Schon mal was vom „Peter-Prinzip“ gehört? Nein?
Triumph der Unfähigen: Das Peter-Prinzip
Wer nur faul, boshaft, unfähig genug ist,
kann es sehr sehr weit bringen!
von Axel Bürger | ANSAGE.org
Haben Sie sich noch nie darüber gewundert, wie völlig Bekloppte zu Einfluß und Wohlstand kamen?
Dieses Prinzip sollte jeder kennen, der ungläubig staunt, wie so mancher Bescheuerte Karriere machen und zu Vermögen gelangen konnte. Es handelt sich dabei um eine These des kanadischen Pädagogen, Hierarchiologe und Autors Dr. Laurence Johnston Peter (* 16. September 1919 in Vancouver, British Columbia, Kanada; † 12. Januar 1990 in Palos Verdes Estates, Kalifornien, USA).
Dieser hatte in den 1960 Jahren eine entsprechende Forschung zu Leistung in Hierarchien betrieben, die er dann mit Witz, Ironie und einem verschmitzten Augenzwinkern niederschrieb. Heraus kam eine eher ironisch gemeinte Managementregel, die folgendes besagt:
In einer Unternehmens- oder Behördenhierarchie werden Mitarbeiter so lange befördert, bis sie auf einer Position angelangt sind, in der sie schließlich überfordert und ungeeignet sind. Da sie deswegen nicht mehr weiter aufsteigen, aber auch nicht zurückgesetzt werden können, verharren sie auf diesem Posten bis zum Pensionseintritt. Mit der Zeit kommt es so zu einer Anreicherung von Ineffizienz und Unfähigkeit innerhalb des Gesamtapparats.
Soweit Peters Theorie. In der Praxis lässt sich das natürlich viel besser beschreiben und erklären. Deshalb möchte ich hier vorab einen uralten Witz aus meiner Heimat Thüringen zum Besten geben:
Ein Skifahrer rast mit Affenzahn die Piste hinunter, als er unvermittelt eine Vollbremsung einlegen muss – weil ein Bauer mit Trecker und Güllefass gerade seine Bahn quert. Das ausgebremste Ski-Ass brüllt erbost: „Bahn frei! Weißt Du nicht, wer ich bin? Ich bin der Preis-Skifahrer von Oberhof!“ Darauf der Güllekutscher gelassen: „Na und? Ich bin der Scheißbrühfahrer von Oberhof!“ (im Dialekt kommt der Schüttelreim besser zur Geltung, weil es da “Scheißbriiieeh-Fahrer” ausgesprochen wird).
► Jauche-Jochen und die letzte Beförderung
Und nun zum Peter-Prinzip – erklärt am Beispiel des Scheißbrühfahrers aus Oberhof: Stellen wir uns vor, unser besagter Güllekutscher wäre in seinem Beruf besonders gut und niemand brächte mehr Gülle auf Thüringens Feldern aus als er. Da sollte man doch meinen, dass der Mann ge- und befördert werden müsste. Oder? . . Nun, dazu gibt es jetzt zweierlei Möglichkeiten:
• Entweder man vergrößert das Güllefass und baut ihm in seinen Trecker einen zusätzlichen Abgasturbolader ein (vielleicht ja mit Fördermitteln und Subventionen aus den Kassen der EU?), damit das Ding noch schneller fährt und noch mehr ziehen kann, und ermöglicht unserem Bauer so, seine Fähigkeiten noch besser anzuwenden, wovon alle profitieren.
• Oder man tätigt die Investitionen zur Kapazitätsausweitung und befördert das talentierte Scheißbrührennfahrer-Genie: Weil er sich in seinem Beruf so gut bewährt hat, wird er von seiner Produktionsgenossenschaft ins Management gesetzt. Man holt also den nach Jauche müffelnden, bislang glücklichen und fähigen Formel-T-Fahrer runter vom Trecker und steckt ihn rein ins Büro. Mit PC, Drucker, Schreibtisch und Chefsessel, eigener Tippse und hochmodernem Kaffeekochvollautomaten, der sogar Moccachino und Flavoured Latte Macchiato zubereiten kann.
Aber wer macht ab sofort seinen Job auf dem Feld? Genau das ist der K(n)ackpunkt: Der Turbotrecker mit dem nun überdimensionierten Güllefass wird jetzt mit einer mittelmäßigen Durchschnittskraft besetzt, die die bereits erkämpften Rekordleistungen wieder unerreichbar werden lässt. Die getätigte Investition war also völlig für die Katz (auch wenn Katzen ihre Hinterlassenschaften in einem Blumenbeet und nicht auf dem Acker verscharren… aber scheißegal).
► Neue “Herausforderungen” brachten kein Glück…
Unser rasendes Jaucherennfahr-Talent macht jedenfalls “Karriere”: Er soll sämtliche Güllefahrer an der Front vereinigen und fortan den Kampf gegen unfruchtbare Ackerböden und überquellende Jauchegruben anführen. Zudem soll es ab jetzt wieder riechen, wie es sich für Thüringens Dörfer eigentlich gehört. Ffhhh, hmm, aahh…
Bisher hatte er bloß eine Treckerfahrerlaubnis für seinen Job gebraucht; jetzt aber muss er plötzlich Computer beherrschen, mit WORD, EXCEL und so fort. Auch Arbeitsverträge muss unser Jauche-Jochen nun abschließen können, soll sich mit Tarifverträgen sich auskennen, pflegliche Umgangsformen mit der Kundschaft an den Tag legen, höflich zu Preisskifahrern sein. Rücksicht auf Kollegen mit Montagskater nehmen. Nüchtern Ansprachen auf Betriebsfesten und Weihnachtsfeiern halten. Sich nimmermehr am Hintern kratzend oder beschwipst am Buffet vordrängeln. Auch in die Partei soll er nun eintreten und auf Versammlungen gehen!
Jeder wird früher oder später einsehen, dass der Lorbeerkranz des beruflichen Aufstiegs unserem Jauche- Jochen kein Glück beschert hat. In seiner neuen, höheren Position ist er heillos überfordert und überlastet. Was gäbe er darum, wieder an seinen alten Arbeitsplatz zurückzukehren, zurück hinters Lenkrad und an den Abstellhahn. Denn da war er der King, das kann er! Aber im Büro versagt er unweigerlich.
In seiner Not überlässt er die Arbeit schließlich seiner geduldigen Sekretärin Elfriede und all den anderen netten, hilfsbereiten Kollegen; die sind das gewohnt, denn sie mussten auch schon bei Gülle-Gustav, dem Vorgänger Jauche-Jochens, Feuerwehr spielen und alles auffangen. So scheitert also unser fiktiver Protagonist auf dieser nächsten Stufe seiner Karriere, weil er dort ungeeignet ist. Er wird immer unglücklicher und fängt heimlich zu trinken an. Ach, wäre er doch nur bei seinem Talent in seinem Job geblieben!
Alle wären glücklich und zufriedener. „Schuster, bleib bei Deinem Leisten“, hätten wir früher dazu gesagt.
► Risiko des Scheiterns
Und so nimmt das Unglück seinen Lauf. Denn nun wird auch noch der Lohn knapp. Zwar gab es eine gewaltige Gehaltserhöhung, aber Jauche-Jochen erachtete es in seiner neuen Führungsaufgabe als gute Idee, alle sofort daran teilhaben zu lassen – ist er doch schließlich ein sozialer Mensch. Also gab er im Wirtshaus “Zum Dorfkrug” Runde für Runde aus, kaufte sich selbst ein glänzendes Cabriolet mit großem Motor, noch größerem Auspuff und teurer Nobelausstattung.
Kaum lief es bei den Frauen, setzte er sich dort auch gleich eine sexy „KreditkartenschredderIn” auf den Beifahrersitz, ein dummes, klunkerbehangenes Blondchen mit Handtäschchen und Sonnenbrille von Cartier. Um deren Ansprüche zu befriedigen, musste eigentlich bald der nächste Karrieresprung, die nächste Einkommenserhöhung kommen. Umso mehr, als das staksige Cartier-Schneckchen auch noch von der Angetrauten unseres Jochen entdeckt wurde, was in einem teuren Scheidungs-Rosenkrieg mündete.
Wie dieses Drama weitergeht, ob Jauche-Jochen doch noch seinem Job gerecht werden wird oder nicht, und ob er wegen seines Yuppie-Images noch mehr unfreiwillig komische soziale Verrenkungen machen wird, um in gewisse Kreise aufzusteigen… all das soll an dieser Stelle mein Geheimnis bleiben. Vielleicht gibt’s dazu ja später noch eine Verfilmung!
Doch zurück zu unserem ursprünglichen Thema:
Das Peter-Prinzip ist so zu verstehen, dass jede Beförderung – weg vom ursprünglichen Arbeitsplatz, hinauf in ein völlig anderes Fachgebiet und Aufgabenprofil – das Risiko des Scheiterns birgt, weil der nach oben Gelobte seiner neuen Funktion fachlich schlicht nicht gerecht werden kann. Dass muss nicht unbedingt gleich bei der ersten Beförderung so sein, doch beim Aufstieg in jeder mehrstufigen Hierarchie ist irgendwann das individuelle Level der Nichteignung erklommen. Das garantiere ich jedem, eingedenk meiner eigenen Erfahrungen in der Wirtschaft!
► Das Peter-Prinzip in der Politik
Nun, Sie ahnen es schon: Was ich anhand des vorstehenden Beispiels beschrieben habe, ist eigentlich nur die abgeschwächte Version des Peter-Prinzips. Im Politikzirkus ist all das natürlich noch viel extremer und weitaus schlimmer: Denn hier ist der Karrieresprung, zumindest bei gewählten Mandatsträgern, “nur” auf vier Jahre begrenzt.
Der 26. September 2021 war so ein Tag: Da wurde der letzte Bundestag gewählt. Es war ein Tag mit vielen Tränen, weil anschließend wieder einmal zahlreiche Abgeordnetenbüros mit sämtlichen Schreibtischen und Büroschränken ausgeräumt und dem politischen Gegner überlassen werden mussten. Bei einer beruflichen Erfolgsbefristung auf nur vier Jahre haben die ins Amt Gelangten umso weniger Zeit zu verlieren; also wird vom ersten Tag an versucht, den lange herbeigesehnten “Fall ins Weiche” zu organisieren, sprich: an sich selbst zu denken, statt sich konkret auf die eigentlichen Aufgaben und Probleme im politischen Geschäft zu konzentrieren.
Also wird Lobbyismus betrieben, werden Unternehmen angezapft (oder selbst Unternehmen gegründet), die man dann mit diversen Aufträgen bedenkt. Es werden Seilschaften geknüpft, Freundschaften gepflegt, nach Möglichkeiten und tunlichst unauffällig wird das eigene soziale Umfeld mit Erkenntlichkeiten und Wohltaten versorgt: Trauzeugen und Familienmitglieder wie Ehepartner, Kinder, Neffen, Nichten, Onkel, Tanten werden, wo immer möglich, mit Zuwendungen und Pöstchen versorgt.
Geht man namentlich unsere Abgeordneten, Bundestagspräsidenten und Minister durch, so findet man deren Familiennamen auffallend oft in den Mitgliederverzeichnissen von Aufsichtsgremien von Behörden und Ausschüssen, im öffentlich-rechtlichen Staatsfunk, in Ministerien, in “staatsnahen“ Unternehmen und vor allem “Nichtregierungsorganisationen” (NGOs) wieder, sofern die so “eingebundenen” Angehörigen nicht gerade ihre Namen durch Heirat gewechselt haben. . . Viel Geld ist da im Spiel.
► Das schlechte Gewissen schwindet
Es ist ein ständiger Kampf um Einfluss und Pfründe, und bei so manchem natürlich ein Kampf ums nackte Überleben. Dies gleich in mehrfacher Hinsicht – weil viele dieser latent korrupten Parteikarrieristen außerhalb der Politik gar nicht existieren könnten und Menschen ohne Berufsausbildung oft schnell verarmen würden – weshalb sie krumme Touren drehen und schnell in Abhängigkeiten geraten.
Da drohen so manchem dann hohe Haftstrafen mit Schadensersatzansprüchen in Millionenhöhe, würden diese Abgründe bloß strafrechtlich adäquat verfolgt. Da dies aber, bei einer zunehmend politischen und gelenkten Justiz, nicht geschieht und viele (wenn auch nicht alle) in Berlin dubiosen bis unlauteren Beschäftigungen nachgehen, schwindet das schlechte Gewissen. Wenn sich jeder die Taschen vollmacht, glauben die Ehrlichen bald, sie seien bloß zu dumm, ihre Privilegien nicht ebenfalls gründlich auszunutzen.
Und nicht nur das. Unser Peter-Prinzip erfährt hier sogar noch eine Steigerung: Um nämlich im Politikzirkus nachhaltig erfolgreich zu sein, muss man im Kampf um Posten, Ämter und Pfründe die ärgsten Konkurrenten ausschalten. Und so kommt es, dass die Menschen, die zwar fachlich geeignet wären, aber Gewissensbisse im unfairen Umgang miteinander haben, als erste und am schnellsten von allen weg vom Fenster sind.
Es reichern sich so nicht nur die Unfähigen, sondern unter ihnen auch noch die Dreistesten und Skrupellosesten in der Politik an. Einmal in ein Amt aufgestiegen, schart der-, die- oder dasjenige ab sofort nur noch Dumme und Ja-Sager um sich – damit ihm bloß niemand von ihnen gefährlich werden oder gar den Job streitig machen kann. Eine unheilvolle Spirale beginnt sich ab da unaufhaltsame zu drehen – denn die Dummen suchen nach noch Dümmeren. Und das über kurz oder lang mit fatalen Folgen: Selbst die einfachsten Dinge wollen nun nicht mehr gelingen. Jede Logik, selbst einfachste Zusammenhänge werden zum Problem und scheinen unüberwindbare Hürden zu sein.
► Beförderung bis zum Totalausfall
Beispiel gefällig? Mir kommt da eine gewisse Politikerin in den Sinn, die ständig Berater um sich scharte und diesen Millionen für einfachste Dienste zahlen musste. Ohne Ausschreibungen natürlich, versteht sich. Dafür nahm man dann den Sohn der besagten Dame unter seine Fittiche- man wollte ja nicht nur nicht undankbar, sondern auch besonders hilfsbereit sein.
In einem konkreten Fall stellte das Beratungsunternehmen eine Viertelmillion Euro in Rechnung – dafür, dass man dem Ministerium unserer Politikerin verriet, wie eine Soldatenstube bei der Bundeswehr einzurichten sei. Doppelstockbetten wurden ausgesucht, passende Lampen, Tische, Stühle und Spinde. Dass die besagte Politikerin sieben Kinder geboren hatte, hatte sie also offenbar nicht zu einer Mutter qualifiziert, die wusste, wie man jungen Erwachsenen ein Zimmer einrichtet.
Das nächste Beispiel erzählt von einem Politiker, der mit einem Koffer voll Bargeld durch den Erdbeergarten des Herrn wandelte – völlig orientierungslos, denn er hatte völlig vergessen, wer ihm diesen Koffer einst übergeben hatte, wohin er damit anschließend unterwegs war und wo er ihn schlussendlich abgestellt hatte. Aus dem Koma endlich erwacht, fand sich diese völlig umnachtete Gestalt als Bundestagspräsident auf einer erhöhten Sitzbank wieder. Da hockte er dann und stierte verständnislos vor sich hin.
Wieder ein anderer beschäftigte sich mit dem Thema „Maut“ auf deutschen Fernstraßen – was am Ende den Steuerzahler dann eine halbe Milliarde kostete. Für nichts. Doch statt seinen Fehler einzugestehen und den Platz für einen Besseren zu räumen, wurde gelogen und vertuscht. Und so läuft es immer: Kommt eine schmutzige Sache dann trotzdem ans Licht, wird eben frech in die Kameras gelacht. Die Karrieren nehmen keinen Schaden… denn auch in der Politik wird befördert bis zum Totalausfall.
So lehrte es uns Dr. Peter.
► Aufstieg der Vollversager
Doch es gibt auch eine tröstliche Nachricht: Irgendwann stößt auch das Peter-Prinzip an seine natürlichen Grenzen. So werden zum Beispiel ein Robert Habeck oder eine Annalena Baerbock niemals Bundeskanzler – das verspreche ich Ihnen (ich im Übrigen natürlich auch nicht, denn dafür bin ich viel zu schlau!).
Damals, in unserem Dorf daheim in Thüringen, lebte direkt gegenüber von unserem Haus eine Familie in einem großen Gehöft. Es waren fleißige, wohlhabende Leute. Ihr Sohn war meines Bruders Klassenkamerad und bester Freund. Seine ältere Schwester bekam Anfang der 1980er Jahre Nachwuchs, ein Junge. Dieser wuchs heran, trat in die SPD ein, wurde zuerst Abgeordneter im Deutschen Bundestag und später sogar Ostbeauftragter. Eine sagenhafte Karriere! Sollte man meinen.
Schaut man aber hinter seine Brille und ihm direkt in die Augen, dann erkennt man seinen falschen Charakter, erkennt seinen bösen, verschlagenen Blick. Und genau so redet und gibt er sich auch. Und in unserem Nachbardorf, wo meine Klassenkameraden und Freunde wohnten, war einst eine Tellerwäscherin aus Friedrichroda beschäftigt gewesen. Aus ihr wurde sogar eine grüne Bundestagspräsidentin.
► Unheilvolle Spirale aus Faulheit, Dummheit und Idiotie
Verhindern können hätte man diese unheilvolle Spirale aus Faulheit, Dummheit, Idiotie und Schildbürgerstreichen, die all diese Figuren nach oben spülte, indem man frühzeitig gewisse Mindestanforderungen hinsichtlich Bildung, Berufserfahrung oder persönliche Reife an Volksvertreter oder politische Ämter gestellt hätte. Haupt- oder Realschulabschluss mit anschließender Berufsausbildung, danach zehn Jahre Karriere im Beruf. Familienerfahrung mit eigenem Hausstand. Wäre das zuviel verlangt?
Offensichtlich – würden doch etliche Politiker schon durch dieses minimale Raster fallen. Der Bundestag wäre dann teilweise führungslos, ganze Fraktionen müssten schlagartig aus dem Parlament verschwinden! Viele aus der heutigen politischen “Elite” würden sich dann mit Gelegenheitsjobs durchschlagen, müssten Bürgergeld beziehen oder gar zur Tafel gehen, um nicht auf der Straße betteln zu müssen.
Das war nicht immer so. Noch vor zwei Generationen war das politische Personal überdurchschnittlich qualifiziert, konnte auf eine eigene Lebensleistung zurückblicken, hatte – zumindest in den meisten Fällen – die harte Schule des Lebens und Berufsalltags durchlaufen und handelte dementsprechend auch viel verantwortungsbewusster und näher an den Interessen der Bürger.
Früher hatten Politiker nicht nur etwas Anständiges gelernt oder studiert, sondern hatten noch Anstand, Stolz und Ehre. Und ging wirklich mal etwas gründlich daneben, hatte der Sünder wenigstens noch so viel Charakter, zurückzutreten und Fehler einzugestehen. Oder, in schwerwiegenden Fällen, zogen sich ertappte Kriminelle einen frischen Schlüpfer an und erschossen sich anschließend gepflegt im Drehsessel, am Schreibtisch im Büro.
Und damals hatte die Öffentlichkeit auch noch Respekt für die gezogenen Konsequenzen; die Schande war damit getilgt und das Fehlverhalten entsprechend kompensiert. Eine pragmatische, zukunftsorientierte Form der gesellschaftlichen Hygiene. Niemand deutelte dann noch daran herum, oder wärmte die Angelegenheit für eigene Zwecke wieder auf.
► Low-Performer und Mittelmäßige
Heute ist das anders. Werden Führungspersonen dabei erwischt, ihre Doktorarbeit nicht selbst verfasst und stattdessen beim Nachbarn abgeschrieben zu haben, oder ganze Reden und Bücher plagiiert zu haben, dann wird einfach frech so getan, als gäbe es die Vorwürfe nicht, und ungeniert weiter Wahlkampf für den nächsten Vollversorgungsposten betrieben. Titel werden ergaunert, Lebensläufe erfunden oder später ständig umgeschrieben – so lange, bis (vielleicht außer dem Besuch im Kindergarten und dem Hauptschulabschluss) nichts mehr übrig ist. Lediglich Namen, Geburtstag- und -ort entsprechen noch der traurigen Realität; der Rest ist Schönfärberei und Fabrikation.
Wenn Du eine Landstraße runterfährst und oben auf einem Zaunpfahl eine Schildkröte sitzt, dann handelt es sich dabei um eine Pfostenschildkröte. Du weißt, sie ist dort von allein nicht hinaufgekommen. Sie gehört dort auch nicht hin. Sie weiß auch nicht wirklich was sie dort oben machen soll. Sie wurde höher hinaufbefördert als es ihre Fähigkeiten zulassen. Man wundert sich, welcher Dummkopf sie da oben wohl hingesetzt haben mag. . . Und das Schlimme ist: Pfostenschildkröten gibt es inzwischen in allen Bereichen der Politik, den Medien und der Gesellschaft. Es ist nicht mehr zum Lachen. Es ist schon längst nicht mehr zum Lachen. Ich weiß das - Ihr wisst das! (Helmut Schnug)
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Und was geschieht, wenn die Schlauen nach Macht und Einfluss streben?
Wenn die wahren Profis, Gelehrten und Gelernten ausnahmsweise nach Führung streben und Verantwortung übernehmen wollen?
Sie werden diffamiert, mit Hass und Hetze überzogen. Die Mittelmäßigen schützen ihre Domänen, indem sie nur weitere “Low-Performer” und Mittelmäßige neben sich dulden. Wer da nicht freiwillig das Handtuch schmeißt, ja, sich gar anmaßt, für echte politische Veränderungen einzutreten und dafür seine bewährte Expertise einzubringen, wird weggemobbt und im schlimmsten Fall gar mit Hausdurchsuchungen und Einzug des Vermögens eingeschüchtert und mürbe gemacht.
Die Skala für faschistoide Mätzchen in der Politik ist nach oben weit offen – ebenso wie das Peter-Prinzip umgekehrt nach unten offen zu sein scheint für all jene, die ihre persönliche Stufe der Unfähigkeit noch nicht erreicht haben.
Axel Bürger
Das Peter-Prinzip.flv (Dauer 4:43 Min.)
Chancengleichheit bedeutet, dass jeder eine faire Chance hat, inkompetent zu werden. In einer Hierarchie neigt jeder Mitarbeiter dazu, auf seine Inkompetenzstufe aufzusteigen. Mit der Zeit wird jeder Posten von einem Mitarbeiter besetzt, der nicht in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen. Die Arbeit wird von denjenigen Mitarbeitern erledigt, die ihre Inkompetenzstufe noch nicht erreicht haben.
Das Peter-Prinzip: Beförderung in die maximale Inkompetenz (Dauer 4:43 Min.)
Peters These ist, dass jedes Mitglied einer ausreichend komplexen Hierarchie so lange befördert wird, bis es das Maß seiner absoluten Unfähigkeit erreicht hat, was in der Regel das persönliche Maximum der Karriereleiter markiert und weitere Beförderungen ausbleiben lässt. Peter: „Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.
► Quelle: Der Artikel von Axel Bürger wurde am 08. August 2024 unter dem Titel »Triumph der Unfähigen: Das Peter-Prinzip« erstveröffentlicht auf ANSAGE.org >> Artikel. HINWEIS: Der Gründer dieser Seite, Daniel Matissek, gewährte auf Anfrage in einem Email vom 22. Juni 2022 sein Einverständnis und die Freigabe, gelegentlich auf ANSAGE.org veröffentlichte Artikel in Kritisches-Netzwerk.de übernehmen zu dürfen. Dafür herzlichen Dank. Das Urheberrecht (©) an diesem und aller weiteren Artikel verbleibt selbstverständlich bei den jeweiligen Autoren und ANSAGE.org.
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2. Gülleanhänger beim Ausbringen. (Seitenansicht). "Düngung aus den Fugen: Die Intensivtierhaltung belastet Böden und Grundwasser. In Deutschland werden immer mehr Felder überdüngt, wodurch sich massive Probleme für Mensch und Umwelt ergeben. Die Ursache liegt in der Massentierhaltung: Die hohe Anzahl an landwirtschaftlichen Nutztieren produziert zu viel Gülle. Die Zeiten sind vorbei, als auf fast jedem Bauernhof fröhlich ein Hahn auf dem Misthaufen krähte. Hähne und Hühner bleiben im Stall, Misthaufen gibt es kaum mehr. Statt strohdurchsetztem Mist fällt in der Landwirtschaft heute flüssige Gülle an. Jedes Jahr produzieren Rinder, Schweine und Hühner davon mehr als 300 Milliarden Liter. Zum Vergleich: Das ist das 33-fache des Bierausstoßes aller deutschen Brauereien." (Text: NABU) >> weiter bei NABU.
Foto: schauhi / Kurt Bouda, Neuhaus am Inn (user_id:2509795). Quelle: pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
3. Traktor mit Hänger beim Ausbringen von Gülle (Rückansicht). Gülle und Jauche unterscheiden sich in diesem Sinne deutlich in ihrem Nährstoffgehalt. Die Gülle ist konzentrierter, somit reicher an Kalium und Stickstoff. Gülle hat einen höheren Trockensubstanzanteil, da auch Kot und oft auch Stroh (Einstreu) oder ähnliche Materialien enthalten sind. Die Nährstoffe werden durch Gärprozesse zum Teil mineralisiert, das heißt in anorganische Formen überführt (Ammonium, Nitrat, Phosphat) und sind damit sofort für die Pflanzen verfügbar. In der heutigen Landwirtschaft überwiegt deshalb die Gülle als wirtschaftseigener Dünger, zumal sie einer vereinfachten Stalltechnik entstammt. (Text: Wikipedia >> weiter).
Foto: Myriams-Fotos / Myriam Zilles, Belgien (user_id:1627417). Quelle: pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
4. Karikatur: "Wo Steuermillionen und Trophäen knallgrün in der Familie bleiben. Die Graichen-Habeck-Kellner-Sippe. Steuerverwertungs-Casino auf Gegenseitigkeit. Bildunterschrift: Familienkonferenz im Bundeswirtschaftsministerium."
Karikatur: Copyright ©️ Götz Wiedenroth. Zur Person: Götz Wiedenroth wird 1965 in Bremen geboren, beginnt seine berufliche Laufbahn als Industrie- und Diplomkaufmann. Kaufmännische Ausbildung bei der Daimler-Benz AG, Niederlassung Hamburg. Es folgten ein Studium der Wirtschaftswissenschaften / Betriebswirtschaftslehre an der Nordischen Universität Flensburg und der Universität Kiel, Abschluß dortselbst 1995. Beschäftigt sich während des Studiums als Kleinunternehmer mit der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kunst, organisiert Seminare, Ausstellungen und Kongresse zum Thema Kulturmanagement auf Schloß Glücksburg in Glücksburg. Arbeitet in Flensburg seit 1995 als freier Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner.
Seine ersten Karikaturveröffentlichungen erscheinen 1989 in der Flensburger Tagespresse. Von 1995 bis 2001 zeichnet er täglich für den Karikaturendienst von news aktuell, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hamburg. Von 1996 bis 2016 erscheinen landes- und lokalpolitische Karikaturen aus seiner Feder in den Tageszeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags, Flensburg.
Der von Kindheit an passionierte Zeichner erhält 1997, 2001 und 2008 Auszeichnungsurkunden des "Deutschen Preises für die politische Karikatur", verliehen durch die Akademie für Kommunikation in Baden-Württemberg, Stuttgart. >> weiterlesen. Herzlichen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung Ihrer Arbeiten im Kritischen Netzwerk. Quelle: Flickr und HIER.
⇒ Götz Wiedenroth (Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner): wiedenroth-karikatur.de/.
5. Lukrative Maskendeals schamloser Bundestagsabgeordneter: Mindestens 660.000 Euro soll der Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein, ehemals CSU, als Provision für die Vermittlung von Atemschutzmasken einer hessischen Textilfirma an mehrere Ministerien erhalten haben. Foto: WiR_Pixs / Wilfried Pohnke, Seeheim/Hessen. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
6. Dr. Ursula von der Leyen (geb. Albrecht; * 8. Oktober 1958 in Ixelles/Elsene, Belgien), CDU-Funktionärin und seit dem 1. Dezember 2019 Präsidentin der Europäischen Kommission, ist auch bekannt als Klima-Uschi, vormals Flinten-Uschi und Beratersumpf-Uschi, vormals Zensursula, vormals Bundes-Uschi für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vormals niedersächsische Uschi-Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit. Sie hatte die Löschung ihrer Handydaten ausgerechnet zu dem Zeitpunkt veranlasst, an dem ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss in der Leyen-Berateraffäre diese Daten dringend zur Aufklärung des Korruptionsfalles brauchte.
Text zum Foto: Ursula von der Leyen, spricht auf dem Jahrestreffen 2023 des Weltwirtschaftsforums in Davos-Klosters, Schweiz, 17. Januar 2023. Plenarsitzung. Foto / Copyright OHNE Inlet: Weltwirtschaftsforum (WEF / Greg Beadle. Quelle: Flickr. Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0). Inlet: „Does It Look Like I Give A Fuck" (DILLIGAF) - „Sieht es so aus, als würde es mich kümmern?“ oder härter: „Das interssiert mich einen Scheiß!“.Der Text wurde von Helmut Schnug eingearbeitet.
7. Katrin Dagmar Göring-Eckardt, geb. Eckardt (* 3. Mai 1966 in Friedrichroda, DDR), ist eine deutsche Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen. Seit 2021 ist sie wieder Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, ein Amt, das sie bereits von 2005 bis 2013 innehatte. Von 2002 bis 2005 war sie neben Krista Sager und von 2013 bis 2021 neben Anton Hofreiter Vorsitzende der Bundestagsfraktion ihrer Partei.
Im November 2022 erhielt die Organisation United4Rescue, in der ihr Lebenspartner im Vorstand sitzt, zwei Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt des von den Grünen geführten Außenministeriums. Dies führte medial und in Teilen der Politik zum Vorwurf der Vetternwirtschaft. Bildbearbeitung (Karikatur): Wilfried Kahrs (WiKa), eingerahmt von Helmut Schnug.
8. Außenministerin Annalena Baerbock (B90G) ist eine Pfostenschildkröte. Pfosten-Schildkröte?? Wenn Du eine Landstraße runterfährst und oben auf einem Zaunpfahl eine Schildkröte sitzt, dann handelt es sich dabei um eine Pfostenschildkröte. Du weißt, sie ist dort von allein nicht hinaufgekommen. Sie gehört dort auch nicht hin. Sie weiß auch nicht wirklich was sie dort oben machen soll. Sie wurde höher hinaufbefördert als es ihre Fähigkeiten zulassen. Man wundert sich, welcher Dummkopf sie da oben wohl hingesetzt haben mag. . .
Und das Schlimme ist: Pfostenschildkröten gibt es inzwischen in allen Bereichen der Politik, den Medien und der Gesellschaft. Es ist nicht mehr zum Lachen. Es ist schon längst nicht mehr zum Lachen. Ich weiß das - Ihr wisst das! (Helmut Schnug).
Foto der Schildkröte: John_Nature_Photos /John, Athens/Greece. Quelle: Pixabay. >> Foto. Foto des Zaunpfahls (OHNE INLET): Counselling / Ulrike Mai, Cape Town/South Africa. Quelle: Pixabay. >> Foto. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. Bildkonzeption: Helmut Schnug, Bildbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa).