Weint nicht bei einem Messermord

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Weint nicht bei einem Messermord
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Weint nicht bei einem Messermord

. . . und erklärt den Krieg zur Ultima Ratio!

Die Tränen des Krokodils: Mord ist Mord.

Von Gerhard Mersmann | Forum-M7.com

Mord ist der größte anzunehmende Unfall im Zusammenleben der Menschen. Sie sind auf Existenz wie Kooperation angewiesen. Wir, die Deutschen, kennen uns mit dem Mord sehr gut aus. Schon der Ur-Mythos handelt davon. In der Nibelungensage wird der Held ermordet. Unser Siegfried! Wobei der Name bereits einen Widerspruch in sich trägt.

Frieden gibt es nicht nur bei Siegen. Aber vielleicht erklärt dieser Fehlschluss bereits das Denken in der aktuellen Polititk. Dennoch: Unser Siegfried! Von hinten! Nach dem momentan sich im üblichen Sprachgebrauch befindlichen Wendungen war schon das ein feiger, ein verabscheuungswürdiger und brutaler Mord. Wobei sich die Frage stellt, welcher Mord mutig, welcher Mord sympathisch und welcher Mord sanft ist. Oder haben wir es hier bereits mit Floskeln der Hilflosigkeit, der Ratlosigkeit oder sogar der Hinterhältigkeit zu tun?

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Mord ist Mord. Unabhängig davon, unter welchen Umständen er geschieht. Es ist der GAU menschlicher Sozietät. Übrigens überall auf der Welt. Im Westen und im Osten, im Norden und im Süden. Und er kann begangen werden mit Messern, aber auch mit einem Bügeleisen, einem Cricketschläger, einem Hammer, mit Schusswaffen, mit Gift, mit Panzern und Raketen. Man kann ihn individuell begehen oder in Formation, es kann einzelne Opfer treffen oder große Kohorten.

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In den USA, übrigens einem Land, in dem hervorragende, sympathische Menschen genauso leben wie in Frankreich, in Italien, in Serbien, in der Türkei, in Syrien, in Israel, in Palästina, im Iran, in Afghanistan, in Russland, in China und in Japan, ja, wie überall auf der Welt, in den USA ist der Besitz von Mordwerkzeugen am verbreitetsten. [Im Jahr 2023 wurden etwa 16,7 Millionen Schusswaffen verkauft, und im Jahr 2024 haben die Amerikaner fast 1,4 Millionen Schusswaffen pro Monat gekauft. ergä. H.S.].

Und die Außenpolitik dieses Landes ist seit ihrer Vormachtstellung auf der Welt gekennzeichnet durch die höchst organisierte Form des Mordes, nämlich den Krieg. Kein anderes Land hat nach 1945 so viele Kriege mit so vielen Opfern geführt. Der Krieg ist der Superlativ des Mordes. Der Vernichtung von Existenz und Sozietät. Und, nur zur Erinnerung, verloren wurden diese Kriege seit Vietnam alle.

USA-National-Rifle-Association-NRA-Lobbyorganisation-Second-Amendment-United-States-Constitution-Kritisches-Netzwerk-Waffenbesiz-Waffenwahn-Waffenlobby-Waffenrecht

Zurück ins eigene Land!

Wer Kriege initiiert und sich bereitwillig an ihnen beteiligt,

wer Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung fürchtet und die Kriegstüchtigkeit propagiert,

wer täglich nach immer neuen Massenvernichtungswaffen schreit,

wer keinen Gedanken darauf verwendet, das organisierte Morden zu beenden,

hat sich bereits aus der Form zivilisierter Kooperation der Menschen untereinander herauskatapultiert. Wer sich an organisierter Vernichtung aktiv beteiligt, darf sich nicht über die Rückwirkungen, mit denen derartige Aktionen einhergehen, beklagen.

NO_WAR_Krieg_Zerstoerung_Kriegstrommelei_Kriegsrhetorik_Kriegstreiber_Kriegsgewinnler_Kriegshetze_Kriegsprofiteur_Kriegspropaganda_Eskalation_NATO_Kritisches-Netzwerk

Die richtige Seite? . . . Gegen den Krieg!

Egal von welcher Seite!

Was schrieb der Lyriker Paul Celan (* 23. Nov. 1920 in Czernowitz; † 20. April 1970 in Paris) in seinem Gedicht Todesfuge, seinerseits Bewohner von Czernowitz, gelegen in der heutigen Ukraine? »[..] der Tod ist ein Meister aus Deutschland [..]«!

Weint nicht bei einem Messermord und erklärt den Krieg zur Ultima Ratio!

Es sind die Tränen des Krokodils!

Gerhard Mersmann
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Gerhard Mersmann, Dr. phil., (Jahrgang 1956), gebürtiger Westfale, ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen.

Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Publizistische Aktivitäten durchziehen seine gesamte Biographie. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse sind auf seinem persönlichen Blog M7 regelmäßig nachzulesen. >> https://form-7.com/ .

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»Heute gilt es für uns alle mehr denn je mit- und füreinander da zu sein, indem wir mittels unserer Erkenntnisse, unserer kreativen Begabungen und entsprechend aller unserer Kulturen ein besseres Morgen heute zu beginnen. Das auf Sand gebaute Kartenhaus der neoliberalen Global Player fällt zusammen und wir alle müssen uns darauf einstellen, dass aggressives Gegeneinander um geostrategische Einflusssphären, um Rohstoffe, Energiequellen, Absatzmärkte und billige Arbeitskräfte fast immer mit Zerstörung und Krieg endet.« (Frank Nöthlich, August 2023)

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Bertolt Brecht (Rede für den Frieden 1952)

»Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer. Die Beschreibungen, die der New Yorker von den Gräueln der Atombombe erhielt, schreckten ihn anscheinend nur wenig.

Der Hamburger ist noch umringt von den Ruinen, und doch zögert er, die Hand gegen einen neuen Krieg zu erheben. Die weltweiten Schrecken der vierziger Jahre scheinen vergessen. Der Regen von gestern macht uns nicht nass sagen viele. Diese Abgestumpftheit ist es, die wir zu bekämpfen haben, ihr äußerster Grad ist der Tod. Allzu viele kommen uns schon heute vor wie Tote, wie Leute, die schon hinter sich haben, was sie vor sich haben, so wenig tun sie dagegen.

Und doch wird nichts mich davon überzeugen, dass es aussichtslos ist, der Vernunft gegen ihre Feinde beizustehen. Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nicht einmal zu wenig gesagt wurde! Lasst uns die Warnungen erneuern, und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind!

Denn der Menschheit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind, und sie werden kommen ohne jeden Zweifel, wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten, nicht die Hände zerschlagen werden.«

Kriegskinder_Kindheitserlebnisse_Kriegserlebnisse_Kriegstrauma_Aggression_Agressionspolitik_Destruktivitaet_Waffenlieferungen_Ukrostan_Ukronazis_Kritisches-Netzwerk


► Quelle: Dieser Beitrag wurde am 27. August 2024 erstveröffentlicht auf https://form-7.com/ >> Artikel. Eigentümer, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich ist Gerhard Mersmann.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.

► Bild- und Grafikquellen:

1. Karikatur: DIESES IST KEIN MESSER! In Buntistan stirbt man reihenweise am Messerstich. Die Politiker geben sich phrasendreschend dickfellig. Bis eines Tages in der Bundesversammlung ... Bildunterschrift: Und wer etwas anderes sagt, ist Rassist, Islam- und Ausländerfeind!

Karikatur: Nan((Buchstabe neuerdings verboten))y Faeser verbietet ein ihr mißliebiges Presseorgan. Neofeudaler Generalangriff auf die Pressefreiheit. Wie weiter?  Machtwillkür. Grundrechte. Bildunterschrift: Sensy Amok.

Karikatur: Copyright ©️ Götz Wiedenroth. Zur Person: Götz Wiedenroth wird 1965 in Bremen geboren, beginnt seine berufliche Laufbahn als Industrie- und Diplomkaufmann. Kaufmännische Ausbildung bei der Daimler-Benz AG, Niederlassung Hamburg. Es folgten ein Studium der Wirtschaftswissenschaften / Betriebswirtschaftslehre an der Nordischen Universität Flensburg und der Universität Kiel, Abschluß dortselbst 1995. Beschäftigt sich während des Studiums als Kleinunternehmer mit der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kunst, organisiert Seminare, Ausstellungen und Kongresse zum Thema Kulturmanagement auf Schloß Glücksburg in Glücksburg. Arbeitet in Flensburg seit 1995 als freier Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner.

Seine ersten Karikaturveröffentlichungen erscheinen 1989 in der Flensburger Tagespresse. Von 1995 bis 2001 zeichnet er täglich für den Karikaturendienst von news aktuell, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hamburg. Von 1996 bis 2016 erscheinen landes- und lokalpolitische Karikaturen aus seiner Feder in den Tageszeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags, Flensburg.

Der von Kindheit an passionierte Zeichner erhält 1997, 2001 und 2008 Auszeichnungsurkunden des "Deutschen Preises für die politische Karikatur", verliehen durch die Akademie für Kommunikation in Baden-Württemberg, Stuttgart. >> weiterlesen. Herzlichen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung Ihrer Arbeiten im Kritischen Netzwerk. Quelle: Flickr und HIER.

⇒ Götz Wiedenroth (Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner): wiedenroth-karikatur.de/.

2. Frieden schaffen mit noch mehr Waffen? Wie pervers ist diese Logik? - Wir sind längst Kriegspartei, egal was Strack-Zimmermann, Scholz, Baerbock, Pistorius u. all die Bellizisten schwatzen.

Leopard 2A6 der deutschen Armee auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels. Der Leopard 2 ist ein Kampfpanzer aus deutscher Produktion. Er wird seit 1978 in Serie gebaut und ist der Nachfolger des Leopard 1. In der langen Produktionszeit entstanden diverse optionale Nachrüstmöglichkeiten und Spezifikationen für ausländische Abnehmer. Deshalb gibt es eine Vielzahl von Varianten des Leopard 2. Er wird ganz oder teilweise im Ausland in Lizenz gefertigt. Für den Hersteller Krauss-Maffei Wegmann ist er mit rund 3600 gebauten Exemplaren ein kommerzieller Erfolg.

Der Leopard 2A6 basiert auf dem KWS-I-Programm von Krauss-Maffei, mit dem eine Erhöhung der Feuerkraft erreicht werden sollte. Die Umrüstung am Panzer betraf daher vorwiegend die Waffenanlage. Im Detail wurden so für die neue 120-mm-Glattrohrkanone L/55 die Rohr-Rücklaufbremse und die Schildzapfenlagerung verstärkt sowie die Feuerleit- und Waffennachführanlage angepasst. Von der alten Serienwaffe wurden das Wiegerohr, der Rauchabsauger, das Bodenstück und der Verschlusskeil übernommen. Vollständig erneuert wurden dagegen die Feldjustieranlage, die Rohrschutzhülle und der Hülsensack. Foto OHNE Textinlet: Copyright ©️ Italian Army. >> www.esercito.difesa.it . Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 2.5 generisch“ (US-amerikanisch) - (CC BY 2.5) lizenziert. Der Text wurde von Helmut Schnug in das Bild eingearbeitet! Die Lizenz bleibt natürlich bestehen.

3. Waffenbesitzrecht: Der 2. Zusatzartikel zur Verfassung von 1791 garantiert den Besitz und das Tragen von Schusswaffen auf Bundesebene. Bundesstaaten, Bezirke und Gemeinden können nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs keine abweichenden Regelungen erlassen. Obwohl der 2. Zusatzartikel sehr kurz und prägnant formuliert ist, wird um die Interpretation gestritten.

Sowohl Waffenlobbyisten als auch Waffengegner machen es im Wahlkampf stets zur Gretchenfrage für die Kandidaten: "Wie hältst du es mit unserem Freiheitsrecht auf Waffen?" In einer Studie des Pew Research Center wird deutlich, dass Waffenbesitzer dieses Recht mit Redefreiheit, Pressefreiheit oder Religionsfreiheit gleichsetzen. 30 Prozent aller US-Bürger besitzen eine Schusswaffe, bei weißen Männern ist es die Hälfte, unter nicht-weißen Männern und Frauen insgesamt ein Viertel.

Im Jahr 2023 wurden etwa 16,7 Millionen Schusswaffen verkauft, und im Jahr 2024 haben die Amerikaner fast 1,4 Millionen Schusswaffen pro Monat gekauft. Vektorgrafik: GDJ / Gordon Johnson, USA. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Vektorgrafik.

4. NO WAR. Die richtige Seite? Gegen den Krieg! Egal von welcher Seite. Illustration: JuliusH / Julius H., Niedersachsen (user_id:3921568). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Illustration.

5. Kleines Mädchen und Panzer. Unsere Geschichte ist voll von Kriegen, von Rache, Scham, Demütigung und Schuld. Dieses Gemenge ist das Hintergrundrauschen unserer Kultur, unserer Vergangenheit. So wird es uns eingetrichtert und so empfinden wir es, bewusst und unbewusst. Es äußert sich in dem betretenen Schweigen und den vielfältigen Abwehr- und Verdrängungsprozessen. Es ist nicht etwas genuin Deutsches, wie ein Blick auf mindestens die letzten 2.000 Jahre in Europa zeigt, wo sie sich abwechseln, die Imperien, Feindbilder, Kriege. Eine Geschichte vom ständigen Kampf um Macht, von Gewalt und Feindseligkeit.

Illustration: peacemedia_for_future (user_id:34131767). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Illustration.