Terror-Experten wissen es besser

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Ulrich Gellermann
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Terror-Experten wissen es besser
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Terror-Experten wissen es besser

Am besten wissen es israelische Experten

terror_5_berlin_attentat_terroranschlag_nizza_paris_islam_islamic_state_terrorismus_islamischer_staat_islamophobie_moslems_kritisches_netzwerk_terrorism_dschihad_jihad_al-qaida.pngSchon seit Jahren ist der Kampf gegen den Terror eine kriegerische Disziplin, die nach Experten verlangt. Experten sind Menschen, die im jeweiligen Sachgebiet alles wissen - und das auch noch besser. Wenn zum Beispiel der Terrorfall vorfällt, fallen sie in den Medien durch superkluge Reden auf. Und während der normale Experte in seinem Fachgebiet selbst gearbeitet hat, darf man nicht davon ausgehen, dass der Terror-Experte selbst Terrorist war, bevor er begann über dieses Fachgebiet des Kriminellen zu dozieren. Auch wenn seine mediale Präsenz durchaus Züge des Psychoterrors aufweist.

Trotz unterschiedlicher Denkschulen gibt es einige Grundwissenschaften, die alle Terror-Experten eint. Vorrangig gilt der Kernsatz: Terrorist ist immer der andere! Schon in den Terror-Kämpfen der britischen Spezialeinheiten gegen die irische Terror-Organisation IRA war den englischen Experten klar: Der katholische Ire war´s. Katholische Iren konnten allerdings lange und intensiv über den Terror britischer Truppen in katholischen Wohnvierteln Nord-Irlands berichten. Aber sie kamen in den allgemeinen Medien einfach nicht vor. Auch deshalb hat sich "DER ANDERE" als Schuldiger für den Terror eingebürgert. Kann man den ANDEREN dann auch noch die andere Hautfarbe, Sprache, Religion oder Kultur nachweisen, ist der Fall schon halb geklärt.

Der Terror-Experte weiß grundsätzlich auch, dass der Terrorist immer nur "feige" Anschläge verübt. Bei Selbstmordattentaten ist das Eigenschaftswort besonders sonderbar: Hat doch der Terrorist immerhin sein Leben riskiert. Aber vielleicht war es ohnehin nichts wert und der Terrorist hat es einfach "feige" weggeworfen. Nie hat man Terrorismus-Experten von "feigen Drohnen-Morden" reden hören. Obwohl der Drohnen-Mörder unangreifbar in einem warmen und trockenen Büro sitzt und der Kaffeeautomat nur den Gang runter links ist, während die feige Trauer- oder Hochzeitsgesellschaft, die der Terroristen-Jäger klinisch sauber in die Luft jagte, wahrscheinlich ein paar feige Terroristen beherbergte und ihr Anderssein schon durch den fehlenden Kaffeeautomaten bewies.

Eine ganze Sammlung von Anti-Terror-Grundsätzen findet sich im Wort MEHR. Der Terrorismus-Experte beherzigt den alten medizinischen Grundsatz: Viel hilft viel! Mehr Kameras, mehr Waffen, mehr Sicherheitsgesetze, mehr Polizei, mehr Vernetzung… Und natürlich helfen auch mehr Drohnen! Weniger hilft manchmal auch: Aber nur weniger ANDERE! Ganz sicher helfen, beobachtet man die Experten-Runden, mehr Wählerstimmen für diese oder jene Partei. In Deutschland reklamieren CSU und AfD für sich das totale Rezept gegen den Terror gefunden zu haben. Kämen die beiden Parteien dran, würde sicher alles totaler.

Wer den Terrorabend in Berlin in den Medien verfolgte, der lernte in jedem zweiten Medium den israelischen Terror-Experten Shlomo Shpiro kennen. Von Israel weiß man, dass dieser Staat den Terrorismus voll im Griff hat. Über die Zuweisung des Terrorismus an die ANDEREN muss man dort nicht lange nachdenken: Seit der Gründung kennt man den unseligen Palästinenser, der ebenso unberechtigt wie terroristisch den uralten, heiligen israelischen Boden belästigt. Der Palästinenser war und ist ANDERS, also Terrorist.

Palaestina-Love-Palestine-Hate-racism-Rassismus-Kritisches-Netzwerk-Gazastreifen-Zionismus-zionism-Apartheid-Apartheidpolitik-Apartheidstaat-Benjamin-Netanjahu-Israel

Aber auch der Grundsatz des MEHR findet in der israelischen Anti-Terror-Philosophie seinen Platz: Gern werden einige Steinwürfe mit ganzen Polizeibataillonen beantwortet, pro einzelner Rakete muss der Terrorist im Gaza-Streifen mit vielen Bomben-Teppichen rechnen. Und wenn er die Grenze wechselt, sei es in den Libanon oder nach Syrien, dann folgen ihm komplette israelische Armeen. Da muss der Krieg nichtmal erklärt werden. Das verstehen die Araber dann schon so.

Überragend sind die israelischen Ergebnisse im Anti-Terror-Kampf: Seit Beginn investiert der Staat immer MEHR und MEHR in den Kampf und erntet als Ergebnis immer MEHR und MEHR Terror. Das ist ein überzeugendes Geschäftsmodell. Jedenfalls für Terror-Experten. Atemlos lauschte ein deutsches Publikum dem Politologen und Experten Shlomo Shpiro. Rein zufällig war der tapfere Schlomo zum Berliner Attentat zur Hand, um deutsche Medien mit den Weisheiten des MEHR zu füttern. Der Professor ist Experte in Terrorismus-, Geheimdienst- und Sicherheitsfragen. Shpiro ist stellvertretender Leiter der Abteilung für Politische Studien an der Bar-Ilan- University in Tel Aviv und Vorsitzender der "International Intelligence History Association" (IIHA).

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Ebenso zufällig wie seine Anwesenheit zur Zeit des Berliner Anschlags ist sicher auch, dass der schlaue Mann von 1999 bis 2001 ein von der NATO finanziertes Forschungsprojekt zur Verbesserung der "Intelligence Cooperation" der Mittelmeerregion geleitet hat. Und logisch auch, dass Shpiro im Jahr 2009 zum Leiter eines EU-Projektes zur "Terrorismuskrise" ernannt wurde. Alle Welt weiß, dass der Terrorismus in Europa seit dieser Zeit deutlich MEHR wurde. Welch ein Erfolg.

Worüber Terror-Experten nie reden: Über die sozialen Ursachen des Terrors. Warum auch? Würde man ernsthaft über Ursachen reden, dann könnten die vielleicht beseitigt werden. Und Experten wie Shlomo Shpiro würden nicht mehr gebraucht und müssten arbeiten gehen. Das will die ganze Anti-Terror-Branche nicht.

Ulrich Gellermann, Berlin

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pin_green.gifTerror. Wo er herrührt. Wozu er missbraucht wird. Wie er zu überwinden ist. > bitte weiterlesen.

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rolf_goessner_conrad_schuhler_terror_wo_er_herruehrt_kritisches_netzwerk_angstpolitik_sicherheitspolitik_terrorismus_schnoeggersburg_islam_kriegspolitik_sozialstaat_29_isw-spezial.jpg ► Quelle:  RATIONALGALERIE > Artikel vom 21.12.2016.

► Bild- und Grafikquellen:

1. Texttafel: "Wir trauern um die Opfer von Berlin. Unsere Kriege sind die Ursache des Terrors! Nicht der Islam!" Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa)

2. Graffito: 'Love Palestine, Hate Racism, 1 People 1 World' in Nablus, West Bank. Bildautor: Guillaume Paumier > Webseite. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

3. "RESPEKT ist der erste Schritt zur Toleranz". Respecter les personnes de tous styles, religions, origines, orientation sexuelle, classes sociales, sexes et ages, est le premier pas vers LA TOLERANCE!  Foto: Malcolm Jackson. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0).

4. "Terrorismus hat keine Religion". Grafik: Jörg Lohrer. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Nicht kommerziell 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0).    

5. Cover der isw-Spezialausgabe #29. 28 Seiten, Preis 3€, erschienen am 2. Dez. 2016. Bei Interesse hier bitte bestellen > https://isw-muenchen.de/spezials/ .

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Harry Popow
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Verbunden: 18.05.2013 - 13:52
Terroranschlag Berlin: Krokodilstränen - und weiter so


Krokodilstränen - und weiter so

terrorismus_kapitalismus_terrorism_capitalism_saudi_arabia_katar_kuwait_waffenexporte_ruestungsindustrie_fluchtursachen_geopolitik_geostrategie_imperialismus_nato_refugees_islamic_state.jpg Gestern Abend, am 20. Dezember 2016, im Fernsehen: Stundenlanges Heulen. Tapfer bleiben. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir halten zusammen. Die oder der Täter - pfui Teufel. Nieder mit den Verbrechern. Nieder mit dem IS, der offensichtlich dahintersteckt.

Was tun? Mehr Sicherheit, mehr Polizei. Mehr Betonklötzer zur Abwehr von Bombenfahrzeugen. Und nochmals Tränen.

Ich wartete. Eine Stunde, zwei Stunden - kein Wort zu den Ursachen, zu möglichen hochgezüchteten Hintermännern. Seit 2001 läuft das so.

Wer bezahlt sie, wer unterstützt sie? Solange der Hintergrund und die Drahtzieher nicht offen benannt werden, was faktisch auf die Veränderung der Gesellschaftsverhältnisse hinauslaufen würde, solange die politischen Großmäuler nur Pflasterchen auf offene Wunden legen, solange brauchen wir - na was schon - mehr, noch mehr, viel mehr Polizei und Überwachung.

Macht man weiter so!

Die Verschweiger gehören hinter Gitter.

Harry Popow, Schöneiche b. Berlin

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Grafik:

STOP THE MONEY! IT´S ABOUT POWER, NOT RELIGION. END TERRORISM! The best way to stop IS and other terrorists is to cut their money supply which allows them to continue. And, as Charles P. Pierce states in Esquire, let our governments focus on where the money is coming from to fund these terrorists: the Gulf States. Pressure Saudi Arabia, Qatar, and Kuwait to stop the funding of IS. And, yes, American dollars are supporting these governments with arms and other military support. But to what end? Does the West have the "cajones" to do this? We are no longer beholden to them for oil. It's time to stop the flow of cash to terrorists!

Plakat-Foto: outtacontext - Jeff Gates. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0).

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Wolf Gauer
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Verbunden: 09.06.2016 - 01:24
Variatio delectat


Variatio delectat

Na also! "Polizei findet Ausweisdokument im Tatfahrzeug - Tunesier gesucht", weiß der Spiegel/Reuters, "unter dem Fahrersitz im Lastwagen soll die Polizei Berlin ein Ausweisdokument gefunden haben".

Bislang fand man doch die Ausweisdokumente immer schön ordentlich auf dem Sitz, wo anständige Terroristen sie grundsätzlich verlieren. Und auf einmal unterm Sitz!

Variatio delectat, wie der Eskimo sagt, wenn ein Braunbär ihn frisst. Und dennoch hat man sie nach mühevoller Suche entdeckt. Das kommt davon, wenn am Tatort Glühwein ausgeschenkt wird.

Schwamm drüber. Hauptsache, es ist ein Islamischer von da unten (natürlich keiner vom Wirschaffendas - Import).

Wolf Gauer, São Paulo - Brasilien

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