Evo Morales: IWF soll Völker entschädigen

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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Evo Morales: IWF soll Völker entschädigen
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Evo Morales: IWF soll Völker entschädigen


Von Redaktion amerika21.de


Cochabamba. Boliviens Präsident Evo Morales hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert, die Völker für seine Wirtschaftspolititik zu entschädigen. Über viele Jahre sei Bolivien und anderen lateinamerikanischen Ländern die IWF-Politik aufgezwungen worden, was große Schäden angerichtet habe.

Bei einer Pressekonferenz in Cochabamba im Rahmen der Vergabe von Darlehen für den sozialen Wohnungsbau sagte Morales, Bolivien habe eine wachsende Wirtschaft, weil die Regierung eine eigene Politik entwerfe, "die inspiriert ist vom Kampf des Volkes und der sozialen Organisationen", insbesondere bei der Nationalisierung der fossilen Brennstoffe.

Dennoch hörten einige internationale Organisationen nicht auf, über die Wirtschaftsentwicklung zu urteilen und Empfehlungen zu erteilen, so der Präsident. Wenn der Internationale Währungsfonds sich um die Wirtschaft kümmern wolle, solle er dies tun, aber indem er die Schäden kompensiere, die in 20 Jahren neoliberaler Regierungen verursacht wurden, betonte er. Der IWF hatte sich am Montag über die Wirtschaftsleistung Boliviens im Jahr 2013 geäußert und vorhergesagt, dass das Bruttoinlandsprodukt 2014 um 5,4 Prozent wachsen wird.

Die wirtschaftlichen Vorgaben des Internationalen Währungsfonds kämen nie dem Menschen zugute, sie schützten nur den Privatsektor, so Morales. Der wirtschaftliche Aufschwung in Bolivien habe sich gefestigt, weil die Bolivianer gegen den IWF mit einer demokratischen und kulturellen Revolution aufbegehrt hätten. "Es war eine Rebellion, ein Volksaufstand“, sagte der Präsident und ehemalige Gewerkschaftsführer. Die Wirtschaftspolitik werde nicht länger vom IWF oder der Weltbank bestimmt, wie in der Vergangenheit, sondern von den Bolivianern selbst.
 



► Quelle: amerika21 > zum Originalartikel

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Interne Verweise:

4. Jan 2014 | Nachricht: Arbeitslosigkeit in Bolivien weiter gesunkenweiter

10. Jan 2014 | Nachricht: Bolivien übernimmt Vorsitz der Gruppe 77 plus Chinaweiter



 

Bildnachweis:

Juan Evo Morales Ayma ist seit dem 22. Januar 2006 Präsident Boliviens. Er ist Führer der sozialistischen bolivianischen Partei Movimiento al Socialismo (MAS) und der Bewegung für die Rechte der Coca-Bauern. Evo Morales gewann mit 54 Prozent der Stimmen die vorgezogenen Präsidentschaftswahlen am 18. Dezember 2005. Er wurde damit als erster Indígena Staatsoberhaupt von Bolivien und errang den deutlichsten Wahlsieg seit Ende der letzten Militärregierung 1982. Bei der Präsidentenwahl vom Dezember 2009 übertraf er mit einer Zustimmung von 64 Prozent der Bürger das Ergebnis von 2005.

Evo Morales verkündete am 14. Januar 2009 den Abbruch der diplomatischen Beziehungen seines Landes zu Israel wegen des israelischen Krieges gegen die Zivilbevölkerung von Gaza. Er sagte, er werde eine Klage gegen Israel vor dem internationalen Strafgerichtshof unterstützen und forderte, dass dem israelischen Präsidenten Shimon Peres der Friedensnobelpreis aberkannt werden solle. Außerdem kritisierte er den „Unsicherheitsrat“ der Vereinten Nationen für seine zurückhaltende Reaktion auf die Krise.

Foto: Marcello Casal Jr./ABr - Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Brasilien lizenziert