Gedanken einer bewegten Zeit

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Roland Forberger
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Verbunden: 23.03.2014 - 13:36
Gedanken einer bewegten Zeit
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Gedanken einer bewegten Zeit

Gedanken kommen vom Denken, vom Nachdenken. Wir denken zurück an vergangene Tage und fragen uns, wohin uns die Zukunft führen mag. Es sind die Erfahrungen vergangener Tage und die Sorge der nahen Zukunft, welche uns zum Nachdenken bringen. Wir schöpfen nahezu alle Gedanken aus der Vergangenheit, unfähig jedoch, diese in die Zukunft zu tragen.

Dabei spielen unsere Gedanken uns zuweilen einen Streich. Sie wollen uns Glauben machen, dass unsere Gedanken alleine ausreichen, die Zukunft zu gestalten. Wir müssen nur fest an etwas glauben, dann wird das was. Wie soll das aber gehen, unter sieben Milliarden Gedanken die Zukunft betreffend, in denen unzählige widersprüchliche Gedanken enthalten sind?

Für unsere politischen Vor-Denker ist dieses Argument Herausforderung und Ansporn zugleich. Mit immer ausgefeilteren (wissenschaftlichen) Methoden werden die Menschen zu einer einheitlichen „Denke“ gebracht. Die gesellschaftlich-verabreichte Moral erzeugt das passende Bild von Gut und Böse. Lenkt und steuert die Meinungen in der Hoffnung, dass damit die Zukunft gestaltet werden kann. Nur welche Zukunft ist das? Die der Menschen oder die der Vor-Denker?

Da sich unser Denken aus der Vergangenheit speist, ist die zeitliche Trennung zwischen Vergangenheit und Zukunft dem Denken immanent. Je mehr wir in unserer (Aus-)Bildung das Augenmerk ausschließlich auf unseren logischen Verstand setzen, desto größer wird die Trennung. Wo Kleinkindern noch ein intuitives Erfassen zur Verfügung steht, ist von diesem nach der Schullaufbahn kaum noch etwas vorhanden. Wir haben dann gelernt mit Zahlen umzugehen und unseren Vorteil daraus zu ziehen. Jeder ist dann seines Glückes Schmied – oft auf Kosten der Gemeinschaft.

Die wenigsten aber können ihr Wissen für etwas Neues anwenden. Sie können lediglich das bereits Gedachte weitertragen: im Guten wie im Schlechten. Neues zu Denken bedeutet aber, nicht beim Denken aufzuhören. Neues zu denken verlässt das Denken und bedient sich der Intuition. Das aber stört in jedem Lehrplan, ist hinderlich beim Klassenziel und muss daher in der Schullaufbahn zum Erliegen kommen, stört es doch den Gesamtablauf im „genormten“ Schulalltag.

Was dabei noch alles zum Erliegen kommt, wird sichtbar, wenn wir einen Film oder Roman lesen, der eine Geschichte erzählt, die unsere Emotionen anspricht. Unsere Sehnsucht nach dem Verlorengegangenen ist stärker denn je – genauso aber auch unsere Hoffnungslosigkeit den Weg zu finden und zu beschreiten, um dem Denken wieder seinen Partner zurückzugeben, damit er wieder eins wird: Herz und Verstand zusammenkommen!

Vielleicht ist ein Weg zu dieser (verlorenen) Einheit, sich von seinem Gefühl leiten zu lassen, das Menschen wieder verbindet. So wie in diesem Film dargestellt:

Life Vest Inside - Kindness Boomerang - "One Day" (Dauer 5:40 Min.)



Denn eines brauchen wir für die bewegte Zeit, in der wir leben: eine Rettungsweste. Diese Weste muss jedoch nach innen wirken – und damit sie wirken kann, müssen wir uns von dem Gedanken verabschieden, dass wir mit Denken alleine unsere Zukunft planen können.

Wir täten als Gesellschaft gut daran, uns Politiker auszusuchen, die dies verstanden haben und nicht durch noch mehr Gebote und Verbote meinen, die Zukunft planbarer zu gestalten. Im Gegenteil! Erst wenn wir die Vielfalt im Denken zulassen und uns nicht auf das normierte Denken allein stützen, können wir einen Blick in die Zukunft erhaschen. Solange wir aber den Geostrategen freie Hand lassen, wird es keine friedliche Zukunft geben, sondern zu einer immer verschärfteren Umverteilung kommen.

Mit Herz und Verstand können wir sogar auf den Trümmern der Angst eine lebenswerte Zukunft bauen.

Roland Forberger



► Quelle:  Erstveröffentlich auf meinem Blog SchnappfischKapitalismus.de > Artikel.

► Bild- und Grafikquellen:

1. Foto: © Flickr-User Px4u by Team Cu29. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Nicht kommerziell 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0).

2. Street Art / Wandgrafito: "IF YOU WANT TO CHANGE THE WORLD, CHANGE THE WAY YOU THINK." Foto: Flicker-user Notgonnatellyou. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Nicht kommerziell 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0).

3. Buchcover "Wachstum an Menschlichkeit. Humanismus als Grundlage" von Rudolf Kuhr. Angelika Lenz Verlag, Neu-Isenburg; ISBN 978-3-933037-81-7; kartoniert, 423 Seiten.

Es geht hier mit verschiedenen kurzen Texten in allgemein verständlicher Form um vernunft- und naturgemäße ethische Orientierung als innere Sicherheit zur Stabilisierung von Mensch, Gesellschaft und Umwelt für eine sinnvolle Lebensgestaltung. Als Anregung zur Überprüfung, Befreiung, Stabilisierung, Weiterentwicklung und Erneuerung auf dem Gebiet der ethischen Orientierung dient die angefügte Zitaten-Sammlung 'Religion - Heilmittel oder (Einstiegs-) Droge?

Ein Beitrag zum Entzug' mit über 500 - meist kritischen - Zitaten von über 300 Dichtern, Denkern, Wissenschaftlern, Politikern und Theologen aus mehreren Jahrhunderten zum Thema Religion, Glauben, Christentum und Kirche.

Anlass für diese Arbeit ist ein zunehmender Bedarf in der Gesellschaft an verbindlicher, ethischer Orientierung. Der Grund für diesen Bedarf liegt in überholten Traditionen, einer zu großen Betonung von materiellen Werten und einem dadurch verursachten Verlust an innerer Sicherheit und Menschlichkeit. Es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen von angenehmen, weil gewohnten und damit bequemen, letztlich aber doch kindhaften Vorstellungen von jenseitiger Hilfe, um dafür in ganzheitlicher Weise erwachsen zu werden und selbst die Verantwortung für das Tun im Hier und Jetzt zu übernehmen und nicht verantwortbares Tun zu unterlassen.

Um sinnvoll handeln und leben zu können, ist es für den Menschen grundsätzlich wichtig, sich geistig auf das Wesentliche des Lebens hin zu orientieren. > zur ausführlichen Vorstellung des Buches im KN. Zur Webseite des Autors RUDOLF KUHR: Humanistische AKTION für verantwortliche Menschlichkeit > Webseite.

4. Zitat: "Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart". Curt Goetz; eigentlich Kurt Walter Götz (* 17. November 1888 in Mainz; † 12. September 1960 in Grabs, Kanton St. Gallen, Schweiz) war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler. Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa) / QPress.de.