Der Antichrist steht wieder auf. Beklemmende Osterbotschaft aus Berlin

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Wolfgang Blaschka
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Verbunden: 09.11.2010 - 02:16
Der Antichrist steht wieder auf. Beklemmende Osterbotschaft aus Berlin
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Der Antichrist steht wieder auf

Beklemmende Osterbotschaft aus Berlin

antichrist_widerchrist_endchrist_jesus_christi_kreuzestod_osterbotschaft_ostern_kritisches_netzwerk_christliche_werte_urbi_et_orbi_false_messiah_christian_fascists_anti-christian_sentiment.jpgDie Christen in aller Welt fasten und beten am Karfreitag, stumm die Katholiken, freudig die Protestanten. Die sehen im Gedenken an Christi Kreuzestod die Überwindung des Leides und des Todes, und feiern die finale Erlösung als ihren höchsten Feiertag. Frau Merkel geilt sich derweil am Krieg auf, lobt den Bruch des Völkerrechts mittels Raketenangriffen, feuert Trump an, zuerst Assad zu stürzen noch vor dem IS, und überlässt Christen in Syrien getrost ihrem Schicksal nach eiligst herbei gesehntem "Regimewechsel".

Bereits seit vor-islamischen Zeiten existieren in Syrien christliche Gemeinden. Heute gehören etwa zehn Prozent der Bevölkerung mehreren christlichen Religionsgemeinschaften an. Neben Alawiten, Drusen, Jesiden und Kurden diverser ideologischer und religiöser Bekenntnisse bilden sie zusammen jene Minderheiten, welche die präsidentielle Regierung Baschar al-Assads als Garanten eines säkularen Staatswesens betrachten und mehrheitlich politisch mittragen, trotz aller Differenzen und Probleme, die sie mit dem autoritären Präsidenten und dessen Baath-Partei haben und austragen mögen.

Würde diese Regierung stürzen, käme nicht eine demokratische nach, sondern die Terrorherrschaft diverser islamistischer Kräfte, die sich teilweise zwar selbst nicht grün sind, in Einem jedoch völlig einig: den Ungläubigen soll die Unterwerfung unter ihr System, ihre Glaubensauslegung, ihre Rechtsordnung, die Scharia abgepresst werden, notfalls mit brutaler Gewalt und Todesdrohung. Ein Kalifat der terroristischen Sorte soll entstehen: Wer dem Propheten nicht freiwillig und reumütig huldigt, dem ist das sichere Ende vorausgesagt oder die panische Flucht vor Zwangskonversion gewiss oder aber Versklavung, Steinigung, Köpfung und was der selbsterfüllenden Prophezeiungen mehr sind.

Die Welt hat Kostproben davon bereits sehen können. Auch US-Amerikaner wurden von den Dschihadisten des IS enthauptet. Ihre Propaganda-Videos lassen keine Zweifel aufkommen, wie sie mit Widerständigen oder Abtrünnigen umzugehen gedenken. Allein die Assad-Regierung konnte das umfassend drohende Horrorszenario bisher mit Hilfe Russlands, des Iran, der Hisbollah und der kurdischen Selbstverteidigungskräfte verhindern - zumindest dort, wo sie noch Einfluss hatten oder wieder erlangten. Auch Moslems sind vor fanatisiertem Terror nicht sicher, denn der fundamentalistische "Islamische Staat" (IS) hat mit dem Islam und mit Frieden nichts im Sinn. Er herrscht vielmehr in den Landesteilen, die er beherrscht, als halbstaatlich organisiertes Verbrechertum. Jeder weiß das.

Nun will Bundeskanzlerin Angela Merkel, geborene Pastorentochter, genau diese Regierung abserviert sehen, die solches verhindern kann. Sie nennt sie seit langem höchst despektierlich nur "Regime", weil so klar wird, dass ihre Bundesregierung mit solchen "Christen-Schützern", "Jesiden-Verteidigern" und "Alawiten-Förderern" nichts zu tun hat, sondern eher mit wahhabitischen Kopf-ab-Saudis und anderen reichen Golfanrainern, die dem völkerrechtswidrigen Raketenangriff der USA ebenso Beifall zollten wie der Palästinenser-Verfolger Bejamin Netanjahu oder der Kurden-Schlächter Recep Tayyip Erdoğan.

Mit diesen diabolischen Herrschaften im Bund hat die evangelische Christin dem Leibhaftigen im Oval Office signalisiert: Meinen Segen hast Du, altes Schlitzohr! "Assad trägt die alleinige Verantwortung" für das faule Osterei, das zwar nach Pech und Schwefel stinkt, dafür aber auch einen klumpigen Pferdefuß aufweist: Was danach auf die Syrer zukommt, ist mir schnuppe. Und das kurz vor Ostern. Eine "frohe" Botschaft wahrlich: Frau Merkel lässt die Christen im Stich. Und natürlich alle anderen, die das drohende Desaster nach dem so zielsicher anvisierten Sturz von Assad nur noch als entwurzelte Flüchtlinge überleben könnten, sofern sie sich nicht den siegreichen Dschihadisten kampflos ergäben.

Indem er der syrischen Luftwaffe skrupellos Schäden zufügt, um alle Gerüchte, er sei ein großmäuliges Weichei, "Lügen zu strafen" und zu zeigen: "Yes, we can", vereitelt Trump seine angebliche, doch freilich nur vorgeschützte "Mission", mit allen Kräften den IS bekämpfen zu wollen. Er schwächt die Kampfkraft der syrischen Armee, um den Gegnern Assads zu signalisieren: Nun ist der Sturz Assads wieder das vordringliche Ziel, wie gehabt. Zu dessen Realisierung taugen selbst allerungemäßigste "Rebellen". Dazu sind Unterstellungen und giftige Lügen gut genug, und eben auch die eigene teuflische Tat. Merkel findet das uneingeschränkt gut.

Merkel wird viele, viele verlogene Kreuze schlagen müssen zu Ostern, dass ihr der perfide Plan gelinge: Assad träte ab, und die multireligiöse und multiethnische Gesellschaft Syriens schwämme im Blut. Da nützte auch der Segen "Urbi et orbi" aus Rom nichts; eine Auferstehung würde es da nicht geben. Und auch anschließend keine Himmelfahrt: Die zerfetzten Leiber der von Selbstmord-Attentätern in die Luft gesprengten "Feinde des Islam" würden nur wenige Zentimeter hochgelüpft, bevor sie leblos aufs Pflaster sackten und liegen blieben. Das wäre dann eine spezifisch Merkelsche Passionsgeschichte, die ihr womöglich kein Schweißtuch wert wäre.

Den CDU-Wählern, so sie denn doch noch an irgendwas glauben, und sei es "nur" an Menschlichkeit, könnte allerdings ein Licht aufgehen, wenn sie staunend das Grab leer sehen würden, und ihnen eine sehr hell leuchtende Gestalt erschiene: Baschar al-Assad! Nicht tot, nur frisch auferstanden. Denn das Kriegsszenario, das sich Angela, der falsche Engel und der "Westen" so ruchlos ausmalen, wird so nicht stattfinden. Und diejenigen, die es mit aller Macht zu inszenieren bemüht sind, werden ebenso auf dem Müllhaufen der Geschichte landen wie der IS. Denn Terrorherrschaften währen nicht ewig, profan gesagt.

Wolfgang Blaschka, München



► Bild- und Grafikquellen:

1. Der Antichrist steht wieder auf. Die Christen in aller Welt fasten und beten am Karfreitag, stumm die Katholiken, freudig die Protestanten. Die sehen im Gedenken an Christi Kreuzestod die Überwindung des Leides und des Todes, und feiern die finale Erlösung als ihren höchsten Feiertag. Frau Merkel geilt sich derweil am Krieg auf, lobt den Bruch des Völkerrechts mittels Raketenangriffen, feuert Trump an, zuerst Assad zu stürzen noch vor dem IS, und überlässt Christen in Syrien getrost ihrem Schicksal nach eiligst herbei gesehntem "Regimewechsel". Foto: Diodoro. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0).

2. Protestantin Dr. Angela Merkel im Nonnengewand. Sie wurde als erstes Kind des evangelischen Theologen Horst Kasner (1926–2011) im Juli 1954 geboren. Noch 1954, einige Wochen nach der Geburt der Tochter, siedelte die Familie von Hamburg in die DDR über. Als die Bundesrepublik Deutschland vom 1. Januar bis 30. Juni 2007 den Vorsitz im Rat der Europäischen Union inne hatte, drängte Merkel drängte darauf, dass der Bezug auf Gott und den christlichen Glauben in der EU-Verfassung verankert wird. Letztlich konnte sich diese Forderung, die unter anderem auch aus Polen, Irland und Italien erhoben wurde, nicht durchsetzen – im Vertrag von Lissabon wird nur auf das „kulturelle, religiöse und humanistische Erbe Europas“ Bezug genommen.

Bildbearbeitung: Roberto Rizzato - The PIX-JOCKEY (visual fantasist). Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Attribution-NonCommercial 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0).

3. Sergey V. Lavrov - Minister of Foreign Affairs, Russian Federation - 13. Februar 2016, 13:43. Foto: © Munich Security Conference 2016 (MSC) / Kleinschmidt. Quelle: Webseite der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz (gemeinnützige) GmbH. Verbreitung: Fotos der Konferenz, die zum Download angeboten werden, können entsprechend den Angaben im Impressum honorarfrei genutzt werden, soweit der Name des Fotografen genannt wird. Die Fotos sind unter der Creative Commons Attribution 3.0 Germany License lizensiert.