US-amerikanischer Bürgerrechtler Julian Bond gestorben

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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
US-amerikanischer Bürgerrechtler Julian Bond gestorben
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In memoriam Julian Bond


von Paul Craig Roberts


Julian Bond, der schwarze Bürgerrechtsaktivist, der dreimal in die gesetzgebende Versammlung von Georgia gewählt wurde, ehe der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten von Amerika endlich entschied, dass man ihm seinen Sitz dort nicht verwehren konnte, ist am 15. August gestorben.

Julian Bond war ein Student am Morehouse College, einem der Colleges, aus denen die Universität von Atlanta bestand, als ich ein Student an der Georgia Tech war. Ich war aktiv beim internationalen Studentenkomitee an der Tech. Das Komitee hatte einige dunkelhäutige Studenten aus dem Ausland gesponsert, und wir konnten sie nur in die Kinos hineinbringen, indem sie ihre Köpfe in Turbane wickelten und ihre Georgia Tech-Studentenausweise vorwiesen.
 

 

Nachdem Georgia Tech rassengetrennt war, war ein Studentenausweis der Tech der Beweis dafür, dass der Ticketkäufer sich auf der richtigen Seite der Farbenlinie befand. Wir bekamen Interesse, als wir hörten, dass Bond eine Organisation für Studentenrechte gegründet hatte, die auf die Aufhebung der Rassentrennung in den Kinos der Stadt hinarbeitete.

Einige von uns an der Tech begannen, an den Treffen von Bonds Organisation an den schwarzen Colleges teilzunehmen, aus denen Atlanta University bestand. Dort begegnete ich Bond und Lilian Smith, der Autorin von Strange Fruit. Eine Zusammenarbeit mit Studenten von Georgia Tech entwickelte sich, die an der ersten Bürgerrechtsdemonstration durch die Stadt Atlanta teilnahmen. Die Demonstration wurde angeführt von Halmar, einem großen blonden Norweger, der ein Chemiestudium an der Tech absolvierte. Keine Kampfhunde wurden auf diese Demonstration gehetzt.

Es war eine lohnende Erfahrung, Menschen zu sehen, für ihre Verfassungsrechte aufstanden. In jenen Tagen hatten zumindest weiße Menschen verfassungsmäßige Rechte. Im 21. Jahrhundert haben ein weißer und ein schwarzer Präsident jedermanns Bürgerrechte weggenommen. Heute ist eine Bürgerrechtsbewegung nötiger denn je, aber wo sind die Anführer?

Paul Craig Roberts


 


 

Infos über Julian Bond hier und hier.
 
Quelle:  erschienen am 17. August 2015 auf Paul Craig Roberts Website > Artikel

Die Weiterverbreitung dieses Textes ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen! Die deutsche Übersetzung wurde dort freundlicherweise von Klaus Madersbacher / A zur Verfügung gestellt.

Dr. Paul Craig Roberts wurde am 3. April 1939 in Atlanta, Georgia geboren. Er hat an der Georgia Tech, der University of Virginia, der University of California in Berkeley und der Oxford University studiert, wo er Mitglied des Merton College war. Er wurde von Präsident Ronald Reagan zum Assistant Secretary of the US Treasury for Economic Policy berufen.

Er war Mitarbeiter des US-Kongresses, Mitherausgeber und Kolumnist des Wall Street Journal, Kolumnist bei Business Week, Scripps Howard News Service und Creators Syndicate sowie Senior Research Fellow der Hoover Institution und der Stanford University. Zudem hatte er den William E. Simon Chair in Political Economy am Center for Strategic and International Studies der Georgetown University inne.

Er ist Vorsitzender des Institute for Political Economy und Autor oder Koautor von zehn Büchern sowie zahlloser Artikel in wissenschaftlichen Journalen. Er hat vor dem US-Kongress in Kommissionen zu mehr als 30 Anlässen ausgesagt.

Dr. Roberts wurde mit dem Meritorious Service Award des US-Finanzministeriums für seine „herausragenden Beiträge zur Formulierung der Wirtschaftspolitik der USA“ und in Frankreich mit dem Legion of Honor als „Handwerker einer Erneuerung der Wirtschaftswissenschaften und der Wirtschaftspolititk nach einem halben Jahrhundert Staatsinterventionismus“ ausgezeichnet.


Bild- und Grafikquellen:


1. Julian Bond am Lincoln Memorial während dem Dreh des Domumentarfilms "Julian Bond: Reflections from the Frontlines of the Civil Rights Movement", Washington D.C., Juni 2012. ⇒ INFOS ZUM FILM. Foto: Eduardo Montes-Bradley, Direktor des Films. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 1.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.