

Was wir erleben, ist nicht Politik. Es ist seelische Verwüstung.
Die Entfremdung vom Selbst - das zerrissene Band:
Vom Vater Staat, der Mutter Erde und der verlorenen Bindung
von André Knips | ANSAGE.org
Es gibt einen Strom, der älter ist als jedes Reich, mächtiger als jede Krone, tiefer als jedes Gesetz. Er fließt durch alles Leben, unsichtbar und doch allgegenwärtig. Er heißt Bindung. Er ist der erste Herzschlag im Leib der Mutter, der erste Blick in das Antlitz des Vaters, das erste Empfinden von Geborgenheit. Er ist das unsichtbare Gewebe, das Mensch und Welt zusammenhält. Dort, wo dieses Gewebe zerreißt, wächst Leere. Und aus Leere erwächst die Gier – nach Macht, nach Kontrolle, nach Ersatz.
Der Mensch, der nie gehalten wurde, sucht Halt in dem, was ihm Macht verspricht. Er füllt das innere Vakuum mit Lautstärke, mit Parolen, mit dem falschen Licht der Ideologien. Er wird zum Getriebenen, zum Jäger, zum Zerstörer. Denn wer nie gehalten wurde, kann selbst nicht halten. Wer nie geliebt wurde, kann selbst nicht lieben. Und was im Kleinen beginnt, wächst zur Krankheit im Großen.
Der Staat – das leere Gerüst, das einst Schutz geben sollte – hat sich erhoben über das Leben, das ihn hervorbrachte.
• Er nennt sich Vater, doch er kennt kein Herz.
• Er nennt sich Hüter, doch er kennt kein Erbarmen.
• Er verwaltet, wo er hüten sollte.
• Er zerschneidet, wo er verbinden sollte.
• Er erhebt das Kalte zum Gesetz und nennt es Ordnung, während das Leben darunter stirbt.
Und das Volk, das längst entwöhnt, entwurzelt, entbunden ist, schaut zu. Gebannt, gelähmt, zerrieben zwischen Schuld und Ohnmacht. Es lässt sich erzählen, es wäre frei – während es in Wahrheit nichts mehr hat, was es bindet. Die Familie zerschlagen. Die Geschlechter aufgelöst. Die Sprache entkernt. Die Heimat entehrt. Alles Alte wird verspottet, alles Bleibende wird verachtet. Der Mensch wird neu geformt – bindungslos, wurzellos, orientierungslos.
► Jünger der Zerstörung
Sie nennen es Fortschritt. Doch es ist das alte Lied der Zerstörung. Sie nennen es Freiheit. Doch es ist die Tyrannei der Leere. Die Mächtigen feiern ihre Loslösung von allem Gewachsenen, sie triumphieren über das Ende des Vaterlandes, sie tanzen auf den Trümmern der Gemeinschaft. Und sie lachen über jene, die noch wagen, von Wurzeln zu sprechen, von Heimat, von Volk.
Seht, wie sie regieren: nicht mit Weisheit, nicht mit Demut, sondern mit dem Zynismus der Bindungslosen. Männer wie Habeck, die erklären, das Vaterland widere sie an – und doch werden sie gehoben, gekrönt, mit Macht überschüttet. Sie regieren ein Land, das sie verachten, ein Volk, das sie deformieren wollen. Sie kämpfen gegen alles, was Halt geben könnte: gegen Familie, gegen Tradition, gegen Identität.
Und darum müssen auch jene fallen, die an das Eigene erinnern: Orbán, Trump, Putin. Nicht, weil sie vollkommen wären, sondern weil sie das Tabu verkörpern – das Bekenntnis zum Eigenen, zur Grenze, zur Herkunft. Sie sind das Störgeräusch im Chor der Entwurzelung. Darum werden sie gehasst, verfolgt, dämonisiert. Was wir erleben, ist nicht Politik. Es ist seelische Verwüstung. Die Zerstörung der Bindung ist das wahre Programm dieser Zeit. Und der Mensch, der nie gehalten wurde, wird zum Jünger dieser Zerstörung.
Er glaubt, er sei frei, während er tiefer fällt als je zuvor.
Doch das Gesetz des Lebens ist stärker als alle Ideologien. Was zerstört wurde, kann neu geboren werden. Was zerbrochen ist, kann heil werden. Aber nicht durch Programme, nicht durch Parteien, nicht durch Machenschaften. Sondern durch Rückkehr zum Ursprung.
Der Tag kommt, an dem der letzte Schein verglüht. An dem das große Gewebe der Täuschung reißt. An dem das Volk wieder nackt vor dem Leben steht. Und dann wird offenbar, wer noch atmet. Wer noch steht. Wer noch bindet. Es wird kein leichter Weg. Es wird kein lautes Erwachen. Es wird geschehen im Stillen, im Brechen der Masken, im Zerfall der Lügen. Und aus den Trümmern wird ein neues Band gesponnen – zwischen Mensch und Mensch, zwischen Volk und Erde, zwischen Schöpfung und Ewigkeit.
Der Weg steht offen. Für die, die den Mut finden, zurückzukehren.
André Knips
► Quelle: Der Artikel von André Knips wurde am 15. Mai 2025 unter dem Titel »Das zerrissene Band: Vom Vater Staat, der Mutter Erde und der verlorenen Bindung« erstveröffentlicht auf ANSAGE.org >> Artikel. HINWEIS: Der Gründer dieser Seite, Daniel Matissek, gewährte auf Anfrage in einem Email vom 22. Juni 2022 sein Einverständnis und die Freigabe, gelegentlich auf ANSAGE.org veröffentlichte Artikel in Kritisches-Netzwerk.de übernehmen zu dürfen. Dafür herzlichen Dank. Das Urheberrecht (©️) an diesem und aller weiteren Artikel verbleibt selbstverständlich bei den jeweiligen Autoren und ANSAGE.org.
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1. Menschen sind Situationen ausgesetzt, und denen sie manchmal berechnend, oft aber nur hilflos gegenüber stehen. Es geht um das Bewahren und Festhalten, um Veränderung und die innere Leere, die dazu führt, dass sich Menschen in unserer Angestelltengesellschaft nur noch verhalten. Sie werden nie zur Person. Seelenschmerz und Depression sind häufig Folgen einer zunehmend entmenschlichten und verrohenden Gesellschaft. Foto: whoismargot / Małgorzata Tomczak, Bielsko-Biała. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
2. Konditionierung zum Gehorsam der Massen: Such dir einen Job. Gehe zur Arbeit. Heirate. Bekomme Kinder. Folge dem Modetrend. Geh brav auf dem Bürgersteig. Verhalte dich normal. Schaue Öffentlich-Rechtliche. Denke nicht selbst. Gehorche dem Gesetz. Gehe wählen. Beherzige AMERICA FIRST. Hetze gegen Russland. Merke: Krieg ist Frieden. Lass dich spritzen. Denunziere deine Nachbarn. Verwende Gendersprache. Stirb bei Renteneintritt. Sprich mir jetzt nach: ICH BIN FREI. ICH GEHÖR ZU DEN GUTEN. (-Kritisches-Netzwerk).
Get a job. Go to work. Get married. Have children. Follow the fashion trend. Walk nicely on the sidewalk. Act normal. Watch public television (embedded media). Do not think by yourself. Obey the law. Go vote. Heed AMERICA FIRST. Agitate against Russia. Remember: war is peace. Get an injection. Denounce your neighbors. Use gender language. Die right at the beginning of your retirement. Repeat after me now: I AM FREE. I AM ONE OF THE GOOD ONES. (-Kritisches-Netzwerk).
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3. Robert Habeck: »Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.« (Robert Habeck in seinem Buch „Patriotismus – Ein linkes Plädoyer“, 2010. Foto OHNE Inlet: Copyright ©️ Stephan Röhl / stephan-roehl.de . Quelle: Flickr / Flickr-Account der Heinrich-Böll-Stiftung. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0). Der Text wurde nachträglich in das Originalfoto von Helmut Schnug eingearbeitet. Die Originallizenz bleibt bestehen!
4. Symbolbild: Absturz, tiefer Fall. Foto: Alexas_Fotos / Alexa (user_id:686414). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.
5. Mann an einem Baum lehnend mit entspanntem Blick in die Landschaft, den Moment genießend. Es lohnt sich hin und wieder etwas zurückzunehmen, und sich in einem abgedunkelten Zimmer oder unter einem Schatten spendenden Baum grundsätzlicheren Überlegungen hinzugeben. Das Licht der Sonne braucht 8 Minuten, um die Erde zu erreichen. Wenn ich die Sonne ansehe, blicke ich also zurück in die Vergangenheit. Merkwürdig, alles braucht seine Zeit und doch ist es immer JETZT.
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