Übungen in Propaganda-Immunisierung
Die ARD-Tagesschau und ihr Tagesgeschäft.
von Peter Frey / Peds Ansichten
Es ist hart, beim Regierungssender – was er vorgibt, nicht zu sein – angestellt zu sein. Heftig weht schon seit geraumer Zeit der Wind eines empörten Publikums in die Redaktionsstuben. Doch ist das ein selbst verursachtes Leid und der Preis für das Dienstverhältnis. Ändern können es nur die Diener selbst – in dem sie diese Rolle verlassen.
Vorabwarnung: Diesem Elaborat wurden in durchaus signifikantem Maße Essenzen von Satire untergemischt.
Solange das Alltags-Geschäft der Tagesschau so abläuft, wie an den folgenden Beispielen – ohne große Mühe aus drei Tagen Berichterstattung herausgefischt – erläutert, wird sich auch an den seelischen Befindlichkeiten der Verfasser nicht viel zum Guten ändern können.
Tendenziös wertend, unpräzise, Scheininformationen – bis hin zu den berüchtigten Beobachtern. Auf denn zum ersten Teil unserer heutigen Tagesschau-Politschulung [a1]. Finden Sie mindestens vier Auffälligkeiten, die den Regeln journalistischen Anstands zuwider laufen:
“Mueller und sein Team stießen dabei auf “zahlreiche Kontakte” zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands. Beweise für eine Straftat fanden sie aber nicht. Trump sieht sich durch den vor kurzem veröffentlichten Abschlussbericht des Ermittlers von allen Vorwürfen entlastet. Viele Beobachter bewerten das Ganze anders.” [1]
Das nächste ist schon etwas schwieriger, weil der Leser gefordert ist, die Perspektive zu erweitern, das ihm angebotene Framing wieder aufzulösen. Wo liegt das Problem, positiver ausgedrückt die Herausforderung in dieser Nachricht (Angela Merkel zu Besuch in Afrika, es lohnt das komplette Studium des Artikels)?
“Instabile Sicherheitslage bedroht Entwicklung: Das hat Merkel während ihrer Reise oft zu hören bekommen, von den Präsidenten der Sahel-Länder, von Studierenden, von Einsatzkräften: Warum stattet ihr uns nicht besser aus gegen die Terrormilizen? Die zunehmend instabile Sicherheitslage in Niger, Mali und Burkina Faso macht Entwicklungserfolge schwieriger. «Wir sehen auch, dass es bei der illegalen Migration, aber vor allen Dingen auch beim Drogen- und Waffenschmuggel, wichtig ist, eine gut ausgerüstete Polizei zu haben, weil die Schmuggler auch technisch sehr gut ausgerüstet sind.»” [2]
Nun wieder sehr viel einfacher geht es weiter: Gab sich Jürgen Stryjak mit innerer Stimme selbst den Befehl zum sudeln? Sudeln hat man vor Jahrzehnten dem DDR-Propagandisten Karl-Eduard von Schnitzler vorgeworfen (Sudel-Ede). Aus meiner Sicht kann das der ARD-Journalist viel besser. Mindestens vier Verletzungen journalistischen Anstands dürfen allein im zitierten aufgedeckt werden. Doch ist der ganze Bericht ein einziger schmutziger Strom von Desinformation:
“Schwere Luftangriffe auf Rebellenhochburg: Russland und Syrien haben Luftangriffe auf die Provinz Idlib geflogen. Staatsmedien sprechen vom Kampf gegen «terroristische Gruppen». Die Region ist eines der letzten größeren Gebiete der Regimegegner.” [3]
Doch nun meinen wir ein fahles Licht in der finsteren Tristesse von Tagesschau-Berichterstattung zu erspähen. Denn oh, die Tagesschau beschäftigt sogar einen Assange-Investigator! Ich freue mich schon auf weitere diesbezügliche Berichte von Marc Dugge. Der Spin, der hier entwickelt wurde, ist ja nun wirklich aus feinster manipulativer Seide gesponnen.
Da sehen wir großzügig über die Sauerei hinweg, dass dem Auftragssender mit seiner vorstehenden Politgilde ansonsten keine Silbe zum Thema Assange über die Zunge rutscht. Macht so weiter, Jungs und Mädels von der Tagesschau, vielleicht wird Euch das Assange-Syndrom schneller einholen, als Ihr es Euch zu träumen wagt. Oder ist es schon zu spät, seid Ihr seelisch schon gebrochen und habt allen Mut verloren? Hier jedenfalls Marc Dugge und sein abenteuerliches Assange-Konstrukt:
“Spaniens Angst vor einem Fall Assange: Spanien ist tief in die Venezuela-Krise verstrickt. Nach der Flucht des Oppositionellen López in die spanische Botschaft in Caracas wird die Sache erst recht kompliziert.” [4]
Da lässt sich nur noch aufstöhnen und mitfiebern: Denn sicher hat Leopoldo López jetzt große Angst, an die legitime und demokratische gewählte Regierung Venezuelas ausgeliefert zu werden, wegen des Versuchs, eines gewaltsamen Sturzes der gewählten Regierung. Nun ja, erst einmal darf er unter Begleitschutz im Garten der Botschaft in die Mikrofone sprechen – ganz wie Assange das auch durfte. So soll es in Ihnen hängenbleiben. Die Tagesschau gibt sich wirklich alle Mühe. Falls dem einen oder anderen entfallen ist, wofür Assange tatsächlich verfolgt wird – es lohnt ein Blick in den Nahen Osten [a2].
Zur Perle meiner Kurzrecherche küre ich das folgende – so langsam nimmt das Ganze surreale Züge an:
“Konstanz ruft Klimanotstand aus: Als erste deutsche Stadt hat Konstanz den Klimanotstand ausgerufen. Künftig stellt die Kommune sämtliche Entscheidungen unter einen Klimavorbehalt. Auch die Bewegung #FridaysForFuture ist beteiligt.” [5]
Das Klima und seine Katastrophe, sein Wandel, sein Kollaps. Mir hätte wirklich etwas gefehlt, hätte sich unser Qualitätsmedium von diesem unqualifiziert behandelten Thema abgewandt. Es gilt, immer schön weiter die verunsicherte Masse bei Laune zu halten. Schließlich wird irgendwann noch eine ganz tolle Idee von ganz oben aus dem Hut gezaubert werden. Sozusagen der Tag der Erlösung. Das muss gut vorbereitet werden. Nicht wie damals mit Nostradamus, diesem Hässling. Die Außendarstellung hat deshalb starke Änderungen in Alter und Geschlecht beim Verkünder erfahren. Und – auf obiges Zitat gemünzt – schauen Sie, wir tun was! Was für ein Fest des Aktionismus. Bis zu den großen Würfen unserer Führer gilt jedoch: Hilfe, wir werden alle sterben!
Wohin die Reise geht, wird ja schon vorsichtig ausgetestet. Noch sind die malträtierten Birnen der sich zielstrebig entmündigenden Bürger nicht weich genug geklopft, um die Pille dankbar einzunehmen. Aber keine Sorge, das wird noch:
“Nur jeder Dritte für eine CO2-Steuer: Eine CO2-Steuer gilt als möglicher Weg, die deutsche Klimabilanz zu verbessern. Doch eine Mehrheit will sie nicht, so ein Ergebnis des ARD-DeutschlandTrends. Interessant sind auch die Aussagen der Deutschen zur Europawahl.” [6]
Sehen Sie, die Dinge sind schon auf dem Weg, um den Klimakollaps zu verhindern – noch etwas Geduld, liebe Lemminge. Wer sich zu gegebener Zeit der Klimasteuer verwehrt, war auch früher den Kohlepfennig nicht wert. Ha, ha, kleiner Scherz. Aber seien Sie vorsichtig: Sie könnten ganz schnell als verrußter, rückwärts gewandter Anhänger der Fossilwirtschaft, als Klimaleugner, ja als Feind alles Guten und damit auch noch stiller Agent des finsteren Gesellen im Kreml abgewatscht werden. Bedenken Sie: Selbst der IWF, der globale Mitantreiber der Kreditgeldmaschine – ich meine natürlich der globale Verteiler für Hilfsfonds an Bedürftige (das glaubt mir doch keine Mensch mehr, oder?) – predigt sie schon von der Kanzel des Neoliberalismus, die CO2-Steuer [7, >> Artikel b. ZEIT ONLINE].
Ein Merkmal von Propaganda ist, dass die jeweiligen Protagonisten konsequent jeden tatsächlichen wie angenommenen Konkurrenten wegbeißen. Ein weiteres Merkmal ist, dass sie diesen Konkurrenten burschikos das eigene Tun unterstellen. Putins Rattenfänger – das weiß jeder brave Tagesschau-Seher – haben ja der kriegsgeilen Demokratin Hillary Clinton durch ihre subversive Wühlarbeit die US-Präsidentschaft vermasselt [8. >> Artikel b. RT] und [9, Artikel b. RT].
Die transatlantisch verseuchten Grünen sind also diesbezüglich hoch sensibilisiert und darauf aus, es dieser Fünften Kolonne hier in Europa – der europäische Kontinent endet übrigens an den NATO-Ostgrenzen – ordentlich heimzuzahlen. Da fällt mir ein: “Was ich selber gerne tu, trau ich auch den andern zu”. Die Tagesschau informiert über den sogenannten Europa-Wahlkampf der Grünen:
“Bei den Grünen gibt es neben vier hauptamtlichen Mitarbeitern, die 14 Social-Media-Accounts betreuen, eine «sogenannte Netzfeuerwehr». Dies sei eine «geschlossene Gruppe mit 4000 Aktiven, die wir bei Falschmeldungen und Shitstorms aktivieren können. Die Mitglieder der Gruppe kommentieren dann falsche Beiträge und setzen sich Shitstorms entgegen.»” [10]
Die Grünen, das ist da meine Reflexion – und der deutschen Sprache huldigend, nenne ich die Dinge auch beim richtigen Namen – sollten sich mal mit ihren eigenen hochfrequenten Scheißstürmen befassen. Um im Bilde zu bleiben: Die lassen diesbezüglich seit Jahrzehnten so einiges ab. Gerade auch ihre, den Menschen in die Köpfe gedrückte Scheiße hat zu vieltausendfachem Tod und Verderben beigetragen. Es ist wenig erheiternd, immer aufs Neue feststellen zu dürfen, wie die Brandstifter “Hilfe, es brennt” brüllen und so die Leute vom Löschen abhalten.
► Merken Sie etwas? Diese Gesellschaft wird zunehmend hysterisch.
Jedes relevante Thema ist von Hysterie begleitet: Brexit, NATO, Europa, Hitzetod. Dazu kommen noch Nationalisten – Entschuldigung: Es heißt natürlich Nationalisten und Nationalistinnen oder Natiolnalist*en oder eben anders. Und erst die Islamisten – Entschuldigung: Es heißt natürlich Islamisten und Islamistinnen oder Islamist*en oder eben völlig anders, zum Beispiel “das Islamistinninern”. Und um Gottes Willen vergessen wir nicht die Rechtspopulisten – Entschuldigung: Es heißt natürlich Rechtspopulisten und Rechtspopulistinnen oder Rechtspopulist*en oder eben wiederum ganz anders. Hauptsache es hat nichts mehr mit deutsch zu tun. Wir reden hier von unbehandelter Hysterie, schönen Gruß an die Betreuer der Klapsmühle.
Die Hysterischen meinen, mit überschäumendem Aktionismus Brände weltweit löschen zu müssen und fachen sie – gefangen in ihrer völligen Entkoppelung von der eigenen Rolle – nur weiter an. Im Hintergrund werden sie dabei wohlwollend getätschelt – nach dem Motto: “Gut gemacht ihr Idioten, weiter so!”. Das ist von mir weniger zynisch formuliert, als Sie es im ersten Augenblick wahrnehmen mögen, liebe Leser. Denn die Macht selbst ist es, die zynisch ist und die tickt genau so.
Hysterie ist ein Symptom für drohenden Kontrollverlust und Auflösung. Sie ist völlig konzeptionslos und nur noch auf das nächstliegende gerichtet. Hoch emotional in Angsttriggern gefangen, ist sie unfähig, Alternativen zu erkennen oder sie gar zu entwickeln. Wir sollten uns davon nicht anstecken lassen! Le Bon und Bernays jedenfalls hätten ihre helle Freude, wenn sie heute erleben dürften, wie sich ihre Erkenntnisse massenpsychologischer Phänomene ein weiteres Mal in der Praxis bewähren.
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Der Soziologe Harold Dwight Lasswell (1902-1978): „Meinungsmanagement ist billiger als Gewalt, billiger als Bestechung oder irgendeine andere Kontrolltechnik.“ ... Wir müssen die sanften Techniken, Propaganda entwickeln. Edward Bernays (1891-1995): „Die bewusste und intelligente Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften.“
Was sagt er? Demokratie geht nur mit Propaganda. Propaganda ist ein zentraler Bestandteil von Demokratie. Das ist für die Eliten längst eine Selbstverständlichkeit.
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Zum Abschluss noch etwas, bei dem ich die Propaganda unterstelle, OHNE in irgendeiner Weise geprüft zu haben:
“Zehn Millionen Nordkoreaner hungern: Hitzewellen und Überschwemmungen im vergangenen Jahr verschärfen den Mangel in Nordkorea. Wegen der schlechtesten Ernte seit zehn Jahren hungern laut UN zehn Millionen Menschen. Die Situation könnte noch schlimmer werden.” [11]
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist – nicht mit dem Hunger, das sollte klar sein. Sondern, dass man Sie schon wieder versucht, mit Verlaub, zu verarschen. Aus dieser Meldung lässt sich nämlich so einiges extrahieren. Warum? Achten Sie mal beim Lesen auf Ihre Befindlichkeiten!
Bleiben Sie bitte schön aufmerksam.
Peter Frey / Peds Ansichten
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Peter Frey, Jahrgang 1960, ist seit 1965 Dresdner, gelernter Autoschlosser, war LKW-Fahrer, Taxifahrer, selbständig in der IT-Beratung. Nach der Insolvenz war er Sozialhilfeempfänger, Hartz-IV-Empfänger, und studierte schließlich ab 2004 Informationstechnik und ist seit Jahren in Dresden in der Friedensbewegung aktiv. Er will Menschen aufwecken und so zu aktivem, selbst bestimmten, dem kleinen wie dem großen Frieden gewidmeten Handeln bewegen. Seit einigen Jahren ist er hauptberuflich als Administrator tätig und betreibt nebenher den Blog Peds Ansichten. >> bitte weiterlesen.
Anmerkungen:
(a1) Gelernte DDR-Bürger können sich sicher noch an den Begriff Politschulung, also die verpflichtende Teilnahme an einer Propaganda-Schulung, erinnern.
(a2) Wofür Assange wirklich verfolgt wird, sind ja vor allem die durch ihn getätigten Enthüllungen zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Irak – durch die USA. Es sind die Täter, die einen Wissenden mundtot zu machen versuchen.
Wer an den acht verlinkten Tagesschau-Quellen der Fußnoten interessiert ist, möge diese bitte unter dem Originalartikel nachlesen.
► Quelle: Dieser Artikel wurde am 06. Mai 2019 veröffentlicht auf peds-ansichten.de/ >> Artikel. Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International lizenziert. >> CC BY-NC-ND 4.0). Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen. ACHTUNG: Die Bilder und Grafiken im Artikel, welche nicht Bestandteil des Originalartikels sind (siehe dazu Quellen & Anmerkungen des Autors) wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. andere Lizenzen, s.u..
► Bild- und Grafikquellen:
1. TV-Konsument erschiesst sich. Als »Flaggschiff der ARD« informiert die Tagesschau 15 Minuten lang über die vorgeblich wichtigsten Ereignisse des Tages und gibt sich dabei als verlässlich, neutral und seriös. Die TAGESSCHAU gilt als eine Art amtliche Vermittlung von Neuigkeiten. Selbst Gegner dieser Sendung müssen das Format beachten: Nach den jeweiligen 15 Minuten weiß man, was die Regierung über dieses oder jenes Ereignis denkt, weiß man, was die Republik denken soll, und auch, was nicht zu denken gewünscht ist. Denn an manchen Tagen ist es interessanter zu sehen, was die TAGESSCHAU nicht sendet, als jenen Ausschnitt von Nachrichten aufzunehmen, den die Redaktion den Gebührenzahlern zuteilt. Grafik: Clker-Free-Vector-Images. Quelle: Pixabay. Alle bereitgestellten Bilder und Videos auf Pixabay sind gemeinfrei (Public Domain) entsprechend der Verzichtserklärung Creative Commons CC0. Das Bild unterliegt damit keinem Kopierrecht und kann - verändert oder unverändert - kostenlos für kommerzielle und nicht kommerzielle Anwendungen in digitaler oder gedruckter Form ohne Bildnachweis oder Quellenangabe verwendet werden. >> Grafik. Text- und Grafikinlet eingearbeitet: WiKa, nach einer Idee von H.S.
2. GOOD GIRLS GO TO HEAVEN BUT CO" GOES EVERYWHERE. Grafik: Flickr-user LIZ. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0).
Anmerkung von KN-ADMIN H.S.: "Menschengemachter Klimawandel" nennt man auch anthropoger Klimawandel. Das Adjektiv "anthropogen" (altgriechisch ánthropos „Mensch“, mit dem Verbalstamm gen- „entstehen“) ist ein Fachbegriff für das durch den Menschen Entstandene, Verursachte, Hergestellte oder Beeinflusste. So sind beispielsweise Kunststoffe anthropogen, da sie nur vom Menschen hergestellt werden. Die Bezeichnung anthropogen wird häufig verwendet für Eingriffe des Menschen in die Umwelt und für vom Menschen verursachte Umweltprobleme.
Als Gegensatz zu "anthropogen" wird häufig der Begriff "natürlich" verwendet. Viele Einflüsse auf die Umwelt können sowohl anthropogen als auch natürlich bedingt sein, wobei eine eindeutige Abgrenzung nicht immer möglich ist. So kann ein Waldbrand beispielsweise sowohl durch Menschen als auch durch eine natürliche Ursache (z. B. Blitzschlag) verursacht worden sein.
Die gestiegenen Bedürfnisse der Menschen, insbesondere seit der Industrialisierung in den sog. Industrieländern, haben weltweit anthropogene Veränderungen bis hin zu Schädigungen von Ökosystemen bewirkt und auch zu einem Rückgang der Artenvielfalt und damit der Biodiversität geführt.
Dieser Hinweis soll klarstellen: Klimawandel hat es selbstverständlich schon Jahrtausende VOR den Menschen gegeben. Wenn heute von "menschengemachtem" Klimawandel gesprochen wird, ist die zusätzliche, hergestellte und damit beeinflussbare Schädigung der Umwelt und des Weltklimas gemeint. Dummen Menschen, die behaupten es gäbe keinen "menschengemachten" Klimawandel und ihn kathegorisch leugnen, sei hiermit widersprochen!
3. FOLLOW US-SHEEP aka transatlantische Bündnistreue. Quelle: Punkerslut.com > Grafikinfoseite. This image came from The Anti-Nationalism and Anti-Patriotism Graphics Library > This image came from www.miniaturegigantic.com. Original CopyLeft Notice from MiniatureGigantic.com: "The wide public distribution of the posters provided here is encouraged, but reproduction is limited to noncommercial use. Any commercial reproduction or redistribution is expressly prohibited." by Jonathan McIntosh > Grafik.
4. Modell der Massenkommunikation: Der US-amerikanische Politik- und Kommunikationswissenschaftler Harold Dwight Lasswell formulierte 1948 die Lasswell-Formel, die das grundlegende Modell der Massenkommunikation beschreibt. An diesem Modell lässt sich das Lern- und Forschungsfeld der Kommunikationswissenschaft aufspannen. Sie lautet: Wer sagt was in welchem Kanal zu wem mit welchem Effekt? (Who says what in which channel to whom with what effect?). Infos zur sogenannten Lasswell-Formel - weiter. Die Grafik im Artikel (s.o.) ist eine Co-Produktion von Helmut Schnug (Kritisches-Netzwerk.de) und Wilfried Kahrs (QPRESS.de) - bitte diese Quellen bei Verwendung angeben!.
Als Massenkommunikation bezeichnet man in der Kommunikationswissenschaft einen Kommunikationstyp bzw. eine Kommunikationsform, die der öffentlichen Kommunikation zuzurechnen ist, „bei der Aussagen öffentlich (also ohne begrenzte und personell definierte Empfängerschaft), durch technische Verbreitungsmittel (Medien), indirekt (also bei räumlicher oder zeitlicher oder raumzeitlicher Distanz der Kommunikationspartner) und einseitig (also ohne Rollenwechsel zwischen Aussagenden und Aufnehmenden) an ein disperses Publikum […] gegeben werden“. (Maletzke 1963, mit Hickethier 1988).
Mit anderen Liberalen seiner Zeit, wie beispielsweise Walter Lippmann, argumentierte Lasswell, dass gerade die Demokratie, als wohl komplizierteste Staatsform, der Propaganda, also Werbung, bedürfe, um die zum großen Teil uninformierten Bürger in Übereinstimmung mit dem politischen System und den Entscheidungen, die eine spezialisierte politische Klasse für sie trifft, zu halten. Wie er in dem von ihm verfassten Eintrag zu Propaganda in der Encyclopaedia of the Social Sciences schrieb, muss der „democratic dogmatisms about men being the best judges of their own interests“ abgelegt werden, denn „men are often poor judges of their own interests, flitting from one alternative to the next without solid reason“. Ein weiteres Zitat von Lasswell: „Meinungsmanagement ist billiger als Gewalt, billiger als Bestechung oder irgendeine andere Kontrolltechnik.“
5. Buchcover: "PROPAGANDA - Die Kunst der Public Relations" von Edward Bernays, Verlag: orange-press GmbH, Berlin - 7. Auflage. ISBN 978-3-936086-35-5. Preis € 18,00 (D) | € 18,50 (A) | SFr 22,90 (CH).
Edward Bernays (1891-1995) gilt als Vater der Public Relations. Bernays machte nicht nur das Werk seines Onkels Sigmund Freud populär, er bediente sich auch bei der Psychoanalyse und entwickelte auf ihrer Basis Methoden zur Steuerung der öffentlichen Meinung. In klarer Sprache, frei vom üblichen PR-Jargon, legt er in Propaganda dar, worin sich Public Relations von Werbung unterscheidet. Er erklärt, warum die Meinung der Massen gesteuert wird – und zeigt, wie das geht. Freimütig berichtet er, wie sich über den gezielten Zugriff auf das Unbewusste Konsumwünsche wecken und politische Maßnahmen durchsetzen lassen. Ein bis heute gültiges Standardwerk der Unternehmens- und Regierungskommunikation, das in einer Reihe mit den Strategie-Klassikern wie Machiavelli und Clausewitz steht.
Die Türen der Wahrnehmung: Warum Amerikaner beinahe alles glauben, Artikel über Bernays Arbeit und Propaganda - weiterlesen.
6. Buchcover: "Gustave Le Bon: Psychologie der Massen" von Gustave Le Bon. Das berühmte, in alle Weltsprachen übersetzte Buch des französischen Arztes und Soziologen über die Seele der Massen und die Gesetze ihrer Beeinflussung und Führung hat sich – trotz oder auch wegen mancher provozierender These – über Jahrzehnte hinweg und bis in die Gegenwart hinein als eine der stärksten Anregungen für Psychologie und Soziologie erwiesen. Le Bon stellt vor allem dar, wie politische Meinungen, Ideologien und Glaubenslehren bei den Massen Eingang und Verbreitung finden, wie man Massen beeinflussen kann, wie die dazu notwendigen Führer entstehen, welche Eigenschaften sie haben müssen, wie sie wirken und untergehen und wo die Grenzen dieser Beeinflussbarkeit liegen. Immer wieder betont er den geringen Einfluss von Vernunft, Unterricht und Erziehung sowie die Anfälligkeit der Massen für Schlagworte, große Gesten und geschickte Täuschungen.
Das Buch wurde und wird in mehreren Verlagen und Ausführungen angeboten. KN-ADMIN Helmut S. bevorzugt die Ausgaben des Alfred Kröner Verlages (Stuttgart) aus zwei Gründen: es gibt sie als Großdruck-Version (sehr lesefreundlich!) und beinhaltet zusätzlich eine interessante, mehrseitige Einführung von Peter R. Hofstätter. Übersetzt von Rudolf Eisler. 253 Seiten, ISBN 978-3-520-71002-4, Preis 12,90 EUR oder normale Schriftgröße in 15. Auflage, 198 Seiten, ISBN 978-3-520-09915-0, Preis 10,90 EUR.
„In der Masse sinkt der Verstand mit der Anzahl der Versammelten“ -Gustave le Bon
Dieses Verhalten ist auch bei den Menschen zu beobachten. Einem traut man zu Regeln zu definieren, die der Gesellschaft nützen sollen. Das geht solange gut bis sich aus einer Gruppe eine kleinere, gleichgesinnte herausbildet, die mehr auf Konkurrenz, als auf Kooperation setzt. Diese Intention wird auch den eigenen Nachkommen anerzogen und es bildet sich zwangsläufig eine Elite, eine Führungsebene, der, den eigenen Vorteil im Blick, immer mehr angehören möchten. Kaum einer, der nicht zu den Regierenden gehören möchte!
Die große Gruppe toleriert anfänglich und akzeptiert letztendlich den Führungsanspruch der Wenigen, die sich mehr und mehr das aneignen, was dem Kollektiv gehört. Die Masse weiß irgendwann nicht mehr, dass sie stark genug ist, aus dem Glaszylinder zu springen und glaubt der von der Elite pseudowissenschaftlich begründete Alternativlosigkeit!
Nichts ist hemmender als „Wir haben es immer so gemacht“. Eine subjektive, von wenigen Nutznießern modellierte Wirklichkeit lässt schwerlich ihre Demontage zu! Dieses, Generationen übergreifende Phänomen, führt dazu, dass sich die Masse unreflektiert verhält. Das Grundprinzip der Eingliederung in ein organisches Leben, ist die Übernahme von Verhaltensmustern, auch wenn diese weit unter den eigenen Stärken und Möglichkeiten liegen. Der Druck der Gruppe diszipliniert das Individuum. Der Individualist unterliegt dem Konformitätsdruck, wird zum sogenannten Teamplayer und irgendwann, wider besseren Wissens, hinterfragt er keine Normen mehr!
7. Gustave Le Bon (1841-1931): Foto: Nationalbibliothk Frankreich / Quelle: Wikimedia Commons. Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.