Ent-Gamifizierung der Erde
Die Welt ist zu einem Spiel geworden
Je mehr Punkte, desto besser? . . . Wir müssen umdenken.
Von Caitlin Johnstone (Übersetzt von Helmut Schnug)
Das Problem ist im Grunde, dass unser ganzer Planet zum Spiel geworden ist. Das gesamte Leben, die Ressourcen und die Geografie der Erde wurden in dieses kranke Spiel verwickelt, bei dem die Menschen sie in Punkte, genannt Geld, umwandeln, und zwar aus keinem anderen Grund als dem, so viele Punkte wie möglich zu erzielen.
Ein Baum ist in diesem Spiel eine bestimmte Anzahl von Punkten wert. Ein Fisch, ein Liter Wasser, ein Fass Öl oder ein Hektar Land sind jeweils eine bestimmte Anzahl von Punkten wert. Menschliche Arbeit ist eine bestimmte Menge an Punkten wert, und die Produkte, die sie hervorbringt, sind eine größere Menge an Punkten wert. Nichts ist im Spiel wirklich wichtig, sondern in erster Linie die Anzahl der Punkte, die man damit erzielen kann. Jemand, der das Spiel sehr gut beherrscht, sieht nie die Dinge an sich, sondern nur ihren Punktwert.
Alles wurde auf den Wert der Punkte reduziert, die man damit erzielen kann, und das gesamte menschliche Verhalten wird von diesem Punktespiel bestimmt. Nahrung, Unterkunft und Ressourcen werden nicht so zugeteilt, wie es den menschlichen Interessen am besten dienen würde, sondern nach der Dynamik des Spiels. Das Ökosystem wird nicht so behandelt, dass sein Gedeihen gefördert wird, sondern so, dass es im Spiel die meisten Punkte bringt. Die Menschen werden nicht mit Fürsorge und Respekt behandelt, sondern entsprechend ihrer Fähigkeit, im Spiel Punkte zu sammeln.
Es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen diesem Spiel und anderen Spielen.
• Erstens lassen andere Spiele dich nicht obdachlos und hungrig zurück, wenn du verlierst.
• Zweitens beginnen die Spieler bei den meisten anderen Spielen auf einem gleichmäßigen Spielfeld, während bei diesem Spiel jeder mit einer sehr ungleichen Anzahl von Punkten und einer sehr ungleichen Fähigkeit, mehr davon zu erzielen, beginnt.
• Drittens gibt es bei anderen Spielen in der Regel einen Endpunkt, an dem ein Sieger erklärt wird und das Spiel zu Ende ist, während die Spieler in diesem Spiel einfach so viele Punkte wie möglich sammeln, solange es ihre Sterblichkeit erlaubt.
• Viertens: Andere Spiele zerstören nicht die Welt.
In den Tagen vor dem Spiel war ein Mensch, der ein Tier erlegt, ein paar Beeren und Pilze gesammelt, etwas Brennholz geschlagen und etwas Wasser geholt hatte, mit der Beschaffung von Dingen für den Tag fertig, denn er hatte so viel, wie sein einziger menschlicher Körper verbrauchen konnte. Jetzt, wo die Welt zu einem Spiel geworden ist und alles in Punkte umgewandelt wurde, gibt es keine Stufe der Beschaffung mehr, die als "fertig für den Tag" gilt.
Nach den Spielregeln gilt:
Je mehr Punkte, desto besser. Wenn also ein Mensch einen Weg findet, eine Million Tiere zu töten, zehn Millionen Pflanzen zu ernten, einen ganzen Wald abzuholzen und sich die Eigentumsrechte an einer ganzen Süßwasserquelle zu sichern und dies alles an einem einzigen Tag in Punkte umzuwandeln, hat er jeden Anreiz, dies zu tun, und nichts, was ihn davon abhält.
Das ist unhaltbar. Wir können unseren Planeten nicht länger als Punktesammler in einem verrückten, erfundenen Spiel betrachten.
Um einen gesunden Planeten zu haben, müssen wir zuerst die Erde entgamifizieren. Wir müssen damit beginnen, unsere Welt in Übereinstimmung mit der Realität zu betrachten, wie sie tatsächlich ist, und nicht in Übereinstimmung mit diesem seltsamen Spiel, das wir uns in unseren Köpfen ausgedacht haben.
Wir müssen neue Systeme aufbauen, in denen wir alle zum Wohle aller und zum Wohle unserer Biosphäre zusammenarbeiten, anstatt gegeneinander zu konkurrieren, um mehr Punkte zu sammeln. Erst wenn wir mit dem irdischen Leben zu den Bedingungen des irdischen Lebens in Beziehung treten, werden wir in der Lage sein, in Gesundheit und Harmonie zu leben.
Ab einem gewissen Reifegrad muss man den Videospiel-Kontrollkonsole weglegen, nach draußen gehen und anfangen, sein Leben zu leben. Das gilt für unsere kollektive Spezies genauso wie für den Einzelnen.
Caitlin Johnstone
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»Nichts genügt demjenigen, dem das, was genügt, zu wenig ist.«
– Epikur
»Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.«
– Epikur von Samos
»Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.«
– Mahatma Gandhi
»Der Reichtum gleicht dem Seewasser: Je mehr man davon trinkt, desto durstiger wird man.«
– Arthur Schopenhauer
»Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.«
– Arthur Schopenhauer
»Die Begehrlichkeit kenn keine Schranke, nur Steigerung.«
– Lucius Annaeus Seneca
»Geld ist die einzige Macht, vor der die gesamte Menschheit auf die Knie fällt.«
– Samuel Butler
»Die Leidenschaft des Geldmachens beherrscht alle anderen Leidenschaften.«
– Alexis de Tocqueville
»Wenn's um Geld geht, gibt’s nur ein Schlagwort: "Mehr!"«
– André Kostolany
»Sich mit wenigem begnügen ist schwer, sich mit vielem begnügen unmöglich«
– Marie von Ebner-Eschenbach
»Geld ist nichts. Aber viel Geld, das ist etwas anderes.«
– George Bernard Shaw
»Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.«
– Konrad Adenauer
»Der Hauptwert des Geldes besteht in der Tatsache,
dass man in einer Welt lebt, in der es überbewertet wird.«
– Henry Louis Mencken
»Menschen sind Säugetiere. Jeder saugt den andern aus.«
– Gerhard Uhlenbruck
»Unser Leben ist viel schwerer als das unserer Vorfahren,
weil wir uns so viele Dinge anschaffen müssen, die uns das Leben erleichtern.«
– Gabriel Laub
»Für eine Frau gibt es wichtigere Dinge als einen Orgasmus,
zum Beispiel den Kauf von einem Paar auberginefarbenen Lackstiefelchen.«
– Esther Vilar
»Es ist gut wenn man habgierig ist. Ich möchte sogar behaupten, dass es gesund ist,
habgierig zu sein. Du kannst gierig sein und dich dabei gut fühlen.«
– Ivan F. Boesky
»Tief im Inneren unseres Planeten wohnt eine innere Erde
Manche nennen es die Feuergrube, manche die Hölle
Aber wenn das Böse von dir Besitz ergreift und die Dämonen kommen, um dich in ihre Tiefe zu ziehen
Kein Gebet kann dich retten, nicht einmal wenn Jesus weint
Deine schwache und wertlose Seele gehört uns, wir können sie benutzen, wie wir wollen
So leicht verraten wir dich, wie Judas seinen Meister mit einem Kuss verriet
Komm jetzt, die Hölle wartet, kannst du das verrottende Fleisch riechen
Mach dich auf ewige Qualen gefasst, verdammt zur Hölle du Schuft!«
– Der verrückte Dämon / Von Clive Williams (übersetzt von Helmut Schnug)
Mammon and His Slave - Mammon und sein Sklave
Caitlin Johnstone, eine von Lesern unterstützte unabhängige Journalistin aus Melbourne / Australien, ist Anarcho-Psychonautin, Guerilla-Poetin, Utopie-Prepperin und Mutter zweier Kinder. Sie schreibt über Politik, Wirtschaft, Medien, Feminismus und die Natur des Bewusstseins. Ihre Artikel wurden unter anderem in Inquisitr, Zero Hedge, New York Observer, MintPress News, The Real News und International Policy Digest veröffentlicht. Für weitere Informationen darüber, wer Caitlin Johnstone ist, wofür sie steht und was sie mit dieser Plattform erreichen will, kann man HIER nachlesen. Alle Werke wurden gemeinsam mit ihrem Mann (Seelenverwandten) Timothy P. Foley (Amerikaner) verfasst.
Den Artikel gibt es in englischer Sprache auch als Hörbeitrag auf Youtube, gelesen von Tim Foley >> weiter.
► Quelle: Der Artikel von Caitlin Johnstone wurde am 18. August 2023 in englischer Sprache erstveröffentlicht auf caitlinjohnstone.com >> Artikel. Er wurde von Helmut Schnug übersetzt. Jeder, rassistische Plattformen ausgenommen, hat die Erlaubnis von Caitlin Johnstone, Teile dieses Werks (oder alles andere, was sie geschrieben hat) auf jede beliebige Art und Weise kostenlos zu veröffentlichen, zu verwenden oder zu übersetzen. Sie schreibt:
»Ich gebe permanent alle Urheberrechte an meinen Texten frei. Verwenden Sie es, wie Sie wollen. [..] Meine Arbeit gehört allen, und wenn Sie etwas sehen, das Sie veröffentlichen möchten, ermutige ich Sie, es zu verwenden. Sie brauchen mich weder vorher noch nachher zu kontaktieren. [..]
Ich versuche, gesunde Ideen in einer ungesunden Welt zu verbreiten, aber meine eigene Reichweite und Zeit sind begrenzt. Ich möchte in einer gesunden Welt leben, und wenn Sie helfen, gesunde Ideen zu verbreiten, helfen Sie mir. Ich werde ausschließlich durch freiwillige Spenden von Lesern unterstützt, so dass ich nicht auf Urheberrechte angewiesen bin, um meine Rechnungen zu bezahlen. Ich habe mich entschieden, die Freiheit, die mir das gibt, zu nutzen, indem ich jedem erlaube, meine Worte zu verwenden, der das möchte.
[..] In diesem Sinne übergebe ich hiermit alle Urheberrechte an meinen Texten an alle Menschen auf der Welt. Dazu gehören Tweets, Blogs, Gedichte, digital oder gedruckt, vergangene oder zukünftige Texte, die jeder verwenden kann, wie er will. Ihr könnt sie auf Autoaufkleber, Kaffeebecher oder T-Shirts drucken, sie in Broschüren oder Bücher verwandeln, um sie kostenlos oder für euren eigenen Profit zu verteilen, oder alles dazwischen. Es steht Ihnen frei, mich als Urheber zu nennen oder nicht, oder selbst die Urheberschaft zu beanspruchen.«
ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.
► Bild- und Grafikquellen:
1. Weltkarte mit Währungssymbolen: Das Problem ist im Grunde, dass unser ganzer Planet zum Spiel geworden ist. Das gesamte Leben, die Ressourcen und die Geografie der Erde wurden in dieses kranke Spiel verwickelt, bei dem die Menschen sie in Punkte, genannt Geld, umwandeln, und zwar aus keinem anderen Grund als dem, so viele Punkte wie möglich zu erzielen. Vektorgrafik: GDJ / Gordon Johnson, USA (user_id:1086657). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Vektorgrafik.
2. Vektor / Illustration: kirillslov / Kirill Slovohotov (user_id:8058952). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Vektorgrafik.
3. End poverty to stop crime - Greed ist deadly. Armut beenden, um Verbrechen zu stoppen - Gier ist tödlich. Graffiti on the Jeff Davis overpass, New Orleans, Louisiana, USA. Foto: Bart Everson, New Orleans, Louisiana, USA. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0). Der Bildausschnitt des Originalfotos wurde von Helmut Schnug verändert / eingekürzt.
4. Mammon and His Slave - Mammon und sein Sklave. Artwork by Sascha Schneider (* 21. September 1870 in Sankt Petersburg; † 18. August 1927 in Świnoujście / dt. Swinemünde; eigentlich Rudolph Karl Alexander Schneider); created 1896, wood engraving, published by Johann Jacob Weber, Leipzig, 9.44 x 12.59 in. Collection of Hans-Gerd Röder. Quelle u.a. auf Wikimedia Commons. Der Urheber dieses Werks ist 1927 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 95 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Mammon ist ein aus dem Aramäischen entlehnter Begriff, der ursprünglich „Besitz“ oder „Vermögen“ bedeutet. Das Wort wird in der Bibel von Jesus Christus verwendet und erhält dabei eine eher negative Deutung. Heute wird mit dem Begriff abschätzig das Geld im Allgemeinen bezeichnet („schnöder Mammon“). >> weiter.