Auf der Suche nach Bigfoot

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Helmut S. - ADMIN
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Auf der Suche nach Bigfoot
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Auf der Suche nach Bigfoot

Die Menschen hungern nach Magie und Geheimnissen, doch . .

Caitlin Johnstone (Übersetzt von Helmut Schnug)

Bigfoot_Sasquatch_humanoider_Kryptid_Kryptiden_kryptozoologisches_Wesen_Kryptozoologie_magische_Wesen_Caitlin_Johnstone_Cryptozoology_YETI_Kritisches-NetzwerkIst es nicht möglich, dass dies, genau hier, das Wunder ist, nach dem wir uns sehnen, und dass es das schon immer war? Dass wir nicht wirklich auf der Suche nach Bigfoot sind, sondern nach einer anderen Art von Beziehung zum Gewöhnlichen?

Je besser die Menschheit in der Lage ist, Informationen über unsere Welt weiterzugeben, desto weniger Wunder und magische Wesen gibt es in ihr. Bevor die Welt erforscht und die Natur wissenschaftlich dokumentiert wurde, konnte es da draußen alles Mögliche geben. Drachen. Giganten. Hexen. Seeschlangen.

Bis Smartphones allgegenwärtig wurden, konnten sich die Menschen noch an einen Teil der Magie und des Geheimnisses in Form der Kryptozoologie klammern. Sicherlich gibt es in den Ländern hinter dem Horizont keine Elfen oder Kobolde, aber vielleicht gibt es in den Wäldern am Berg einen aufrecht gehenden Riesenaffen. Vielleicht schwimmt in den Tiefen des Sees ein Ungeheuer.

Die Verbreitung von kleinen Kameras, die Videomaterial in der ganzen Welt verbreiten können, hat den ganzen Spaß zunichte gemacht, denn die Leute wissen, dass, wenn Kryptiden wie Bigfoot und das Monster von Loch Ness echt wären, die Leute sie jetzt überall auf Video festhalten würden. Stattdessen führte die weite Verbreitung von Online-Videomaterial zu eher banalen Enthüllungen. Polizeibrutalität ist weiter verbreitet als bisher angenommen. Palästinenser sind schrecklichen Misshandlungen ausgesetzt. Die Menschen sind talentierter, kreativer und witziger, als wir je gedacht hätten.

Aber die magischen Wesen sind nirgends zu finden, und wir können im Nachhinein feststellen, dass sie wahrscheinlich nie existiert haben. Menschen, die behaupteten, Engel gesehen zu haben und Zeugen von erstaunlichen Wundern zu sein, die von heiligen Männern im Laufe der Jahrhunderte vollbracht wurden, haben sich das wahrscheinlich nur ausgedacht. Ihr exzentrischer Bekannter, der Ihnen in den neunziger Jahren erzählte, er habe einen Außerirdischen in seinem Fenster gesehen, hat wahrscheinlich Geschichten erzählt. Die Leute, die behaupteten, sie seien Sasquatch [kanadische Bezeichnung des Fabelwesens Bigfoot] und Nessie begegnet, haben wahrscheinlich gelogen.

In unserer heutigen Gesellschaft gibt es dazu eine gewisse Dissonanz. Die Menschen hungern nach Magie und Geheimnissen, und sie suchen verzweifelt danach, wo immer sie können in einer schnell schrumpfenden Welt. Spiritualität. Psychedelika. UFOs. Gespenster. Das Okkulte. Der Mandela-Effekt. [das kollektive falsche Erinnern an vermeintliche Ereignisse und Fakten der Zeitgeschichte; H.S.]

Spiegelbild_Groessenwahn_Selbstgefaelligkeit_Selbstverliebtheit_Eitelkeit_Eitelkeiten_Narzissmus_Realitaetsverlust_Selbsttaeuschung_Doppelmoral_Kritisches-Netzwerk

Irgendetwas in uns ahnt, dass an dieser Sache mehr dran sein muss, als wir sehen. Wir wissen, dass es keine Kobolde oder Einhörner gibt, die sich im Schatten verstecken, aber wir spüren, dass hier etwas Magisches geschehen muss, das sich unserer Wahrnehmung entzieht. Es kann nicht nur der langweilige Trott von Büroalltag + Stress + Geilheit + Netflix + Essen + Familie sein, der unsere wache Aufmerksamkeit von Tag zu Tag in Anspruch nimmt.

Was aber, wenn das ein Irrtum ist?

Was ist, wenn diese Annahme auf einer falschen Prämisse beruht?

Was ist, wenn diese Erfahrung in diesem Augenblick genauso neuartig und wunderbar ist, als ob sich der Himmel teilen würde und Sie in diesem Moment, während Sie dies lesen, in eine Wolke von Engeln emporgehoben würden?

Was ist, wenn das Einzige, was Sie dazu veranlasst, diese Erfahrung im Wachzustand als weniger atemberaubend als die Schatzkammer eines Drachen zu betrachten, die gewohnheitsmäßige Reaktion Ihres Geistes darauf ist?

Ich meine, das, wonach wir uns in diesem heiligen Raum in uns selbst sehnen, kann nicht wirklich in der Entdeckung einer verborgenen Magie da draußen in der Welt liegen, oder? Denn selbst wenn wir sie entdeckten, würde das schnell zur alltäglichen Norm werden. Wenn Außerirdische aus dem Weltraum kämen und sich offen unter uns bewegten, wäre das zunächst eine große Sache, aber für wie lange? Nach einer Weile wären sie nur eine weitere alltägliche Sache, die in der Welt passiert; oh, er ist ein Außerirdischer, er ist mein Manager bei Costco [US-Großhandelskette; H.S.] und er ist manchmal ein bisschen ein Arschloch.

Und dann würden Sie sich sofort wieder nach einer magischen, verborgenen Neuheit sehnen.

Aliens_Marsmaennchen_Marsweibchen_Ausserirdische_Wesen_Marsianer_Marsbewohner_ausserirdisches_Leben_Ausserirdischer_Fremdlinge_Extraterrestrisch_Kritisches-Netzwerk

Stellen Sie sich nun vor, Sie sähen Ihr eigenes Leben zum allerersten Mal. Stellen Sie sich vor, Sie hätten diese Welt noch nie zuvor erlebt. Sie wären immer ein körperloses Bewusstsein gewesen, ohne Welt, die Sie erleben könnten, ohne Sinnesorgane, mit denen Sie sie erleben könnten, ohne Neuronen, mit denen Sie denken oder Erinnerungen bilden könnten, und ohne Nervensystem, mit dem Sie fühlen könnten. Dann stellen Sie sich vor, dass Sie nach Äonen [Ewigkeiten] in Ihre jetzige Erfahrung geblitzt werden.

 Aufstieg-Entwicklungsschritte-Evolution-Transformation-Veraenderung-Visionen-Kritisches-Netzwerk-Hypnogenetic-Ist-Zustand-Bewusstsein-Vorstellungskraft-UeberbewusstseinDas wäre doch ziemlich überwältigend, oder? Zum ersten Mal zu sehen? Hören? Berühren? Fühlen? Nachdenken? Man würde es so erleben, als befände man sich in einem riesigen Universum, das aus Wundern besteht.

Ist es dann nicht möglich, dass das, was gerade in der Welt passiert, gar nicht das Problem ist, sondern dass das eigentliche Problem unsere eigene Wahrnehmung ist?

Dass diese Sehnsucht, die wir spüren, uns nicht zu Séancen und seltsamen TikTok-Kaninchenlöchern über jenseitige Erfahrungen ruft, sondern uns den Weg zu einer anderen Art der Wahrnehmung zeigt?

Wäre es dann nicht möglich, dass wir lernen, die Welt immer wieder mit neuen Augen zu sehen?

Jedem Augenblick so zu begegnen, als wären wir gerade erst aus einer gähnenden Unendlichkeit der Leere in all das hineingeboren worden?

Ist es nicht möglich, dass diese Art und Weise, das Leben als eine endlose Flut von brandneuen Wundern wahrzunehmen, viel erreichbarer ist als das Herumstochern in der Welt in der Hoffnung, auf Engel und Göttlichkeit zu stoßen?

Ist es nicht möglich, dass das Einzige, was uns diese Art des Erlebens verwehrt, eine Reihe von mentalen Gewohnheiten ist, die durch bewusste Absicht absichtlich deprogrammiert werden können?

Ist es nicht möglich, dass dies, genau hier, das Wunder ist, nach dem wir uns sehnen, und dass es das schon immer war?

Dass wir nicht wirklich auf der Suche nach Bigfoot sind, sondern nach einer anderen Art von Beziehung zum Gewöhnlichen?

Das ist eine Möglichkeit, die es wert sein könnte, erforscht zu werden. Vielleicht ist diese Erkundung das wahre Abenteuer, zu dem wir hier aufgerufen sind.

Caitlin Johnstone
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Caitlin Johnstone, eine von Lesern unterstützte unabhängige Journalistin aus Melbourne / Australien, ist Anarcho-Psychonautin, Guerilla-Poetin, Utopie-Prepperin und Mutter zweier Kinder. Sie schreibt über Politik, Wirtschaft, Medien, Feminismus und die Natur des Bewusstseins. Ihre Artikel wurden unter anderem in Inquisitr, Zero Hedge, New York Observer, MintPress News, The Real News und International Policy Digest veröffentlicht. Für weitere Informationen darüber, wer Caitlin Johnstone ist, wofür sie steht und was sie mit dieser Plattform erreichen will, kann man HIER nachlesen. Alle Werke wurden gemeinsam mit ihrem Mann (Seelenverwandten) Timothy P. Foley (Amerikaner) verfasst.

Den Artikel gibt es in englischer Sprache auch als Hörbeitrag auf Youtube, gelesen von Tim Foley >> weiter.


► Quelle: Der Artikel von Caitlin Johnstone wurde am 31. Juli 2023 in englischer Sprache erstveröffentlicht auf caitlinjohnstone.com >> Artikel. Er wurde von Helmut Schnug übersetzt. Jeder, rassistische Plattformen ausgenommen, hat die Erlaubnis von Caitlin Johnstone, Teile dieses Werks (oder alles andere, was sie geschrieben hat) auf jede beliebige Art und Weise kostenlos zu veröffentlichen, zu verwenden oder zu übersetzen. Sie schreibt:

»Ich gebe permanent alle Urheberrechte an meinen Texten frei. Verwenden Sie es, wie Sie wollen. [..] Meine Arbeit gehört allen, und wenn Sie etwas sehen, das Sie veröffentlichen möchten, ermutige ich Sie, es zu verwenden. Sie brauchen mich weder vorher noch nachher zu kontaktieren. [..] 

Ich versuche, gesunde Ideen in einer ungesunden Welt zu verbreiten, aber meine eigene Reichweite und Zeit sind begrenzt. Ich möchte in einer gesunden Welt leben, und wenn Sie helfen, gesunde Ideen zu verbreiten, helfen Sie mir. Ich werde ausschließlich durch freiwillige Spenden von Lesern unterstützt, so dass ich nicht auf Urheberrechte angewiesen bin, um meine Rechnungen zu bezahlen. Ich habe mich entschieden, die Freiheit, die mir das gibt, zu nutzen, indem ich jedem erlaube, meine Worte zu verwenden, der das möchte. 

[..] In diesem Sinne übergebe ich hiermit alle Urheberrechte an meinen Texten an alle Menschen auf der Welt. Dazu gehören Tweets, Blogs, Gedichte, digital oder gedruckt, vergangene oder zukünftige Texte, die jeder verwenden kann, wie er will. Ihr könnt sie auf Autoaufkleber, Kaffeebecher oder T-Shirts drucken, sie in Broschüren oder Bücher verwandeln, um sie kostenlos oder für euren eigenen Profit zu verteilen, oder alles dazwischen. Es steht Ihnen frei, mich als Urheber zu nennen oder nicht, oder selbst die Urheberschaft zu beanspruchen.«

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.


► Bild- und Grafikquellen:

1. Bigfoot (engl. „Großfuß“) heißt ein humanoider Kryptid der nordamerikanischen Folklore von erheblicher Größe, mit überdimensionalen Füßen und starker Fellbehaarung, der in fast allen Gebirgen der USA und Kanadas, insbesondere in den Rocky Mountains und den Appalachen, gesichtet worden sein soll. Angebliche Sichtungen werden allerdings auch aus den Waldgebieten von Texas berichtet. Bigfoot wird in Kanada und dem Bundesstaat Washington auch Sasquatch genannt, was in der Sprache dort ansässiger Ureinwohner für „stark behaarter Mensch“ bzw. „haariger Riese“ steht. (Text: Wikipedia).

Foto / AI-generated image of Bigfoot male: Carlstak. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“ (CC BY-SA 4.0). Dieses Bild wurde am 4. September 2022 mit Hilfe des Programms für künstliche Intelligenz Midjourney und einer kurzen Reihe von Discord-Bot-Aufforderungen erstellt, sich ein Bild von Bigfoot vorzustellen. Das Bild war eines von mehreren, die der Bildautor Carlstak mit weiteren Befehlen veränderte. Das beste Ergebnis wurde mit einem grünen Bildschirmhintergrund gerendert, den Carlstak mit Adobe Photoshop Express ausfüllte, um ein Foto zu verändern, das er mit seinem Handy von der Buschlandschaft Floridas aufgenommen hatte.

2. Selbstbetrachtung im Spiegel: Viele Menschen frönen lieber den eigenen Eitelkeiten und betrachten auch dann noch selbstverliebt ihr Spiegelbild, wenn um sie herum alles den Bach runtergeht. Das ist sinnlos. Eitel. Vergeblich. Foto: LeoderLiebe / Leo Karstens, Köln. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

3. Außerirdisches Paar: Marsmännchen und Marsweibchen. Egon W. Kreutzer aus Elsendorf (Niederbayern) fragte sich, "wie die Menschheit bis heute überleben konnte, ohne begriffen zu haben, dass eben alles nur Wesen ist." Da fiel ihm ein alter Witz ein:

Ein Marsianer kommt mit seinem Raumschiff auf die Erde, um die Menschen zu erforschen. Gerne prahlt er auch mit den Fortschritten der Wesen auf dem Roten Planeten. Unter anderem damit, dass die Fortpflanzung auf dem Mars so geschieht, dass man ein kleines Kügelchen nimmt, es in warmes Wasser legt, und schon erwächst daraus ein neues Marsmännchen oder ein neues Marsweibchen.

Bei uns geht das ganz anders“, erzählt ein Mensch. Der Marsianer will wissen, wie das geht, und nach einigem Zieren und Zögern holt der Mensch seine Frau und gemeinsam führen sie – ausschließlich im Dienste der Wissenschaft – vor, wie sich Menschen fortpflanzen. Der Marsianer fängt gleich zu Beginn an zu kichern, und als der Höhepunkt erreicht ist, kann er sich vor Lachen kaum mehr halten. Der Mensch ärgert sich und faucht ihn an, was er denn da jetzt so lächerlich fände.Ach“, antwortet der Marsianer,hahaha, so machen wir unsere Kügelchen.

Foto: jimmylarkin / James Larkin, Sycamore/USA. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

4. DER WEG: Mann schreitet Treppe hinauf. Fantasie lässt Menschen träumen und beflügelt die Kreativität. Die Entwicklung des Menschen schreitet dadurch voran und bringt zum Einsturz, was als unerschütterlich galt. Illustration: susannp4 / Susann Mielke, Mecklenburg (user_id:1777190) . Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Illustration.