TESLA-Gigafactory gefährdet unser Wasser und ökologische Ressourcen

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TESLA-Gigafactory gefährdet unser Wasser und ökologische Ressourcen
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TESLA-Gigafactory gefährdet unser Wasser + ökolog. Ressourcen

Kritik auch am Mangel an Transparenz auf allen Verfahrensebenen.

von Wassertafel Berlin-Brandenburg

TESLA in Grünheide bedeutet gigantischer Wasserverbrauch in einer der trockensten Regionen Deutschlands, in der der Grundwasserspiegel seit drei Jahren sinkt!

Aktive der Wassertafel Berlin-Brandenburg haben im Rahmen einer Kundgebung am Brandenburger Tor auf die Gefährdung des Wassers und der ökologischen Ressourcen in Berlin-Brandenburg durch die TESLA-Gigafactory hingewiesen. Neben Redebeiträgen wurde eine Performance geboten, bei der sich die Berliner Bevölkerung, vertreten durch den Berliner Bär, und Elon Musk, repräsentiert durch den Wolf im Schafspelz, gegenüberstanden.

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Dabei zeigte sich der Berliner Bär besonders beunruhigt über den neuen Antrag von 13.600 Seiten (sic!) für die Errichtung der E-Autofabrik und der weltweit größten Batteriefabrik in Grünheide. Er forderte die Brandenburger und Berliner Bevölkerung auf, bis zum 19.8. Einwendungen beim Brandenburger Landesamt für Umweltschutz (LfU) einzureichen.

Gerlinde Schermer, Ökonomin und Sprecherin des Berliner Wassertisch sagt in ihrer Rede am Brandenburger Tor:

E-Motoren, Elektromobilität und deren Potenziale werden ‚glorifiziert‘, Probleme dagegen verschwiegen oder verharmlost. TESLA in Grünheide bedeutet gigantischer Wasserverbrauch in einer der trockensten Regionen Deutschlands, in der der Grundwasserspiegel seit drei Jahren sinkt! In einer Region mit höchster Wald-Brandgefahr, wo demnächst diverse Brunnen und Zugangswege zu Löschwasser gebaut werden sollen. TESLA schweigt über die Giftstoffe und Chemikalien, die in der Fabrik eingesetzt werden. Dies alles geht gar nicht im Kernbereich der Daseinsvorsorge!

Armin Laschet CDUUnterdessen traf sich TESLA-Chef Elon Musk am Mittwochabend mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) und Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Auch Armin Laschet (CDU) plant einen Besuch der Gigafactory. [Dort wird er wieder sein blödes Lachen medienwirksam in die Kameras absondern; H.S.] Er und Musk werden sich auf der TESLA-Baustelle treffen. Nachdem Minister Steinbach prinzipiell keine Hindernisse für eine endgültige Genehmigung sah, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) die deutsche Industrie gar zur Nachahmung des Vorgehens von Elon Musk aufforderte, ist zu befürchten, dass das TESLA-Beispiel Schule machen wird.

Vor diesem Hintergrund fordert Pressesprecherin Ulrike von Wiesenau die Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfung vor Baubeginn und eine Transparenz der Planung auf allen Verfahrensebenen:

„Eineinhalb Jahre nach Baubeginn liegt für die TESLA-Gigafactory noch immer keine endgültige Bau- und Betriebsgenehmigung vor. Stattdessen wird mit „Zulassungen vorzeitigen Beginns“ immer weiter gebaut. Aktuell ist eine Batteriefabrik im Wasserschutzgebiet geplant und nach bisher 16 vorzeitigen Zulassungen die Gigafabrik zu fast 80% fertiggestellt. Auf diese Weise werden Tatsachen geschaffen, ohne die grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit jemals untersucht zu haben. Bis zur Erteilung einer endgültigen Genehmigung darf es jetzt keine weiteren Teilgenehmigungen mehr geben.“

Vertreterinnen des 'Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg' (VNLB) und der Bürgerinitiative Grünheide (BI Grünheide) zogen Bilanz:

Manu Hoyer:

TESLA gefährdet das Trinkwasser auch der BerlinerInnen, denn Wassergefährdung hält sich nicht an Ländergrenzen. In Wasserschutzgebieten mit hochtoxischen Stoffen zu hantieren, geschützten Mooren und Sümpfen Wasser zu entziehen und die schon arg gebeutelte Spree mit Abwässern zu belasten, wird sich auch am Wasserhahn der Berliner bemerkbar machen.

[Die gesamte von Tesla erworbene Fläche von 300 ha befindet sich zu rund 2/3 im Wasserschutzgebiet Erkner-Neu Zittau, Wasserschutzzone III A und III B. Für die erste Ausbaustufe wurden etwas über 90 ha Wald gerodet. Diese Teilfläche und jetzige Baustelle ist komplett im Trinkwasserschutzgebiet, über 90% sind in der Zone III A; ergänzt Helmut Schnug]

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Heidemarie Schröder:

TESLA in Grünheide bedeutet das falsche Produkt vom falschen Investor am falschen Standort. Zu Landschaftszerstörung und Wassergefährdung für Elektro-SUVs sagt die BI-Grünheide „Nein danke“ und setzt stattdessen auf wirklich tragfähige Zukunftstechnologien zur Mobilitätswende“.

Die Wassertafel BB fordert die Klärung aller noch offenen Probleme, die die Brandenburger und Berliner Bevölkerung beunruhigen:

Die Gefährdung des Wasserhaushaltes in einer der trockensten Regionen Deutschlands, die Gefährdung des Trinkwassers der Berliner*innen durch Einleitung des Abwassers in die Spree und die Gefährdung des Grundwassers unter dem Fabrikgelände. Eine Offenlegung aller das Wasser gefährdenden Stoffe, die bei der Produktion der Autos und der Batterien eingesetzt werden und entstehen sowie die Vorlage einer Planung, wie diese entsorgt werden sollen, auch Konzepte zum Umgang mit Störfällen.

 Wasser-Leitungswasser-Haendewaschen-Trinkwasser-Trinkwasserqualitaet-right2water-Wasserverbrauch-Wasservergeudung-Wasserverschwendung-Wasserbedarf-WasserbrunnenTESLA, GOOD BYE!“ skandierten die Teilnehmenden der Kundgebung am Brandenburger Tor und brachten damit ihre Sehnsucht nach der Förderung und Ansiedlung wirklicher Zukunftstechnologien in unserer Region zum Ausdruck.

Pressekontakt: Ulrike von Wiesenau +49(0) 1573-4077795 | presse@wassertafel.org
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Der Wassertafel Berlin-Brandenburg ist eine Gruppe von Menschen, die sich teilweise schon lange aktiv für Wasser als öffentliches Gut und unsere Gemeingüter engagiert.

Aufgeschreckt wurden wir durch die Fabrik, die Tesla in Grünheide (Brandenburg) vor den Toren Berlins unter Zeitdruck, ohne endgültige Genehmigung und unter Missachtung anerkannter Umweltstandard gerade baut. Manche von uns sind schon länger dagegen aktiv. Einige BürgerInnen reichten schon Klagen ein, machten Einwendungen im Genehmigungsverfahren, protestierten in vielen Formen. Doch allein konnten sie bisher zu wenig ausrichten.

Ökologische Schäden und die Gefährdung des Trink- und Abwassers in Brandenburg und Berlin werden von der Brandenburger Politik maximal als Kollateralschaden gesehen und generell öffentlich nicht bekanntgemacht oder gar problematisiert.

Die Ziele der Wassertafel BB:

1. Transparenz der Planung einfordern, die eine echte Beteiligung von uns Bürger*innen ermöglicht. Dazu ist zuerst eine breite Information der Öffentlichkeit notwendig.

2. Keine Erteilung einer endgültigen Genehmigung bis zur Klärung aller noch offenen Probleme, die da beispielsweise wären

Gefährdung des Wasserhaushaltes in einer der trockensten Regionen Deutschlands

Gefährdung des Trinkwassers der Berliner durch Einleitung des Abwassers in die Spree.

Gefährdung des Grundwassers auf dem Fabrikgelände und somit des Trinkwassers der Brandenburger.

Bisher keine Offenlegung aller das Wasser gefährdenden Stoffe, die bei der Produktion der Autos und der Batterien entstehen und fehlende Vorlage einer klaren Planung, wie diese entsorgt werden sollen.

Fehlende Konzepte zum Umgang mit Störfällen.

3. Keine weiteren Zulassungen zum vorzeitigen Baubeginn, mittels derer das Werk letztlich komplett errichtet wird.

https://wassertafel.org/ (mehrere Teilbereiche der Seite nicht funktionabel; H.S.)

deutlich informativer:

https://www.bi-gruenheide.de/


Lesetipps zum Thema Tesla:

»TESLA-Gigafactory gefährdet unser Wasser und ökologische Ressourcen« von Wassertafel Berlin-Brandenburg, im KN am 20. August 2021 >> weiter.

»Steuermilliarden für TESLA: Ist das noch Wirtschaftspolitik oder schon Hochverrat? Vor zwanzig Jahren hätte ich noch geschrieben: Manche Entscheidungen der deutschen Politik erscheinen mir unverständlich. Heute sehe ich mich nicht mehr in der Lage, noch irgendwo überhaupt Entscheidungen zu erkennen, die mir verständlich erscheinen.

Ich weiß, manchen Lesern sind diese Formulierungen immer noch zu zahm und gedämpft, doch will ich bewusst ganz und gar emotionslos beschreiben, mit welcher Unverfrorenheit das deutsche Volk von seiner eigenen Regierung zu Gunsten ausländischer Milliardäre ausgeplündert wird.« Artikel von Egon W. Kreutzer, im KN am 19. Februar 2021 >> weiter.

Elon Musks ECHTZEIT-NETTOVERMÖGEN wurde von Forbes auf 180,1 Milliarden US-Dollar geschätzt (Stand 20. August 2021, womit er den 2. Platz der reichsten Menschen der Welt belegt.[>> Forbes] Ungefähr zwei Drittel davon entfielen lt. Bloomberg auf seine Anteile an SpaceX, etwa ein Drittel auf die Tesla-Aktien.

»Datenschutz-Negativpreis BigBrotherAward 2020 für TESLA«, Laudatio von Dr. Thilo Weichert, im KN 16. Oktober 2020 >> weiter.

»TESLA ins brandenburgische Grünheide? Tesla will eine einstellige Milliardensumme investieren.« von Egon W. Kreutzer / Elsendorf, im KN am 7. Dezember 2019 >> weiter.

»Tesla gründet für Großfabrik offenbar eine Aktiengesellschaft in Brandenburg/Havel. Das Projekt des E-Autobauers nimmt Fahrt auf. Inzwischen soll Tesla sogar eine europäische Aktiengesellschaft gegründet haben. Der Verkauf des Fabrikgeländes könnte bis zum Jahresende stehen, teilte indes Finanzministerin Lange im Haushaltsausschuss des Landtags mit.« >> Märkische Allgemeine, 05.12.2019 >> weiter.

»Tesla-Chef Elon Musk gründet Firma in Brandenburg — 112 Kilometer vom Gigafactory-Bauort entfernt«, businessinsider.de, 06.12.2019 >> weiter.


► Quelle: Der Text erschien am 13. August 2021 als Pressemeldung der Wassertafel Berlin-Brandenburg auf https://wassertafel.org/ >> Pressemitteilung.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken und Illustrationen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. folgende Kriterien oder Lizenzen, s.u.. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt.

► Bild- und Grafikquellen:

1. Elon Musk, CEO von SpaceX und Tesla Incorporated, gründet für doe Gigafabrik eine Aktiengesellschaft in Brandenburg/Havel. Foto: Daniel Oberhaus. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0).

2. Armin Laschet (* 18. Februar 1961 in Aachen, Ortsteil Burtscheid) ist seit Januar 2021 der neunte Bundesvorsitzende der CDU und seit dem April desselben Jahres Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2021. Bildbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa).

3. Die Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg (auch Giga Berlin und Gigafactory 4) ist eine im Bau befindliche Großfabrik des Automobilherstellers Tesla im Ortsteil Freienbrink des märkischen Grünheide, innerhalb des Berliner Agglomerationsraums. Baustart war im ersten Quartal 2020. Ursprünglich sollte die Produktion im Juli 2021 mit dem Tesla Model Y aufgenommen werden (1. Baustufe). Ende April 2021 wurde bekanntgegeben, dass sich der Produktionsstart auf Ende des Jahres verzögert.

Die gesamte von Tesla erworbene Fläche von 300 ha befindet sich zu rund 2/3 im Wasserschutzgebiet Erkner-Neu Zittau, Wasserschutzzone III A und III B. Für die erste Ausbaustufe wurden etwas über 90 ha Wald gerodet. Diese Teilfläche und jetzige Baustelle ist komplett im Trinkwasserschutzgebiet, über 90% sind in der Zone III A. Foto: Olaf Arndt, Baiersbronn. Quelle: Flickr. Diese Datei ist lizenziert mit der CC-Commons-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0).

4. Wasser: Durchschnittlich 120 Liter Wasser pro Tag verbraucht jeder Mensch in Deutschland im Haushalt, um zu kochen und zu putzen, zu duschen und die Toilette zu spülen. Weitere 5.000 Liter „virtuelles Wasser“ kommt hinzu, also Wasser, das benötigt wird für die Herstellung von Nahrungsmitteln und Gütern, die in Deutschland im Durchschnitt täglich pro Person konsumiert werden.

Über die Ressource Wasser und den Zugang zu ausreichend leistbarem Trinkwasser zu verfügen ist überlebensnotwendig. Gerade in Krisenzeiten wird das noch deutlicher. Kritische netzgebundene Infrastruktur wie Wasser muss daher jederzeit in hoher Qualität zur Verfügung stehen. Das funktioniert am besten unter öffentlicher Kontrolle. Foto: jakobsweg.ch. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung-Nicht kommerziell 2.0 Generic (CC BY-NC 2.0).