Ein Szene am Frühstückstisch in Amerika.

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Ein Szene am Frühstückstisch in Amerika.
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Ein Szene am Frühstückstisch in Amerika.

Tom und Jane frühstücken gemeinsam.

Von Caitlin Johnstone (Übersetzt von Helmut Schnug)

[Ein Frühstückstisch in Amerika. TOM und JANE frühstücken und trinken Kaffee. JANE liest die Nachrichten auf ihrem Tablet, während TOM an einem Kreuzworträtsel arbeitet.]

JANE: [Nippt am Kaffee, seufzt] Wieder eine Massenschießerei.

TOM: [Sieht nicht auf] Mmm, ja. Des Moines (Iowa).

JANE: Nein, eine andere.

TOM: Nicht die in Des Moines?

JANE: Nein, das war heute Morgen.

TOM: Ohh, die in Chicago meinst du?

JANE: Nein, die war gestern, ich spreche von der in Palm Springs.

TOM: Ohh, ich glaube, darüber habe ich etwas auf Twitter gesehen. Die Synagoge?

JANE: Nein, das hier ist eine Vorschule. Die Synagoge war letzte Nacht in Baltimore.

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TOM: Eine Vorschule? Oh Gott. Was für ein krankes Arschloch schießt in einer Vorschule herum?

JANE: Eines der Kinder, schätze ich. Es gab einen Streit um die Essenszeit.

TOM: Oh Mann. Haben sie ihn erwischt?

JANE: Sie. Eine Live-Schießerei mit der Polizei. Sie haben Probleme, weil das Mädchen eine Art Maschinengewehr und Schutzweste hat. Die Polizei hat versucht, sie mit Apfelsaft zu bestechen, aber das Kind lässt sich nicht darauf ein.

TOM: Ah, Mann. Komm schon, Kleine, gib's auf. Du weißt, dass sie als nächstes die Killerroboter reinschicken werden.

JANE: [Sieht auf] Ich bezweifle sehr, dass ein vierjähriges Mädchen etwas über Killerroboter weiß, Tom.

TOM: Okay, verdammt, ich weiß nicht, was Kinder heutzutage alles wissen. Woher zum Teufel weiß die Kleine, wie man ein Maschinengewehr benutzt?

JANE: Pete [der Sohn] hat in diesem Alter schon die Katzen der Nachbarn erschossen.

TOM: Ja, mit einem Gewehr! . . Maschinengewehre sind nichts für Kinder. Und du musst auf Katzen schießen, Katzen sind ätzend.

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JANE: Ich mag Katzen.

TOM: Sie sind dumm.

JANE: Sie sind nicht dumm.

TOM: Doch, sind sie, sie sind Idioten. Sag ihnen, was sie tun sollen, und sie starren dich an wie ein Idiot. Sag einem Hund, was er tun soll, und er springt sofort drauf an.

JANE: Das heißt, Katzen sind schlauer.

TOM: Ha! Gutes Argument.

JANE: Wer ist schlauer, das blind gehorchende Tier oder das, das Befehle einfach ignoriert?

TOM: Ja, ja, da hast du mich erwischt. [Nippt am Kaffee.] Hunde sind Idioten.

JANE: Dumme, gehorsame Idioten.

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TOM: Verdammt, ich muss los. Ich muss heute die Mitarbeiter des ganzen dritten Stocks entlassen.

JANE: Hm? TOM: Warum?

TOM: Keine Ahnung, der Boss hat's mir gesagt.

JANE: Oh, okay.

TOM: Gibt es sonst noch etwas Wichtiges in den Nachrichten?

JANE: Sieht so aus, als ob die Russen grundlos Babys töten und wir in den Krieg ziehen müssen.

TOM: Babys ohne Grund töten?

JANE: Ja, sie stecken sie einfach in Mikrowellen, verfüttern sie an Haie oder schießen sie aus ihren Geschützen ab. Sie töten sie einfach.

TOM: Ist das wahr?

JANE: Es muss so sein. Es steht in den Nachrichten.

TOM: Oh Mann. Ich hasse Russen.

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[Auftritt PETE, der Sohn, 20 Jahre alt, sichtlich unglücklich.]

JANE: Sieh mal an, wer da ist.

TOM: Hey Pete, wirst du die Bewerbung einreichen, die ich dir gegeben habe?

PETE: Nein.

TOM: Was? Warum denn nicht?

PETE: Ich will da nicht arbeiten.

JANE: Oh Pete.

TOM: Was ist los? Denkst du, du bist zu gut, um in der Fischvergiftungsfabrik zu arbeiten?

PETE: Äh... Ja.

JANE: Oh, okay, Eure Hoheit.

TOM: Was zur Hölle, Sohn? Was hast du für ein Problem mit der Fischvergiftungsfabrik?

PETE: Sie stellen buchstäblich Fischgift her.

TOM: Und??

JANE: Sie verpesten damit das Gewässer!

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PETE: Sind sie nicht, das ist nur so ein Blödsinn, den sie sich ausgedacht haben, um Fischgift zu verkaufen.

TOM: Oh, woher zum Teufel hast du diesen Müll? Aus dem Internet?

JANE: Von Alex Jones, wette ich.

PETE: Es stimmt, Fische sind völlig harmlose Tiere, die einen wichtigen Teil des Ökosystems ausmachen. Sie haben nur durch eine aggressive Werbekampagne eine künstliche Nachfrage nach Fischgift geschaffen und die Regierung dazu gebracht, es zu deregulieren, nachdem sie Millionen für Unternehmenslobbyismus ausgegeben haben.

TOM: Ach, Blödsinn! Ich habe die Nase voll von diesen Verschwörungstheorien, Pete! Ich habe genug von deiner Einstellung! Warum kannst du nicht einfach in der Fischgiftfabrik arbeiten wie ein normaler junger Mann? Du bist eine gottverdammte Schande für diese Familie.

[PETE wirft seine Hände hoch und stürmt davon.]

TOM: [Ruft ihm nach] Du wirst dich wie ein echtes Arschloch fühlen, wenn es eine Fischplage gibt und wir alle die Pest bekommen!

JANE: So eine Enttäuschung.

TOM: Warum kann er nicht einfach normal sein . . . wie wir?

JANE: Das musste mal gesagt werden.

TOM: Ah, Scheiße, ich muss los.

JANE: Geh schon, mein Hübscher.

TOM: Die Leute aus dem dritten Stock werden sich nicht selbst feuern.

JANE: Kannst du auf dem Heimweg etwas Fischgift besorgen? Wir haben keins mehr.

TOM: Geht klar, Schätzchen.

[Sie küssen sich. TOM verlässt den Raum. JANE liest weiter die Nachrichten.]

JANE: [Nippt am Kaffee.] Oh Gott, diese armen Chinesen. Zum Glück lebe ich nicht in einem so rückständigen, verrückten Land wie sie.

[VORHANG fällt - Ende der Szene]

Caitlin Johnstone
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Caitlin Johnstone, eine von Lesern unterstützte unabhängige Journalistin aus Melbourne / Australien, ist Anarcho-Psychonautin, Guerilla-Poetin, Utopie-Prepperin und Mutter zweier Kinder. Sie schreibt über Politik, Wirtschaft, Medien, Feminismus und die Natur des Bewusstseins. Ihre Artikel wurden unter anderem in Inquisitr, Zero Hedge, New York Observer, MintPress News, The Real News und International Policy Digest veröffentlicht. Für weitere Informationen darüber, wer Caitlin Johnstone ist, wofür sie steht und was sie mit dieser Plattform erreichen will, kann man HIER nachlesen. Alle Werke wurden gemeinsam mit ihrem Mann (Seelenverwandten) Timothy P. Foley (Amerikaner) verfasst.

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► Quelle: Der Artikel von Caitlin Johnstone wurde am 11. Mai 2023 in englischer Sprache erstveröffentlicht auf caitlinjohnstone.com >> Artikel. Er wurde von Helmut Schnug übersetzt. Jeder, rassistische Plattformen ausgenommen, hat die Erlaubnis von Caitlin Johnstone, Teile dieses Werks (oder alles andere, was sie geschrieben hat) auf jede beliebige Art und Weise kostenlos zu veröffentlichen, zu verwenden oder zu übersetzen. Sie schreibt:

»Ich gebe permanent alle Urheberrechte an meinen Texten frei. Verwenden Sie es, wie Sie wollen. [..] Meine Arbeit gehört allen, und wenn Sie etwas sehen, das Sie veröffentlichen möchten, ermutige ich Sie, es zu verwenden. Sie brauchen mich weder vorher noch nachher zu kontaktieren. [..] 

Ich versuche, gesunde Ideen in einer ungesunden Welt zu verbreiten, aber meine eigene Reichweite und Zeit sind begrenzt. Ich möchte in einer gesunden Welt leben, und wenn Sie helfen, gesunde Ideen zu verbreiten, helfen Sie mir. Ich werde ausschließlich durch freiwillige Spenden von Lesern unterstützt, so dass ich nicht auf Urheberrechte angewiesen bin, um meine Rechnungen zu bezahlen. Ich habe mich entschieden, die Freiheit, die mir das gibt, zu nutzen, indem ich jedem erlaube, meine Worte zu verwenden, der das möchte. 

[..] In diesem Sinne übergebe ich hiermit alle Urheberrechte an meinen Texten an alle Menschen auf der Welt. Dazu gehören Tweets, Blogs, Gedichte, digital oder gedruckt, vergangene oder zukünftige Texte, die jeder verwenden kann, wie er will. Ihr könnt sie auf Autoaufkleber, Kaffeebecher oder T-Shirts drucken, sie in Broschüren oder Bücher verwandeln, um sie kostenlos oder für euren eigenen Profit zu verteilen, oder alles dazwischen. Es steht Ihnen frei, mich als Urheber zu nennen oder nicht, oder selbst die Urheberschaft zu beanspruchen.«

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.


► Bild- und Grafikquellen:

1. Waffenland USA: Im ersten Halbjahr 2020 wueden in den USA bereits über 12 Millionen Waffen verkauft. Vektorgrafik: GDJ / Gordon Johnson, USA. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Vektorgrafik.

2. Frühkonditionierung: Ein Junge schaut während eines sogenannten 'Kindertages' ('Kids’ Day') eines US-Kavallerieregiments durch das Zielfernrohr eines M240-Maschinengewehrs. So sollen Kinder von SoldatenInnen sehen wie es ist, ein Kavalleriesoldat zu sein und gleichzeitig 'Spaß' zu haben.

Kinder werden bereits sehr früh 'konditioniert' um spielerisch zu lernen, wozu sie später mal gebraucht werden: Killer in weltweitem Einsatz für die großartigste und einzigartigste Nation. Gleiches geschieht in unzähligen Kinder- und Jugend-Schießvereinen, die von den Lobbyisten der NRA und der Waffenindustrie gerne 'unterstützt' werden. Dort dürfen bereits kleine Kinder mit Kurz- und Langwaffen schießen - sogar mit halb- und vollautomatischen Waffen jeden Kalibers. Foto: Staff Sgt. Kissta DiGregorio. Quelle: Wikimedia Commons. Dieses Bild wurde von einem Mitglied der United States Army während der Ausführung seiner 'Dienstpflichten' erstellt. Als eine Arbeit der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild in public domain. (kein Urheberschutz).

3. Hund schaut aus einem Fenster. Foto: reksik004 / Oleg Reutov. (user_id:5385719). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

4. Kinderfresser (childeater / child eater). Ein böser Russe frühstückt mit Wodka, frisst um zehn das erste Kind und diskutiert dann mit Schwester Theresa über den Weltfrieden. Und natürlich ist diese finstere Verschwörergestalt ein einsamer Wolf. »Russen grundlos Babys töten und wir in den Krieg ziehen müssen. Babys ohne Grund töten? Ja, sie stecken sie einfach in Mikrowellen, verfüttern sie an Haie oder schießen sie aus ihren Geschützen ab. Sie töten sie einfach. Ist das wahr? Es muss so sein. Es steht in den Nachrichten. Ich hasse Russen.« Das ist Russbashing und Russenhass übelster Art. Quelle: pxhere.com/de. Das Bild ist frei von Copyrights unter Creative Commons CC0. Sie können herunterladen, ändern, verteilen und verwenden sie lizenzfrei für alles, was Sie wollen, auch in kommerziellen Anwendungen. Namensnennung ist nicht erforderlich. >> Foto.

5. Fischsterben durch Gift und Umweltverpestung. Foto: FWC Fish and Wildlife Research Institute >> http://myfwc.com/research/ . Quelle: Flickr. Diese Datei ist mit der CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0) lizenziert.

6. »Americans, why don't you shoot yourselves? Selbstmord ist die aufrichtigste Form der Selbstkritik!« Foto OHNE Inlet: Karabo Spain / Karl Oss Von Iya, Madrid/España (user_id:30101). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto. (Bild nicht mehr verfügbar). Andere Quelle ohne Autorenangabe: PickPik. >> Foto. Die von PickPik zur Verfügung gestellten Bilder können für persönliche und kommerzielle Projekte frei verwendet werden. Der Text wurde von Helmut Schnug eingearbeitet.