Der Krieg gegen die Welt: Washington findet überall Feinde

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Helmut S. - ADMIN
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Der Krieg gegen die Welt: Washington findet überall Feinde
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Der Krieg gegen die Welt


Washington findet überall Feinde


von Philip Giraldi


Kriegsminister Ashton Carter macht sich Sorgen um Amerikas Haltung. Nein, nicht darum, dass der Rücken gerade und die Knie ordentlich beisammengehalten werden. Es hat damit zu tun, wieviele Feinde es da draußen gibt, die die Vereinigten Staaten bedrohen, und was wir, global gesagt, tun müssen, um sie dazu zu bringen, Onkel zu schreien. Ash erörterte seine Ansichten in einem „Hearing über Haltung“ vor dem Komitee für die bewaffneten Streitkräfte des Senats am 17. März, was zu einem Vorgang gehört, der darauf hinausläuft, dem Pentagon noch mehr Geld für das Fiskaljahr 2017 zu geben, $582,7 Milliarden, um genau zu sein.

Ich respektiere Ash zumindest ein bisschen, weil er in Yale Geschichte des Mittelalters studiert hat, obwohl er offensichtlich den Hundertjährigen Krieg und die Rosenkriege vergessen hat. Beide verwüsteten Sieger und Verlierer gleichermaßen, eine nützliche Lektion für diejenigen, die sich Gedanken machen über das, was die USA in den letzten fünfzehn Jahren getrieben haben.

Ash jedoch, der bezeichnenderweise kein Veteran und für den Krieg eine Abstraktion ist, die belebt werden muss durch Zählen und Aufhäufen ausreichender Mengen von Bohnen, denkt dass mehr immer besser ist, wenn es darum geht, schicke Spielzeuge zu bekommen. Da sein vorgeschlagenes Budget der Marine ein paar Unterseeboote der Ohio-Klasse bescheren wird, muss die Air Force ihre eigenen strategischen Bomber bekommen, damit sich niemand benachteiligt fühlt. Warten wir ab, bis die Rechnung von der Army kommt.

Ash rechtfertigte alle diese unnötigen Ausgaben, indem er den Senatoren mitteilte, dass es fünf „Sicherheitsherausforderungen” gibt, die gegen die Vereinigten Staaten gerichtet sind – Terrorismus, Nordkorea, China, Russland und Iran – ehe er in Pentagonsprech verfiel, warum mehr Geld immer besser ist als weniger. Er attackierte jeden Versuch einer Sequestrierung, die durchgängige Budgetkürzungen erfordern würde, weil diese die „Finanzierung kritischer Investitionen“ gefährdet.

Wenn Sie dachten, dass Investitionen etwas sind, das Finanzdienstleister machen, dann täuschten Sie sich. Auch das Kriegsministerium weiß alles darüber und kann auch „neue Haltung in einigen Regionen“ mit all diesem zusätzlichen Geld erzeugen. Warum? Um „das Heimatland zu schützen“ natürlich, und um „in der Lage zu sein sicherzustellen, dass jeder, der einen Streit mit uns anfängt, das bereuen wird.

Ash hätte es wohl gut getan, hätte er seinen Historikerhut während seiner Aussage aufgehabt, denn da hätte er sich womöglich daran erinnern können, dass der letzte „jeder,“ der einen Krieg mit den Vereinigten Staaten von Amerika anfing, das Kaiserreich Japan im Jahr 1941 war. Jeder weitere Konflikt seither wurde von den USA begonnen.

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Beispiele für den Sturz oder versuchten Sturz einer Regierung in einem anderen Land durch die Vereinigten Staaten von Amerika seit dem Zweiten Weltkrieg (* zeigt den erfolgreichen Sturz einer Regierung)

China 1949 bis Anfang der 1960er Kongo 1960 * Zaire 1975 Irak 1991
Albanien 1949-53 Frankreich 1965 Portugal 1974-76 * Afghanistan 1980er *
Ostdeutschland 1950er Brasilien 1962-64 * Jamaica 1976-80 * Somalia 1993
Iran 1953 * Dominikanische Republik 1963 * Seychellen 1979-81 Jugoslawien 1999-2000 *
Guatemala 1954 * Kuba 1959 bis heute Tschad 1981-82 * Ecuador 2000 *
Costa Rica Mitte 1950er Bolivien 1964 * Grenada 1983 * Afghanistan 2001 *
Syrien 1956-57 Indonesien 1965 * Südjemen 1982-84 Venezuela 2002 *
Ägypten 1957 Ghana 1966 * Surinam 1982-84 Irak 2003 *
Indonesien 1957-58 Chile 1964-73 * Fidschi 1987 * Haiti 2004 *
Britisch Guyana 1953-64 * Griechenland 1967 * Libyen 1980er Somalia 2007 bis heute
Irak 1963 * Costa Rica 1970-71 Nicaragua 1981-90 * Libyen 2011*
Nordvietnam 1945-73 Bolivien 1971 * Panama 1989 * Syrien 2012 bis heute
Kambodscha 1955-70 * Australien 1973-75 * Bulgarien 1990 * Ukraine 2014*
Laos 1958 *, 1959 *, 1960 * Angola 1975, 1980er Albanien 1991 * Libyen 2015*
Ecuador 1960-63 *      

 

Carter führte den Senatoren auch seine Liste der Feinde näher aus. Niemand würde bezweifeln, dass Nordkorea eine regionale und womöglich eine noch größere Gefahr darstellt, wenn es wirklich die chemischen, biologischen und atomaren Waffen besitzt, diese und die entsprechenden Beförderungsmittel, die zu besitzen es behauptet, was bestritten werden kann. Sein unausgeglichener Führer Kim Jong-un, der einen an Dick Cheney erinnert, scheint so gut wie zu allem in der Lage zu sein, und Maßnahmen, die in Koordination mit Japan, Südkorea und China gesetzt werden, sind unbestreitbar willkommen. Aber nicht einmal in einem worst case-Szenario bildet Pyongyang eine Gefahr für die Vereinigten Staaten von Amerika.

Auch Terrorismus ist ein grenzüberschreitendes Sicherheitsthema, aber die tatsächliche Gefahr, die er für Europäer und Amerikaner darstellt, ist stark übertrieben worden. Er kann den USA keinen ernsthaften Schaden zufügen. In der Tat wären die USA weniger durch den IS und al-Qaida gefährdet, wenn ihre Soldaten nicht „dort drüben“ wären, um bestehende Regierungen zu destabilisieren und Machtvakuen zu schaffen, die Militante ausbeuten können. Der Mittlere Osten und Südasien wären heute seit jeher besser dran, wenn die USA nie interveniert hätten, aber Ash scheint einer offiziellen Standardvision der US-Regierung über einen bedrohlichen Zustand anzuhängen, der weit über die nahe Zukunft hinausgeht („Gefahren jenseits des Horizonts“ lautet eine bevorzugte Phrase des Pentagons, wenn man nicht mehr weiß, was man sagen soll.)

Und dann sind Russland und China, welche, so Ash, „militärische Systeme entwickeln und betreiben, die die Überlegenheit der Vereinigten Staaten von Amerika in bestimmten Gebieten zu bedrohen suchen.Was heißt, dass Washington immer jedem überall und in jeder Beziehung überlegen sein muss. Das ist eine Formel, die frühere realistischere Imperien nicht anstrebten und die einen sicheren Weg zum finanziellen Ruin des amerikanischen Steuerzahlers darstellt.

Ash bevorzugt eine „starke und ausgewogene Vorgangsweise, um russische Aggression abzuschrecken,” während er auch von einem China spricht, das „sich aggressiv verhält.“ Und da ist immer der Iran, der „rücksichtsloses und destabilisierendes Verhalten“ an den Tag legt, das sich als Aggression manifestiert und auch als „bösartiger Einfluss“, und der Washingtons Einhalten seiner „ehernen Verpflichtungen“ gegenüber Israel bedroht.

Dass Russland, China und der Iran als ernsthafte Gefahren für die USA hingestellt werden wegen dem, was sie in Osteuropa, im Südchinesischen Meer und im Persischen Golf machen, ist lächerlich, geht aber in Washington leider durch als Konsens in der Außenpolitik sowohl für Neokonservative als auch für demokratieverbreitende Interventionisten wie Carter. In Wirklichkeit reagierte Russland auf die amerikanische Einmischung in der Ukraine, China ist verwickelt in regionale Konflikte, die seit dem Ende des Vietnamkriegs bestehen, und ein nichtnuklearer Iran ist von Feinden eingekreist. Keiner von ihnen bedroht die Vereinigten Staaten von Amerika.

Leider ist Ash Carter nicht allein mit seinem Ballaballa. Generalstabschef Marinegeneral Joseph Dunford, oft beschrieben als ein intellektueller Offizier, unterstützte seinen Boss bei der Besprechung, indem er versicherte, dass der Kongress ausreichend „eine Bugwelle von Beschaffungserfordernissen“ finanzieren muss. Mehr Schiffe, mehr Flugzeuge, mehr HighTech-Zauberzeug für die Armee. Alles ungeachtet der Tatsache, dass die militärischen Möglichkeiten der USA bereits die Ressourcen aller möglichen Gegner zusammengenommen übersteigen.

Der militärische Oberbefehlshaber der NATO, Luftwaffengeneral Philip M. Breedlove, informierte im letzten Monat ebenso den Kongress, indem er dem Senatskomitee mitteilte, dass Russland eine langfristige Bedrohung für die USA ist. Es ist „eifrig drauf aus, unbestrittenen Einfluss über Nachbarländer auszuüben,“ wobei es militärische Gewalt eingesetzt hat, um die „Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine, Georgiens und anderer wie Moldawien“ zu verletzen.
 

 

Wie genau bedroht das die USA, sogar wenn es wahr wäre, was fraglich ist? Breedlove, ein Pilot ohne jede Kampferfahrung, erklärt: „Russland versucht, wieder eine führende Rolle auf der Weltbühne zu erreichen,“ fügt aber beruhigend hinzu, dass er mit den Alliierten von der NATO hart daran arbeitet, „Russland jetzt abzuschrecken und uns auf den Kampf vorzubereiten und diesen falls nötig zu gewinnen.

Es sei einem verziehen, wenn man Breedlove mit Strangelove durcheinanderbringt. Mit Hohlköpfen wie Breedlove am Steuer kann jeder Amerikaner zweifelsohne heute besser schlafen, aber man muss sich fragen, was Offiziere wie ihn dazu bringt, dort auf die Suche nach Feinden zu gehen, wo es keine Feinde gibt. Russland ist weder wirtschaftlich noch militärisch dazu fähig, die Sowjetunion wiederherzustellen. Es gibt absolut keinen Beweis dafür, dass Moskau danach trachtet, einen seiner osteuropäischen Nachbarn zu überfallen, und Moskaus Überzeugung, dass die NATO gegen Russland gerichtet ist, ist nur zu real, wie Breedlove enthüllt. Und Moskaus Intervention in Syrien war positiv, worin die meisten Beobachter übereinstimmen werden. Das scheint jeder zu begreifen außer Breedlove, und noch wichtiger, den Leuten in Washington und in der NATO, die darauf aus sind, dass das Geld weiterhin fließt. Um das zu erreichen, braucht es einen Feind, und je größer der Feind ist, desto besser.

Leser dieses Artikels haben zweifelsohne bemerkt, dass ich vom Kriegsministerium gesprochen und nicht den nach dem Zweiten Weltkrieg üblichen Euphemismus „Verteidigung“ benützt habe. Das deshalb, weil das, was die Vereinigten Staaten von Amerika weltweit durch ihre Afrika-, Europa-, Pazifischen- und Südlichen „Kommandos“ betreiben, wenig mit dem zu tun hat, was jemand plausibel als Verteidigung definieren würde. Wenn wir gegen einen großen Teil der Welt Krieg führen, anscheinend auf der Grundlage einer Reihe von schlecht verstandenen Interessen, hauptsächlich aber, um zu beweisen, dass wir das können, dann ist es allerhöchste Zeit, dass wir uns darüber klar werden, als was wir das bezeichnen.

Philip Giraldi
 


Die letzte Lizenz zum Töten wird die Lizenz sein, uns selbst umzubringen.


    
Quelle:  erschienen am 19. April 2016 auf > The Unz Review > Artikel.


About Philip Giraldi:

Phil Giraldi is a former CIA Case Officer and Army Intelligence Officer who spent twenty years overseas in Europe and the Middle East working terrorism cases. He holds a BA with honors from the University of Chicago and an MA and PhD in Modern History from the University of London. In addition to TAC, where he has been a contributing editor for nine years, he writes regularly for Antiwar.com. He is currently Executive Director of the "Council for the National Interest" (CNI) and resides with his wife of 32 years in Virginia horse country close to his daughters and grandchildren. > Wikipedia.

Die Weiterverbreitung des Textes ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen! Die deutsche Übersetzung wurde dort freundlicherweise von Klaus Madersbacher / A zur Verfügung gestellt.


Bild- und Grafikquellen:

1. Ashton Baldwin Carter (* 25. September 1954 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Er war von Oktober 2011 bis Dezember 2013 stellvertretender Verteidigungsminister, seit Februar 2015 ist er Verteidigungsminister unter Präsident Barack Obama. Am 12. Februar 2015 bestätigte der Senat Carter mit 93 gegen fünf Stimmten die Ernennung als Verteidigungsminister. Carter löste Chuck Hagel ab, der im November 2014 nach nicht einmal zwei Jahren im Amt auf Druck von US-Präsident Barack Obama seinen Rücktritt erklärt hatte, Carter ist der vierte Pentagon-Chef seit Obamas Amtsantritt im Januar 2009.

Foto: DoD screen shot. Quellen: US-Verteidigungsministerium und Wikimedia Commons. Diese Datei ist ein Werk eines Mitarbeiters der Streitkräfte der Vereinigten Staaten oder des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten, aufgenommen oder hergestellt während seiner offiziellen Anstellung. Als amtliches Werk der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild gemeinfrei.

2. Länderliste erstellt von William Blum. Blum (* 1933) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Kritiker der Außenpolitik der USA. Er war früher beim State Department beschäftigt, das er 1967 wegen seiner Opposition zum Vietnamkrieg verließ. Blum wurde einer der Begründer der Untergrundzeitung Washington Free Press, die in den 1960er und 70er Jahren kritisch über den Vietnamkrieg berichtete. Er hat ausführlich zu Geheimoperationen und Morden der CIA geforscht und publiziert.

Sein Hauptwerk, Rogue State: A Guide to the World's Only Superpower, erschienen zunächst 2000, dann 2002 erneut, fand die Würdigung zahlreicher Kritiker der US-Außenpolitik. Blum war mit einer Deutschen verheiratet und hat einen Sohn. Er lebt in Washington D. C. Hier eine ältere, aber detaillierte Liste von US-Interventionen im Zeitraum von 1949 - 1999..

3. Uncle Sam (USA) versus the Russian Bear. Karikatur gezeichnet von Carlos Latuff, einem "Politischen Karikaturist", geboren November 1968 in Rio de Janeiro, Brazil. Quelle: latuffcartoons.wordpress.com. Der Urheberrechtsinhaber erlaubt es jedem, dieses Werk für jeglichen Zweck, inklusive uneingeschränkter Weiterveröffentlichung, kommerziellem Gebrauch und Modifizierung, zu nutzen.

4. Philip Mark Breedlove (* 2. September 1955 in Forest Park, Georgia in den Vereinigten Staaten) ist ein US-amerikanischer Luftwaffengeneral. Er dient seit Mai 2013 als 17. Supreme Allied Commander Europe (SACEUR). Zuvor war er Kommandeur der United States Air Forces in Europe, der United States Air Forces Africa, des Air Component Command in Ramstein sowie Direktor des Joint Air Power Competence Center. Der US-Luftwaffengeneral könnte als militärischer Oberbefehlshaber der NATO mit seinen ausgeprägten russophoben, paranoiden Wahnvorstellung unter einer sehr wahrscheinlich gewählten US-Präsidentin Hillary Clinton zu einem unkalkulierbaren Risiko für die gesamte Welt werden.

Foto: US-Army photo / Eric Steen. Quelle: Wikimedia Commons. Dieses Bild wurde von einem Mitglied der United States Army während der Ausführung seiner Dienstpflichten erstellt. Als eine Arbeit der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild in public domain.

5. "Seht den da! Der will seine Interessen mit Gewalt durchsetzen! Pfui!" Der Kriegsrabauke der Welt, der Völkermörder und Superschlächter, Massen-Totmacher und Foltermeister, Spitzenspitzel und Drohnenmörder USA beschwert sich: “Seht den da!”, ruft er aus, als er auf Russland und die Krim deutet, “der will seine Interessen mit Gewalt durchsetzen! Pfui!” In seiner Hand eine Sense “Kein Jahr ohne Krieg seit 1776”, dem unseligen Gründungsjahr dieser grausamen Militär-Nation, die sich “E pluribus unum” als Motto gesetzt hat.

Aus vielem Lebendigen ein großes Totes. Der blauweißrote US-Bomben-Zombie und All-Obama watet in einem Meer von Blut aus unzähligen Schlächtereien im Dienste des Dollarzeichens, worin sein gehorsames Hündchen A. Merkel ihm Beifall kläfft: “Genau! Genau!” Wer, wenn nicht die Machtspitze der USA, wäre moralisch befugt, Rußland für seinen Militäreinsatz auf der Krim zu kritisieren?

Karikatur: © Götz Wiedenroth, Flensburg. Herzlichen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung im Kritischen Netzwerk. ⇒ zur Webseite von Herrn Wiedenroth: www.wiedenroth-karikatur.de/.

6. Die Evolution vieler US-AmerikanerInnen vom Windelträger über den patriotischen Soldat (Mörder) ins ehrenvolle Grab.  Karikatur von Carlos Latuff, einem "Politischen Karikaturist", geboren November 1968 in Rio de Janeiro, Brazil. Quelle: Wikimedia Commons. Dieses Werk wurde von seinem Urheber Carlos Latuff als gemeinfrei veröffentlicht. Dies gilt weltweit. Carlos Latuff (eigentlich Carlos Henrique Latuff de Souza) gewährt jedem das bedingungslose Recht, dieses Werk für jedweden Zweck zu nutzen, inklusive uneingeschränkter Weiterveröffentlichung, kommerziellem Gebrauch und Modifizierung, zu nutzen, es sei denn, Bedingungen sind gesetzlich erforderlich. > latuffcartoons.wordpress.com .

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7. Buchcover "Exposing Lies of the Empire" von Andre Vltchek; Publisher: BADAK MERAH; ISBN: 978-6027005860; Number of pages: 822; Published Date: March 8, 2015; List Price: US$ 35.-

Product Description: ANDRE VLTCHEK is one of this world’s greatest contemporary thinkers. A true internationalist, he does not belong to any single culture; he belongs to the entire world, a world battered by Western imperialism and capitalist fundamentalism. That is why he works relentlessly and courageously at the front lines and battlefields, as well as in the most forgotten corners of the globe; wherever he is needed and wherever our humanity is suffering, struggling and is rising to its feet.

This book is 822 pages long, divided into 69 chapters. It is perhaps the most complete, and the most comprehensive account of the last several years, during which our planet has risen up and began its struggle against the Empire and its oppression.

Vltchek takes us to all the continents, to slums and palaces, to the villages bombed into the ground, and to the front lines of the revolution. It alerts and provokes, clarifies and leads forward. It is a book of philosophy, a collection of exceptional investigative journalist reports, and a manifesto. It will inspire millions. It will be quoted for centuries to come.

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8. Buchcover: "The Dirty War on Syria - Washington, Regime Change and Resistance" von Tim Anderson. - Jan 2016 - PDF Price: $9.45 - ISBN Number: 978-0-9737147-7-7.

The Dirty War on Syria has relied on a level of mass disinformation not seen in living memory. In seeking ‘regime change’ the big powers sought to hide their hand, using proxy armies of ‘Islamists’, demonising the Syrian Government and constantly accusing it of atrocities. In this way Syrian President Bashar al Assad, a mild-mannered eye doctor, became the new evil in the world.

The popular myths of this dirty war – that it is a ‘civil war’, a ‘popular revolt’ or a sectarian conflict – hide a murderous spree of ‘regime change’ across the region. The attack on Syria was a necessary consequence of Washington’s ambition, stated openly in 2006, to create a ‘New Middle East’. After the destruction of Afghanistan, Iraq and Libya, Syria was next in line.

Five years into this war the evidence is quite clear and must be set out in detail. The terrible massacres were mostly committed by the western backed jihadists, then blamed on the Syrian Army. The western media and many western NGOs parroted the official line. Their sources were almost invariably those allied to the ‘jihadists’. Contrary to the myth that the big powers now have their own ‘war on terror’, those same powers have backed every single anti-government armed group in Syria, ‘terrorists’ in any other context, adding thousands of ‘jihadis’ from dozens of countries.

Yet in Syria this dirty war has confronted a disciplined national army which did not disintegrate along sectarian lines. Despite terrible destruction and loss of life, Syria has survived, deepening its alliance with Russia, Iran, the Lebanese Resistance, the secular Palestinians and, more recently, with Iraq. The tide has turned against Washington, and that will have implications beyond Syria.

As western peoples we have been particularly deceived by this dirty war, reverting to our worst traditions of intervention, racial prejudice and poor reflection on our own histories. This book tries to tell its story while rescuing some of the better western traditions: the use of reason, ethical principle and the search for independent evidence.

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9. Buchcover: Tyler S. Drumheller hat ein Buch mit dem Titel "On the Brink: How the White House Has Compromised American Intelligence", deutscher Titel "Wie das Weiße Haus die Welt belügt: Der Insider-Bericht des ehemaligen CIA-Chefs von Europa" veröffentlicht. - Diederichs Verlag, München 2007, 283 Seiten, 19,95 Euro, ISBN: 3-720-53013-2. Bei BOOKLOOKER.de günstig gebraucht zu bekommen.

Tyler Drumheller, langjähriger CIA-Chef Europa, enthüllt die Hintergründe des Irak-Krieges. In seinem Bericht, der in Amerika für großes Aufsehen sorgte, beschuldigt er den US-Präsidenten, Geheimdienstinformationen massiv manipuliert zu haben. Drumheller stellt klar: Die Bush-Administration wusste, dass Saddam Hussein über keinerlei Massenvernichtungswaffen verfügte. Doch die Bomben auf Bagdad waren längst beschlossene Sache.

Der frühere Top-Agent schildert, wie trickreich und perfide Washington die Weltöffentlichkeit hinters Licht geführt hat – und welche Rolle der deutsche Bundesnachrichtendienst dabei spielte. Sein Bericht zeigt, dass es eine Alternative zum Krieg gegeben hätte, „die das Leben vieler Amerikaner und Iraker gerettet und die Welt sicherer statt noch gefährlicher gemacht hätte.“ Ein politisches Lehrstück – brandaktuell angesichts der weltpolitischen Lage.

Buchbesprechung:

Dass das Weiße Haus die Welt ganz besonders in den vergangenen Jahren, aber auch schon lange davor, immer wieder getäuscht und belogen hat, dass wussten wir ja bereits. Wie die amerikanische Regierung uns aber immer wieder hinters Licht führt, das erfahren wir nun, zumindest in Teilen, aus den Memoiren des langjährigen Mitarbeiters und ehemaligen Europa-Chefs des amerikanischen Geheimdienstes CIA, Tyler Drumheller. Vor allem aber bietet der Band eine interessante Innenansicht von der Arbeit des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes und der Art und Weise, wie die amerikanische Regierung sich deren Arbeit zunutze macht und wenn nötig manipuliert.

Über drei Jahrzehnte lebte der in Wiesbaden aufgewachsene Geheimdienstmann als Agent der CIA unter falschem Namen. Während des Kalten Krieges arbeitete er in Afrika. Nach dem Fall der Berliner Mauer übernahm er die Leitung der Europa-Abteilung. Immer darauf bedacht, seine wahre Identität nicht zu offenbaren, war ihm seine Anonymität zur zweiten Natur geworden. Schon deshalb sei es ihm ausgesprochen schwer gefallen, schreibt er in seiner Einleitung, mit seinen Erinnerungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Doch seit den Anschlägen vom 11. September 2001 kursierten so viele irreführende Versionen über die Arbeit der CIA, dass er diese Darstellungen nach seinem Ausscheiden aus dem Amt im Februar 2005 meinte korrigieren zu müssen.

"Ein Auslöser für dieses Buch war die beispiellose Enttarnung der Identität Valerie Palmes, einer Undercoveragentin. Offensichtlich ein Versuch, ihrem Mann -- Botschafter Joseph Wilson -- zu schaden. Er war einer der prominentesten Kritiker des Irakkriegs." Diese Mutmaßung Drumhellers darf mittlerweile als gesicherte Tatsache gelten (der Stabschef des Vizepräsidenten, der dies unter Eid bestritten hatte, ist mittlerweile wegen Meineids verurteilt worden). Ebenso wie vieles andere, von dem der Autor berichtet, insbesondere die dilettantische Fälschung von geheimdienstlichen "Beweisen", mit denen die US-Regierung versucht hat, den Irak-Krieg zu legitimieren. Lesenswert ist Wie das Weiße Haus die Welt belügt aber auch weniger als "Enthüllungsbuch", sondern vielmehr als ein authentisches Dokument der Zeitgeschichte. -- Hasso Greb, Literaturanzeiger.de / Quelle: Eurasisches Magazin.