Sahra Wagenknecht:
trojanisches Pferd etablierter Parteien
Wortgewaltige Volkstribunin, die ihre Wähler gekonnt einseift
Der kleine Unterschied
Von Josef Thoma
Die Vorsitzende des BSW, Sahra Wagenknecht, jetzt als ausgekochte Lügnerin und hinterhältige Wahlkampfmanipulatorin hinzustellen ist weder zutreffend noch besonders schlau. Sie spielte ihre Rolle einfach nur überzeugender als die anderen…
Wer will schon entscheiden ob jemand schlau ist oder doof, wenn selbst schlaue Professoren und Wissenschaftler sich gegenseitig als doof bezeichnen. Wenn sich der Pulverdampf der gegenseitigen Beschimpfungen aber verzogen und die Köpfe sich abgekühlt haben, dann wird klar wer der Schlaue und wer der Doofe ist. Manchmal dauerts lang. Nach der Wahl in Sachsen und Thüringen gings um so schneller.
Da ist z.B. Sahra Wagenknecht (* 16. Juli 1969 in Jena), die noch 1989, als auch dem Doofsten klar war, daß die SED-Diktatur eine nahtlose Fortsetzung der Nazidiktatur war, in die SED, eingetreten war. Und noch Jahre, nachdem bereits die ersten SED- und Stasi-Schranzen zu Haftstrafen verurteilt worden waren, soweit sie nicht in Brandenburger Landesbehörden oder deutschen Parlamenten Unterschlupf gefunden hatten, sah Sahra Wagenknecht die Todesgrenze, an der im Auftrag der Mauermörderpartei SED Menschen abgeknallt wurden wie die Hasen, noch als notwendiges Übel an. Das nenn ich konsequent!
Konsequent versuchte sie auch, in den diversen Nachfolgeorganisationen der SED Karriere zu machen – von ihren Parteigenossen ob ihres eher überschaubaren Fleißes nicht sonderlich geschätzt aber umso mehr beneidet ob ihrer Nebeneinnahmen als reisende Salonkommunistin.
Wagenknecht hat nie ein Hehl aus ihrem Glaubensbekenntnis zum Kommunismus stalinistischer Prägung gemacht: Für sie war der von der Sowjetunion blutig niedergemetzelte Prager Frühling 1968 eine ‚Untergrabung‘ des Sozialismus und die Friedliche Revolution von 1989 eine ‚direkte Konterrevolution‘; für sie war die DDR das friedfertigste und menschenfreundlichste Gemeinwesen, das sich die Deutschen im Verlauf ihrer bisherigen Geschichte geschaffen haben und die Honnecker-Miehlke-Diktatur schon gar nicht undemokratisch.
Und ihr laues talkshow-Gesäusel von Frieden und Eierkuchen auf Erden galt nur solange, bis die AfD sich für einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einsetzte. Da war dann Schluß mit dem lustigen Frieden. Jeder, der es wollte, sowohl in Sachsen als auch in Thüringen, konnte das hören, nachlesen und sehen. Es gibt nicht viele Politiker die über die ganzen Jahre ihre Sicht auf die Welt so offen und so unverändert kommuniziert haben wie Sahra Wagenknecht.
Sie jetzt als ausgekochte Lügnerin oder hinterhältige Wahlmanipulatorin hinzustellen, ist also weder zutreffend noch besonders schlau.
Schlau war nur die Wagenknecht. Als es nämlich mit der politischen Karriere bei den Genossen von einst nichts wurde, ist sie mit neuem Kostüm und make up in die Schauspielerei gewechselt, wie man den Wahlkampf landläufig nennt. Im Wahlkampf, das weiß wiederum der Doofste, geht’s zu wie im Film: Da wird Pierre Brice zu Winnetou, Alain Delon zum eiskalten Mörder, John Wayne zum Sheriff von Rio Bravo, Friedrich Merz zum funkensprühenden Feuerstein und Genosse Frank-Walter [Steinmeier] zum Präsident aller Deutschen. Jeder spielt die ihm zugedachte Rolle – meist mehr schlecht als recht.
Am besten spielte die Wagenknecht: Ihren Rollentext gegen Zensur, Ausgrenzung, Meinungsverbote, für einen offenen Umgang mit der AfD brachte sie absolut überzeugend rüber und zwei virtuos übereinandergeschlagene Beine brachten den Testosteronhaushalt so manchen deutschen Michels rechtzeitig zum Wahltag in Wallung.
Tja – und wie das halt so ist: wenn der Film abgedreht ist, dann wird Winnetou wieder zu Pierre Brice, Alain Delon wieder er zum idealen Schwiegersohn, John Wayne wieder zum netten Kerl von nebenan, Frank-Walter zum Spezialisten für menschliche Ratten und Friedrich Merz zum Waschlappen aus welchem selbst der liebe Gott keine Funken mehr schlagen kann.
Und die Wagenknecht wieder zu der, die sie immer wahr: eine eiskalte Machtpolitikerin stalinistischer Prägung, mit Hang zu Parteienverboten, Ausgrenzung, Demokratieverachtung und Gesprächsverweigerung.
Die Wagenknecht beherrscht ihr Metier einfach besser als die anderen: Eine übelriechende Stinkbombe in einen Parfümeriekarton zu verpacken und das ganze den Leuten als Chanel no 5 anzudrehen – das war unübertroffen, das war schlau.
Diejenigen, die in Sachsen und Thüringen drauf reingefallen sind, waren, wie viele von denen inzwischen selber einsehen, einfach nur – doof.
Wie verzweifelt muß der deutsche Wähler sein, nicht hinter die Fassade des Unternehmens Wagenknecht/Lafontaine zu schauen.
Josef Thoma
»DER KEINE UNTERSCHIED: (Dauer 5:55 Min.)
Sarah Wagenknecht jetzt als ausgekochte Lügnerin und hinterhältige Wahlkampfmanipulatorin hinzustellen ist weder zutreffend noch besonders schlau. Sie spielte ihre Rolle einfach nur überzeugender als die anderen...« (-Dr. Josef Thoma)
"Das hat nichts mit Demokratie zu tun!" (Peter Hahne Interview)
Peter Hahne mit seiner unverkennbar ehrlichen Art ist zurück. Zusammen sprechen wir über die Brandmauer gegen die AfD, aber auch über die bevorstehende Politikwende, was er zur aktuellen Politik der Ampelregierung denkt und wieso sie der Ursprung allen Übels ist. Auch die [sog.; H.S.] Pandemie wird thematisiert und welche Einblicke er hinter die Kulissen der Politik bekommen hat.
Dauer 1:05:13 Std. - LOHNT SICH KOMPLETT ANZUSEHEN!
► Quelle: Dieser Kommentar von Josef Thoma erschien am 09. September 2024 unter dem Titel "Der kleine Unterschied" zunächst als Video auf YouTube, dann am 09. Sept. als Texttranskript auf OPPOSITION24 und am 10. Sept. auf ANSAGE!.org.
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1. Sahra Wagenknecht (* 16. Juli 1969 in Jena) ist eine deutsche Politikerin (BSW, zuvor Die Linke, PDS, SED) und Publizistin. In der Nachfolgepartei Die Linke konnte sie ihren Einfluss erweitern. Dort galt die lange Zeit als Kommunistin auftretende Wagenknecht als Protagonistin des linken Parteiflügels. Seit der BSW-Parteigründung im Januar 2024 ist sie zusammen mit Amira Mohamed Ali Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht.
Sahra Wagenknecht ist eine wortgewaltige Volkstribunin, die ihre Wähler gekonnt einseift. Wagenknecht jetzt als ausgekochte Lügnerin und hinterhältige Wahlkampfmanipulatorin hinzustellen ist weder zutreffend noch besonders schlau. Sie spielte ihre Rolle einfach nur überzeugender als die anderen…
Wer die aktuelle Regierung ablösen will (falls das überhaupt noch geht, Stichw. 'Delegitimierung des Staates'), braucht ALLE Kräfte, die das auch wollen. Frau Wagenknecht hat mit Alice Schwarzer eine Initiative und Petition zum Frieden in der Ukraine gestartet. Als die AfD ähnliches im Bundestag probierte, stimmte sie dagegen.
Als DDR-Kind hat man damals gelernt, dass die Arbeiterpartei, also vor dem Krieg die KPD, führende Kraft des Proletariats sei. Dies nahmen dann die SED im Osten und in gewisser Weise die SPD im Westen für sich in Anspruch. Allerdings fanden sich in den Führungen dieser Parteien schnell keine Arbeiter mehr, sondern Funktionäre und Salonkommunisten, die noch nie eine Werkhalle von innen gesehen hatten.
Die wirklichen diesseitigen Wünsche und Vorstellungen der Arbeiter haben diese Leute noch nie interessiert, denen ging und geht es nur um Weltverbesserung, also werden die Ansprüche der Arbeiter in die Zukunft, also ins Jenseits verschoben. Frau Wagenknecht ist ein Kind der DDR, sie hat den ganzen Quatsch offensichtlich geglaubt, den man ihr erzählt hat – und dies wahrscheinlich so intensiv, dass sie die SED-Genossen links überholen wollte. Die von ihr nach der Einheit geleitete „Kommunistische Plattform“ in der PDS ist da nur ein weiterer Baustein. Es mag sein, dass sie ein paar richtige Antworten auf einzelne Fragen hat, dennoch . . . BSW unter 5%.
»Der Kommunismus ist eine weitere mörderische Spielart des Sozialismus. Kommunismus ist keine Antwort auf die Probleme dieser Welt. Die anorganische, wiedernatürliche, zentralisierte Zwangskollektivierung von beliebigen Menschen, in einem von oben herab etablierten Machtsystem, haben niemals funktioniert. Das Problem sind die Axiome, auf welchen sie beruhen, diese verachten das Leben und das Individuum selbst.
Wer dies trotz all der Grausamkeiten, welche in der Vergangenheit von kommunistischen Zwangskollektiven über das Individuum ausgeübt werden konnten, noch immer glaubt, hat nicht alle Latten am Zaun. Wer BSW wählt ebenso.« (Phil, Gastkommentator)
Lesetipp: Ankunft der Luxus-Leninistin WeLT-Artikel vom 29.03.2009 >> weiter.
Foto: zuse24. Quelle: Flickr. Das Foto zeigt Sahra Wagenknecht 10.10.2018 in Mertingen. Die Datei ist mit der CC-Lizenz CC BY-SA 2.0 Deed (CC BY-SA 2.0) lizenziert.
2. Das Trojanische Pferd war in der griechischen Mythologie ein hölzernes Pferd vor den Toren Trojas, in dessen Bauch griechische Soldaten versteckt waren. Die Soldaten öffneten nachts, nachdem das Pferd in die Stadt hinein gezogen worden war, die Stadttore Trojas von innen und ließen ihr Heer hinein. Durch diese Kriegslist gewannen die Achaier genannten Griechen des Mythos den Trojanischen Krieg.
Sahra Wagenknecht fungiert als perfekte Mehrheitsbeschafferin eines etablierten Altparteienkartells. Vorsicht: Sahra ist eine schlaue Wölfin im modischen Schafspelz. Im Übrigen baut diese Frau einen – typisch kommunistisch – Personenkult um sich herum auf. Wie kann man eine Partei nach sich selbst benennen. Das ist krank!
Foto OHNE Textinlet: Richard Mayer. Quelle1: ursprünglich auf Panoramio, dann auf web.archive.org übertragen. Quelle2: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ (CC BY 3.0) lizenziert. Der Text wurde von Helmut Schnug in das Foto eingearbeitet und das Bild zuvor gespiegelt.
3. Joachim-Friedrich Martin Josef Merz (* 11. November 1955 in Brilon) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist seit dem 31. Januar 2022 Bundesvorsitzender der CDU sowie seit dem 15. Februar 2022 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und somit Oppositionsführer im 20. Deutschen Bundestag.
Bildbeschreibung: Friedrich Merz auf dem 28. Politischen Aschermittwoch der CDU Thüringen am 26. Februar 2020 in Apolda. Foto: Copyright ©️ Olaf Kosinsky, Mainz - seit 2009 als Autor und Fotograf in der Wikipedia aktiv, hauptsächlich in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Geschichte. Kontakt: info@kosinsky.eu . Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“ lizenziert (CC BY-SA 3.0 DE). Die Lizenzbedingungen sind die Voraussetzung für eine kostenfreie Nutzung.