der Londoner City vorgelebt und zur Nachahmung empfohlen wurden. Erschreckend für alle Atlantiker, denn Großbritannien war und ist der treueste europäische Partner in allen Kriegen der USA.

Es seien mehr als 2.500 deutsche Unternehmen, die Niederlassungen in Großbritannien hätten, barmt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. An die über 5.000 deutschen Unternehmen in Russland, deren Existenz durch EU-Sanktionen gefährdet wurden, hat man jüngst noch kaum einen Gedanken verschwendet. Etwa die selbe Zahl an Unternehmen existiert in China. Müssen Russland und China jetzt schnell in die EU, um die englische Lücke zu schließen? Und weiter denkt die SÜDDEUTSCHE über die Kosten nach, die jetzt auf „uns“ zukommen: Denn die Briten haben bisher „knapp fünf Milliarden Euro Netto pro Jahr aufgebracht. Fällt ihr Beitrag weg, wird Deutschland den Löwen-Anteil übernehmen müssen.“ Ach, ja, wer sagt das? Die Leute, die seit Jahr und Tag ihren Export über „unsere“ EU-Zuschüsse finanzieren. - Eine große Welle der Traurigkeit soll über das Land schwappen, damit „wir“ uns den Kopf der Unternehmer und ihrer Polit-Bürokratie in deutschen und europäischen Ämtern zerbrechen. Es gibt kein wir, es gibt nur die oder uns.
 

Aber es sind doch die Rechten, die Gaulands, die Le Pens, die Straches, die das Ende der Europäischen Union fordern, referiert der Mainstream schaudernd. Stimmt. Dankend haben die Rechten den Platz einer europäische Linken eingenommen, die wie Gregor Gysi die Einordnung der EU als eine “neoliberale, militaristische und weithin undemokratische Macht" nicht unterschreiben wollte, die mit der EU äugelte, statt sie infrage zustellen. Es sind jene Linke, die schon das Wort „Nation“ für einen Nazi-Begriff halten und kokett mit dem Begriff „Anti-Deutsch“ im selben Bett wie die USA liegen. Als wäre die Nation nicht einfach existent, wie das Wetter existiert und auch die Schwerkraft. Als wäre die Nation eine Frage von Wollen und Mögen, und nicht ein Frage von Machen und Tun.

In den nächsten Tagen und Wochen wird ein Gewitter scheinbar guter Ratschläge zur Rettung der EU über uns hereinbrechen. Wir sollen uns den Kopf der EU-Profiteure zerbrechen und ja nicht auf andere, eigene Gedanken kommen. Zum Beispiel auf den, dass die Europäische Union im Fall Ukraine zum Kriegsprojekt geworden ist. Zum NATO-Vorfeld. Zum trojanischen Pferd der USA. Wer nicht die Kraft hat, diese Europäische Union radikal zu ändern, der sollte aus ihr fliehen. Guten Morgen Deutschland.

Ulrich Gellermann, Berlin

EU-Europadaemmerung-Entdemokratisierung-Transferunion-Frontex-Kritisches-Netzwerk-Supranationalitaet-Zwangsintegration-Zwangsvergemeinschaftung-Zwangsunion



 Quelle: RATIONALGALERIE > Artikel vom 24.06.2016.

Bild- und Grafikquellen:

1. Das Pfund Sterling (auch als britisches Pfund bezeichnet) ist die offizielle Währung des Vereinigten Königreichs einschließlich der Kanalinseln und der Isle of Man. Das Währungssymbol £ leitet sich von dem lateinischen Wort libra „Pfund“ ab und kann im Deutschen wie alle Währungszeichen dem Geldbetrag wahlweise nach- oder vorangestellt werden. Der Standard ISO-4217-Währungscode lautet GBP (Great Britain Pound). Urheber: Rareclass. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0).

2. EU: BETTER OFF OUT. Grafik: EU Exposed. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0).

3. Russophobes Kriegstreiber-Hetzblatt Süddeutsche Zeitung (SZ). Die Flagge der Russländischen Föderation als Karte. Autor: Aivazovsky. Quelle: Wikimedia Commons. Der Urheberrechtsinhaber der Originalflagge veröffentlicht es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit. Der Urheber des Luftschiff-Fotos mit der Aufschrift "Süddeutsche Zeitung" ist FelixRo. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert. Die technische Umgestaltung- und Bearbeitung ist eine Ko-Produktion von Wilfried Kahrs / QPress.de und Helmut Schnug. Das neu entstandene Werk darf bei Nennung aller zuvor genannten Details unter CC BY 3.0 weiterverbreitet werden.

4. EU-Flag - Gone with the wind. Großbritannien wird das verbrecherische EU-Konstrukt verlassen. Der Reigen ist eröffnet. Fotobearbeitung: Theophilos Papadopoulos. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0).

5. FCK EU. Grafik: Wilfried Kahrs / QPress.de

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Marie-Luise Volk
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Verbunden: 28.10.2010 - 13:29
Goodbye EU!


So ein Brexit ist schon eine Herz zerreißende Angelegenheit. Herr Schäuble hatte angekündigt zu weinen, Frau Merkel ist sichtlich bewegt und Herr Steinmeier gibt sich in seiner Trauer staatsmännisch. So ein Brexit ist eben etwas Einmaliges. Als Politikdarsteller muss man jetzt vor der Bevölkerung eben Eindruck schinden. Komisch, irgendwie scheinen alle nicht den Unterschied zwischen Europa und EU zu kennen. Dabei können es noch so viele "Exits" geben, der europäische Kontinent wird uns erhalten bleiben. Was aber untergehen könnte, ist doch nur die Europäische Union (EU), ein antidemokratisches, bürgerfeindliches und korruptes Regime. Ist das nicht tröstlich?
 

Und wenn die EU "gehimmelt" wird, wäre das nicht - angesichts ihrer Untaten -  für die EU-Länder ein echter Segen? Die Verträge von Maastricht, von Lissabon und der ESM-Vertrag sind Ermächtigungsgesetze, die die EU-Länder unter die Knute einer abgehobenen Kaste gezwungen haben. Und stellen wir uns vor, wenn endlich der Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der, wenn es ernst wird, einfach lügen muss, von der Bildfläche verschwunden wäre - wo bitteschön ist das Problem? Und wenn uns Martin Schulz, der klugscheißerische Ex-Bürgermeister von Würselen, zukünftig erspart würde, könnte nicht Frieden in so mancher Hütte eintreten?

Und stellen wir uns weiterhin vor, dass wenn der ganze EU-Laden auseinanderflöge, bevor die Konzernabkommen wie TTIP, CETA und TiSA zustande kämen, wäre das nicht fantastisch? Und wir könnten unser Glück kaum fassen, wenn in einem Aufwasch die Europäische Zulassungsbehörde für Lebensmittelsicherheit (Abk. EBL; englisch European Food Safety Authority, EFSA) ob ihrer dreisten Zulassungsverfahren in Sachen Agro-Gentechnik und Glyphosat Geschichte wären, da beim Untergang der EU auch diese kriminelle Vereinigung geputzt würde.

Marie-Luise Volk, Gamlen
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Karikatur: © Götz Wiedenroth. Zur Person: Götz Wiedenroth wurde 1965 in Bremen geboren und arbeitet seit 1995 als freier Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner in Flensburg. Wiedenroths gezeichnete Kommentare erscheinen in Tageszeitungen, Wochenzeitungen, diversen Magazinen und von 2002 bis 2010 auf der deutschen Nachrichtenseite des Internetportals Yahoo!. Herzlichen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung im Kritischen Netzwerk. zur Webseite von Herrn Wiedenroth: www.wiedenroth-karikatur.de/.

 

 

 

 

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