Angela Merkels Massaker: In Berlin gepflanzt, in Ost-Ghuta geerntet

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Angela Merkels Massaker: In Berlin gepflanzt, in Ost-Ghuta geerntet
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Merkels Massaker

In Berlin gepflanzt, in Ost-Ghuta geerntet

Angela_Merkel_CDU_Bundesmutti_Raute_Bundeskanzlerin_TTIP_Freihandelsabkommen_cancellor_Handygate_alternativlos_Wachstum_Stasi_Putin_Ukraine_Uckermaerkerin_DDR_FDJ_Eurokrise_CETA.jpg Massaker! schreit es aus dem Kanzleramt. Und im ganze Land dröhnt das Echo. Und wirklich liefert der syrische Krieg erneut brutale Bilder. Tod und Verderben in Ost-Ghuta erzeugen Abscheu und Mitleid zugleich: Dem Sterben will niemand länger zuschauen. Da kommt Merkels Massaker-Schrei gerade Recht. Und wer, glaubt man Merkel und ihren Epigonen, ist Schuld am Krieg um Ost-Ghuta: Das Assad-Regime und „ganz besonders Iran und Russland“. Immer noch benutzt die Merkel in solchen Fällen ihre Kleinmädchen-Stimme, die klingt besonders glaubhaft.

Merkels Stimme war damals nicht zu hören, als im Januar 2012 am idyllischen Ludwigkirchplatz in Berlin-Wilmersdorf rund 50 syrische Oppositionelle auf Einladung des Auswärtigen Amtes zusammentrafen. Das aus deutschen Steuermitteln geförderte Projekt nannte sich "The Day After" und hatte nur ein Ziel: Das syrische Fell zu verteilen. Klar war auch, dass dafür zuvor dringend der syrische Präsident Baschar al-Assad erlegt werden müsse. So forderte auch Merkel einen "politischen Übergang" in Syrien, "an dessen Ende Assad nicht mehr im Amt sein kann". Assad muss weg: Das war aus dem US-Präsidial-Büro zu hören, das skandierten nahezu alle Medien der westlichen Welt. Und ob er nun tot oder lebendig "weg" sein sollte, das hatten die Schreier nie so genau festgelegt.

Baschar al-Assad war nie das, was man zum Beispiel in der Schweiz unter einem Demokraten versteht. Aber dieses Merkmal traf und trifft natürlich auch auf den jeweiligen König Saudi-Arabiens zu. Oder auf diverse Emire im Nahen Osten. Auch kennt so mancher NATO-Verbündeter das Wort Demokratie nur vom Weghören. Hat man im westlichen Chor je die Forderung "Scheich Tamim bin Hamad Al Thani muss weg" gehört? Der Mann ist seit 2013 Staatsoberhaupt des Emirates Katar. Das deutsche Auswärtige Amt nennt diese Diktatur eine "Monarchie mit Beratender Versammlung". Und dumm-stolz verkündet das Amt auf seiner Website: "Die politischen Beziehungen Katars zur Bundesrepublik Deutschland haben sich durch eine stetige hochrangige Besuchsdiplomatie noch intensiviert".

Wer sich die Armee der katarischen Diktatur ansieht, der findet dort jede Menge deutscher Panzer und anderes Mordgerät aus der heimischen Rüstungsindustrie. Und 30 Kilometer westlich der Hauptstadt findet sich dann ebenfalls die Al Udeid Air Base, der übliche Militärstützpunkt der USA. Und erst im August haben die NATO-Partner Türkei und Katar ein gemeinsames Militärmanöver abgehalten. Wahrscheinlich musste der lupenreine Demokrat Recep Tayyip Erdoğan mal seine 5000 im Golfstaat geparkten Soldaten bewegen.

Für Leute, die lesen können, ist es kein Geheimnis, dass der Anlass für den andauernden Syrienkrieg eine Pipeline war. Denn im Jahr 2009, als Katar den Syrern den Bau einer Pipeline vorschlug, die über Saudi-Arabien, Jordanien und Syrien in die Türkei führen sollte, um die EU mit Erdgas zu versorgen, da sagten die Syrer Nein.

Angela_Merkel_CDU_Bundeskanzlerin_Chancellor_Germany_Kapitalismus_Kapitalismuskritik_capitalism_Neoliberalismus_ESM_Rettungsschirm_Mammon_Profitgier_Survival_of_the_Fittest.jpgNur wenig später begannen Katar, Saudi-Arabien und die Türkei den syrischen al-Qaida-Ableger Jabhat al-Nusra (jetzt Dschabhat Fatah asch-Scham) sowie die Kämpfer der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) zu finanzieren und mit Waffen auszustatten. Aber wer will das schon wissen? Frau Merkel lieber nicht. Wie sollte sie sonst so unschuldig vom Massaker schreien können, ohne die ausländische Einmischung in Syrien zu erwähnen?

Was ist Fußball? Klar, ein großes Geschäft. Aber auch eine großartige Marketing-Maßnahme: Hinter fröhlichen Spielen, so rechnet der Emir von Katar, lässt sich die traurige Wahrheit von Sklavenarbeit und Terrorfinanzierung prima verbergen. Deshalb gibt es im November 2022 die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Und der Deutsche Fußball-Bund e.V. (DFB) hat diesen Tarnspielen zugestimmt, fördert sie bis heute. Glaubt jemand, das Kanzleramt habe diese Zustimmung nicht kontrolliert? Nicht einmal jene, die von der CDU-Mitgliedschaft des aktuellen DFB-Chefs Reinhard Grindel nichts wissen, können so blöd sein, die immerwährende Regierungstreue des DFB zu ignorieren.

Wenn die Merkel heute "Massaker" schreit, ohne die Ursachen zu nennen, ohne die ausländische Einmischung in Syrien auch nur zu erwähnen, dann ist das widerlicher Zynismus. Dann ist es der schäbige Versuch, mit blutigem Finger auf andere zu zeigen. Denn natürlich wurde der Boden für das Massaker in Ost-Ghuta auch in Berlin vorbereitet. Aber für die Bluternte werden andere verantwortlich gemacht.

Ulrich Gellermann, Berlin


 

Quelle: erstveröffentlicht bei RATIONALGALERIE >> Artikel vom 26. Februar 2018. Die Bilder im Artikel sind nicht Bestandteil des Originalartikels und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. andere Lizenzen, s.u..

Bild- und Grafikquellen:

1. Protestantin Dr. Angela Merkel im Nonnengewand. Bildbearbeitung: Roberto Rizzato - The PIX-JOCKEY (visual fantasist). Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Attribution-NonCommercial 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0).

2. Wenn Kanzlerin Angela Merkel heute "Massaker" schreit, ohne die Ursachen zu nennen, ohne die ausländische Einmischung in Syrien auch nur zu erwähnen, dann ist das widerlicher Zynismus. Dann ist es der schäbige Versuch, mit blutigem Finger auf andere zu zeigen. Urheber: Javier CruX. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0). 

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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Die gewollte Zerstörung Syriens


Die gewollte Zerstörung Syriens

Das die Massenmedien den Krieg in Syrien uns noch immer als „syrischen Bürgerkrieg“ verkaufen wollen und diese Mär seit 2011 wider besseren Wissens gebetsmühlenartig wiederholen, wundert angesichts ihrer transatlantischen Vernetzung keinen aufmerksam-kritischen Beobachter mehr. Die führenden Köpfe, also Verleger und Rundfunkintendanten dominanter Mediengroßkonzerne und Verlagshäuser wie ARD, ZDF, ProSiebenSAT1 Media, Hubert Burda Media, Axel Springer SE, Gruner + Jahr, Bertelsmann AG, Holtzbrinck Publishing Group, Verlagsgruppe Handelsblatt, Funke Mediengruppe, Bauer Media Group, DIE ZEIT, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und Frankfurter Allgemeine sind häufig Mitglied des transatlantischen Lobbyvereins Atlantik-Brücke e.V., der politikberatenden Denkfabrik "Trilaterale Kommission" oder werden zu Bilderberger-Treffen eingeladen.

Diese Vernetzung gewährleistet, dass die gewünschte Sichtweise kaum hinterfragt wird. Viele der transatlantischen Leitmedien-Journalisten der sich immer mehr verdichtenden Medienkonzerne sind lohn- und karriereabhängige, willfährige Erfüllungsgehilfen (Medienhuren) - von unabhängigem neutralem Journalismus kann kaum noch die Rede sein. Zudem werden zielgerichtete Nachrichten und Bilder von großen Nachrichten- und Bildagenturen wie z.B. Deutsche Presse-Agentur (dpa), Reuters, Agence France-Presse (AFP), Associated Press (AP), Bloomberg News etc. unkritisch und ohne ausreichende Prüfung auf deren Wahrheits- und Objektivitätsgehalt 1:1 übernommen (eingekauft) bzw. vorformulierte Textbausteine geringfügig umgeschrieben.

Seit 2011 tun die NATO- Staaten und ihre Vasallen alles in ihrer Macht stehende, um den souveränen Syrischen Staat zu zerstören. Nebst den völkerrechtswidrigen direkten militärischen Angriffen der Türkei, diverser anderer NATO-Staaten, vornehmlich die USA, Frankreich, Großbritannien, aber auch Israels stranguliert die sogenannte „europäische Wertegemeinschaft“ das syrische Volk mit einem mörderischen Embargo. Auch Jordanien, die finanzstarken arabischen Golfmonarchien Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirate (VAE) und Kuwait sind dabei. Hinzu kommen Russland, der Iran, die libanesische Hisbollah sowie schiitische Milizionäre aus Irak und Afghanistan, die aufseiten des Regimes von Baschar al-Assad kämpfen.

Das Wikipedia den Syrienkrieg als Bürgerkrieg bezeichnet, ist einfach nur lächerlich. Offenbar setzen sich dort die systemtreuen Wächter durch, wie man es ja von einigen Wikipedia-Themenseiten kennt. Was mich aber enorm ärgert sind all jene verkommenen Leitmedien und Journalisten, insbesondere leider auch eine Vielzahl sogenannter "alternativer Medien", die im Falle des Syrienkrieges noch immer von einem "Bürgerkrieg" schwafeln, obwohl es längst ein perverser Aggressionskrieg ist, ein geopolitisch interessanter Stellvertreterkrieg mit internationaler Beteiligung (Aggressoren) - sei es aktiv (Bodentruppen, Luftangriffe), als Waffenlieferant oder als finanzieller Unterstützer und damit Brandbeschleuniger.

Helmut Schnug, Illerich.

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