Frankreich hat sich vom Deindustrialisierungszug abgekoppelt

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Frankreich hat sich vom Deindustrialisierungszug abgekoppelt
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Frankreich hat sich vom Deindustrialisierungszug abgekoppelt

Geistig moralische Wende bei Macron, Faeser und anderen

Vive la France!

Von Egon W. Kreutzer | Elsendorf (N.-Bay.)

Es ist wieder einmal an der Zeit, die grandiose, zeitlose Anmerkung des deutschen Lyrikers, Karikaturisten und Satirikers F.W. Bernstein (* 4. März 1938 in Göppingen; eigentlich Fritz Weigle; † 20. Dezember 2018 in Berlin) zu zitieren:

Elch_Fritz_Weigle_FW_Bernstein_Die_groessten_Kritiker_der_Elche_waren_frueher_selber_welche_Elchbulle_Elchkritiker_Reimunfug_Kritisches-Netzwerk

In Frankreich, wo grundsätzlich das Volk mit wechselndem Erfolg auf die Straße geht, um Dinge aufzuhalten, möglichst noch bevor sie ins Rollen kommen, während die Obrigkeit sich keinen „centimètre“ vom einmal eingeschlagenen Weg abbringen lässt, bis im wörtlichen, später im übertragenen Sinne die Köpfe rollen, deutet sich eine Wende an.

Kein geringerer als Emmanuel Macron hat ausgesprochen, was nicht einmal gedacht werden darf, dass nämlich bei den Anstrengungen zu Deindustrialisierung, zur Energie-, Verkehrs- und Wärmewende endlich eine Pause eingelegt werden müsse.

Macrons Ziel ist nicht die Deindustrialisierung sondern die Re-Industrialisierung Frankreichs, und da glaubt er, könnten weitere Regularien bezüglich der CO2-Emissionen nur hinderlich sein. Es sollten jetzt erst einmal die bereits getroffenen Beschlüsse umgesetzt werden.

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Diese Haltung Macrons ist übrigens nicht neu. Schon bei der Einweihung der Batteriefabrik von Saft (Société des Accumulateurs Fixes et de Traction) in der kleinen Gemeinde Nersac im westfranzösischen Département Charente am 30. Januar 2020, klang das bei Macron so:

"[..] Ich selbst bin wie Sie äußerst besorgt über das, was wir sehen, über die Folgen des Klimawandels, und ich bin davon überzeugt, dass unser Land diesen Übergang nutzen muss. Aber ich gehöre nicht zu den Katastrophisten, die sagen: "Wir müssen Arbeitsplätze abbauen. Man muss sich für Degrowth [Wachstumsrückgang; H.S.] entscheiden, um auf diese Herausforderung zu reagieren. Man wird darauf reagieren, wie es die Menschheit übrigens immer getan hat, durch Innovation, Neuorganisation und Know-how."

Es liegt in unseren Unternehmen, wenn wir diese Veränderungen mittragen. Es liegt in Ihren Händen, in unseren Händen. Gerade dieses Projekt für elektrische Batterien für die Fahrzeuge der Zukunft ist die Fähigkeit, auf die ökologischen Herausforderungen zu reagieren, wieder industrielle Arbeitsplätze in unseren Gebieten zu schaffen und die europäische Stärke wiederherzustellen. [..]". (>> elysee.fr).

Doch nun ist Macron lauter geworden. Seine Worte sind über Nersac hinaus zu vernehmen, und er spricht nicht mehr nur für Frankreich – er fordert eine europäische reglementarische Pause. (>> WeLT-Artikel).

Die Reaktionen von links und grün in Frankreich: Empörung!

Die Reaktion aus dem EU-Parlament: „Unglückliche Formulierung“

Die Reaktionen der deutschen Ampel: ?

FUCK_Emmanuel_MACRON_MUCK_FACRON_Macronisme_Macronismus_Rentendiktat_Rentenkuerzungen_Rentenreform_defense_des_retraites_Kritisches-Netzwerk

Der Gedanke, dass Macron das grüne Handicap der deutschen Industrie erkannt hat und die Gelegenheit nutzen will, den Deutschen die wirtschaftliche Führungsposition in der EU streitig zu machen, ist nicht von der Hand zu weisen. Und wenn er seinen Franzosen ganz unverblümt sagt, dass er den deutschen Weg der Arbeitsplatzvernichtung und des Degrowth nicht mitgehen will, dann wird sich das auch positiv auf seine Beliebtheitswerte auswirken, die seit der Rentenreform nur noch im Keller zu besichtigen sind.

Man muss dabei auch bedenken, dass zwar die ganze Welt über Deutschland lacht, dass aber vor allem in der EU auch die Angst umgeht, Deutschland könnte den Rest der Union dazu zwingen, diesen Weg mitzugehen.

Frankreich hat sich vom Deindustrialisierungszug abgekoppelt. Der Waggon rollt zwar noch eine Weile auf dem gleichen Gleis dahin, doch der Abstand zu den Triebkräften auf dem Führerstand wird größer und spätestens an der nächsten Steigung wird er ein Stück zurückrollen und dann stehenbleiben.

Vive la France!

Ein ähnliches Zurückrollen in einer Thematik, bei der ebenfalls Deutschland als treibende Kraft in der EU vorangegangen ist, ohne allerdings den gleichen großen Effekt auf den Zug der Mitgliedsstaaten erreichen zu können, hat Peter Haisenko nun auch in Deutschland beobachtet.

Seinem Artikel „Wann wird Nancy Faeser zur AfD abwandern?“ habe ich nichts hinzuzufügen, außer meiner Leseempfehlung.

Egon W. Kreutzer, Elsendorf        

Egon-Wolfgang-Kreutzer-Kritisches-Netzwerk

 

 

APEL-GO-HOME

► Zum Abschluss ein paar Worte zu meinem persönlichen Engagement:

Ampelkoalition ROT GELB GRUEN Lichtzeichenanlage Ampelregierung Annalena Baerbock Gruene Olaf Scholz Robert Habeck Christian Lindner Bundesclownsrepublik Kritisches-Netzwerk Seit rund 20 Jahren schreibe ich im Internet und in meinen Büchern gegen jene Entwicklung an, die auf die Vernichtung der Demokratie, die Auflösung der Nationalstaaten und den Verlust der Freiheit und der Grundrechte der Menschen hinausläuft. Ich kann die Zahl der Aufsätze, die in dieser Zeit entstanden sind nur abschätzen. Zwischen viertausend und fünftausend dürften es inzwischen geworden sein. Daneben sind auch einige umfangreichere Werke in Buchform erschienen.

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Quelle: Der Artikel wurde am 16. Mai 2023 mit der Überschrift »Geistig moralische Wende – Macron, Faeser und andere« erstveröffentlicht auf Egon W. Kreutzers Webseite egon-w-kreutzer.de >> Artikel. Autor Egon Wolfgang Kreutzer, Jahrgang 1949, ist ein selbstdenkender, kritischer und zuweil bissiger Unruheständler aus dem niederbayrischen Elsendorf.

Egon-Wolfgang-Kreutzer-Kritisches-Netzwerk-Bundeslockdown-Grundrechte-naechtliches-Ausgangsverbot-Ausgangssperre-MeinungsfreiheitKreutzer greift bewusst regierungs- und systemkonformes Denken und Verhalten an und durchbricht auch mal Tabus. Dabei bedient er sich der Stilmittel der Ironie (harmlos), des beißenden Sarkasmuses (härter) und des verhöhnenden Spotts, welche auch mal in Polemik münden.

Kreutzer wird gelegentlich als zynisch empfunden, allerdings sollte zwischen der 'Äußerung' und der 'Absicht' unterschieden werden. Tatsächlich prangert er - ohne sich hinter einem Pseudo zu verstecken - empfundene Missstände offen und in seiner ureigenen Weise an, was bei Lesern zu unterschiedlichen Reaktionen führt - von Lob, Übereinstimmung, Begeisterung bis hin zu Irritation, Aufregung und Ablehnung.

AMPEL GO HOMEAm 20. April 2023 hat Egon Kreutzer dem Dilettantismus der Bundesregierung eine eigene Seite gewidmet: AMPEL-GO-HOME.DE.

Die Absicht dahinter ist, seinen Lesern tagesaktuell zu vermitteln, was in Berlin gerade wieder ausgekungelt oder versiebt wird und dabei nach und nach ein möglichst vollständiges Archiv der Fehlleistungen der Ampel zu erzeugen - ganz komprimiert und mit Links zu den Originalmeldungen. Die Seite befindet sich noch im Aufbau und sollte daher ebenso regelmäßig besucht werden wie Kreutzers renommierte Seite.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken und Illustrationen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. folgende Kriterien oder Lizenzen, s.u.. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung ergänzt.


► Bild- und Grafikquellen:

1. Elchbulle: 'Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.' (-F.W. Bernstein, * 4. März 1938 in Göppingen; eigentlich Fritz Weigle; † 20. Dezember 2018 in Berlin). Bernstein war ein deutscher Lyriker, Karikaturist und Satiriker. Foto: WOLFRAMKARSTEN / Karsten Wolfram, Lüdenscheid (user_id:17042624). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto. Das Inlet wurde von Helmut Schnug eingearbeitet.

2. Emmanuel Jean-Michel Frédéric Macron (* 21. Dezember 1977 in Amiens) ist seit dem 14. Mai 2017 Staatspräsident Frankreichs. (Président de la République française). Von 2006 bis 2009 war er Mitglied der Sozialistischen Partei (Parti Socialiste, PS). Von August 2014 bis August 2016 war er Wirtschaftsminister im Kabinett Valls II unter Staatspräsident François Hollande (PS).

Macron galt als Hoffnungsträger, Visionär und wurde gar zum Wundertäter hochgejubelt. Doch letztendlich ist er ein aalglatter neoliberal durchseuchter Eurokrat - ein bösartiger Wolf im smarten, harmlos erscheinenden Schafsfell. Die drastischen Verschärfungen der Arbeitsgesetze und die Liberalisierung des frz. Arbeitsmarktes nach SPD-Muster (Hartz IV, Leiharbeit, Lohndumping, Zeitarbeit, Kündigungsschutzabbau, Lebensarbeitszeitverlängerung, Sozialabbau etc.) hat hunderttausende Franzosen in prekäre Beschäftigung und soziale Verarmung geführt. Macron ist außerdem einer der "Young Global Leaders" des WEC von Klaus Schwab.

Das hier gezeigt Bild besteht aus 2 zusammengesetzten Bildern. MACRON auf schwarzen Grund: Foto: Jeso Carneiro. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Nicht kommerziell 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0). Leuchtlampen auf schwarzem Grund: Foto: Klaus Hausmann, Köln/D. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. (>> Bild). Bildidee: KN-ADMIN Helmut Schnug. Techn. Umsetzung: Wilfried Kahrs (WiKa).

3. MUCK FACRON (Fuck Macron): Demonstration zur Verteidigung der Renten am 31. Januar 2023 (Manifestation pour la défense des retraites du 31 janvier 2023). "Während der Präsident versucht, das Blatt zu wenden, bestätigt diese soziale und gewerkschaftliche Bewegung ... die Entschlossenheit der Welt der Arbeiter und der Jugend, die Rücknahme der Reform zu erreichen", erklärten die acht Gewerkschaften, die die Proteste organisieren, in einer Erklärung. Sie riefen zu lokalen Aktionen und zu neuen landesweiten Streiks und Protesten auf.

»Frankreich brennt. Die Menschen hassen ihren Präsidenten. Er tut ihnen nicht gut. Sie gehen auf die Straßen, sie protestieren, sie sind wütend. Sie wollen ein besseres Leben. Der Präsident will das nicht, zumindest nicht für sie. Er hat andere Auftraggeber. Seine Polizei dreht durch.

Die Regierenden verlieren Anstand und Würde. Ein Gesetz (wie viele vorher) wird durch das Parlament gemogelt, ja gepeitscht. Es ist eines, welches dem Land, welches vielen Bürgern schadet.« (-Frank Blenz > Artikel). Foto: Jeanne Menjoulet, Paris. Quelle: Flickr. Die Datei ist mit der CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0) lizenziert.

4. Blinkende Verkehrsampel (Lichtzeichenanlage) ROT GELB GRÜN. Davon gibt es laut Technikkonzern Siemens ca. 1,5 Millionen Stück in Deutschland. Quelle: www.animierte-gifs.net/. Alle animierten Ampel Gifs und Ampel Bilder dieser Seite sind 100% gratis & kostenlos verwendbar. Ein Hinweis und eine Verlinkung auf animierte-gifs.net/ ist ausdrücklich erwünscht.