Manchester-Bomber war Produkt westlicher Interventionen
. . in Libyen u. Syrien
von Daniel McAdams
Da gibt es etwas in Hinblick auf den Selbstmordanschlag in Manchester, UK, von dem die Medien und Politiker nicht wollen, dass Sie es wissen: Salman Abedi, der 22-Jährige, der fast zwei Dutzend Konzertbesucher in Manchester getötet hat, war das Produkt des von den Vereinigten Staaten von Amerika und vom Vereinigten Königreich betriebenen Sturzes von Muammar al-Gaddafi in Libyen und der „Regimewechsel“-Politik in Syrien gegenüber der säkularen Regierung Baschar al-Assads.
Der Selbstmordattentäter war das direkte Produkt der Interventionen der USA und des Vereinigten Königreichs im Großbereich Mittlerer Osten.
Laut der Zeitung London Telegraph war Abedi, Sohn libyscher Einwanderer, der in einer radikalisierten muslimischen Umgebung in Manchester lebte, nach dem Sturz von Muammar al-Gaddafi einige Male nach Libyen zurückgekehrt, zuletzt vor einigen Wochen. Nach der „Befreiung“ Libyens durch die USA, dem Vereinigten Königreich und deren Alliierte fanden alle Arten von zuvor gesetzlich verfolgten und aufs Schärfste unterdrückten radikalen jihadistischen Gruppen plötzlich, dass sie sich in Libyen frei bewegen und operieren konnten.
Das ist das Libyen, in das Abedi zurückkehrte und wo er sich wahrscheinlich auf sein Selbstmordattentat auf Besucher eines Popkonzerts vorbereitete. Vor dem von den USA geführten Überfall auf Libyen 2011 gab es dort weder al-Qaida, den Islamischen Staat (IS), noch eine andere terroristische Organisation, die (straflos) auf libyschem Boden operierte.
Gaddafi selbst warnte im Januar 2011 Europa, dass falls sie seine Regierung stürzten, die Folge radikale islamistische Attacken auf Europa sein würden, aber die europäischen Regierungen schlugen diese Warnungen in den Wind. Das Libyen nach Gaddafi wurde zu einer Brutstätte islamischer Terroristen und des islamischen Terrorismus, und nicht zuletzt zu einer ersten Anlaufstelle für Extremisten, die im Jihad gegen den ebenfalls säkularen Baschar al-Assad kämpfen wollten.
In Salman Abedi haben wir immerhin das Zusammentreffen dieser beiden katastrophalen Interventionen der USA und des Vereinigten Königreichs: es stellt sich heraus, dass Abedi nicht nur nach Libyen fuhr, um sich zu radikalisieren und für Terror auszubilden, sondern er fuhr auch nach Syrien, um einer der „syrischen Rebellen“ zu werden, die Seite an Seite mit den USA und dem Vereinigten Königreich kämpfen, um die Regierung Assads zu stürzen. Vielleicht wurde er sogar in einem CIA-Programm ausgebildet? Wir wissen es nicht, aber sicher ist das möglich.
Während die Massenmedien und opportunistische Politiker argumentieren werden, dass die einzige Lösungsmöglichkeit in vermehrter westlicher Intervention im Mittleren Osten liegt, ist die blanke Wahrheit, dass zumindest ein Teil der Verantwortung für diese Attacke bei denjenigen liegt, die auf westliche Intervention in Libyen und Syrien gedrängt und diese durchgeführt haben.
Wäre Gaddafi nicht gestürzt worden, gäbe es keine Ausbildungslager für Jihadisten in Libyen. Es hätte keine explosive Ausdehnung des IS oder der al-Qaida in Syrien gegeben, gäbe es in diesem Land nicht die Politik des „Regimewechsels“, die von den USA, dem Vereinigten Königreich und deren Alliierten betrieben wird.
Wenn Sie an Abedis Schuld an diesem schrecklichen Mordverbrechen denken, vergessen Sie nicht die Interventionisten, die die Lunte entzündet haben, die diesen Großbrand in Gang gesetzt hat. Auf deren Schultern liegt die Schuld in gleichem Ausmaß.
Daniel McAdams
► Quelle: erschienen am 24. Mai 2017 auf der Website des > Ron Paul Institute for Peace and Prosperity >> http://ronpaulinstitute.org/ >> Artikel.
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2. Textgrafik: Die Blutspur der NATO: Vietnam, Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Mali und Jemen. Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa) / QPress.de .