Maskenball in Elmau: Poroschenko braucht Krieg für neue Kredite

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Ulrich Gellermann
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Verbunden: 22.03.2013 - 15:43
Maskenball in Elmau: Poroschenko braucht Krieg für neue Kredite
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Maskenball in Elmau


Poroschenko braucht Krieg für neue Kredite


"Geh nicht über die Straße", sagt die Frau in der ost-ukrainischen Stadt, "die schießen wieder.""Aber ich will nur Milch holen", sagt der kleine Junge. Ein Dialog des alltäglichen Schreckens in einer ukrainischen Gegend, in der man damals, als alles begann, nichts anderes wollte als seine eigene Sprache sprechen: Russisch. Längst sprechen auch wieder die schweren Waffen. Und die Handpuppe des Westens, der Milliardär und Staatspräsident der Rumpf-Ukraine Petro Poroschenko, lässt pünktlich zum G7-Treffen und unbeirrt vom Minsker Abkommen, die verbotenen schweren Waffen an die Front verlegen. Denn die Ukraine ist pleite. Und für nichts macht der Westen so gern Geld locker wie für einen Krieg, der die Menschen in der Ost-Ukraine umbringt, aber Putin meint.

Zur Zeit liegen die Schulden der Ukraine bei mehr als 80 Milliarden Dollar. Mit einer Rückzahlung rechnet niemand. Woher auch? Die ukrainische Industrie hat mit Russland ihren Hauptkunden verloren, der industrielle Osten des Landes ist vom Krieg gelähmt. Investiert wird nur in den Krieg. Vor allem die privaten Gläubiger gieren nach einem staatlichen Rettungsschirm, der natürlich nicht vom armseligen ukrainischen Staat aufgespannt werden kann. Da hat man eher den IWF im Auge, der ein Hilfsprogramm von 40 Milliarden für die Ukraine auflegen soll. Damit käme der IWF einer Forderung des Spekulanten George Soros entgegen. Auch die US-Investmentfirma Franklin Templeton, die etwa 9 Milliarden Dollar in der Ukraine zu verlieren hat, drängt auf die staatliche Hilfe des Westens.

Was soll die Ukraine schon wert sein, wenn sie sich nicht gegen den russischen Konkurrenten der USA einsetzen lässt. Nichts. Also arbeiten die Rüstungsbetriebe in drei Schichten. Also wird der Rüstungsetat weiter erhöht. Also wird das Minsker Abkommen gern gebrochen. Und weil es im Land neben der militärischen Opposition auch noch immer einen zivilen Widerstand gegen die Junta in Kiew gibt, sendet Poroschenko den ehemaligen georgischen Präsidenten nach Odessa. Dorthin, wo der Massenmord im Gewerkschaftshaus unvergessen ist. Dort, wo viele Bürger russisch sprechen. Zu viele wie man in Kiew findet. Deshalb soll Micheil Saakaschwili in Odessa Ordnung schaffen. Den mag man in Washington. Der war schon damals kreditwürdig, als man Georgien in einen Krieg mit Russland hetzte.

Und während in der Ukraine der Krieg weiter das Land frisst, zelebrieren die Charakter-Masken der G7 ihren Ball im Schloss Elmau: "Eine Teilnahme Russlands ist zurzeit nicht vorstellbar", spitzte Frau Merkel den Mund. Parallel rüstet General Boguslaw Pacek (nur poln. Wiki) im amerikanisch dominierten Polen an einer 100.000-Mann-Armee. Eine Armee aus Zivilisten gegen Russland. Pacek ist Berater im polnischen Verteidigungsministerium. Außerdem berät er die NATO in Fragen der Ausbildung ukrainischer Soldaten. Und die deutschen Berater von der ARD hatten rechtzeitig 'gefälschte' russische Satellitenfotos gefunden und entlarvt. Die aber waren vom Kronzeugen einer angeblich echten Nachricht, der Recherche-Gruppe Bellingcat gefälscht worden. Macht nichts, die nächste Fälschung wartet an der nächsten Ecke. Das deutsche Fernsehen weiß um die Nöte der Führung in Kiew: Kein Krieg, keine Kredite, da will man wenigstens den Propagandakrieg für Poroshenko gewinnen.

"Oma, wann gibt es wieder Milch?" - "Wenn der Krieg vorbei ist, Junge."

Ulrich Gellermann, Berlin

 



► Quelle:  RATIONALGALERIE > Artikel



Bild- und Grafikquellen:

 

1. Mutter-Sohn-Gespräch: "Mum - Yes Son . . .  I keep asking . . " Grafik: Jan Müller / Borgdrone.de. Dieses Werk von borgdrone ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.

 

Ergänzung Admin H.S. Am 2. Mai 2014 wurden lt. "offizielle" Aussage 41 ethnische Russen im Gewerkschaftshaus von Odessa bei lebendigem Leibe verbrannt, in Wahrheit waren mehr mehr als doppelt so viel. Die Polizei stand untätig daneben. Dmytro Yarosch, der Führer des Rechten Sektors, rühmte das Massaker als „einen weiteren strahlenden Tag in unserer nationalen Geschichte“. In den amerikanischen und britischen Medien berichtete man dies als „bedauerliche Tragödie“, resultierend aus „Zusammenstößen“ zwischen „Nationalisten“ (Neonazis) und „Separatisten“ (Leute, die für ein Referendum über eine föderale Ukraine Unterschriften sammelten).





Die New York Times begrub die Geschichte damals, wobei sie Warnungen über die faschistische und antisemitische Politik von Washingtons neuer Klientel als russische Propaganda abtat. Das Wall Street Journal verurteilte die Opfer - „Tödliches Ukraine-Feuer wahrscheinlich ausgelöst durch Rebellen, sagt die Regierung“. Obama gratulierte der Junta für ihre „Zurückhaltung“.