Von vorne, statt von hinten!

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Von vorne, statt von hinten!
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Von vorne, statt von hinten!

Das Kaputtreformieren und seine katastrophalen Folgen

von Egon W. Kreutzer, Elsendorf

Von Angela Merkel heißt es oft, sie bedenke alles von hinten her. Bei wohlwollender Interpretation definiert sie folglich zuerst einen erstrebenswerten künftigen SOLL- und End-Zustand. Das ist noch relativ einfach. Man wird ja noch mal träumen dürfen.

Schwierig wird es, von da aus den Weg zurück zu finden in das IST der Gegenwart. Da kann man nicht einfach SOLL und IST nebeneinanderstellen, und dann vom IST alles wegnehmen, was es im SOLL nicht mehr geben soll, und stattdessen das hinzufügen, was dem IST am SOLL fehlt.

Angela-Merkel-Endzustand-Istzustand-Sollzustand-vorne-hinten-Kritisches-Netzwerk-Sklavenhalter-Sklavenhaltermentalitaet-Nutzmenschhaltung-Kaputtregieren-SOLL-IST

So ungefähr machen es kleine Kinder mit ihren Bauklötzen. Am besten gleich Tabula rasa. Das Alte vernichten und aus den Trümmern das Neue bauen. Aber ein Staat besteht nun mal leider nicht aus Bauklötzen, die sich beliebig kombinieren lassen.

Auch wenn man als Regierungschef zwangsläufig nur noch in groben Begrifflichkeiten denken darf, will man nicht im Wust der Details versinken, muss man doch sehr darauf achten, im Reformeifer die wichtigen Relationen zwischen den Bauklötzen nicht zu zerstören. Daran scheint es mir momentan jedoch arg zu mangeln.

Werfen wir einen Blick von hoher Warte auf einen Teil des staatspolitischen Metallbaukastens:

Deutschland verfügt im Verhältnis zur Bevölkerung, wie auch im Verhältnis zur Wirtschaftskraft, nur über eine relativ kleine besiedelbare Fläche, die bis auf den letzten Quadratmeter vollständig verplant und genutzt wird. Grob kann man die Nutzung aufteilen in

Land- und forstwirtschaftliche Produktion

Urbane Nutzung (Wohnen, Einzelhandel und sonstiges Gewerbe)

Industrielle Produktion

Verkehr und Logistik

Energieerzeugung

Freizeit und Erholung

Naturschutz

Diese sieben Nutzungsarten stehen nicht nur untereinander in Konkurrenz um die verfügbaren Flächen, sie beeinflussen, bzw. beeinträchtigen sich auch gegenseitig. So hat jeder Zuwachs der urbanen Nutzung, wie er durch das Wachstum der Bevölkerung erforderlich wird, entweder einen negativen Einfluss auf die für die übrigen Belange zur Verfügung stehenden Flächen, oder einen negativen Einfluss auf die Lebensverhältnisse der Bürger.

Robert-Habeck-Gruene-Shrek-Buendnis-90-Die Gruenen-Buendnisgruene-Kritisches-Netzwerk-Klientelpolitik-Oekodiktatur-Oekofaschisten-KriegsparteiMan kann schon heute nicht mehr im Brustton der Überzeugung sagen, dass zwischen den Nutzungsarten ein ausgewogenes, gesundes Verhältnis bestünde, doch statt hier korrigierend einzugreifen und den Rückgang des Flächenbedarfs der schrumpfenden autochthonen Bevölkerung zu nutzen, um für Landwirtschaft, Naturschutz und Freizeit- und Erholung anteilig mehr Flächen nutzbar zu machen, wird das Schrumpfen der Bevölkerung durch die erklärte Offenheit für Migration ohne jede steuernde Regulierung, ohne eine Obergrenze zu setzen, mehr als überkompensiert. Und dann heißt es mit unschuldigem, rot-rot-schwarz-grünem Augenaufschlag:

Wir haben doch Platz!

Wir haben Platz?

2010 lag der Flächenbedarf der Landwirtschaft in Deutschland bei rund 166.500 Quadratkilometern. Die Bevölkerung betrug 81,752 Millionen Menschen. Die landwirtschaftlichen Flächen sind seither weiter leicht schrumpfend, die Bevölkerung ist trotz des Wegzugs Hunderttausender gut und sehr gut qualifizierter Menschen um 1,415 Millionen auf 83,167 Millionen (per Ende 2019) gewachsen. Theoretisch hätte dies neben der Ausweitung der Siedlungsflächen auch eine Ausweitung der landwirtschaftlich genutzten Flächen um 2.881 Quadratkilometer erfordert. Das ist etwas mehr als die Fläche des Saarlandes (2.570 qkm). Aber wo hätten wir die Flächen hernehmen sollen? Die Grünen wissen, dass wir keine zweite Erde haben. Ob sie auch wissen, dass wir kein zweites Saarland haben, darf bezweifelt werden.

Die notwendige Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln erfordert also entweder mehr Lebensmittelimporte oder die weitere Steigerung der Erträge durch Intensivierung der konventionellen Landwirtschaft unter Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Letzteres wird allerdings durch immer engere Regulierung der landwirtschaftlichen Arbeit im Sinne von Naturschutz und Tierwohl erschwert. Die gleichzeitige Förderung der alternativen, biologischen Landwirtschaft, so begrüßenswert sie im Sinne einer gesunden Ernährung auch ist, hat die negative Folge, dass die Hektar-Erträge, die eigentlich steigen müssten, spürbar sinken.

Bevölkerungszuwachs und biodynamische Landwirtschaft steigern also die Abhängigkeit von Lebensmittel-Importen aus dem Ausland.

Wie mag wohl jenes „Hinten“ aussehen, von dem aus das gedacht sein soll?

Zumal es ja noch weitere Faktoren gibt, die sich negativ auf die Lebensmittelproduktion auswirken.

Immer mehr Ackerflächen werden mit Solaranlagen überbaut, der Landwirt erntet nicht mehr Kartoffeln, sondern Strom. Unendliche Maisfelder zehren den Boden aus und dienen doch wiederum nur dazu, in Biogasanlagen Strom zu erzeugen. Wunderschön gelb blühende Rapsfelder dienen der Gewinnung von Biodiesel-Kraftstoffen. Windparks auf dem flachen Land schrettern nicht nur Vögel, sondern auch Insekten, die wiederum von vielen Nutzpflanzen zur Bestäubung dringend benötigt werden, was sich negativ auf die Erträge auswirkt.

Vergleicht man den Flächenbedarf der alternativen Energie-Erzeugung mit dem Flächenbedarf moderner Kraftwerke, gleichgültig mit welcher Primär-Energie sie betrieben werden, kann man, alleine unter dem Aspekt der sinnvollen Flächennutzung, nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen:

Für eine Jahresleistung von 1 Gigawattstunde Strom benötigt

ein Kernkraftwerk gerade einmal 25 Quadratmeter,

ein Steinkohlekraftwerk 47 Quadratmeter,

ein Braunkohlekraftwerk, samt der für den Tagebau erforderlichen Flächen kommt immer noch mit 1.330 Quadratmeter aus,

doch Freiland-Photovoltaik-Anlagen benötigen für 1 GWh schon 22.900 Quadratmeter,

Windparks an Land benötigen 64.000 Quadratmeter, und

die Gigawattstunde aus der Biomasse-Verstromung schießt mit 588.000 Quadratmetern pro Gigawattstunde den Vogel ab.

Das nenne ich einen unverantwortlich verschwenderischen Umgang mit begrenzten Ressourcen, ganz abgesehen davon, dass uns die Energiewende schon heute die höchsten Strompreise der Industrienationen beschert und dass jeder weitere Ausbau der regenerativen Energien die Versorgungssicherheit gefährdet.

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Wenn die nochmalige Steigerung dessen, was wir bisher schon auf diesem Weg zustande gebracht haben, jenes „Hinten“ sein soll, von dem aus alles gedacht ist, dann muss die Frage erlaubt sein, unter dem Einfluss welcher psychedelischen Substanzen solche Visionen entstanden sein mögen.

Es ist nur allzu verständlich, wenn aus dieser Dystopie bei etlichen Kritikern der Gedanke erwächst, dies alles diene nur dazu, eine totalitäre Diktatur zu errichten, die Weltbevölkerung auf unter eine Milliarde zu reduzieren, um Sklavenheere von Besitzlosen antreiben zu können, die nur noch dazu da sind, den Reichtum der One-World-Nomenklatura zu mehren.

Doch dieses Vorwärts-Gedachte hat auch seine Tücken. Ich bin sogar überzeugt, dass dies nicht funktionieren kann. Vielleicht hilft schon eine ganz einfache Frage, um dem Denkfehler auf die Spur zu kommen:

Woher stammt denn das Wachstum des Reichtums der Reichen?

Ja, klar: Zinsen, Dividenden, Spekulationsgewinne und all so was.

Richtig. Mit Arbeit tut man sich schwer, wenn man jedes Jahr um ein paar Millionen, mindestens, reicher werden will.

Aber da setzt sich die Frage ja fort: Wie entstehen denn die Zinsen, die Dividenden und die Spekulationsgewinne?

In allen drei Fällen wird „Geld“ eingesetzt, um mehr Geld zu gewinnen.

Zinsen erhält man zum Beispiel, wenn man jemandem, dem das Geld dafür fehlt, die Möglichkeit gibt zu investieren, um ein Unternehmen profitabel zu betreiben.

Dividenden erhält man, wenn man Anteile an einem Unternehmen entweder direkt von diesem, oder vom Vorbesitzer erworben hat.

Spekulationsgewinne stellen sich ein, wenn es gelingt, ein Spekulationsobjekt preiswert ein- und teurer zu verkaufen.

Stellen wir diese Möglichkeiten, Reichtum zu mehren, nun in die Verhältnisse einer Sklavenhaltergesellschaft, wachsen große Fragezeichen aus dem Boden. Was soll ein Sklave mit geliehenem Geld anfangen? Er hat keine Möglichkeit, eine Idee auf eigene Rechnung umzusetzen, ergo ist er auch nicht in der Lage, Gewinne zu erwirtschaften und daraus Zinsen zu zahlen.

Gut, es gibt auch Konsumentenkredite. Wie aber soll ein Sklave die Raten für den Autokredit verdienen können? Oder, anders herum, wer würde einem mittellosen Sklaven, der einzig vom Wohlwollen seiner Herren abhängt, überhaupt einen Kredit gewähren?

Es sieht also schlecht aus, mit Zinserträgen. Auch dass sich der eine Reiche vom anderen Reichen mal so eben 10 Millionen leihen müsste, um über die Runden zu kommen, ist schwer vorstellbar. Zinserträge können wir also im ersten gedanklichen Anlauf schon einmal vollständig streichen. Im zweiten Anlauf komme ich noch einmal darauf zurück.

Dividenden sind Gewinnausschüttungen von Kapitalgesellschaften an ihre Anteilseigner. Hier ergibt sich nun ein Zusammenhang, der beim flüchtigen Bedenken gar nicht auffällt. Damit Kapitalgesellschaften Gewinne erzielen können, müssen sie etwas anbieten und verkaufen können. Gegenüber einer Sklavengesellschaft wird das Verkaufen sehr schwierig, denn die Sklaven erhalten für ihre Arbeit in diesen Unternehmen keinen Lohn, haben folglich kein Geld zur Verfügung und können – oh Wunder! – von allem was erzeugt werden, selbst nichts kaufen.

So wird also der Sklavenhalter möglichst dafür sorgen, dass seine Sklaven das, was sie brauchen, um am Leben und arbeitsfähig zu bleiben, selbst produzieren. Daraus entsteht kein Gewinn. Die übrige Arbeitskraft der Sklaven wird er nutzen, um seinen eigenen Bedarf zu decken. Auch daraus entsteht kein „Gewinn“ im herkömmlichen Sinne, es entstehen lediglich persönliche Waren und Leistungen für den Eigenbedarf. Nur das, was die eigenen Sklaven nicht hervorbringen können, wird er versuchen, von anderen Sklavenhaltern zu kaufen.

Neoliberalismus-Buergerbekaempfung-Ausbeutung-Prekariat-Sozialabbau-Arbeitsmarktflexibilisierung-Marktradikalismus-Kritisches-Netzwerk-Nutzmenschhaltung-neoliberalism-exploitation

Der Welthandel schrumpft also auf das zusammen, was approximativ zehntausend Reiche untereinander tauschen, weil es (immer noch) gewisse Spezialisierungen gibt.

Dass es in dieser stark reduzierten, arbeitsteiligen Welt noch die Notwendigkeit gibt, sein Geld zusammenzulegen und Aktiengesellschaften zu gründen, halte ich für ausgeschlossen. Damit sind auch Dividendenerträge nichts mehr, was den Reichtum mehren könnte. Es gibt sie schlicht nicht mehr, denn jeder Einzelne dieser 10.000 wird potent genug sein, seine eigenen Vorhaben ganz alleine zu realisieren, ganz einfach, indem er seine Sklaven anweist, das zu tun, was er verlangt. Mehr braucht es im ersten gedanklichen Anlauf nicht; im zweiten komme ich noch einmal darauf zurück.

Spekulationsgeschäfte hingegen könnte es noch geben. Man wird zwar nicht mehr mit Devisen spekulieren können, weil es nur noch eine Weltwährung gibt, man wird auch nicht mehr mit Aktien spekulieren können, weil es keine Aktiengesellschaften mehr geben wird, man kann noch nicht einmal mit festverzinslichen Wertpapieren spekulieren, weil es keine Kredite mehr braucht, doch man könnte weiterhin auf die Preisentwicklung von Rohstoffen, einschließlich der Lebensmittel, Wetten abschließen, wenn das am Ende noch einen Reiz hätte. Man weiß ja, bei wem welche Bodenschätze liegen, wer Kaffee, Mais und Soja anpflanzt  – und man kennt den Bedarf der Sklaven, für die ja das Meiste davon gebraucht wird. Man weiß aber auch, dass man die Rationen der Sklaven kürzen kann, wenn die Preise zu hoch sind, so dass sich überhöhte Preise gar nicht durchsetzen lassen.

Nein, das Spielfeld wird so übersichtlich sein, die Fähigkeiten und die Bedürfnisse der Spieler werden so transparent auf dem Tisch liegen, dass Spekulation kaum reizvoller sein wird als die Lektüre des Buchstaben L im New Yorker Telefonbuch von 1975.

Werden die Reichen also reicher?

Ich würde sagen, mit der Geldvermehrung ist Schluss. Wohlstand und Luxus können noch gesteigert werden. Da kommt es aber sehr auf die Qualität der Sklaven an.

Es ist nämlich sehr unwahrscheinlich, dass Sklaven freiwillig etwas anderes tun als genau das, was ihnen befohlen wird. Das ist sehr einfach, wenn es darum geht, mit bloßen Fingern Baumwolle zu ernten. Es ist auch noch sehr einfach, wenn es darum geht, mit Äxten und Sägen Bäume zu fällen oder mit Spaten und Schaufeln einen Kanal zu graben.

Doch auch noch so viele Sklaven werden nicht bereit sein, eine hochseetüchtige Yacht auf Kiel zu legen und zu Wasser zu lassen, es sei denn, ein erfahrener Bootsbauer sammelt um sich alle Fachleute und Spezialisten, die es so braucht, um eine Yacht herzustellen. Und das sind mehr als nur zwei Dutzend Leute. Alle zusammen, vom Spezialisten für Schiffsmotoren bis zum Radarspezialisten, vom Schiffslackspezialisten bis zum Rettungsinselbauer, könnten sie den Plan für das Schiff entwerfen und ausarbeiten. Dann müssten sie sich Spezialisten für die Fertigung suchen, die in der Lage sind, das Geplante mit den notwendigen Maschinen und Anlagen zu realisieren, und weil diese Spezialisten ja auch nicht selbst Hand anlegen, müsste sich einer neben jeden Sklaven stellen und ihm geduldig erklären, wie der GPS-Chip auf die Steuerungsplatine für den Autopiloten zu löten ist.

Betrachtet man die Sache so herum, so müsste sich letztlich das gesamte (noch) benötigte Wissen der Menschheit in den Köpfen und im Zugriff der Zehntausend befinden, was – in Bezug auf den Neubau einer Yacht – überschläglich darauf hinausläuft, dass mindestens 500 von den 10.000 mit Planung und Überwachung der Herstellung für lange Zeit, also mindestens für ein Jahr, beschäftigt sein werden.

Es sieht nicht so aus, als sei es das, was man sich mit der Weltherrschaft erträumt hatte. Zumal ja ein anderer sich eine neue, große Villa errichten lassen will, was, abgesehen davon, dass das Ding nicht schwimmen muss, einen vergleichbaren Aufwand erfordert.

Sollten die Zehntausend die Segnungen der Luftfahrt nutzen wollen, stellt sich das Problem mit dem Betrieb der Luftsicherheitseinrichtungen und der Flughäfen. Das alles kann man nicht so einfach den Sklaven überlassen. Selbst wenn man den Fluglotsensklaven, der einen Absturz zu verantworten hat, anschließend auspeitscht und dann an den Füßen aufhängt und zum Schluss  mit der Schrotflinte erschießt, es schützt nicht vor dem nächsten Absturz, wenn man nicht alles selber macht.

Wir wissen von den Zwangsarbeitern, die in den unterirdischen Fabriken von der Gewehrpatrone über die Fliegerbombe bis zur V1 und V2 alles herstellten, was die deutsche Wehrmacht dringend brauchte, dass sie gerne einmal dafür sorgten, dass das fertige Produkt eben nicht die erwünschte Wirkung zeigte.

Wir kennen die Sonderform des Beamtenstreiks, den so genannten „Dienst nach Vorschrift“. Beides dürfte in einer Sklavengesellschaft die Regel sein, und das ist für jemand ohne Sklavenhaltermentalität sogar gut und mit gewisser Schadenfreude nachvollziehbar.

Nehmen wir also den zweiten gedanklichen Anlauf:

Um sich, außer um die einfachsten Arbeiten, nicht um alles selbst kümmern zu müssen, bildet man einige der Sklaven zu Wissenschaftlern, Ingenieuren, Facharbeitern und auch zu Künstlern aus und gewährt denen, die sich loyal zeigen, gewisse Privilegien. Man errichtet eigens Fabriken um bestimmte begehrte Artikel für privilegierte Sklaven herzustellen, die diese sich von ihrem Lohn – ohne den geht es, wenn man damit erst einmal angefangen hat, nicht mehr – kaufen können. Es entsteht eine Hierarchie innerhalb der Sklavengesellschaft, die sich zugleich als Klassengesellschaft entwickelt, man ernennt Aufseher, Abteilungsleiter, Direktoren, Vorstände.

Die Entstehung dieser sich emanzipierenden „Parallelgesellschaft“ wiederum erfordert, alleine zur Sicherung der Stellung und des Wohlstands der Privilegierten unter den Sklaven, die Errichtung einer Polizei, die Schaffung von Staatsanwaltschaften und Richtern, die Einrichtung von Vollzugsanstalten, und so weiter.

Bald stellt sich heraus, dass die 500 Millionen zunehmend mit sich selbst beschäftigt sind und zur Wohlstandsmehrung der Reichen wieder nicht in dem Maße beitragen, wie man sich das vorgestellt hatte. Der Beschluss, die Sklavenbevölkerung von 500 Millionen auf eine Milliarde aufzustocken, wird gegen die Widerstand der Konservativen durchgesetzt.

Mit dem Wachstum der Bevölkerung nimmt auch die Selbstorganisation der Sklavengesellschaft zu. Der Einfluss der 10.000 schwindet zusehends. Sie gründen ihre eigene Prätorianer-Garde und igeln sich auf ihren Besitztümern ein.

Das notwendigerweise verfügbare Geld, mit dem die privilegierteren Sklaven sich von den weniger privilegierten unterscheiden, ermöglicht es den Kreativen, den Erfindern und Tüftlern, bald selbst Unternehmen zu gründen. Manche stellen ihr Erspartes als Kredit zur Verfügung, andere beteiligen sich direkt an Kapital und Gewinn. Arbeitskräfte mietet man von den Sklavenhaltern oder kauft sie ihnen ab.

Die Fortschrittlichsten unter den Zehntausend beginnen vorsichtig in die Unternehmen der Sklavengesellschaft zu investieren. Weil sie vorher das Geld abgeschafft hatten, sind sie nun gezwungen, ihr Sachvermögen gegen Sklavengeld zu verkaufen, um mit Hilfe dieses Sklavengeldes wieder ihren alten Beschäftigungen nachzugehen und nach und nach in den Stand zu gelangen, von Zinsen, Dividenden und Spekulationsgeschäften zu leben.

Von hinten her betrachtet, sieht das alles aus wie der Looping der Achterbahn auf dem Volksfestplatz. Die Einfahrt in den Looping und die Ausfahrt aus dem Looping liegen dicht nebeneinander und auf dem gleichen Niveau.

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Verkehrstechnisch gesehen handelt es sich beim Looping, ob von vorne oder von hinten her gesehen, um eine vollkommen überflüssige Schleife. Aber wir Menschen lieben halt den Nervenkitzel und nehmen sogar billigend in Kauf, dass uns Brille, Geldbeutel und vielleicht sogar die dritten Zähne beim Looping aus dem Wägelchen fallen.

Wenn wir von den Animateuren der Fahrgeschäfte schon angelockt worden sind, den Fahrpreis bezahlt, im Wägelchen Platz genommen haben, und nun mitfahren müssen, sollten wir wenigstens unsere bewegliche Habe fest im Griff behalten.

Ein gutes neues Jahr!

Egon W. Kreutzer, Elsendorf

 Abgehaengte, Ausbeutung, Istzustand, Sollzustand, Besitzlose, Dystopie, Hierarchie, Sklavenhalter, Sklavenhaltergesellschaft, nützliche Idioten, Nutzmenschhaltung, Prekariat, Reformeifer, Reformwahn,

Nachbemerkung der KN-Redaktion: Wie bei allen Artikeln im Kritischen Netzwerk macht sich der Seitenbetreiber die Aussagen und Meinungen aller Beitragsschreiber:innen nicht zwingend zu eigen. Jeder Autor ist für sein Verhalten und die gemachten Aussagen und Meinungen selbst verantwortlich und übernimmt hierfür die alleinige Verantwortung / Haftung.

Um der Sache und eines zielführenden Diskurses Willen dürfen einige Bemerkungen/Schlussfolgerungen des Artikels nicht unwidersprochen stehen gelassen werden. Das hat rein gar nichts damit zu tun, die Meinungsfreiheit des Verfassers des Artikels, Egon W. Kreutzer, in Abrede zu stellen. Jegliche [Miss-]Deutungen in diese Richtung werden entschieden zurückgewiesen. (siehe nachstehenden Kommentar)


Quelle: Der Artikel wurde am 01. Januar 2021 erstveröffentlicht auf Egon W. Kreutzers Webseite egon-w-kreutzer.de >> Artikel. Autor Egon Wolfgang Kreutzer, Jahrgang 1949, ist ein selbstdenkender, kritischer und zuweil bissiger Unruheständler aus dem niederbayrischen Elsendorf. Kreutzer greift bewusst regierungs- und systemkonformes Denken und Verhalten an und durchbricht auch mal Tabus. Dabei bedient er sich der Stilmittel der Ironie (harmlos), des beißenden Sarkasmuses (härter) und des verhöhnenden Spotts, welche auch mal in Polemik münden.

Kreutzer wird gelegentlich als zynisch empfunden, allerdings sollte zwischen der 'Äußerung' und der 'Absicht' unterschieden werden. Tatsächlich prangert er - ohne sich hinter einem Pseudo zu verstecken - empfundene Missstände offen und in seiner ureigenen Weise an, was bei Lesern zu unterschiedlichen Reaktionen führt - von Übereinstimmung, Lob, Begeisterung bis hin zu Irritation, Aufregung und Ablehnung.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken und Illustrationen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. folgende Kriterien oder Lizenzen, s.u.. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt.

► Bild- und Grafikquellen:

1. Angela Merkel: Istzustand? Wohl eher im Endzustand. Die Frau hat lange genug kaputtregiert! Foto: Anestis Anestis, Athens/Greece (Kreatives Coding, Datenkunst und -visualisierung, Info-Ästhetik, neue Medienkunst, digitale Kultur). Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-NC-ND 2.0).

Der griechische Künstler Anestis Anestis hat eine Serie von abstrakten Porträts der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten geschaffen. Jedes Bild in "This is not a group" besteht aus vierhundert übereinander geschichteten Fotografien, die die Menschen darin als verschwommene, aber vertraute Formen wiedergeben.

Mit Hilfe einer eigens entwickelten Software, die mit Processing erstellt wurde, entwickelte Anestis ein Programm, das Google-Bildergebnisse übereinander stapelt und so Hunderte von Fotos zu einem einzigen Porträt verdichtet. Der Künstler erklärt: "Jedes Pixel fängt die Licht- und Farbdetails zahlreicher Originalbilder ein, und die riesigen algorithmischen Details, die in großen Dimensionen angezeigt werden, fordern den Betrachter heraus, seine physiologischen Wahrnehmungen mit ihren digitalen Repräsentationen in einer Welt der großen Daten zu verschmelzen."

Obwohl die Porträts abstrahiert sind, bleiben einige der Gesichter in ihnen vertraut - die Farben von Angela Merkel sind es ganz besonders. Die Verschmelzung so vieler Bilder zu einem einzigen verleiht den Porträts eine malerische Qualität, und Anestis selbst verweist auf den impressionistischen Stil, den sie angenommen haben. In einem Statement zu den Arbeiten verweist er auf den Pointillismus und die neoimpressionistische Kunst im weiteren Sinne sowie den CMYK-Druck und den abstrakten Expressionismus als Referenzen für die Serie. "Die Anhäufung vieler verschiedener Bilder, die denselben Abfragebegriff darstellen... ist auch ein Verweis auf Claude Monets impressionistische Methode, dieselbe Szene viele Male zu malen, um das Wesen der vorbeiziehenden Jahreszeiten einzufangen", erklärt Anestis. Wenn ein Bild mehr als tausend Worte sagt, dann sagen vierhundert Bilder, die zu einem einzigen verdichtet wurden, sicherlich viel mehr.

2. "ACH DU GRÜNER SHREK". Shrek war zum Zeitpunkt seiner Erstellung der bislang aufwendigste computeranimierte Film.  Seit dem 27. Januar 2018 ist Roland Habeck neben Annalena Baerbock Bundesvorsitzender der Grünen. Schlimmer geht's halt immer. Habeck-Karikatur erstellt von Wilfried Kahrs (WiKa).  

3. Stromtrassen. Trotz des lauten Klingelns in den Kassen der großen Konzerne in den letzten Jahren wurde bei den Branchenriesen RWE AG, EnBW AG, E.ON SE und Vattenfall GmbH fast jeder vierte Arbeitsplatz abgebaut. Der seit 1998 einsetzende Verteilungskampf zwischen Kapital und Arbeit ist auch im Energiesektor eindeutig zugunsten des Kapitals entschieden worden. Foto: markusspiske / Markus Spiske, Erlangen. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Bild.

4. NEOLIBERALISMUS: In kaum einem anderen Bereich zeigt sich der neoliberale Zeitgeist so stark wie im Sozialbereich, wo es gegenwärtig zu einem starken Rückbau des Wohlfahrtsstaates kommt. Einige Begriffe der Auswirkungen (alphabetisch):

Abbau hart erkämpfter Sozialstandards, Altersarmut, Arbeit auf Abruf, Arbeitsarmut, Arbeitsplatzvernichtung, Arbeitsmarktflexibilisierung, Armutsrente, atypische Arbeitsverhältnisse, Ausbeutung, Ausgrenzung, Aussortierte, Austeritätspolitik, Bürgerbekämpfung, Demokratieabbau, Deregulierung, Destabilisierung, Diskriminierung, Einkommensarmut, Einkommensungleichheit, Entdemokratisierung, Entmenschlichung, Entmündigung, Entwürdigung, Erwerbsarmut, extreme Vermögensschieflage, Gesellschaftsspaltung, Gruppenegoismus, Fremdbestimmung, Humanressourcen, Humanschrott, ideologischer Dogmatismus, Kinderarmut, Knechtschaft lohnabhängig Beschäftigter, kognitive Indoktrination, Konditionierung, Lohndumping, Marktgläubigkeit, Marktfundamentalismus, Marktkonformismus, Marktmacht, Marktmoral, Marktradikalismus, Massenverelendung, Mensch als Ressource, Menschenverachtung, Niedriglohnjobs, neoliberales Dogma und Framing, Nutzmenschhaltung, Pauperisierung, Pauperismus, prekäre Jobs, Prekarisierung, Rentenbetrug, Rentnerverarschung, Repressionen, Sklavenhaltermentalität, Solidaritätsvernichtung, Sozialabbau, Sozialdarwinismus, soziale Kälte, soziale Schieflage und Ungerechtigkeit, Stellenabbau, zunehmende Verarmung, verantwortungsloses Kaputtsparen, Verlust gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe, VerteilungsUNgerechtigkeit, Werteverfall, Wohlstandschauvinismus, working poor, Zwangsverarmung . . . Bildidee: Helmut Schnug. Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa).

5.  Neben der klassischen Achterbahn im Sitzen (Sit-Down Coaster) unterscheidet man bei Stahlbahnen nach der Wagenform. So gibt es Typen, in denen man unter der Schiene fährt (Inverted Coaster und Suspended Coaster), im Wagen steht (Stand-Up Coaster), liegt (Flying Coaster) oder bei denen der Zugboden fehlt (Floorless Coaster). Weiterhin gibt es Achterbahnen mit Wagen, die sich horizontal drehen können (Spinning Coaster), und solche, bei denen die Sitze der Wagen selbst Überschläge ausführen können (z. B. 4th Dimension Coaster und Ball Coaster). Für die kollabierende Spaß- und Konsumgesellschaft scheint es kaum noch Grenzen mehr zu geben.

Text: Wikipedia. Foto: paulbr75 / Paul Brennan, Staham nr. Winder, Georgia/United States. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

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Verbunden: 10.09.2016 - 11:31
Wenn aus unzulässigen Verkürzungen Lesertäuschung werden

 

Wenn aus unzulässigen Verkürzungen Lesertäuschung werden

Offener Brief an Egon W. Kreutzer auf dessen Artikel „Von vorne, statt von hinten!“

Sehr geehrter Herr Kreutzer,

1 Vorbemerkung

Nachdenken-Skepsis-Skeptiker-Skeptizismus-Selbstdenken-Bedenken-Misstrauen-Zweifel-Ablehnung-Unbehagen-Unzufriedenheit-Kritisches-Netzwerk-Vernunft-Ratio-Irratio-UnvernunftFrüher konnte ich Ihren Beiträgen viel abgewinnen - mit einem überwiegend oder gar gänzlich positivem Resümee. Dies fällt mir seit einiger Zeit zunehmend schwerer. Aus welchem Grund? Dafür steht beispielhaft ihr Artikel »Von vorne, statt von hinten!«

Da ist so manches Licht, aber leider auch so einiger Schatten. Hier soll nur letzterer Gegenstand meiner Replik sein. Und auch davon nur derjenige, den ich auch mit Wohlwollen nicht mehr unwidersprochen stehen lassen kann. Dabei bieten sowohl Ihre Behauptungen zur Reichtumsvermehrung wie auch zur „Energie-Erzeugung“ (ganz davon abgesehen, dass Energie nicht erzeugt, sondern nur gewandelt werden kann, schreiben Sie in Wahrheit nur zur Strom-Erzeugung), genügend Anlass zu grundsätzlicher Kritik. Damit der Umfang meiner Replik nicht ausufert, sondern in einem halbwegs lesbaren Rahmen bleibt, beschränke ich mich hier allein auf den letztgenannten Aspekt.

Es sei in diesem Kontext vorangestellt, dass ich Dipl.-Ing. Maschinenbau bin, der wohl das mit großem Abstand umfassendste und radikalste Konzept (>> eine Vision/Utopie) für eine qualifizierte Energiewende mit nahezu 100% EE im Primärenergiebereich erarbeitet hat: >> Lösungsszenario.

Dabei meint qualifizierte „hinreichend kompetent gemanagte und umgesetzte“ Energiewende - im Gegensatz zum Status Quo einer völlig vermurksten & inkompetenten Energiewende >> unqualifizierte Energiewende.

Dass die „real existierende Energiewende“ in Deutschland dermaßen „verpfuscht“ wurde und ist, liegt in der Natur der Sache, dass unsere Regierungen - insbesondere die Union - nie wirklich eine Energiewende wollten, sondern selbige torpedierten, wo immer es nur geht: >> Regierung torpediert Energiewende.

Weil diese entgegen ihrer grundgesetzlichen Pflicht nicht die [berechtigten] Interessen der Gesellschaft, sondern die weniger Geldmächtiger, Großkonzerne und der Finanzmafia vertreten.

In sofern würden Sie bei mir mit berechtigter Kritik an dem miserabeln Status-Quo-Zustand der Energiewende offene Türen einrennen. Ihre Kritik allerdings liest sich anders - sie geht mit Absolutismen wie z.B. „jeder weitere Ausbau“ weit über den bloßen Status Quo hinaus und begibt sich ins Kategorische. Und so sehr Sie für Kritik am kaputten Status Quo meine Zustimmung erhielten, so sehr können Sie sich meines erbittertsten argumentativen Widerstandes sicher sein, wenn Sie haltlos, belegfrei und kontrafaktisch implizieren, als sei eine sinnvolle Energiewende unter keinen Umständen möglich.

2 In der Sache

2.1 WKA und Vögel bzw. Insekten

Sie schrieben „Windparks ... schrettern nicht nur Vögel, sondern auch Insekten“. Das ist unbestreitbar. Welchen Anteil dieser Sachverhalt gegenüber anderen Todesursachen einnimmt, klären diesen beiden Artikel >> hier und >> hier.

Darüber hinaus lassen sich, zumindest für Vögel und Fledermäuse, Maßnahmen ergreifen, die dem entgegen wirken >> weiter.

Die in 2.2 3) angesprochenen vertikalen Klein-WKA auf Gebäudedächern können im übrigen weder Vögel noch Insekten schrettern.

2.2 Zutiefst unzureichender Flächenvergleich

Sie bemühen den Flächenbedarf verschiedener Stromerzeugungsmethoden, mit dem offenkundigen Ziel, die Erneuerbaren schlecht aussehen zu lassen. Ansonsten hätten Sie nicht ausschließlich diejenigen Arten der Umsetzung bemüht, welche ihrer Intention zupasskommen, den „unverantwortlich verschwenderischen Umgang“ „nachzuweisen“. Allerdings, so einseitig und tendenziös ihre Verkürzung auf den Flächenbedarf auch ist, selbst diese erfolgt unzureichend, denn dabei unterschlagen Sie auf der einen Seite mehrere andere Formen der Nutzung erneuerbarer Energien und bemühen auf der anderen Seite eine dreiste Doppelstandard:

Solarenergie-Solarstrom-Solarimo-Sonnenenergie-Stromerzeugung-Photovoltaikanlagen-Kritisches-Netzwerk-erneuerbare-Energien-Energiebedarf-Energiewende-Strompreise

1) Wasserkraft, die sogar grundlastfähig ist, unterschlagen verschweigen Sie komplett. „Jeder weitere Ausbau“ negiert sogar die de facto mehr als wünschenswerte Nutzung bislang „ungehobenen“ Potenzials. Und damit sind keine Großkraftwerke oder neue Staudämme gemeint, sondern tausende Klein-Wasserkraftwerke, die umweltverträglich und kaum Fläche verbrauchend insgesamt, ein Atomkraftwerk ersetzt könnten: >> weiter.

2) Konventionelle Freiland-Photovoltaikanlagen sind keineswegs die einzige Form der Stromerzeugung per Sonnenenergie - sie sind nur die schlechteste (weswegen ich diese i.d.R. ablehne). PV-Anlagen auf Dächern hingegen verbrauchen überhaupt keine zusätzliche Fläche. Obendrein würden diese das Ideal „Energieversorgung in Bürgerhand“ (also nicht private Konzerne) umsetzen, während im Gegensatz dazu Freiland-Photovoltaikanlagen i.d.R. Eigentum privater Unternehmen oder Konzerne sind.

Solarenergie-Solarimo-Solarstrom-Sonnenenergie-Stromverbrauch-Photovoltaikanlagen-Kritisches-Netzwerk-erneuerbare-Energien-Energiebedarf-Energiewende

3) Auch die Nutzung der Windkraft beschränkt sich nicht auf Groß-WK-Anlagen oder Land: Zum einen gibt es Offshore-Windparks - zum anderen gibt es an Land auch kleine Lösungen für einfache Hausbesitzer - die obendrein noch sämtliche Nachteile von Groß-WKA vermeiden. Insbesondere benötigen auch diese KEINE zusätzliche Fläche: >> weiter.

4) Während Sie auf der einen Seite bei der „Biomasse-Verstromung“ - der aufmerksame Leser erkennt, dass Sie zuvor von „Kraftwerken, Anlagen und Parks“ schreiben, am Ende jedoch einer gesamten Methode (anders funktioniert Ihre Leser-täuschende Scheinargumentation nicht) - den Flächenverbrauch der Energieträger einbeziehen - unterlassen Sie selbiges für Atomkraftwerke.

Das Abheben auf den Flächenverbrauch pro Jahresleistung von 1 Gigawattstunde Strom verstellt den Blick auf die absoluten Werte: Tatsächlich übersteigt der absolute Flächenverbrauch des Tagebaus die durch WKA genutzten Flächen deutlich.

2.3 Uran-Verstromung (Atomkraftwerke)

Die Urangewinnung dürfte die wohl übelste und umweltzerstörtendste Art der Energieträgergewinnung überhaupt sein. Während die Flächen der Naturzerstörung durch Braunkohletagebau wenigstens irgendwann einmal mehr schlecht als recht „renaturiert“ werden können, sind die radioaktiven Abraumhalden und giften Schlammbecken in menschheitsgeschichtlich relevanten Zeiträumen für immer für Flora, Fauna und Mensch verloren: >> ARTE Doku Yellowcake: Die Lüge von der sauberen Energie >> weiter.

Yellowcake-Gelbkuchen-gelber Kuchen-Uran-Uranatlas-Uranium-Uranerz-Uranoxide-Brennelemente-Kritisches-Netzwerk-Navajo-Verstrahlung-Uranabbau-Uranbergbau

Trotz dieser Fakten, die Flächen der Urangewinnung zu unterschlagen, dürfte wohl zweierlei Maß par exzellence sein. Und somit ein starkes Indiz, dass die Fakten wohl keine seriöse & stichhaltige Argumentation in Ihrem intendierten Sinne hergeben.

Entgegen der allgemein kolportierten Desinformation sind Atomkraftwerke aufgrund multipler Aspekte nicht nur so ziemlich das Verantwortungsloseste überhaupt, sondern stellen auch die mit großem Abstand teuerste Massen-Stromerzeugungsmethode überhaupt dar :>> Billiger Atomstrom - Wahrheit oder Maer? >> weiter.

Zu den vielen technischen Aspekten kommt dann noch die 100% Uran-Importabhängigkeit („sehr verantwortungsvoll“ << Vorsicht: Ironie!) obendrauf - dem 100%ige Importunabhängigkeit kostenloser erneuerbarer Energieträger gegenüber stehen.

2.4 Braunkohletagebau vs. Bioenergie

Im Unterschied zu Mais- und Rapsfeldern, die immerhin noch Kulturlandschaft sind und je nach Gemüt einen Gewinn für Ausblick oder Spaziergänge bieten, ist der Braunkohletagebau eine der nachhaltigsten Zerstörungen von Flora und Fauna, die man sich nur vorstellen kann: >> Braunkohle - Totalzerstörung von Natur, Landschaft und Gewässerhaushalt >> weiter.

Monokulturen und abzulehnender Pestizideinsatz sind selbstverständlich schlecht für Böden und Grundwasser, somit durch hohes Vergiftungspotential auch für uns Menschen gefährlich. Für Mais- und Rapsfelder werden aber im Gegensatz zu neuen Tagebauflächen keine Menschen aus ihrer Heimat entwurzelt und zwangsumgesiedelt. Auch senken Mais- und Rapsfelder im Gegensatz zum Tagebaufläche nicht in ihrer Umgebung in bedenklicher Weise den Grundwasserspiegel, was die ohnehin schon bestehende Wasserknappheit in der Landwirtschaft noch weiter verstärkt.

Da dürfte es Ihnen, Herr Kreutzer, wohl sehr gelegen kommen, dass Sie sich im Rahmen Ihres Argumentationskonzeptes „begrenzte Ressourcen“ nur auf den schlichten und viel zu kurz greifende Aspekt „Fläche“ kaprizieren und alles andere, was Ihre mutmaßliche Intention, EE schlecht zu reden, konterkariert, geflissentlich verschweigen können. Würden hingegen Aspekte wie „wahre Kosten“, Versorgungssicherheit, Importabhängigkeit oder gar volkswirtschaftlicher Nutzen -alles Sachverhalte, die gerade Sie als „wahnwitziger Wirtschaftslehrer“ interessieren sollten und müssten, berücksichtigt, so sähe es für die Fossilenergie im Allgemeinen und die Atomindustrie im Besonderen ganz, ganz finster aus (siehe Fazit).

„Funfakt“ am Rande: Von 1990 bis 2015 fielen für den Import fossiler Energieträger alleine 1,17 Billionen = 1170 Milliarden € für Erdöl, Erdgas und Kohle an - rund 400 Mrd. € für die letzten fünf Jahre. Milliarden, nicht Millionen!

2.5 „Unverantwortlich verschwenderischer Umgang“

Le-Monde-Diplomatique-Nuclear-Free-Future-Foundation-BUND-Rosa-Luxemburg-Stiftung-Uran-Der-Uranatlas-Daten-Fakten-Rohstoff-des-Atomzeitalters-Kritisches-Netzwerk-Uranabbau Sie nennen das „einen unverantwortlich verschwenderischen Umgang mit begrenzten Ressourcen“. In Wahrheit aber vergleichen Sie gar keine „begrenzten Ressourcen“ - Plural - sondern nur eine einzige begrenzte Ressource: Fläche. Würde man argumentativ nicht so unzulässig wie Sie verkürzen, sondern die Tatsache beachten, dass Öl, Kohle und Uran ebenfalls begrenzte Ressourcen sind, so könnte dies in folgende Frage münden:

"Ist Energieversorgung einer hochtechnisierten Industrienation mit begrenzten, immer knapper werdenden fossilen/nuklearen Ressourcen bei gleichzeitig weltweit wachsendem Energiebedarf und extrem hoher Importabhängigkeit [1] konsequent zu Ende gedacht - eine gute oder eine kontraproduktive, verantwortungslose bzw. langfristig destruktive Idee?“

[1] Außer von Braunkohle ist Deutschland entweder weitestgehend (fossiles Gas & Öl) oder komplett (Steinkohle, Uran) von Importen abhängig. Also nur über den dreckigsten und nahezu Natur-zerstörendsten Energieträger verfügt die BRD. Allein auf Fläche zu verkürzen und damit mittelbar bzw. implizit ausgerechnet Kohlekraftwerken und Atomkraftwerken, welche in multipler Hinsicht das Extrem an verantwortungsloser Stromerzeugung sind, das Wort zu reden, DAS ist eine unverantwortliche Verhöhnung Ihrer Leser. Damit beleidigen Sie meine Intelligenz, Herr Kreutzer.

2.6 Die höchsten Strompreise - wegen der Energiewende?

Weiterhin behaupten Sie, wieder einmal substanzlos, also ohne jegliche Begründung oder gar Nachweis, dass uns die Energiewende schon heute die höchsten Strompreise der Industrienationen beschert hätten.

Aber ist dem tatsächlich so? Könnte es sein, dass schon vor der Energiewende die deutschen Strompreise zu den höchsten zählten?

In Deutschland haben wir aber nicht nur die höchsten Strompreise, sondern z.B. auch die höchsten Medikamenten- und PKW-Preise. Soll daran auch die Energiewende Schuld sein? Und falls nicht, was naheliegt, könnten dann die höchsten Strompreise den gleichen Sachverhalten geschuldet sein, die ganz allgemein ein sehr hohes deutsche Preisniveau verursachen? Wäre das möglich?

Sofern ein wahnwitziger Wirtschaftlehrer dies leugnen zu können glaubt (weil das die intendierte Pseudoargumentation konterkarieren würde), so sei Ihnen, Herr Kreutzer, einmal diese argumentativ ungleich überzeugenderen (keine monokausale Simpeldenke) Sachverhalte zur Kenntnis gebracht: >> weiter.

Wäre es angesichts dieser Faktenlage möglich, dass eine verantwortungslose Politikerkaste, die zum Schaden der Gesellschaft neoliberalen Wahnsinn in Gesetze presst und der eigenen Bevölkerung okroyiert, uns maßgeblich die höchsten Strompreise beschert - und nicht „die Energiewende“?

2.7 „jeder weitere Ausbau der regenerativen Energien“

Als Krönung der Faktenverzerrungen und -verdrehungen behaupten Sie in absoluter Weise, „dass jeder weitere Ausbau der regenerativen Energien die Versorgungssicherheit gefährdet“. Wirklich jeder, Herr Kreutzer? Besteht also kategorisch keinerlei Möglichkeit, dass ein weiterer Ausbau der regenerativen Energien die Versorgungssicherheit nicht gefährdet?

Bevor Sie, Herr Kreutzer, sich zu Absolutismen wie „jeder weitere Ausbau“ versteigen, wären Sie gut beraten, sich erst einmal ein hinreichendes Minimum an Sachkenntnis anzueignen! Denn tatsächlich ist ihre unbelegte Behauptung krachend falsch: In Wahrheit, entgegen ihrer kontrafaktischen Falschbehauptung, würde die Umsetzung meines Konzeptes einer qualifizierten Energiewende sogar die Versorgungssicherheit drastisch steigern. Im Gegensatz zu Ihnen aber belasse ich es nicht bei leeren Behauptungen, sondern liefere mit dem Verweis auf die Kapitel den konkreten Nachweis, der sogar für Laien nachvollziehbar ist: >> weiter.

Sofern Sie jedoch das „jeder weitere Ausbau“ nicht so absolut meinten, sondern nur auf unsere verantwortungslosen und pflichtvergessenen Regierungen bezogen, so hätten Sie dies entsprechend anders formulieren müssen und sollten das korrigieren.

3 FAZIT

Mit Kritik an den elendigen Regierungen, die ihre verfassungsmäßige Pflicht mit Füßen treten, rennen Sie bei mir offene Türen ein. Allerdings: es ist schon eine Kunst, mit so wenigen Worten in einem kurzen Absatz dermaßen viele Anknüpfungspunkte für massive, stichhaltige Kritik (Verkürzung, Verzerrung, Doppelstandard und Unterschlagung wesentlicher Aspekte) zu liefern. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und wette, dass Sie nichts von meiner Sachkritik substanziell entkräften können. Was nur Zeugnis davon ablegt, wie hanebüchen falsch, einseitig, tendenziös und/oder unzureichend ihre entsprechenden Einlassungen sind. Damit diskreditieren Sie sich vor Fachleuten.

In Anlehnung an eine in Teilen von Ihnen ähnlich formulierten Äußerung ließe sich resümieren:

Liest man einen ernst gemeinten Vergleich von nuklearer (die nur allerseltenst modern ist - in Deutschland schon mal gar nicht), fossiler und alternativer Energie-Erzeugung, welcher sich allein auf den wohl nachrangigsten Aspekt „Flächenbedarf“ kapriziert, dabei selbst dies mehr schlecht als recht hinbekommt und sämtliche anderen, wesentlich wichtigeren Aspekte wie z.B.

- Kosten, (>> Kapitel 2.2.1 aus TELEPOLIS-Artikel)

- Nachhaltigkeit (>> Kapitel 2.2.2.6 Ressourcen-Verfügbarkeit),

- Sicherheit (s.o.: Gesamtanalyse),

- Bauzeit (>> Kapitel 2.2.1.8 Errichtungszeit),

- Autarkie/Import-Abhängigkeit (>> Kapitel 2.2.2.1 Autarkie anstatt Abhängigkeit),

- Effizienz (>> Kapitel 2.2.1.10 Wirkungsgrad),

- Abfallbeseitigung bzw. Ewigkeitskosten (>> Kapitel 2.2.1.13 Müll-Entsorgung/Lagerung),

- Versorgungssicherheit (>> Kapitel 2.2.2) oder gar

- volkswirtschaftlicher Nutzen (>> Kapitel 2.2.1.27)

verschweigt, die schon jeder für sich ein entgegengesetztes Ergebnis hervorbrächten, kann man, allein unter dem Aspekt sinnvolle & seriöse Argumentation, nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: So nämlich sieht unredliche, die Rezipienten täuschende Pseudoargumentation aus!

Genau das, Herr Kreutzer, ist mit ein wesentlicher Grund, warum ich Ihren Artikeln inzwischen mit einem gerüttelt Maß an Skepsis oder gar Widerwillen gegenüber stehe. Einen Gefallen tun Sie sich mit solchen Artikeln, welche die Leser teilweise an der Nase herumführen, zumindest bei all jenen nicht, die es besser wissen und ihrer plumpen Scheinargumentation nicht auf den Leim gehen.

FUD-fear-uncertainty-doubt-Furcht-Ungewissheit-Zweifel-Kritisches-Netzwerk-Angst-Demagogie-Panikmache-Manipulation-Beeinflussung-Amygdala-Angstmache-Verunglimpfung Der Umstand, dass Sie in Richtung EE nur FUD bemühen, obwohl diese Desinformationsstrategie in der Sache längst widerlegt ist (sieh alle entsprechenden Links), spricht ein übriges für sich: letztlich hält keine Ihrer zutiefst zweifelhaften Behauptungen oder Implikationen einer kritisch-kompetenten Überprüfung stand. Ihre FUD-Strategie zerplatzt wie eine Seifenblase.

Auf Meta-Ebene ist nachvollziehbar, wie es zu diesem argumentativen Desaster kommen konnte: Sie wählten zur Abarbeitung Ihrer intendierten Kritik ein bestimmtes Motto, anhand dessen Sie sich durch die einzelnen Themen hangeln. Nur ist eben die Frage, ob diesem Motto und/oder Ihrer Abneigung gegen die Energiewende bzw. Erneuerbare Energien auch die Glaubwürdigkeit und argumentative Seriosität geopfert werden sollte.

Für mich lautet die Antwort darauf kategorisch: niemals! Sie scheinen da jedoch zu einem anderen Ergebnis gekommen zu sein. Dann jedoch müssen Sie damit leben, ehemals wohlgesonnene Leser zu verlieren.

PS: Sollten Sie oder sonst ein Leser der irrigen Annahme sein, [neue] Atomkraftwerke wären eine „gute Idee“, so sei hiermit auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: >> siehe dazu hier und hier.

Meinerseits seien in diesem Kontext mal wenigstens ein Aspekt angesprochen, die ansonsten beim Thema Energieversorgung fast immer unter den Tisch fallen, nämlich die Reduzierung des Primärenergiebedarfs, bspw. durch Energiebedarfssenkung.

- Ermittlung und Beseitigung von energetischer Ressourcenverschwendung

- Ermittlung und Ausschöpfung bisher ungenutzten Effizienzsteigerungspotenzials (z.B. KWK >> BHKW)

- Dezentralisierung und Lokalisierung >> Verringerung der Transport- und Fahrwege

Timm H.


Lesetipps: (zusammengestellt von H.S.)

»Hamburg regelt Solardachpflicht und Heizungstausch. Hamburg hat sein Klimaschutzgesetz präzisiert. Ab 2023 müssen auf allen Neubauten, auch Wohnhäusern, Solaranlagen installiert werden – 2025 kommt die Pflicht für Bestandsgebäude. Bereits Mitte 2021 greifen schärfere Regeln für den Heizungstausch. Die Wohnungswirtschaft warnt vor steigenden Mieten.« >> haufe.de-Artikel vom 04.01.2021 >> weiter.

»Solarpflicht für Dächer verteuert Wohnhäuser: Neubauten für Wohnen und Gewerbe in Berlin sollen künftig verpflichtend eine Solaranlage auf dem Dach haben. Ein entsprechendes Gesetz, dass zum 1. Januar 2023 in Kraft treten soll, brachte der rot-rot-grüne Senat am Dienstag auf den Weg. Eine Solarpflicht soll demnach auch für Bestandsbauten gelten, bei denen das Dach grundlegend saniert wird.« >> Süddeutsche-Artikel vom 8. Dezember 2020.

»Löscht die Feuerwehr Häuser mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach? Die Annahme, dass die Feuerwehr Häuser mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach im Falle eines Brandes nicht löschen würde, ist weit verbreitet. Aber falsch. Wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengestellt.» von TECHMASTER | 13. Okt 2017 >> weiter.

»Der Uranatlas: Daten und Fakten über den Rohstoff des Atomzeitalters« - Sep 2019 - 52 Seiten >> weiter. (PDF).

Masterarbeit von Katharina Groba: »Wahrnehmung von Gefahren und Schutzmaßnahmen für Natur und Landschaft in den Regionen vorpommersche Boddenküste und Fischland. Darß Zingst – eine qualitative Auswertung von Bürgergesprächen«. Greifswald, den 05.11.2016 >> weiter.

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ACHTUNG: Die Bilder und Grafiken im Artikel sind nicht Bestandteil des Originalartikels und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. andere Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt.

► Bild- und Grafikquellen:

1. "Die verhängnisvolle Neigung der Menschen, über etwas, was nicht mehr zweifelhaft ist, nicht länger nachzudenken, ist die Ursache der Hälfte aller Irrtümer." - John Stuart Mill, Über Freiheit. - "Durch Zweifeln kommen wir nämlich zur Untersuchung; in der Untersuchung erfassen wir die Wahrheit." - Petrus Abaelardus, Sic et non. Vektorgrafik: OpenClipart-Vectors. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Vektorgrafik.

2. Die Berliner Firma SOLARIMO plant, errichtet und betreibt Solaranlagen auf Mietimmobilien >> https://solarimo.de/. Foto: Solarimo, Berlin. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

3. Großes Mehrfamilienhaus mit Photovoltaikanlage auf dem Dach. Foto: Solarimo, Berlin >> https://solarimo.de/. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

4. Yellowcake (englisch ‚Gelbkuchen‘) ist ein pulverförmiges Gemisch von Uranverbindungen. Der Name stammt von der ursprünglich gelben Farbe des Pulvers aus früheren Herstellungsverfahren. Aufgrund der heute verwendeten höheren Temperaturen bei der Aufbereitung von Uranerz ist moderner Yellowcake tatsächlich eher braun bis schwarz.

Im Uranerz ist bis zu 0,1 % Uran in Form von Oxiden enthalten. Nach dem Erzabbau folgt als erste Verarbeitungsstufe die Herstellung von Yellowcake. Die Uranoxide können aus dem abgebauten Erz mit Säuren herausgelöst werden. Aus zwei Tonnen abgebautem Erz wird in Uranmühlen ungefähr ein Kilogramm Yellowcake gewonnen. Er besteht zu mehr als 80 % aus Uranverbindungen. Yellowcake ist der Ausgangsstoff für die Herstellung von Brennelementen. Das Bild zeigt einen Behälter mit pulverförmigen Yellowcake. (Text: Wikipedia-Artikel). Foto: IAEA Imagebank. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0).

5. Cover der Publikation "Der Uranatlas: Daten und Fakten über den Rohstoff des Atomzeitalters", herausgegeben von der Nuclear-Free Future Foundation (NFFA), dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) und Le Monde diplomatique (Le Diplo). Autoren*innen: Thorben Becker, Claus Biegert, Dr. Horst Hamm, Günter Hermeyer, Manfred Kriener, Winona LaDuke, Linda Pentz Gunter, Mia Pepper, Mycle Schneider, Susi Snyder.

6. FUD = Fear, Uncertainty and Doubt: Befreien Sie sich von FUD, einem wirkmächtigen Werkzeug. Angst, Unsicherheit / Ungewissheit und Zweifel (FUD) haben einen starken Einfluss auf den Menschen. Angst selbst ist eine zutiefst starke Emotion, die spezifische Reaktionen im Gehirn hervorruft, und Unsicherheit und Zweifel sind Gefühle, die ihre Handlungen, die Handlungen von Mitarbeitern und Ihre Geschäftsabläufe beeinflussen.

Der jüngste Einsatz von FUD kann in der politischen Arena durch die Verbreitung ausgewählter Informationen und Fehlinformationen. FUD kann verwendet werden, um den Kauf von Produkten und den erzielbaren Gewinn zu beeinflussen. Es kann auch gegen Mitarbeiter für eine Reihe von Zwecken verwendet werden, von der Auslösung von Meinungsverschiedenheiten über betriebliche Veränderungen bis hin zur Inspiration eines Mitarbeiters, Informationen und Zugang zu Ihrem Netzwerk bereitzustellen.

Jeder Aspekt von FUD kann als Methode der Gefühlsentführung verwendet werden, bei der der Teil des Gehirns, der für Emotionen verantwortlich ist, mit einem emotionalen Auslöser überflutet wurde und in seinem überwältigten Zustand seine Fähigkeit zur Vernunft durch die emotionale Reaktion dramatisch reduziert wird. Amygdala ist ein paariges Kerngebiet des Gehirns, auch Madelkern genannt. Die sog. Amygdala-Entführung kann in einer Vielzahl von psychologischen Verhaltensweisen rund um FUD gesehen werden.

Ein Beispiel ist der Backfire-Effekt, bei dem der langjährige Glaube eines Menschen in Frage gestellt wird, der stark und emotional reagiert, indem er seine vorgefassten Ideen verdoppelt. Dies kann genutzt werden, um Einzelpersonen und Personengruppen zum Handeln zu bewegen und zu provozieren. Darüber hinaus verursacht das Einflößen von Angst in ein Individuum eine Flucht- oder Kampfreaktion, und wenn die präsentierte Bedrohung groß genug ist, wird das Individuum reagieren, ohne nachzudenken.

Zwei weitere Beispiele für FUD:

1. Der von Neoliberalen vorausgesagte Anstieg der Arbeitslosigkeit durch Einführung eines Mindestlohnes hat sich als FUD-Demagogie erwiesen.

2. In Griechenland wurden den neoliberalen Forderungen der Troika nach Lohnsenkungen nachgegeben, weil damit angeblich durch Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit die Arbeitslosigkeit verringert werden könne. Das krasse Gegenteil ist eingetreten: Die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch! Scheren sich Neoliberale darum, indem sie derart Konsequenzen ziehen, dass nun Maßnahmen gegen die schlimmsten Auswüchse von Lohndumping (> Mindestlohn) nicht mehr per FUD diffamiert wird? Nein, offenkundig nicht.

FUD ist ein hinterhältiges Biest, jeder kann anfällig sein. FUD ist ein beliebter Motivator in vielen bösartigen Phishing-E-Mails und Vishing-Kampagnen (Phishing am Telefon), bei denen ein bösartiger Akteur die Angst nutzen kann, um eine sofortige Aktion einzuleiten. Wissen und kontinuierliche Weiterbildung sind die besten Waffen gegen FUD. An beidem scheitern Neoliberale kläglich. Grafik-Quelle: >> https://de.freepik.com/ >> Vector-Grafik ohne Inlet.

7. Solarpflicht für Dächer verteuert Wohnhäuser: Neubauten für Wohnen und Gewerbe in Berlin sollen künftig verpflichtend eine Solaranlage auf dem Dach haben. Ein entsprechendes Gesetz, dass zum 1. Januar 2023 in Kraft treten soll, brachte der rot-rot-grüne Senat am Dienstag auf den Weg. Eine Solarpflicht soll demnach auch für Bestandsbauten gelten, bei denen das Dach grundlegend saniert wird. >> Süddeutsche-Artikel vom 8. Dezember 2020. Foto: Solarimo, Berlin >> https://solarimo.de/. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

 

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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Konzept, Lösungsszenario oder doch nur Utopie?


Konzept, Lösungsszenario oder doch nur Utopie?

Antwortmail von Egon W. Kreutzer, Elsendorf

Sehr geehrter Herr Timm H.,

üblicherweise ignoriere ich Nachrichten von anonymen Quellen. Weil Sie sich jedoch mit Ihrem Offenen Brief an mich so viel Arbeit gemacht haben, will ich – in sehr viel kürzerer Form – darauf antworten.

Der Text auf den Sie sich beziehen, umfasst etwa 18.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen). Sie haben sich daraus einen Anteil von rund 2.000 Zeichen herausgegriffen,

den ich beispielhaft – ausgehend von der dümmlichen Aussage „Wir haben Platz“ eingefügt habe, um Kritik am Denken, Planen und Handeln der Politik zu üben,

und suggerieren den Lesern Ihres Textes wortreich, mir sei es in meinem Aufsatz hauptsächlich darum gegangen, 'pro Kernkraft' zu argumentieren.

Daraus schließe ich, dass Sie den eigentlichen Sinn meines Aufsatzes entweder gar nicht erfasst haben, oder sich gezielt auf jenen kleinen Bereich fokussierten, den ich im Detail auszuführen mich in diesem Kontext nicht bemüßigt sah, weil Sie darin die Chance sahen, Ihr eigenes Anliegen in einer „kämpferischen“ Form verbreiten zu können.

Das sei Ihnen gegönnt. Die teils persönlichen Angriffe auf meine Person nehme ich Ihnen auch nicht übel. Schwamm drüber!

Was mich stört, und was ich verurteile, ist die Tatsache, dass Sie vorgeben, das mit größtem Abstand umfassendste und radikalste Konzept für eine qualifizierte Energiewende mit nahezu 100% EE im Primärenergiebereich erarbeitet zu haben – und dies zugleich, in Klammern, um es zwar gesagt, aber doch verharmlost zu haben, als Vision, bzw. Utopie bezeichnen.

Was ist es denn nun? Ein Konzept, ein Lösungsszenario oder doch nur eine Utopie?

Ich bin dem Link zum „Lösungsszenario“ gefolgt und komme zu dem Schluss: Es ist nichts von alledem.

Es ist allenfalls das Ergebnis eines die Teilnehmer erschöpfenden und ermüdenden Brainstormings, bei dem eine Fülle an Ideen an die Pinwand getackert, dann grob sortiert und abschließend in eine monströse Gliederung gepresst wurde.

Dieser „Stil“ spiegelt sich nahezu unverändert auch in Ihrem Offenen Brief wider, in dem Sie Ihre Detaileinwände aneinanderreihen, ohne sich verkneifen zu können, mich auch noch dahingehend zu belehren, dass man Energie nicht erzeugen, sondern nur umwandeln könne. Oh, wie mich dieses Oberlehrerhafte immer wieder vor Ehrfurcht erschaudern lässt.

Für den Erstleser ist Ihr „Lösungskonzept“ ein Labyrinth, aus dem auch die Gliederung nicht heraushilft, weil es eben versäumt wurde, aus den Einzel-Ideen tatsächlich ein Konzept zu erstellen, das sich auf ein oder zwei Seiten als in sich schlüssige Zusammenfassung eines beabsichtigten SOLL-Zustandes darbietet, und dann vom Gesamtüberblick her die Möglichkeit gibt, die einzelnen Komponenten und ihr Zusammenwirken, den erforderlichen Aufwand und den resultierenden Nutzen zu erkennen, um dann in die Beurteilung der Einzelkomponenten einzusteigen.

Das hat dieses Team nicht geleistet, sondern sich mit einer fatalistischen Schlussbemerkung aus dem Brainstorming zurückgezogen, die da lautet:

A) Aufgrund der außerordentlichen thematischen Breite kann dieser Anriss weder den Anspruch der Vollständigkeit erfüllen noch erheben. Sofern wichtige, de facto zielführende Aspekte fehlen sollten, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass diese als irrelevant oder zu wenig maßgeblich erachtet wurden. Um diesbzgl. Hinweise wird zwecks evtl. Ergänzung gebeten.

B) Möge sich niemand Illusionen hingeben: diese qualifizierte Energiewende wird trotz der Fülle massiver Vorteile (für Gesellschaft, Umwelt und Gesamtwirtschaft) mit dieser durch und durch verantwortungslosen Politikerkaste ein Wunschtraum bleiben, welche ihre grundgesetzliche Pflicht, die Interessen der Gesellschaft zu repräsentieren, mit Füßen tritt und sich stattdessen zu Handlangern, Erfüllungsgehilfen und Wasserträgern der Geldmächtigen & Großkonzerne (sowie Banken/der Finanzindustrie) herabwürdigt

Lassen Sie Ihren Frust darüber, dass sich offenbar niemand ernsthaft für dieses

mit größtem Abstand umfassendste und radikalste Konzept für eine qualifizierte Energiewende mit nahezu 100% EE im Primärenergiebereich

Interessiert, bitte nicht länger an mir aus. Setzen Sie Ihre Energie stattdessen dafür ein, die Ideensammlung zu einem wirklichen Konzept mit Hand und Fuß weiter zu entwickeln.

Bis dahin gestatten Sie mir bitte, die verfehlte Regierungspolitik auf meine Weise und mit meinen Argumenten auch im Bereich der „Energiewende“ zu kritisieren.

Mit besten Grüßen

Egon W. Kreutzer

 

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Verbunden: 10.09.2016 - 11:31
Qualifizierte Energiewende


Herr Kreutzer,

Vorab: Den einzig zutreffenden Einwand, das Fehlen einer Zusammenfassung, habe ich (nicht ein unterstelltes „Team“) zum Anlass genommen, selbige zu erstellen:

>> Konzept einer qualifizierten Energiewende - Kurzfassung

Wenigstens dafür hat sich Ihr Kommentar gelohnt. Bedauerlicherweise ist dies das einzig Positive, was sich Ihrer Reaktion abgewinnen lässt. Was hingegen das Wichtigste betrifft, was eine Reaktion beinhalten müsste, die den Anspruch „Antwort“ für sich reklamiert, sieht es leider zappenduster aus: nämlich inhaltliches Eingehen.

Sie liefern kein einziges Sachargument, gehen mit keinem Wort auf die kritisierten Sachverhalte ein und bleiben die Antworten auf sämtliche Sachfragen schuldig. Abgesehen von dem eingangs genannten Aspekt erschöpft sich stattdessen Ihre Reaktion, die eben keine Antwort ist, in einem wilden Gemenge aus falschen Mutmaßungen, haltlosen Unterstellungen und ad hominem-Angriffen.

Sofern Leser dies als „argumentative Bankrotterklärung“ auffassen sollten, so wüßte ich nicht, wie das stichhaltig zu entkräften wäre. Dennoch - um Ihre Worte aufzugreifen: »Das sei Ihnen gegönnt. Die teils persönlichen Angriffe auf meine Person nehme ich Ihnen auch nicht übel. Schwamm drüber!«

Was mich stört und verurteile ist die Tatsache, dass Sie über das Konzept bewiesenermaßen falsche Behauptungen - um nicht zu sagen Desinformation - verbreiten. Hauptsächlich darauf sei Bezug genommen, auch wenn sich sämtliche anderen Einlassungen ebenso widerlegen ließen:

1) Sie glauben, einen Widerspruch zwischen „Konzept, ein Lösungsszenario oder doch nur eine Utopie?“ insinuieren zu können - so als ob das eine das andere ausschließen würde. Tatsächlich jedoch verträgt sich dies problemlos und eine Analyse kann alles gleichzeitig sein. Auch hier bleiben Sie für Ihre Implikation eine Begründung schuldig.

2) Sie jedoch setzen noch einen obendrauf, indem Sie kontrafaktisch behaupten: „Es ist nichts von alledem“ und „es sei versäumt worden, ein Konzept zu erstellen“. So etwas wie eine valide Begründung liefern Sie - wie erwartet - auch hier nicht einmal am Horizont. Dabei wird diese bewiesenermaßen falsche Behauptung schon allein durch das Kapitel >> 4.2 Konzeptionelle Aenderungen << mit sämtlichen Unterkapiteln widerlegt.

BTW: Einerseits „verurteilen“ Sie den Anspruch „umfassendste“ während Sie anderseits und gleichzeitig bekritteln, dass es sich nicht auf „ein oder zwei Seiten“ beschränkt. Aber bilden diese beiden Vorwürfe nicht sogar einen inneren Widerspruch? Kann ein Konzept, welches sich in zwei Seiten erschöpft, dem Anspruch "umfassendste" überhaupt gerecht werden? Oder müsste ein zweiseitiges Konzept nicht zwangsläufig zumindest teilweise an der Oberfläche bleiben und kann gar nicht „umfassend sein“ - es sei denn, die gekürzte Zusammenfassung verweist wie tatsächlich umgesetzt generell und im Einzelnen auf die umfassende Langfassung?

3)Wir haben Platz“ ist eine dümmliche Aussage? Um wie viel dümmlicher ist es dann, sich beim Thema Stromversorgung auf das nachrangigste Argument zu kaprizieren, nicht einmal das stichhaltig zu bewältigen (siehe 4) und alle anderen, wesentlich wichtigeren Aspekte, die unisono zu einem krass gegenteiligen Ergebnis führen würden, nicht einmal beiläufig zu erwähnen? 
Ergo: Wenn „Wir haben Platz“ dümmlich ist, welches Attribut würde dann Ihrer Herangehensweise gebühren, die in der Sache dermaßen verfehlt ist, dass Sie sich gar kein sachliches Eingehen erlauben können?

4) Dabei gelingt ihnen nicht einmal der Scheuklappenblick auf „Platz“ halbwegs stichhaltig, sondern nur unter Anlegung eines Doppelstandards und gezielten Weglassens. Dass Sie vielleicht nichts über Kleinwindanlagen auf Dächern wussten: geschenkt. Aber selbst der Unkundigste müsste mittlerweile gecheckt haben, dass sich die 'Erneuerbaren Energien' nicht in Freiland-PV-Anlagen, Onshore-Groß-WKA und Biogasanlagen erschöpfen, sondern dass es neben a) Wasserkraft und b) PV auf Dächern auch noch c) Offshore-Windparks gibt. Sie haben also nicht nur die Hälfte weggelassen, sondern auch noch genau und all die, welche Ihre offenkundige Intention konterkarieren würden und nur diejenigen bemüht, die Ihnen zupasskommen. War das nur ein Versehen oder ganz bewußte, Leser-täuschende Unterschlagung? Soviel zu „herausgegriffen“.

BTW: Ihre Wortwahl “... die Teilnehmer ...“, „Für den Erstleser ist ...“ sowie „sich offenbar niemand“ zeugt von Hybris, da Sie offenkundig glauben, für alle anderen sprechen zu können. Sofern mir mitunter Überheblichkeit vorgeworfen wird, was ist das denn dann erst?

FAZIT

Da Ihnen also nicht einmal am Horizont die Widerlegung meines Anspruchs gelang, sondern umgekehrt sämtliche Ihrer Falschbehauptungen zur Sache widerlegt wurden, bleibt es dabei:
Doch, mein Konzept IST das mit großem Abstand radikalste und umfassendste. Es ist sowohl Konzept und Lösungsszenario wie auch Utopie. Völlig egal, ob Ihnen das passt oder nicht.

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Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
Utopie, Konzept und Lösungsszenario


Antwortmail von Egon W. Kreutzer, Elsendorf:

Es führt nicht weiter, sich mit Menschen auseinandersetzen zu wollen, die zwischen einer groben Handskizze, einem Bauplan und einem fertigen Haus ebenso wenig zu unterscheiden wissen, wie zwischen einer Utopie, einem Konzept und einem Lösungsszenario – und selbst diese Analogie wieder nicht verstehen werden.

Liebe Grüße

Egon W. Kreutzer
________

Hinweis H.S.: An dieser Stelle werden KEINE weiteren Kommentare der bisher beteiligten Protagonisten mehr veröffentlicht. Die KN-Leser mögen sich nun eigene Gedanken zum Ausgangsthema "Kaputtreformieren" machen.

 

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