Der Krieg gegen den Iran wird heiß
Seit 1953 führen die USA einen ständigen Krieg gegen den Iran, aber bald wird wieder geschossen
Guten Abend meine Damen und Herren. Willkommen zur ersten Sendung von HinterfragtTV. Ein Kommunikationsspezialist hat mir erklärt, dass man ein Jackett tragen muss, wenn man als seriöser politischer Kommentator ernst genommen werden will. Nun Sie sehen mich mit Krawatte und Jacket. Damit sollten Sie mich als seriösen Kommentator akzeptieren, und ich kann diese Verkleidung, in der ich mich Jahrzehnte bewegen musste, wieder ablegen.
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Liebe Zuschauer. Heute geht es wieder um den Iran. Denn es wird immer deutlicher, dass dieses Land eines der nächsten Ziele für einen Angriffskrieg der USA werden wird. Und vielleicht, wie in den Fällen von Jugoslawien, dem Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien, auch mit Hilfe Deutschlands. Die Artikelserie von mir über diese Kriege werden derzeit bei Rubikon veröffentlicht.
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Bei den letzten Wahlen in Israel hat sich eine Entwicklung bestätigt, die schon seit mehreren Wahlen zu beobachten ist [1]. Die rechten und rechtsextremen Parteien gewannen die Wahlen mit Pauken und Trompeten. Und die bürgerlichen Parteien, zu denen auch die Sozialdemokraten gehören, fielen von 42 Sitze auch gerade noch 6 Parlamentsabgeordnete in den Abgrund der Unbedeutendheit. Damit ist klar, dass die israelische Gesellschaft sich entschieden hat, Extremismus zu wählen. Und wer jetzt immer noch leugnet, dass die Regierungen des Staates bewusst und nachhaltig eine Staatenbildung Palästinas und eine Rückkehr der Flüchtlinge mit Waffengewalt seit 1967 verhindern, den kann man nicht ernst nehmen. Aber die USA arbeiten an einem „Jahrhundertplan“, der vorsieht, dass Ägypten und Jordanien teile ihres Staatsgebietes als Siedlungsgebiet für Palästinenser verkaufen, damit Israel Palästina endlich legal annektieren kann. Durchgesetzt werden soll dieser Plan mit Zuckerbrot (Milliarden US-Dollar) und Peitsche (Drohungen, Erpressungen, Sanktionen, militärische Gewalt). Zwei Parteien stehen diesem Plan jedoch unnachgiebig gegenüber: die Palästinenser und deren wichtigste Unterstützer, der Iran.
Kommen wir nun zur aktuellen Situation Ende April 2019 im Krieg gegen den Iran.
[2] „Die auf Fakten bezogene Frage in Bezug auf Beziehungen von Al-Kaida mit dem Iran, die ist sehr real. Sie haben Al-Kaida Unterschlupf gewährt, sie haben Al-Kaida Transit erlaubt, es gibt keinen Zweifel, dass es eine Beziehung zwischen der Islamischen Republik Iran und Al-Kaida gibt.“
Diese Aussage des US-Außenministers Pompeo vor einem Kongressausschuss wird von vielen Analysten als Beweis angeführt, dass die USA einen Krieg gegen den Iran vorbereiten. Dabei sind diese Behauptungen das Gegenteil der Wahrheit. Tatsache ist, dass der Iran selbst unter Terrorangriffen von Al-Kaida leidet, dass die gerade von den USA zur Terrorgruppe erklärte Revolutionsgarden die härtesten Gegner von Al-Kaida in Syrien sind. Dagegen gibt es Bücher voller Beweise, dass die USA selbst Al-Kaida unterstützen. Sowohl indirekt über die engsten Verbündeten im Mittleren Osten, als auch direkt, wie schon Tim Anderson ausführlich in seinem Buch „The Dirty War on Syria“ im Jahr 2016 beschrieb. Es ist unverständlich, wie immer wieder und wieder glatte Lügen von höchsten Regierungsbeamten benutzt werden können, um Kriege zu rechtfertigen, ohne dass die Welt aufschreit.
Noam Chomsky, der intellektuelle Vordenker einer Generation von Kriegsgegnern und moralischer Dorn im Fleisch des US-Establishments, nebenbei ehemaliger MIT-Professor und bahnbrechender Sprachwissenschaftler, erklärte schon im Jahr 2013, dass die USA den Iran seit 60 Jahren folterten.
„Die entscheidende Tatsache hinsichtlich des Iran, mit der wir beginnen sollten, ist, dass in den letzten 60 Jahren bis heute noch kein Tag verging, an dem die USA die Iraner folterten. (…) Es begann mit dem Militärputsch, die die parlamentarische Staatsführung im Jahr 1953 stürzte.“ [3] (Chomsky 2013)
In diesem Interview erklärt Chomsky weiter, nachdem er die Geschichte des Kriegs gegen den Iran angeschnitten hatte:
„Warum diese Angriffe gegen den Iran? Weil wir zurück beim Mafia-Prinzip sind. Im Jahr 1979 begingen die Iraner einen illegitimen Akt: Sie stürzten einen Tyrannen, den die Vereinigten Staaten eingesetzt und unterstützt hatten. Das widersprach der Doktrin der Mafia, durch die die Welt in ziemlichen Umfang beherrscht wird. Die Glaubwürdigkeit musste erhalten bleiben. Der Pate kann keine Unabhängigkeit erlauben, und ein erfolgreiches Aufbegehren, wie im Fall von Kuba. Also musste der Iran bestraft werden.“
Was Chomsky im Jahr 2013 sagte, ist auch heute noch gültig. Unabhängig davon, wer in den USA die Regierung stellt. Schauen wir uns an, warum der Iran und die Iraner gegenüber den USA, Israel und anderen Verbündeten äußerst kritisch gegenüberstehen.
1. Der Gründer von Reuters News „kaufte“ den Iran im Jahr 1872
Nasir al-Din Shah, der Schah des Iran von 1848 bis 1896, verkaufte dem Baron Julius de Reuter die Rechte, alle Bahnlinien und Kanäle, die meisten Minen, alle Regierungswälder und die zukünftige Industrialisierung zu bestimmen. Der britische Politiker Lord Curzon nannte es
„die vollständige und außergewöhnlich gründliche Unterwerfung der gesamten industriellen Ressourcen des Königsreichs in ausländische Hände, von denen jemals jemand hätte träumen können" [4].
Die Iraner waren so wütend darüber, dass der Schah den Verkauf ein Jahr später zurücknehmen musste.
2. Die CIA, unterstützt durch die BBC, stürzte 1953 den demokratisch gewählten Premier Mohammad Mossadegh
https://youtu.be/7Gz7o20p7rI#_blank ab ca. 8:35
Die BBC übermittelte in ihren Sendungen einen Geheimcode, um Kermit Roosevelt (einem Enkel von Teddy Roosevelt) zu helfen, die Grundlage für einen amerikanisch-britischen Staatsstreich gegen Mohammad Mosaddegh zu schaffen ([5] (Kinzer 2003). Und damit einen demokratischen Staat zu zerstören, die demokratisch gewählte Regierung zu stürzen, die neben der Israels die einzige nicht totalitäre der Region war. Mit bezahlten Schläger-Mobs, Medienfalschinformationen und korrupten Militärs unter Einsatz von Millionen Dollar, gelang der Putsch.
Auch BBC Persien half dabei Putschisten-Propaganda zu verbreiten, die von der britischen Regierung erstellt worden war. Und schon bald nach dem Putsch trainierten die USA den iranischen Geheimdienst, wie man Iraner mit CIA-Methoden verhörte; Methoden, von denen Analysten sagen, dass sie „von den Methoden der deutschen Nazis aus dem 2. Weltkrieg abstammten" ([6] McCoy 2006).
3. Es gab Planungen, Kernwaffen im Iran einzusetzen
Im Jahr 1980 war das US-Militär überzeugt, dass die Sowjetunion die Iranische Revolution dazu nutzen könnte, den Iran zu besetzen, und die Straße von Hormus in den Persischen Golf zu schließen. Also entwickelte das Pentagon folgenden Plan: Falls die Sowjets ihre Truppen zusammenziehen sollten, wollten sie mit kleinen Atombomben die Gebirgspässe zerstören, um die Verbindungen zu unterbrechen, die die Sowjetunion benötigen würde, um in das Land einzudringen.
„Im Dezember 1980 gab der stellvertretende Minister Komer eine Studie über die potenzielle Anwendung von Kernwaffen zur Verteidigung des Persischen Golfs in Auftrag. (…) Die ersten zwei Optionen waren die des Nuklearwaffen-Einsatzes auf dem Gebiet des Iran ([7] Ricks 2012).
4. Der Krieg Irak vs. Iran war nur durch Hilfe der USA möglich
Den meisten dürfte bekannt sein, dass Deutschland dem Irak unter Saddam Hussein Chemikalien zur Herstellung von Giftgas lieferte, der schließlich mit schrecklichen Folgen im von den USA befürworteten Krieg gegen den Iran zum Einsatz kamen. Der Deutschlandfunk ([8] Deutschlandfunk 2003) schrieb 2003 darüber:
„Das Giftgas stammte aus von Deutschen gebauten Fabriken, hergestellt mit deutscher Technologie. Die Kampfhubschrauber hatten die Vereinigten Staaten geliefert, mit Umweg über Italien. Den Begleitschutz stellten Kampfflugzeuge aus französischer Produktion. Die Bewaffnung der Soldaten kam aus sowjetischer Produktion. Saddam Hussein hatte seine Rüstungslieferungen diversifiziert. Aber der Weltsicherheitsrat verurteilte den Irak wegen seines Gaskrieges. Mehrere Male. Doch in einem Memorandum des US-Außenministeriums hieß es damals:
‚Bezüglich Irak sollte es keinen radikalen Politikwechsel geben‘. Zum Politikwechsel kam es auch nicht; weder in Washington noch in Paris, nicht in London, Moskau, Peking oder Bonn und auch nicht anderswo. Die Staaten unterstützten den Irak im Krieg gegen die Islamische Republik Iran.“
Die USA waren nicht nur informiert darüber, sondern halfen bei dem Giftgaseinsatz:
„Zehntausende iranische Soldaten und Zivilisten kamen während des Golfkrieges durch Giftgas-Einsätze ums Leben oder wurden für den Rest ihres Lebens entstellt. Im Februar 1985 starben bei einem Giftgasangriff fast 50.000 Iraner. US-Präsident Ronald Reagan war darüber von Anfang an bestens informiert, hielt die Informationen jedoch unter Verschluss, da der Irak der wichtigste arabische Verbündete und Öllieferant der USA war. Im letzten Kriegsjahr lieferte Washington sogar Zieldaten für vier Chemiewaffenangriffe gegen die iranischen Truppen“. ([9] Gegenfrage 2017)
Als der Irak den Iran am 22. September 1980 mit der Befürwortung der USA angriff, entbrannte ein 8-jähriger Krieg, der im Iran fast eine ganze Generation junger Männer ausradierte. Dass, in der Iran-Contra-Affäre aufgedeckt, die USA Waffen nicht nur an den Irak, sondern insgeheim auch an den Iran lieferten, entspricht dem Grundsatz der USA in der Region „Teile und Herrsche“ nutzbar zu machen, damit sich lokal keine Macht festigen kann, die in der Lage wäre, sich dem Welthegemon USA zu widersetzen.
5. Die USA schossen ein ziviles iranisches Linienflugzeug ab
Am 3. Juli 1988 schoss die USS Vincennes im Persischen Golf den Flug Iran Air 655 ab. Nach dem Luftschlag der Vincennes, schrieb ein Leitartikel der TIMES, dass das Schicksal, das dem Flug 655 widerfahren war, „ernsthafte Fragen für den Iran aufwirft" ([10] NYT 1988). Ja, für den IRAN. Zwei Jahre später erhielt der Kommandeur der US-Marine den höchst anspruchsvollen Orden „Legion of Merit Commendation".
Dabei handelte es sich bei dem Abschuss offensichtlich um einen groben Fehler der US-Marine, oder wie einige Analysten sagen, bedingte Absicht. Das Transponder-Signal hatte das Flugzeug eindeutig als Zivilflugzeug identifiziert. Es war ein Linienflug, der hätte bekannt sein sollen, das Ansprechen des Flugzeuges erfolgte mit falschen militärischen Frequenzen bzw. mit falschen Angaben hinsichtlich der Geschwindigkeit. Das Flugzeug befand sich innerhalb seines vorgesehenen Korridors und innerhalb des iranischen Luftraums.
„David Carlson, der den Kreuzer USS Sides befehligte, und der eine unterstützende Rolle im Verband spielte, und weniger als 20 nautische Meilen von der Vincennes entfernt war, als diese den Angriff ausführte, verneinte die Behauptung, dass die Iraner besonders aggressiv gewesen seien. Carlson bemerkte, es gab keinen koordinierten Angriff“‘ der iranischen Kanonenboote. Er widersprach sogar der herrschenden Annahme, dass die Haltung des Iran im Golf generell gesehen bedrohlich gewesen wäre. Er erinnerte sich, ‚meine Erfahrung war, dass die Haltung der iranischen Streitkräfte in den Monaten vor dem Vorfall ausgesprochen nicht bedrohlich war“‘. ([11] Fisher 2013)
Das Verhalten des Vincennes Kommandanten bzw. seines Schiffes, wurde als „wenig zurückhaltend“ beschrieben und eigentlich unangemessen ([12] U.S. Naval Institute 1989). Also obwohl ein „loser Colt“ eine Massentötung in der Uniform der US-Navy begangen hatte, erhielt er eine der höchsten militärischen Auszeichnungen. Was sollte das dem Iran vermitteln?
Eine Entschuldigung der USA wurde niemals abgegeben. Man vergleiche die Reaktion der westlichen Medien damals mit dem Abschuss von MH17 im Jahr 2014 über der Ukraine.
6. Die USA erlaubten Saddam Hussein Entwicklung von Massenvernichtungswaffen, einschließlich Kernwaffen im Krieg gegen Iran
Die Geschichte der Chemiewaffen, die vom Irak gegen iranische Streitkräfte mit schrecklichen Erfolgen eingesetzt wurden, ist vielleicht bekannt. Kaum aber die Tatsache, dass die Reagan-Regierung die Entwicklung von Kernwaffen billigte, deren Entwicklung durch Saudi-Arabien finanziert wurde ([13] Cockburn 1994). In diesem Angriffskrieg des Irak starben schon ohne Kernwaffen prozentual gesehen viel mehr Iraner als Amerikaner während des 2. Weltkrieges. Man kann sich vorstellen, was passiert wäre, wenn Saddam Hussein tatsächlich in den Besitz von Kernwaffen gelangt wäre, und sie, mit damaliger stillschweigender Duldung der USA, gegen den Iran eingesetzt hätte.
7. Führende US-Politiker drohen mit Zerstörung
Es ist nicht nur John McCain mit seinem Lied "Bomb bomb bomb Iran" ([14] YouTube 2007), der sich seit Jahrzehnten für eine Zerstörung des Landes einsetzt. Admiral James Lyons, Jr., Kommandeur der US-Pazifik-Flotte in den 1980er Jahren, sagte, dass die USA vorbereitet wären, „sie zurück ins 4. Jahrhundert zu schicken" ([15] ABC 1992). Der folgende Satz könnte den Verdacht auslösen, dass der Abschuss von Flug 655 eine Provokation war, um bei evtl. Vergeltungsaktionen des Iran einen größeren Krieg zu führen. Er sagte: „Und wir hatten das Gefühl, eine gute Chance zu haben, um das Khomeini-Regime so zu schwächen, dass es zusammengebrochen wäre.“ (ABC 1992)
Ted Koppel, der Nightline-Anchor von ABC News, erklärte die Politik der USA in dem ersten Golfkrieg:
„Aber am Ende halfen die USA dem Irak, Langstreckenangriffe gegen iranische Ziele auszuführen, indem sie US-Schiffe als Navigationshilfe bereitgestellt sahen. ‚Wir wurden“‘, wie es ein hochgestellter US-Offizier sagte, ‚die vorgelagerten Fluglotsen für die Iraker‘“.
Bis Koppel dann feststellte, dass die USA nur deshalb keinen Krieg gegen den Iran mehr führen „mussten“, weil der Irak die gewünschte Schwächung bereits erledigt hatte. (ABC 1992)
Richard Armitage, seinerzeit stellvertretender Verteidigungsminister, erklärte, dass die USA überlegten, ob sie „den Iran komplett zerstören sollten" (ABC 1992). Milliardär und Präsidenten-Macher Sheldon Adelson trat dafür ein, im Iran, in einer Wüste, einen präventiven Kernwaffenschlag auszuführen, und diesen Atomwaffenangriff dann möglicherweise auf stärker bewohnte Gegenden auszuweiten ([16] Mackey 2013).
Die am meisten ernst zu nehmende Absicht Kernwaffen gegen den Iran einzusetzen, ist Obamas „2010 Nuclear Posture Review" ([17] DoD 2010) zu entnehmen. Darin wird festgestellt, dass wir keine Kernwaffen „gegen Nicht-Nuklear-Staaten einsetzen werden, die Mitglied des Atomwaffensperrvertrages sind und sich in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Vertrages verhalten". Also gab es da nur ein Land, das nicht in diese Kategorie passt, denn die USA behaupteten, der Iran würde sich nicht an die Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages halten.
Während der Iran sich seit Jahrzehnten für eine Atomwaffenfreiheit der Region einsetzt, hemmen Israel und die USA jeden Versuch, die Region kernwaffenfrei zu machen, und so verstoßen die USA permanent selbst gegen den Atomwaffensperrvertrag; zum Beispiel durch das immense „Modernisierungsprogramm“, was eigentlich eine verdeckte Verbesserung und Ausweitung des Kernwaffenprogramms darstellt, und insgesamt über 1000 Milliarden US-Dollar verschlingen wird. ([18]Broad 2017) Was eindeutig gegen den Atomwaffensperrvertrag verstößt von dem man ständig behauptet, dass er vom Iran nicht beachtet werden würde. Die Atommächte USA, Frankreich, VR China, Großbritannien und die Sowjetunion (heute Russland) sind in Artikel VI verpflichtet: „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen (…) über einen Vertrag zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung unter strenger und wirksamer internationaler Kontrolle“. ([19] Wikipedia b) Stattdessen modernisieren und verbessern alle Atommächte ihre Möglichkeiten, Kriege mit Kernwaffen zu führen.
8. Die USA planten False-Flag Vorfälle
Gary Hart schrieb einen Brief (Unaufgeforderter Rat für die Regierung des Iran/Unsolicited Advice to the Government of Iran) ([20] Hart 2011) an die iranische Regierung und warnte vor einem False-Flag Anschlag, weil er ernsthafte Absichten der Regierung hierfür erkannt hatte.
Der immer wieder angeführte Sturm auf die Botschaft in Teheran mit folgender Geiselnahme, war unter der billigenden Teilnahme des CIA erfolgt, wie die FBI Whistleblowerin Sibel Edmonds enthüllte ([21] Corbettreport 2018).
(Übersetzung der Aussagen von Sibel Edmonds:
„Vor 14, 15 Jahren, bedingt durch eine der Rechtsanwaltskanzleien mit denen ich während meines Falles arbeitete, wurde ich mit diesem Teilzeit-Ermittler bekannt, den die Firma angestellt hatte. Dieser Mann hatte für die CIA gearbeitet. Er war ein Agent und hatte während des Schah-Regimes viele Jahre im Iran verbracht. Er stellte sich mir vor und sprach tatsächlich Farsi, so wie ich. Ich sagte „Wow! Wie haben Sie das gelernt?“ er sagte „Well, ich lebte im Iran. Ich arbeitete für das Außenministerium bzw. die Agentur“, und seine offizielle Funktion war die eines Radiosprechers für die von der Botschaft ausgestrahlten englischsprachigen Radiosendungen. Das ist eine der üblichen Rollen dort.
Und er sagte: „Wissen Sie das mit der Geiselnahme?“ Es ging um diese berüchtigte Szene, die immer gezeigt wird, wenn US-Mainstream-Medien über den Iran berichten, ratet mal, was sie dann immer gerne zeigen? Sie lieben es, die bärtigen Männer zu zeigen, die in die Botschaft eindringen und diese armen amerikanischen Geisel nehmen. Barbaren, weißt du… Ich denke das ist die berühmteste Szene, die Billionen von Malen von den US-Medien ausgestrahlt worden war. Denn ihre Meister wollten Szenen wie diese. Du sagst “Iran“ und das erste, was die Menschen vor ihrem geistigen Auge sehen, ist die Geiselnahme. „Diese barbarischen Tiere!” alles klar?
Nun, er war dort und sagte, 5 oder 6 Tage vor der Geiselnahme erhielten „wir“ (also das Außenministerium und das CIA-Personal) eine Notiz, dass wir sofort den Iran verlassen sollten. Und sie gaben uns die Optionen Griechenland, Türkei, Tunesien usw. „Nehmt euch etwas Urlaub, Strandzeit”, alles klar? “Und kommt dann nicht zurück in die USA bis wir euch den Auftrag für ein anderes Land gegeben haben.“ So erzählte er, dass er sofort gepackt hätte. „Sofort! Jetzt! Verlassen Sie den Iran“.
Das gesamte Botschaftspersonal, das mit der CIA in Verbindung stand, alle hochrangigen Beamten, war 5 Tage vor der Geiselnahme erklärt worden, sofort den Iran zu verlassen. Die einzigen, die übrig geblieben waren, waren einige Verwaltungsangestellten. Keiner von denen gehörte zur CIA. Sie haben das gesamte Schlüsselpersonal außer Landes gebracht, und sie ließen die armen Einfaltspinsel – die Verwaltungsangestellten – leiden, damit die Geiselnahme stattfinden konnte.
Nun würden Sie und ich sagen, dass es so was wie ein arrangierter Vorfall war. Sie konnten behaupten, dass das Regime, durch die Nutzung von Rebellen, die Botschaft übernommen hatte. Sie hatten einen Zeitplan, damit sie die wirklich wichtigen und bösen Typen, die CIA-Typen außer Landes schaffen konnten, und ließen dann ein paar arme Amerikaner als Südenböcke in den vorgeplanten Ereignissen leiden. … Also Sie sehen hier einen False-Flag. Dies ist ein vorgeplantes Ereignis.“)
Natürlich findet man über diese Enthüllungen nichts in Wikipedia. Wie bekannt, führte die Besetzung zum Rücktritt der damaligen Regierung.
Und ernsthafte Pläne waren entwickelt worden, um Schnellboote des Iran nachzubauen, um damit amerikanische Schiffe anzugreifen, damit ein Vorwand für die Bombardierung des Iran geschaffen werden konnte. ([22] Shakir 2008)
9. Die USA führten Manöver mit Invasionsszenario durch, z.B. Millennium Challenge 2002
MC02 ([23]) war ein Manöver, das von den US-Streitkräften Mitte 2002 durchgeführt wurde. Es kostete 250 Millionen Dollar. Die USA wurde als „Blaue Partei“ und der Gegner, ganz offensichtlich der Iran, wurde als „Rote Partei“ bezeichnet. Dabei wurden sowohl Cyberwar als auch konventionelle Kriegsführung geübt und in Computersimulationen durchgespielt. Interessant dabei war, dass der Kommandeur der „Roten Partei“, Generalleutnant Paul Van Riper, erstaunliche Erfolge verzeichnete, insbesondere durch unkonventionelle Kriegsführung. So übermittelte er z. B. Befehle mit Motorradkurieren, statt über Funk oder andere Medien, die von den USA perfekt beherrscht werden. Fazit seines unkonventionellen Vorgehens war, dass er mit einer Armada von kleinen Boten die angreifenden Seestreitkräfte der „Blauen Partei“ schon zu Beginn des Manövers praktisch vernichtete. Worauf das Szenario mit einem „Reset“ wieder in die Ausgangsposition gefahren wurde, und anschließend nach einem vorgegebenen Skript ablief. (Wikipedia c)
10. Ein weiteres Kriegsszenario gegen den Iran war TIRRANT
In seinem Buch „Towards A World War II Scenario“ ([24] Chossudovsky 2012) schrieb Michel Chossudovsky im Jahr 2012 über die großen Manöver mit der Bezeichnung TIRRANT (Theater Iran Near Term).
Sie sahen eine Flächenbombardierung und Invasion bis hin zur Zwangsverwaltung des Landes vor, nachdem die USA den Krieg gewonnen hatten. Dabei wurde auch immer der Kernwaffeneinsatz (vor Abschluss des Atomdeals) als auch im Erstschlag möglich berücksichtigt. Nun fiel diese Kernwaffen-Erstschlagdoktrin weg, weil nachgewiesenermaßen der Iran weder Atomwaffen hat noch welche entwickelt. Wenn aber Trump Erfolg hat mit seinem Vertragsbruch, und die Vereinbarung zusammenbricht, dann haben die USA auch wieder den Vorwand geschaffen, um auch Kernwaffen einzusetzen.
Chossudovsky erklärte, dass der Codename der Kriegsplaner für einen Angriff auf den Iran im Mai 2003 TIRANNT war. Damals hätten Geheimdienstspezialisten und Strategen des Militärs ein großflächiges Szenario entwickelt und analysiert, wie es sich in einem Irankrieg entwickeln könnte. ([25] Arkin 2006). Fazit: The United States is now a first-strike nation - Die USA sind nun eine Erstschlags-Nation. Gemeint ist der erste Einsatz von Kernwaffen.
Die Szenarien von TIRRANT identifizierten mehrere tausend Ziele innerhalb des Iran als Teil des „Blitzkrieges“:
„Die Analyse, genannt TIRANNT, (…) wurde mit einem Invasionsmanöver der Marine verknüpft, und mit einer Simulation der iranischen Raketenstreitkräfte. US und britische Planer führten etwa zur gleichen Zeit ein Manöver im Kaspischen Meer durch. Und Bush befahl dem US Strategic Command einen globalen Schlachtplan für einen Angriff gegen die iranischen Massenvernichtungswaffen zu entwickeln. All dies floss letztendlich in den neuen Kriegsplan für ‚wichtige Schlachtpläne‘ gegen den Iran ein, die Militärquellen jetzt [April 2006] als im Entwurf befindlich bestätigen. (…) Unter TIRANNT haben die Armee und die Planer des US Central Command sowohl die kurzzeitigen als auch die langjährigen Auswirkungen eines Kriegsszenarios gegen den Iran untersucht. Darunter waren alle wichtigen Kampfeinsatzpläne, die Einzelheiten von Mobilisierung und Stationierung von militärischen Kräften, bis hin zu Nachkriegs-Operationen, die nach dem Regimewechsel für Stabilität sorgen sollen.“
Das war aber nicht das letzte Szenario, mit dem ein Angriffskrieg gegen den Iran durchgeplant worden war.
11. Die USA erpressen den Iran mit Kernwaffen
Im Jahr 2010 beschwerte sich der Iran, dass die USA das Land mit dem Einsatz von Kernwaffen bedrohen würden. Sie bezogen sich dabei auf Bemerkungen des Verteidigungsministers Robert Gates, nachdem die Regierung gravierende Änderungen hinsichtlich ihrer Kernwaffenpolitik bekannt gegeben hatte. Pamela Falk von CBS hat darüber einen Bericht verfasst:
„In einer Rede im Pentagon erklärte Gates den Reportern, dass die neue US-Kernwaffenpolitik ‚eine sehr ernste Warnung für den Iran enthält‘. (…) ‚Wir haben insbesondere Staaten wie den Iran herausgearbeitet. (…) Alle Optionen sind auf dem Tisch, wenn es um Länder in dieser Kategorie geht‘, sagte Gates. ‚Wenn es eine Nachricht für den Iran gibt, dann diese … dass alle Optionen auf dem Tisch liegen‘“ ([26] Falk 2010).
Diese Aussage ist natürlich ebenfalls eine Verletzung des Atomwaffensperrvertrages, der ausdrücklich die Drohung mit Kernwaffen gegen Nicht-Atom-Staaten ausschließt.
Glaubt das Establishment der USA wirklich, der Iran würde einen nuklearen Erstschlag gegen die USA führen, obwohl das Land sicher sein kann, dann durch einen zu erwartenden nuklearen Zweitschlag, zu Asche verbrannt zu werden?
Selbst von den schlimmsten Falken in den USA ist das nicht anzunehmen. Sie sind nicht darüber besorgt, dass der Iran die USA angreifen würden (selbst die CIA bescheinigt in Ihrem Jahrbuch die vollkommen auf Verteidigung ausgerichtete Rüstungspolitik des Iran), sondern darüber, dass Kernwaffen des Iran die USA von einem Angriff abhalten könnten. Sie sind darüber besorgt, dass der Iran die USA davon abhalten könnte sie anzugreifen! Wie Thomas Donnelly, einer der besten Iran-Analysten am American Enterprise Institute es im Jahr 2004 zum Ausdruck brachte:
„Die Aussicht auf einen atomar bewaffneten Iran ist ein Alptraum (...) wegen der bedrohlich einschränkenden Wirkung auf die US-Strategie, für den „größeren Mittleren Osten“. (...) Die sicherste Abschreckung einer US-Aktion [Anmerkung d. Autors: gemeint ist Krieg] ist ein funktionierendes Atomwaffenarsenal." (Donnelly 2004) (Was übrigens Nordkorea davon abhält, auf eigene Atomwaffen zu verzichten, ohne entsprechende eindeutige Gewaltverzichtserklärungen der USA.)
Die Aussicht, dass sich die USA „davor schützen muss“, dass andere Länder in der Lage sind, die Regierung der USA davon abzuhalten, einen Krieg zu führen, ist ein Fundament des Glaubens des US-Establishments. Mit anderen Worten: Wenn ein Land in der Lage ist, einen Angriff der USA glaubhaft abwehren zu können, fühlen sich die USA bedroht. Denn dann ist das System eines unilateralen Weltsystems, das von einem Hegemonen kontrolliert wird, gefährdet.
Und so sieht sich der Iran von den USA als Bedrohung begriffen, weil es versucht, sie in die Lage zu versetzen, sich einer möglichen militärischen Erpressung zu widersetzen.
12. Gefälschte US-Beweise erreichen UNO-Sanktionen
Die Resolution 1929 vom 9. Juni 2010 fordert neben einem verschärften Waffenembargo auch „schärfere finanzielle Kontrollen".([27]) Sowohl Russland als auch China gaben dem Druck der USA nach und stimmten der Resolution des UN-Sicherheitsrates zu. Die Beweise, die von den USA vorgelegt worden waren, beruhten, wie die New York Times (Broad 2005) berichtete, auf Dokumenten, die angeblich von einem iranischen Computer stammen, den ein Unbekannter gestohlen und 2004 einem US-Geheimdienst übergeben haben soll. Die angeblich geheimen Dokumente des Iran wurden dann vom US-Außenministerium der International Atomic Energy Agency (IAEA) übergeben, als Nachweis, dass der Iran an einem Kernwaffenprogramm arbeiten würde. Der investigative Journalist Gareth Porter wies dann zweifelsfrei nach, dass die mysteriösen Laptop-Dokumente nur Fälschungen (Chossudovsky 2010) sein konnten.
„Diese ‚geheimen Dokumente‘ wurden anschließend vom US-Außenministerium der International Atomic Energy Agency/IAEA übergeben, als Nachweis dafür, dass der Iran an einem Atomwaffen-Programm arbeite. Die Echtheit dieser Dokumente wurde zwar schon wiederholt angezweifelt, aber in einem kürzlich veröffentlichten Artikel hat der investigative Journalist Gareth Porter zweifelsfrei nachgewiesen, dass die mysteriösen Laptop-Dokumente Fälschungen sind. Die in den Dokumenten enthaltenen Zeichnungen beziehen sich auf eine veraltete nordkoreanische Rakete, die der Iran (angekauft, aber) Mitte der 1990er Jahre ausgemustert hat.“
Mit anderen Worten: Die UNO-Resolution basierte auf einer bewussten Irreführung der UNO, was aber nie zu einem Widerrufen der UNO-Resolution bzw. Aufhebung der Sanktionen führte.
13. Die USA führen einen Cyberwar gegen den Iran
([28]) Der Stuxnet-Virus, der ganz offensichtlich entwickelt worden war, um das iranische Atomprogramm anzugreifen, und dort erheblichen Schaden anrichtete, war ein 50 Millionen teures Sabotageprogramm, aller Wahrscheinlichkeit zufolge, der USA. Es gibt noch investigative Journalisten.
„Der Autor David E. Sanger ist der Washington-Korrespondent der ‚New York Times‘ (‚NYT‘). Der Titel seines Buches lautet übersetzt: ‚Konfrontieren und Verbergen - Obamas geheime Kriege und sein überraschender Gebrauch amerikanischer Macht‘. Seine Geschichte von Stuxnet basiere auf ‚in den vergangenen 18 Monaten geführten Interviews mit gegenwärtigen und ehemaligen amerikanischen, europäischen und israelischen Beamten, die in das Programm involviert waren‘, erklärt Sanger in der aktuellen Ausgabe der NYT‘ (Sanger 2012). Keine der Quellen wird namentlich genannt, weite Teile des Programms seien bis heute streng geheim". (Stöcker 2012)
Darauf aufbauend wurde dann die Spionagesoftware Duqu von den gleichen Programmierern entwickelt (Wikipedia d).
([29]) Zunächst ging man davon aus, dass der Virus nur spionieren, nicht sabotieren sollte. Dann wurde er als Vorläufer eines Sabotageprogramms identifiziert.
„Der Autor von Duqu habe offensichtlich Zugang zum Quellcode von Stuxnet besessen, glauben die Autoren der Analyse. Jedoch sei die ‚Nutzlast‘ des Trojaners komplett anders als bei Stuxnet – der Programmteil also, der festlegt, was bei dem Angriff gestohlen oder zerstört wird. (…) ‚Duqu ist im Grunde der Vorbote einer zukünftigen stuxnet-artigen Attacke‘, schreiben Experten von Symantec in ihrer Analyse.“ (DPA 2011)
([30]) 2012 folgte dann erneut eine Schädigung der iranischen Wirtschaft durch einen Computervirus-Angriff auf die iranische Ölindustrie ([31] Taherkenareh 2012).
Es gibt keine Beweise, aber die Indizien dürften erdrückend sein, dass hier Israel und, oder die USA einen weiteren Cyberwar-Schlag gegen den Iran zumindest auch geplant haben.
14. Den USA bzw. ihren Verbündeten wird die Ermordung von Wissenschaftlern angelastet
([32]) Von 2010 bis mindestens 2012 wurde eine Entführungs- und Mordserie an Wissenschaftlern, die in der Atomindustrie und Forschung arbeiteten, begangen. Der Iran überführte 2012 einen Täter als Agenten des Mossad und verurteilte ihn zum Tode, vollstreckte das Urteil. Die Serie ist so offensichtlich Teil einer verdeckten Kriegsführung der USA und Israels gegen den Iran, dass es sogar einen Wikipedia Eintrag (Wikipedia e) dazu gibt.
Einige hochrangige US-Politiker äußerten sich zufrieden über die Morde. Der Vorsitzende des Parlaments, Newt Gingrich unterstützte offen die Ermordungen und der Präsidentschaftskandidat Rick Santorum nannte die Morde eine „wunderbare Sache“. ([33] Levs 2012)
Die Handschriften der Attentate deuten auf professionelle staatliche Attentäter hin. Iran ist sicher, dass die USA und Israel darin verwickelt sind. Ein Buch über den Mossad ([34] Shaoul 2012) bestätigt die Behauptung.
„Es handelte sich hierbei nicht um Auftragsmorde, sondern um ‚blauweiße‘ Operationen – in Anspielung auf die Farben der israelischen Flagge. Mossad-Agenten aus Kidon, einer für Attentate und Entführungen zuständigen Abteilung, führten die Mordtaten aus. (…) Das Buch macht deutlich, dass Washington Kenntnis von den ‚verdeckten Maßnahmen‘ und der ‚Konterproliferation‘ hatte, wenn auch nicht von spezifischen Details und Zeitabläufen, sodass das Weiße Haus sich bei Bedarf die Hände in Unschuld waschen konnte.“ (Shaoul 2012)
15. Die USA brachen das Atomabkommen JCPOA
Da der Iran vermutlich entgegen dem US-Narrativ niemals wirklich geplant hatte, Kernwaffen zu entwickeln, ließ sich die Führung des Landes überzeugen, dass ein Verzicht auf bestimmte Faktoren der Atomindustrie, zugunsten einer zugesagten wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Westen, vorteilhaft wäre. Aber schon am 1. April 2015 (Menschenfreund 2015) schrieb ich, dass die Atomverhandlungen in Lausanne gescheitert seien, während die ganze Welt die Erfolge feierte. Denn das Establishment der USA hatte niemals die Absicht gehabt, den Geist dieses Vertrages zu erfüllen. Und wie bekannt, wurden zwar einzelne Sanktionen aufgehoben, dafür aber neue Sanktionen verhängt, und es wurde alles unternommen, um den Iran wirtschaftlich zu schädigen. Dennoch hat es mich überrascht, dass es fast zwei Jahre dauerte, bis der Unwillen der Regierung der USA, den Vertrag zu erfüllen, auch für die Massenmedien offenkundig wurde.
Die Erklärung von Präsident Trump im Jahr 2017, nicht bestätigen zu wollen, dass der Iran seine Verpflichtungen aus dem Vertrag erfüllt, steht in direkter Folge der Kriegsführung der USA mit dem Land auf verschiedenen Gebieten, außer dem des heißen Krieges. Diesmal könnten die USA jedoch auf den Widerstand ihrer Verbündeten treffen, die erklären, dass die USA sich nicht einseitig aus dem Vertrag verabschieden könnten, der zwischen mehreren Großmächten, einschließlich den USA und dem Iran geschlossen und vom Sicherheitsrat bestätigt worden war.
Was in vielen Medien salopp als "Ausstieg" bezeichnet wurde, war in Wahrheit ein schwerer Völkerrechtsbruch der USA. Der Vertrag war vom UNO-Sicherheitsrat ratifiziert worden und sah ein stringentes Verfahren für den Ausstieg vor. Und für den Ausstieg waren Nachweise notwendig, dass ein Beteiligter den Vertrag tatsächlich gebrochen hatte. All das wurde mit einem Federstrich weggewischt und kein Journalist der Massenmedien wagte sich von einem Völkerrechtsbruch zu sprechen. Außer er war von jenen Feindsendern wie Russia Today angestellt.
16. Die USA werden mit Angriffen von Terroristen in Verbindung gebracht
Sharmine Narwani beschreibt die Situation an der Terrorfront, noch vor Angriffen von ISIS auf das Parlament des Iran, und von Al-Kaida auf eine Militärparade:
„In den vergangenen Jahren wurden Tausende von Sicherheitskräften des Iran an seinen Grenzen in der Provinz Sistan und Baluchistan, beim Nachbarn Pakistan, getötet. Zuletzt im April, als iranische Grenzpolizisten durch einen die Grenze überschreitenden Terroristenangriff umkamen. Berichten zufolge wurde die Operation durch Jaish al-Adl (Army of Justice), einer sektiererischen Terroristengruppe, von denen die Iraner erklären, dass sie von den USA und Saudi-Arabien beherrscht werden, ausgeführt. Die USA haben rückverfolgbare Verbindungen zu einigen dieser Gruppen, besonders Jundallah, die von Washington aus der Bush-Ära Gelder bezog, bevor sie dann doch als Terroristenorganisation gelistet wurden. Aber diese Bezeichnung 'Terrorist', wie der Iran sehr wohl weiß, bedeutet wenig. Die Mojahedin-e-Khalq (MEK) waren über Jahrzehnte vom US-Außenministerium als Terrororganisation erfasst worden, aber 2012 von der Liste gestrichen, und die Organisation wird heute aktiv von US-Beamten umworben“. ([35] Narwani 2017)
Aus dieser Bedrohung von Proxyarmeen der USA erklärt sich auch die Motivation, in Syrien aktiv gegen den Terrorismus in den Krieg einzugreifen.
17. Die USA haben den Iran militärisch mit Militärbasen eingekreist
([36]) Die USA, Israel und Saudi-Arabien haben sich in die Lage gebracht, einen Krieg gegen den Iran zu führen. Einen Krieg, der seit über 10 Jahren vorbereitet wird. Und der von Dutzenden von US-Militärbasen, rund um den Iran und Israel aus, ausgeführt werden kann. Und nicht zu vergessen, vom Drohnenzentrum Deutschland aus.
Nicht enthalten in dieser Grafik sind die neuen illegalen Militärbasen der USA im Norden Syriens.
Vermutlich ist in den Kriegsplänen von Irans Gegnern nicht beabsichtigt, den IRAN zu besetzen. Vielmehr wird man versuchen, mit extrem wirksamen "Bunker-Buster" Bomben, die iranische Infrastruktur zu zerstören. Dabei müssen noch nicht einmal Nuklearwaffen zum Einsatz kommen. Die USA verfügen inzwischen über konventionelle Waffen, die eine ähnliche Sprengwirkung besitzen, wie eine kleine Hiroshima-Bombe. Was kürzlich in Afghanistan demonstriert wurde. Es fehlt noch eine passende Begründung, nachdem der Atomvertrag das Narrativ „Kernwaffen des Iran zerstören“, zunichte gemacht hat.
18. Saudi-Arabien, enger Verbündeter der USA drohen offen mit Krieg
Der Kronprinz Saudi-Arabiens, Mohammed bin Salman al-Saud, auch MbS genannt, versprach „die Schlacht“ in den Iran zu tragen. Und diese Warnung muss angesichts der Unterstützung von Al-Kaida/ISIS in Syrien sicher ernst genommen werden. Die USA und andere westliche Länder fahren damit fort, für Milliarden Dollar Waffen an das Königreich zu verkaufen, wohl wissend, dass ein Großteil der Waffen in Terrorkreisen landen wird. Präsident Trump sieht die Golf-Diktatur sogar als Kern einer „Arabischen NATO“, in der auch Israel gemeinsam mit den USA den Iran militärisch „eindämmen“ könnten.
Der Krieg gegen den Iran wird aber angesichts der immensen Anstrengungen des Landes, um ein Abschreckungspotenzial aus selbst entwickelten Raketensystemen und Abwehrwaffen zu schaffen, vermutlich zunächst, wie in Syrien, auf Subversion, Sabotage und Terrorismus basieren; wie auch Narwani schreibt:
„Die USA, Israel und Saudi-Arabien sind erfahren in Subversion und Sabotage-Aktivitäten gegen die Islamische Republik, und darauf wird sehr wahrscheinlich der Fokus ihrer ersten Anstrengungen liegen“. (Narwani 2017)
19. Seit 2017 sind Kriegsvorbereitungen der USA immer stärker zu beobachten
(Screenshot 35) Im Dezember 2017 erschienen erste Berichte über eine mögliche Regierungsumbildung in den USA. Demnach sollte Außenminister Rex Tillerson durch den CIA-Chef Mike Pompeo ersetzt werden. Die CIA soll demnach Tom Cotton führen. Die New York Times und andere Medien berichteten darüber. ([37] NYT 2017)
WikiLeaks-Ikone Julian Assange warnt davor, dass mit Tom Cotton die Gefahr eines Krieges gegen den Iran außerordentlich verschärft wird. Denn nicht nur der neue CIA-Chef, sondern auch der alte, dann Außenminister, sind bekannt für strikt anti-iranische Positionen. Auf Twitter schrieb Assange: (NYT 2017)
„Laut der New York Times kann Tom Cotton die Führung der CIA übernehmen und Pompeo die des Außenministeriums. Solch ein Schritt ist eine Vorbereitung auf einen Krieg mit dem Iran. Cotton ist ein bekannter Scharfmacher gegenüber des Iran, WikiLeaks und Russlands. Er wird von Neokonservativen finanziert und von Gruppen, die mit Israel in Verbindung stehen."
Beide Männer hatten auch schon den Iran-Atomdeal abgelehnt. Und Assange ist nicht der Einzige, der vor dem Anti-Iran-Tandem warnt. Ehemalige und aktuelle CIA-Mitarbeiter äußern große Bedenken. Spencer Ackermann schrieb End November 2011 in The Daily Beast:
„Cottons mögliches Auftauchen in der CIA ist das neueste Liebäugeln mit der Wiedereinführung der Folter in die Agenda der Agentur. Trump als Präsidentschaftskandidat sprach sich zugunsten ‚schlimmerer‘ Foltertechniken als Waterboarding aus, und ließ sich nur durch die Opposition von Jim Mattis, dem Verteidigungsminister, davon abhalten, das Versprechen umzusetzen“. ([38] Ackermann 2017)
Und die Tatsache, dass Trump sein Versprechen umsetzte, den Iran-Atomdeal zu kippen, könnte auch mit dem Drängen von Tim Cotton zusammenhängen, wie der gleiche Artikel vermittelt.
20. Die USA haben erklärt, den Iran mit Krieg in die Knie zwingen zu wollen
„‘Ich habe gerade diesen Merkzettel aus dem Büro des Verteidigungsministers bekommen, und hier steht, wir werden 7 Länder angreifen und deren Regierungen innerhalb von 5 Jahren stürzen. Wir werden mit dem Irak beginnen und dann nehmen wir uns Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, den Sudan und den Iran vor, sieben Länder in fünf Jahren‘. Ich sagte: ‚Ist dieses Dokument geheim?‘
Er sagte: ‚Ja, Sir‘. Ich sagte: ‚Dann zeigen Sie es mir nicht‘. Er war schon dabei, es mir zu zeigen, weil ich darüber nicht sprechen wollte. Und ich habe diese Information lange Zeit für mich behalten, ich habe darüber etwa 6 oder 8 Monate mit niemandem gesprochen. Ich war wie gelähmt dadurch, ich konnte darüber mit niemandem sprechen. Und ich konnte nicht glauben, dass das die Wahrheit sein kann, aber es ist wirklich das, was später geschehen ist. Diese Leute haben die Kontrolle über die Politik in den Vereinigten Staaten übernommen“.
Diese Worte stammen vom Ex-Oberbefehlshaber der NATO in Europa (1997–2000) Wesley Clark, einem der höchsten Offiziere der US-Armee, als Politiker Präsidentschaftskandidat im Jahr 2004, und machten den Iranern klar, dass sie auf der Liste der Länder standen, die von den USA angegriffen werden sollten wie der Irak.
21. Fast wöchentlich erfolgen diplomatische Angriffe und Verschärfung des Wirtschaftskrieges der USA gegen den Iran
([39] RT UK 2017) Während die USA Saudi-Arabien für Milliarden Dollar mit Waffen, Bomben und dem Auftanken von Bombern beim die Zivilbevölkerung zerstörenden Krieg gegen den Jemen unterstützen, ja ihn erst möglich machen, wird ständig behauptet, der Iran würde sich gegen die Vorherrschaft Saudi-Arabiens und damit indirekt der USA wenden und entgegen Sicherheitsratsresolutionen, die bestimmte Waffenlieferungen an den Jemen untersagten, den Jemen mit Raketen unterstützen.
Zwar wurde noch keine Waffenlieferung als Beweis der Presse vorgeführt, obwohl das Land hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt wurde, sodass Hungersnot und Choleraepidemien ausbrachen; trotzdem wird das Narrativ gepflegt. Während Saudi-Arabien dringend benötigte Hilfe blockiert, trat Nikki Haley vor den Medien auf und präsentierte eine angeblich iranische Rakete, die vom Jemen aus auf Saudi-Arabien abgeschossen worden sein soll, und nach den verhängten Sanktionen durch den Iran geliefert sein sollte ([40] Süddeutsche 2017). Die Szene erinnerte frappierend an die Rede von Colin Powell am 5. Februar 2003 vor dem UN-Sicherheitsrat, in der er mit absoluter Sicherheit von Massenvernichtungswaffen des Irak sprach, die nach 1,45 Millionen Toten später, nicht gefunden wurden.
Von Anfang des Krieges gegen den Jemen an lautete das Narrativ im Westen, dass der Iran Waffen an die Aufständischen liefern würde, die den Präsidenten mit längst abgelaufener Amtszeit vertrieben. Der Jemen war jedoch in Jahrzehnten mit Waffen überschwemmt worden. Präsident Saleh hatte währende seiner langen Amtszeit zehntausende Tonnen Munition und Ausrüstung gehortet, davon vieles aus den USA. Und seit Ausbruch des Krieges wurden weitere Waffen und Munition von saudischen Söldnern erbeutet oder ihnen abgekauft. ([41] MoA 2017) Das Einzige, was es im Jemen im Überfluss gibt, sind Waffen.
([42] Ritter 2017) Trotzdem versucht Nikki Haley, die Botschafterin der USA, mit einer jener theatralischen Darsellungen, mit denen auch die Massenvernichtungswaffen des Irak propagiert wurden, zu behaupten, dass der Iran mit Raketenlieferungen an den Jemen gegen Sicherheitsratsbeschlüsse verstoßen hätte. Auch wenn die UNO keine Bestrafung verhängen wird, weil die Behauptung längst widerlegt wurde, zum Beispiel von Scott Ritter, aber auch durch die Gutachten der UNO-Behörden selbst (FP 2017).
Die Medien in Deutschland allerdings berichteten, dass die UNO angeblich eindeutig iranische Lieferungen und Verletzungen von UNO-Resolutionen durch den Iran identifiziert hätte. ([43] DW 2017)
22. Israel, engster Verbündeter der USA, fliegt fast wöchentlich Angriffe gegen Ziele in Syrien, und behauptet, den Iran damit treffen zu wollen.
Bisher achtete Israel sorgfältig darauf, die Provokationen in einem Maß zu halten, die eine massive Antwort des Iran nicht zwingend herausfordert. So bombardierte Israel im November 2017, einen angeblich iranischen Militärstützpunkt in Syrien, der jedoch nur aus leeren, noch nicht bezogenen Gebäuden bestand.
„Laut syrischen Medien, griffen israelische Kräfte eine Anlage in al Kiswah, im Süden von Damaskus an. Ein BBC-Bericht sagte, dass die Basis gerade umgebaut werden sollte, um als zukünftiger Umschlagplatz für Truppen von Irans Revolutionsgarde zu dienen. Unabhängige Quellen bestätigten das.(…) Eskalation ist nur eine Bombe entfernt.“ ([44] Yaron 2017)
Die Angriffe auf Ziele in Syrien waren fast schon alltäglich. Im gleichen Artikel, der gerade erwähnt wurde, wird der Luftwaffenchef Israels mit der Erklärung erwähnt, Syrien mehr als 100 Mal seit Ausbruch der Angriffe des Landes durch Terroristen bombardiert zu haben. Was ein stillschweigendes Eingeständnis dafür ist, dass Israel als Luftwaffe der Terroristen handelte. Trotzdem erhielten nun gezielte Angriffe auf iranische Ziele eine neue Dimension.
23. Nun von den Gründen, warum der Iran wohl alle Gründe hat, den USA und seinen Verbündeten zu misstrauen, zurück zu derzeitigen Situation.
Mit dem von den CIA finanzierten und orchestrierten Putsch von 1953 gegen eine gewählte demokratische Regierung im Iran haben die USA nie aufgehört, einen Krieg gegen das Volk zu führen. Die verschiedenen Etappen und Höhepunkte hatte ich in meinem Buch: „Schattenkriege des Imperiums – Der Krieg gegen den Iran“ ([45]) ausführlich beschrieben. Dabei war einer der Höhepunkte sicher die Beteiligung der USA am Angriffskrieg des Irak gegen den geschwächten postrevolutionären Iran von 1980 bis 1988. Bei dieser Gelegenheit wurde nicht nur Giftgas mit Wissen und Hilfe der USA eingesetzt, sondern die USA arbeiteten als Flugeinweiser für die Bomber des Irak und schossen nebenbei eine zivile Verkehrsmaschine des Iran ab, ohne sich jemals dafür zu entschuldigen. Generäle äußerten später im US-Fernsehen, dass die USA nach dem Krieg nur deshalb keine Notwendigkeit mehr gesehen hätten, Krieg gegen den Iran zu führen, da das Land bereits am Boden gelegen hätte.
Nun hat sich der Iran ganz offensichtlich erholt und es ist also bald wieder so weit. Nach CyberWar, Attentaten, nach der Ermordung von fünf führenden Atomwissenschaftlern, nach Wirtschaftskrieg und Unterstützung von Terroristen zur Destabilisierung des Landes, stehen wir nun, nach der Wiederwahl des israelischen Premierministers Netanjahu, kurz vor einem neuen Krieg mit Bomben und Raketen. Allerdings ist der Iran dieses Mal wesentlich besser vorbereitet.
Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran waren noch nicht einmal bei der Besetzung der Botschaft in Teheran so hoch gewesen, wie sie heute sind. Wussten Sie übrigens, dass die Besetzung der Botschaft den Geheimdienstlern der USA sehr wohl bekannt war, man aber bewusst die Bilder erzeugen wollte, um die US-Öffentlichkeit zu beeinflussen? Aber das ist ein anderes Thema.
Als Trump die Revolutionären Garden, den wichtigsten Teil der Territorialverteidigung des Iran, als „Terroristenorganisation“ markierte, reagierte der Iran damit, das US-Zentralkommando (US Central Command „CENTCOM“) als Unterstützer des Terrors zu bezeichnen. Nun haben beide Regierungen die Streitkräfte des jeweils anderen Landes auf das Niveau von Terroristen herabgestuft, auf das gleiche Niveau wie Al-Kaida oder ISIS. Das bedeutet, dass Kommandeure vor Ort jederzeit angreifen dürfen, ohne zurückfragen zu müssen. Was einem offenen Eimer mit Benzin während eines heftigen Neujahrfeuerwerk gleich kommt.
Die beiden Mächte stehen sich nicht nur in Syrien und im Irak gegenüber, sondern auch auf der Straße von Hormus, im Persischen Golf. Wie der Name schon sagt, ist es eben nicht der US-Golf. Es braucht gar keines False Flag wie im Krieg gegen Vietnam, den Irak oder Libyen. Es reicht ein US-Schiff in der Nähe der iranischen Hoheitsgewässer, das durch ein iranisches Schnellboot aufgefordert wird abzudrehen. Wenn der Kommandant des US-Schiffs dann im „Krieg gegen den Terror“ das Schnellboot beschießt, da es als Terroristenorganisation identifiziert wird, kann die Hölle losbrechen. Ein Konflikt erscheint unvermeidbar. Auch wenn Analysten nicht erwarten, dass Teheran einen Angriff gegen US-Schiffe riskieren wird, so darf man wohl erwarten, dass das Land auf einen Angriff entschlossen reagieren wird.
Der Iran ist nicht erst seit der so genannten Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels und der syrischen Golanhöhen als Israelisches Hoheitsgebiet durch die USA, und nur durch die USA, überzeugt, dass der nun wiedergewählte Premierminister von Israel Benjamin Netanjahu einen beherrschenden Einfluss auf den US-Präsidenten Trump ausübt. Deshalb geht der Iran davon aus, dass Netanjahu diesen dazu bringen wird, einen Angriffskrieg zu starten. Und deshalb haben sich der Iran und seine Verbündeten intensiv auf diesen Krieg vorbereitet. Elijah J. Magnier, der hervorragende Kontakte zu führenden Kreisen im Iran, in Syrien, im Irak und in der libanesischen Hisbollah hat, berichtet, dass alle Verbündeten des Iran vorbereitet und grimmig entschlossen sind, auf einen Angriff sofort zu reagieren.
Seinen vertrauenswürdigen Quellen zufolge hatte der Iran in den letzten Tagen die Verbündeten im Mittleren Osten kontaktiert, und über die drohende Gefahr informiert, und was die möglichen Konsequenzen für diese Länder wären. Alle Verbündeten haben dem Informanten zufolge bestätigt, den Iran zu unterstützen, sollte er angegriffen werden, und die „Islamische Republik“ in Gefahr geraten. Magnier betont, dass diese Information von hochrangigen Entscheidungsträgern bestätigt worden wäre ([46]).
Schauen wir uns die Situation in einigen Ländern genauer an.
► Der LIBANON
Bezugnehmend auf den Libanon hat der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, versprochen, dass die Hisbollah nicht untätig zusehen wird, wenn der Iran angegriffen werden sollte, sondern dass sie agieren wird, statt die Ereignisse nur zu beobachten. Das heißt, dass ein Krieg der USA und Israels gegen den Iran sofort auf andere Länder übergreifen wird. Zuallererst auf Israel und den Libanon. Und der Grund, warum die USA zusätzlich zum israelischen Raketenabwehrsystem, dem „Iron Dome“ in den letzten Wochen ein Raketenabwehrsystem vom Typ THAAD nach Israel brachten, verstärkt die Vermutung, dass sich auch die USA auf einen Krieg vorbereiten. Denn die Raketen der Hisbollah werden die größte Bedrohung für Israel sein. Und die Raketen der Hamas, die ab und zu von Gaza aus in besetzten Gebieten Palästinas einschlagen oder abgefangen werden, meist ohne Schaden anzurichten, sind nur Spielzeuge gegenüber den Raketen der Hisbollah.
Israelischen Quellen zufolge wird immer wieder kolportiert, dass die Hisbollah inzwischen 150.000 Raketen im Libanon versteckt hätte, die jeweils 400 bis 500 kg Sprengstoff transportieren könnten. Angeblich würden diese sukzessive in ihrer Genauigkeit verbessert werden. Aber auch ohne die Verbesserungen könnten diese Raketen unvorstellbare Zerstörungen anrichten. Selbst wenn die Hisbollah in der ersten Welle „nur“ 10.000 Raketen abschießen sollte, entspräche das der Sprengkraft von einer 4.000 Tonnen, also 4 Millionen Tonnen Sprengstoff. Und wenn der Iron Dome 80% abfangen kann, und die THAAD Anlage noch einmal 10% blieben immer noch 400 Tonnen Sprengstoff, die auf Israel, diesmal nicht auf Palästina, regnen würden.
Trotz dieses Abschreckungspotentials glaubt die Führung im Iran, dass Israel einen Krieg wagen wird, weil es sich auf die Abschreckung und Technologie der USA glaubt verlassen zu können. Noch nie, so denkt Teheran, war für Netanjahu das Ziel eines Krieges gegen den Iran so greifbar wie nun, da in den USA Donald Trump als Präsident die Interessen Netanjahus vertritt. Denn Netanjahu hat auch mit anderen arabischen Staaten die Beziehungen verbessert, wenn auch vorwiegend mit den Diktaturen wie Saudi-Arabien, Bahrein, den Vereinigten Arabischen Emirate. Die anderen Länder sind nicht in der Lage, sich einem Krieg gegen den Iran in die Wege zu stellen. Und so ist der Zeitpunkt für einen Krieg nun oder nie für Netanjahu gegeben. Ein Krieg würde nebenbei die lästigen Korruptionsvorwürfe gegen ihn in den Hintergrund drängen.
Zur Situation im Libanon schreibt Magnier:
„Zu der heiklen Situation im Libanon, einem multi-ethnischen Land, das sich in finanziellen Nöten befindet, sagte die Quelle: ‚Der Iran hatte seit Jahrzehnten Verbündete im Libanon, Syrien, dem Irak und Palästina bewaffnet und finanziell unterstützt. Diese Investition wird nicht vergebens sein. Sowohl der Libanon als auch Israel habe seit langer Zeit genügend Gründe, um einen Krieg zu beginnen, aber die politischen und militärischen Umstände waren ungeeignet gewesen. (…) Deshalb bedeutet ein Krieg zwischen den USA und dem Iran einen Krieg gegen Israel‘.“ ([47])
Israel war es nicht gelungen, im Jahr 2006 die Hisbollah mit einem Angriffskrieg zu schlagen und zu neutralisieren. 75.000 Soldaten Israels waren von 4.500 Hisbollah-Kämpfern aufgehalten worden. Von den angreifenden 400 gepanzerten Mannschaftstransportwagen wurden 44 zerstört. Der beschämende Rückzug Israels gegen einen deutlich unterlegenen Verteidiger warf einen Schatten auf der Geschichte der ruhmvollen israelischen Armee. Nach Verabschiedung einer UNO-Resolution stimmten Israel und die Hisbollah einem Waffenstillstand zu. Dieser wurde im Wesentlichen eingehalten und die israelischen Soldaten zogen sich stufenweise aus dem Libanon zurück. Inzwischen hat die Hisbollah durch die Kämpfe in Syrien und dem Irak erhebliche Erfahrungen dazu gesammelt, seine Waffen deutliche verbessert und genießt im Land allgemeine Anerkennung als wichtigste politische und militärische Kraft. Außerdem gelang es der Hisbollah, die religiösen Gräben zuzuschütten und ein libanesisches Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen.
► SYRIEN
Hinsichtlich der Situation in Syrien versuchen die USA das Land durch einen Wirtschaftskrieg in die Knie zu zwingen, nachdem es militärisch mit Hilfe der Terrororganisationen nicht gelang. Jede Annäherung der arabischen Länder wird durch sofortige Androhung von Strafmaßnahmen unterdrückt. Der Versuch der Arabischen Liga, Frieden mit Damaskus zu schließen, wurde erfolgreich torpediert. Präsident Assad kämpft gegen tödliche Sanktionen, die auch von Deutschland beachtet und verfolgt werden.
Ein interner Bericht der UNO, zu dem "The Intercept" Zugang hatte, enthüllte, dass die von den USA und der EU verhängten Sanktionen die einfachen Syrer hart treffen und die Arbeit der Hilfsorganisationen zunichte machen, sowie die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg verursachen. Der Bericht der UNO beschreibt, wie die Sanktionen und der Krieg jeden Sektor der Wirtschaft Syriens destabilisiert haben, die Wirtschaft eines Landes, das einmal fast vollkommen Selbstversorger war, und keinerlei Auslandsschulden hatte. Nun wird Syrien zu einem Land das Hilfe benötigt. Aber die Hilfe ist kaum möglich, weil die Sanktionen Ausrüstungen zur Blutverarbeitungs-Sicherheit, medizinische Geräte, Nahrungsmittel, Treibstoff, Wasserpumpen, Ersatzteile für Kraftwerke und vieles andere verhindern.
In dem 40-seitigen Papier der UNO, das erstellt wurde, um die Auswirkungen der Sanktionen auf die humanitäre Hilfe festzustellen, wird beschrieben, dass die Maßnahmen der USA und der EU das "weitreichendste Sanktionsregime ist, das jemals verhängt wurde". In dem Papier wird detailliert ein komplexes System von "unberechenbaren und zeitraubenden" Finanz-Restriktionen und Lizenz-Erfordernissen beschrieben. Der Bericht stellt fest, dass die Sanktionen der USA "außergewöhnlich hart hinsichtlich der Lieferung von Humanitärer Hilfe" sind.
Eine interne UNO-E-Mail, die The Intercept eingesehen hatte, beschuldigt die USA und die EU, Sanktionen verhängt zu haben, die zu Nahrungsmittelengpässen und drastischer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung der Syrer geführt haben. Im August warnte ein wichtiger UNO-Beamter, dass die Sanktionen innerhalb von 18 Monaten zu einer Verdoppelung des Benzinpreises und zu einem Abfall der Weizenproduktion um 40% seit 2010 geführt hatten, wodurch der Weizenmehlpreis um 350% und der Reispreis um 650% angestiegen sind. Die E-Mail nennt als "Hauptfaktor" für die Erosion des Gesundheitssystems in Syrien die Sanktionen. Fabriken, die Arzneimittel zur Selbstversorgung hergestellt hatten, waren durch die Kämpfe zerstört, oder wegen den Restriktionen der Sanktionen, die Rohstofflieferungen unmöglich machen, geschlossen worden, erklärt die E-Mail ([48]).
Und so muss die Regierung in Damaskus sehr sorgfältig überlegen, welche Schritte es in Fall eines Kriegs der USA gegen den Iran unternehmen kann. Andererseits war die letzte Provokation der USA, die „Übertragung“ der Golanhöhen durch die USA an Israel eine Demütigung zu viel, um sie zu ignorieren. Präsident Assad wird sich kaum einem Krieg gegen Israel verschließen, sollte es zu einem Angriff auf den Iran kommen. Dabei werden zweifelsohne die syrischen Golanhöhen im Fokus stehen. Und diese auch mit Waffengewalt zurück zu gewinnen, wäre völkerrechtlich legitimiert, nachdem Jahrzehnte der Verhandlungen nutzlos waren, und nun sogar die Annexion durch Israel ausgesprochen wurde.
► IRAK
Im Irak gibt es eine neue Regierung und einen Premierminister, der dem Iran gegenüber freundlich eingestellt ist. Sehr zum Ärger der USA. Diese neue Zentralregierung ist bemüht, eine Konfrontation zwischen den USA und dem Iran zu verhindern, insbesondere versucht der Irak zu verhindern, dass von seinem Gebiet aus Aktionen gegen den Iran geplant un durchgeführt werden. Was bei angeblich inzwischen 10.000 US-Soldaten auf irakischem Gebiet nicht einfach ist.
Aber das ist die offizielle Haltung der Regierung. Im Falle eines Krieges ist wahrscheinlich, dass sich die dem Iran gegenüber loyalen Milizen, die eine wichtige Rolle im Kampf gegen ISIS spielten, sich gegen das US-Militär innerhalb des Iraks wenden werden.
Dabei müssen die irakische Regierung und die irakischen Milizen immer im Auge behalten, dass tausende von ISIS-Kämpfern in Lagern in der Nähe der US-Militärbasen festgehalten werden und jederzeit „fliehen“ könnten. Auch deshalb ist die offizielle Haltung der Regierung derzeit ein zähneknirschendes Akzeptieren der US-Truppen.
Im Falle eines Krieges ist aber sehr wahrscheinlich, dass sich die dem Iran gegenüber loyalen Milizen, die eine wichtige Rolle im Kampf gegen ISIS spielten, sich nun gegen das US-Militär innerhalb des Iraks wenden werden. Und der Kampf der Rebellen, der die letzte Besatzung des Iraks durch die USA beendete, wird dann nur als Vorspiel gesehen werden.
► USA
In der Zeitschrift Newsweek erschien am 4. April ein Artikel, der erklärte, dass der Iran für den Tod von mindestens 608 amerikanischen Soldaten zwischen 2003 und 2001 im Irak verantwortlich wäre. Das Pentagon beschuldigt den Iran für mindestens 17 Prozent der US-Verluste verantwortlich zu sein, indem sie Waffen an schiitische Widerstandsbewegungen im Irak lieferte. Dazu kämen „tausende“ von toten Irakern, die durch vom Iran abhängige Milizen getötet worden wären.
Wir erinnern uns: Der Irak war durch einen Angriffskrieg der USA zerstört worden, der (auch bewaffnete) Widerstand gegen die Besatzung war durch UNO Erklärungen legitimiert. Dieser Widerstand wird jetzt als Grund genannt, das Land als Terroristen-Unterstützer zu sanktionieren, und einen neuen Angriffskrieg, diesmal gegen den Iran, zu führen. Denn der gleiche Artikel stellt fest, dass der Hauptprofiteur aller Kriege, welche die USA im Mittleren Osten veranstaltet hatte, der Iran wäre.
„Die US-Armee sagte, dass es so scheint, als ob der Iran der einzige Gewinner im Irakkrieg wäre. Teheran übt nun signifikanten Einfluss auf die Regierung in Bagdad und viele schiitische Militante aus, die einst amerikanische Truppen angegriffen hatten und nun zu gut bewaffneten Volksverteidigungskräften wurden, die wichtig im Kampf gegen ISIS waren. Und so übt der Iran bemerkenswerten Einfluss auf diese Gruppen aus, und unterhält starke Verbindungen zu Schlüsselpolitikern die einst den Widerstand gegen die USA koordinierten.“ ([49])
Ein Artikel in Strategic Culture kritisiert das Pentagon und die Regierung und vergleicht die neuen Beschuldigungen mit denen der Bush-Regierung, des Kongresses und den Medien und erklärt, dass sie allgemein wären, vollkommen unspezifisch, dass sie auf möglichen aber ungerechtfertigten Annahmen basierten, was die Interaktionen des Iran mit anderen Kreisen in der Region angeht, dass sie „schnell und leichtfertig“ mit Statistiken umgingen, und dass sie zu selten nachprüfbare Beweise für die Behauptungen lieferten. „Man könnte auch hinzufügen, dass fast alle Berichte Derivate wären, weil einer auf dem anderen aufbaut, um Glaubwürdigkeit zu erzeugen, eben so wie die Berichte über den Irak im Jahr 2002“.
Der Bericht bezweifelt zum Beispiel auch die allgemein immer wieder erklärte Behauptung, dass der Iran für die zerstörerischen unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (IED) die Hauptverantwortung trugen. Also für jene Bomben am Straßenrand, die große Verluste unter den Besatzungstruppen im Irak gefordert hatten. Möglicherweise waren sie im Iran entwickelt worden, aber die Hauptanwender waren sunnitische Aufständische. Und irakische Ex-Soldaten wären sehr wohl in der Lage gewesen, auch anspruchsvolle Bomben zu bauen.
Und vergessen wir nicht, dass es der Angriffskrieg der USA war, der den Irak in ein Schlachtfeld verwandelte, der Milizen und Terroristen ermöglichte mit der Unterstützung der Bevölkerung gegen einen Aggressor, die USA und ihre Verbündete, zu kämpfen. Es waren die USA, die Verantwortung tragen für 1,45 Millionen Tote auf Grund des Angriffskrieges.
Als weiteren Grund für einen Krieg gegen den Iran wird immer wieder auch die Unterstützung des Iran für die Houthi-Rebellen im Jemen genannt. Zwischenzeitlich war deren Regierung übrigens durch eine der nationalen Einheit ersetzt worden, ins Amt gewählt von gewählten Abgeordneten, unter der Bombardierung durch Saudi-Arabien, die dann aber erfolgreich durch Korruption und Drohnenmorde wieder zerstört worden war.
Und auch hier stellt sich die Frage nach Huhn oder Ei. Die Religion der Houthis, oft als Aufhänger für die Verbindung zum schiitischen Iran genannt, ähnelt stärker der der Sunniten, und die Houthis waren viel zu stolz und auf ihre Souveränität bedacht, als dass sie eine Abhängigkeit wie die Hisbollah im Libanon bereit gewesen wären einzugehen. Aber durch den mörderischen Krieg Saudi-Arabiens und der USA mit Großbritannien gegen das bitterarme Land, bei dem Riad über 100.000 Luftangriffe flog und zwischen fünf und sechs Milliarden Dollar pro Monat in Krieg investierte, brachte die Houthis und den Iran immer näher zusammen.
Der Krieg, der fast 100.000 Kindern verhungern ließ, und mehrere Wellen von Cholera auslöste, was als die größte Choleraepidemie in die Geschichte eingehen wird, wird die Welt weiter gegen die USA und ihre Verbündeten aufbringen. Und selbst falls der Jemen unter dem Druck der größten Kriegsmaschinerie der Welt zusammen brechen sollte, werden die USA und ihre Verbündete sich in einem Morast wieder finden, gegen den der Irak nach der Invasion nur ein kleines Vorspiel war. Und zweifellos wird der Einfluss des Iran weiter wachsen, als wichtigstes Land für Bewegungen in antikolonialen Kriegen. Aber genau diese Befürchtung wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Angriffskrieges der USA gegen den Iran.
Im Wahlkampf hatte Donald Trump noch versprochen, die US-Soldaten nach Hause zu holen und mit Interventionen aufzuhören. Aber seit seinem Amtsantritt wurde der Mittlere Osten noch chaotischer, als er ohnehin durch seine Vorgänger gemacht worden war. Die USA unterstützen Saudi-Arabien in ihrem Vernichtungskrieg gegen den Jemen, Jerusalem wurde entgegen dem eindeutigen Völkerrechtsstatus Israel als Hauptstadt zugeschlagen, ebenso die syrischen Golanhöhen. In Syrien versuchten die USA mit ihren verbündeten Golfdiktaturen einen Regime-Change zu orchestrieren. Erfolglos. Und schließlich verfolgte auch Trump die Politik seiner Vorgänger weiter, den Mittleren Osten neu zu organisieren, und den Irak in drei sich ständig bekämpfende Staaten aufzuspalten. In Kurdistan, Sunnistan und Schiitistan. Vergeblich. Derweil hatte Israel durch hunderte von Luftangriffen versucht, die Bewaffnung der Hisbollah zu verhindern. Ebenfalls wirkungslos.
Alle Bomben und Angriffe galten im Prinzip einem immer stärker werdenden Iran, und stellten sich nun als erfolglos heraus. Nie war die Achse des Widerstandes stärker und geschlossener als zurzeit. Und so ist die Logik eines Krieges als letzte Option, um den Iran zurück ins Mittelalter zu bomben in den Augen der US-Falken sicher auf dem Tisch. Und das war seit Jahren zu erwarten gewesen.
Aber die Strategen der USA haben wieder nicht aus der Geschichte gelernt. Sie vergaßen, wie sie aus dem Irak vertrieben wurden, wie sie seit 18 Jahren einen erfolglosen Krieg gegen Afghanistan führen, wie sie von Hisbollah-Vorgängern aus dem Libanon gebombt wurden. Die einzige Macht über die sie verfügen, ist die Macht der Bomben aus der Luft. Vernichtung durch Drohnen und Bomber. Aber auch diese gerät zunehmend in Gefahr. Durch russische S300 und S400 und, was noch zu beweisen wäre, durch iranische Nachbauten der russischen Luftabwehr.
Einen so unberechenbaren Krieg wie den gegen den Iran vom Zaum zu brechen, wird selbst Donald Trump wohl nur riskieren, wenn seine Niederlage bei der nächsten Präsidentschaftswahl im November 2016 unabwendbar erscheint, oder eben nach der sicheren Widerwahl. Die nächsten zwölf Monate werden Klarheit bringen.[1-49]:
Wer an den Erklärungen und verlinkten Quellen der Fußnoten interessiert ist, möge bitte HIER KLICKEN oder in das am Seitenende angehängte PDF schauen. Danke.
Jochen Mitschka
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Jochen Mitschka, Jahrgang 1952, war unter anderem Unternehmensberater mit eigenem Unternehmen in Südostasien und einem kurzen Einsatz im Rahmen einer UNO-Maßnahme in Vietnam. Nebenbei verfasste er unter Pseudonymen Bücher über Politik und Gesellschaft der Region. Er kam 2009 zurück nach Deutschland, um bis zu seinem Ruhestand im August 2017 als angestellter Projektkoordinator und -manager für eine führende Softwarefirma zu arbeiten.
Seit seinem Ruhestand im Jahr 2017 schreibt er Artikel unter eigenem Namen für verschiedene alternative Internetseiten, übersetzt Bücher („Dirty War on Syria“ und „MH17“) und schreibt Bücher mit dem Schwerpunkt Außenpolitik. 2018 erschienen „Die Menschenrechtsindustrie im humanitären Angriffskrieg“; „Schattenkriege des Imperiums — Der Krieg gegen den Iran“, und in der gleichen Reihe „Die Zukunft Palästinas“; die E-Books „Israel 2018“ und „Finis Germania oder Deutschlands Demokratie ist verloren“.
Jochen Mitschka: Der Krieg gegen den Iran wird heiß (Dauer 1:18:21 Std.)
Causa Iran: Westliche Narrative hinterfragt - Jochen Mitschka im NuoViso Talk (Dauer: 59:14 Min.)
"Der Westen will keine Demokratie im Iran" - Dr. med. Hossein Pur Khassalian im NuoViso Talk (Dauer 1:12: Std.)
ACHTUNG: Die Bilder und Grafiken im Artikel sind nicht Bestandteil des Originalartikels und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. andere Lizenzen, s.u..
► Bild- und Grafikquellen:
1. Jochen Mitschka, gezeichnet von Björn Gschwendtner, © "Friedenszeichnen".
- US Senator John McCain, 05.05.2016 - U.S. Senator John McCain speaking at the Arizona Chamber of Commerce & Industry's 2016 Capitol Hill Update at the Arizona Biltmore in Phoenix, Arizona.. Foto: Gage Skidmore, a professional photographer currently based in the Phoenix metropolitan area. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0). Achtung: Das Textinlet ist eine Idee von KN-ADMIN Helmut Schnug und wurde von Wilfried Khars (WiKa) eingearbeitet.
- Buchcover "Schattenkriege des Imperiums. Der Krieg gegen den Iran" von Jochen Mitschka. NIBE Verlag, 52477 Alsdorf. ISBN 978-3-947002-03-0. Softcover 284 Seiten. Preis (D) 19,95 EUR. Erscheinungstermin: 29.08.2018.
Nach Afghanistan, dem Irak, Libyen und Syrien steht der Iran in der Reihe der Länder, die durch einen Krieg unterworfen werden sollen, wie General Wesley Clark, der ehemalige Nato-Befehlshaber in Europa, schon 2007 der Welt offen gelegt hatte. „Wir werden mit dem Irak beginnen und dann nehmen wir uns Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, den Sudan und den Iran vor, sieben Länder in fünf Jahren“. Es hatte etwas länger gedauert, aber nun ist der Iran an der Reihe.
Der Autor beschreibt in dem Buch zunächst die geschichtlichen Hintergründe, die dazu führen, dass der Iran alle guten Gründe hat, um den USA und deren Verbündeten zu misstrauen. Er beschreibt dann die verfassungsmäßige Ordnung, stellt Vergleiche mit westlichen Systemen an. Dann untersucht er die immer wieder auftretenden Behauptungen von gefälschten Wahlen, hinterfragt die Ansicht, dass die Führung des Irans radikalfundamentalistisch ist, und geht auch auf die dunkle Seite der Vergangenheit ein, die zahlreiche Opfer gefordert hatte. Die Rolle der Frauen im Iran wird beleuchtet, und geprüft, inwieweit die Behauptung stimmt, der Iran wäre „aggressiv“. Schließlich untersucht der Autor die Anstrengungen und Chancen eines Regime-Changes, wie er ganz offiziell von den USA angestrebt wird. Dabei spielt die Beschreibung der Unruhen von Anfang 2018 und eine danach erfolgte Umfrage in der Bevölkerung durch eine westliche Organisation eine große Rolle.
Auf Grund der durch die USA und Israel sowie Saudi-Arabien immer stärker forcierten Eskalation, die Mitte 2018 zu einem unbeschränkten Wirtschaftskrieg der USA gegen das Land führte, droht nun nach dem Stellvertreterkrieg, den der Irak gegen den revolutionären Iran mit Hilfe der USA führte, ein erneuter heißer Krieg gegen den Iran. Die Szenarien dazu werden beschrieben, darunter auch ein amerikanischen Manöverergebnis, das von einer Eskalation des Krieges bis zu einem Atomkrieg ausgeht. (Klappentext)
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Der Krieg gegen den Iran wird heiß. | 223.19 KB |