Die Brücke von Kertsch
von Hanns-Martin Wietek
Anlässlich des zweiten Jahrestages des Beitritts der Krim und Sewastopols zur Russischen Föderation hat Präsident Putin auch die „Baustelle“ der großen Verbindungsbrücke zwischen dem russischen Festland und der Halbinsel Krim über das Meer, die Wasserstraße von Kertsch, besichtigt.
Bei einem Regierungstreffen zur sozio-ökonomischen Entwicklung von Krim und Sewastopol bezeichnete er den Bau dieser Brücke eine „Historische Mission“. Er bezog sich dabei auf die Geschichte dieser noch nicht vorhandenen Brücke. Tatsächlich ist die Idee, diese Verbindung zu bauen, nicht neu.
Schon 1910 unter Zar Nikolaus II. plante man, eine Brücke zu bauen. Sie sollte von der dem russischen Festland vorgelagerten kleinen Halbinsel Taman auf die große Halbinsel Krim führen. Der Erste Weltkrieg machte die Pläne zunichte.
Ein zweiter Versuch wurde 1930 unternommen, als russische Ingenieure eine Eisenbahnbrücke bauen wollte. Dieser Plan fiel endgültig mit Beginn des Zweiten Weltkrieges ins Wasser.
Ausgerechnet die Nazis haben in der Zeit der Besetzung während des Krieges den Plan aufgegriffen und mit dem Bau einer Brücke begonnen. Die Brücke sollte groß, breit und kräftig werden und Jahrzehnte halten. Das war der Grund, warum sich das russische Oberkommando entschloss, die Besatzer gewähren zu lassen und das Projekt nicht und nur den Brückenkopf zu bombardieren – man wollte nach dem Zweiten Weltkrieg davon profitieren. Nachdem der deutsche Rückzug abgeschlossen war, versuchte die Wehrmacht das bis dahin Gebaute zu zerstören. Es gelang nicht vollständig, der Rest war eine Behelfsbrücke, die nach dem Krieg dann durch Eisgang zerstört wurde.
Putin meinte dazu: „Unsere Vorgänger haben die Wichtigkeit dieser Brücke zwischen der Krim und dem Kaukasus [das russische Festland] erkannt und haben sich an dem Projekt versucht. Wir wollen hoffen, dass wir diejenigen sind, die diese historische Mission erfüllen.“
Hanns-Martin Wietek / russland.RU
► Quelle: veröffentlicht am 19.03.2016 bei russland.RU .
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1. Karte der Krim. Urheber: Maximilian Dörrbecker (Chumwa). Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.
2. Die Brücke über die Straße von Kertsch ist ein russisches Großprojekt zur Verbindung der Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch mit der Halbinsel Taman in der russischen Region Krasnodar. Baubeginn war 2014, die Fertigstellung ist für 2018 geplant. Die Brücke ist als Eisenbahn- und Straßenverbindung geplant und soll die seit 1953 bestehende Fährverbindung ergänzen, die Teil der Europastraße 97 ist. Sie soll von Kertsch auf der Krim über die Insel Tusla zur Halbinsel Taman führen.
Autor: Nzeemin, own work using Maperitive and Inkscape, based on OpenStreetMap data. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“.
3. Baustelle I: Inspection of Kerch Strait bridge site: Vladimir Putin inspected from on board a helicopter the construction work underway at Tuzla Island for the project to build a bridge across the Kerch Strait to Crimea. The President then visited the construction site, where he inspected the state of progress and spoke with the construction workers. Construction and installation work got underway following approval of the bridge’s design by Russia’s Chief Directorate of State Expert Review. The 19-kilometre bridge will connect Taman and Kerch and will be the longest in Russia.
Foto: Kremlin.ru - Pressefoto. Diese Datei ist lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“.
4. Baustelle II: Inspection of Kerch Strait bridge site: Vladimir Putin inspected from on board a helicopter the construction work underway at Tuzla Island for the project to build a bridge across the Kerch Strait to Crimea. The President then visited the construction site, where he inspected the state of progress and spoke with the construction workers. Construction and installation work got underway following approval of the bridge’s design by Russia’s Chief Directorate of State Expert Review. The 19-kilometre bridge will connect Taman and Kerch and will be the longest in Russia.
Foto: Kremlin.ru - Pressefoto. Diese Datei ist lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international“.
5. Buchcover: "St. Petersburg - Zeit für das Beste. Highlights Geheimtipps Wohlfühladressen." von Lothar Deeg und Oliver Meinhart (Fotos). Verlag Bruckmann. 288 Seiten; ISBN-13: 978-3-7654-6194;
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Lothar Deeg ist Russland-Kenner und fühlt sich als "Petersbürger" - seit 1994 lebt und arbeitet er in St. Petersburg als Russland-Korrespondent. Russlands Kulturmetropole St. Petersburg kennt er als Autor zweier Reiseführer in allen Details - auch weil er immer wieder zu Fuß, per Fahrrad oder mit seinem Lada hier auf der Suche nach interessanten Orten.
6. Buchcover: "Russland auf eigene Faust" von Roland Bathon und Sandra Ravioli. Paperback, 120 Seiten, ISBN 978-3-8334-9869-5, VK € 8,90 [D]
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Roland Bathon hat zehn umfangreiche selbst organisierte Reisen seit dem Millennium nach Russland unternommen, die ihn in die verschiedensten Gegenden zwischen Ostsee und Sibirien führten, von Sankt Petersburg bis in das entlegenste Dorf im Ural. Seit fünf Jahren betreibt er im Internet mehrere führende Russland-Reiseseiten.
Sandra Ravioli lebt in Russland seit 1992 und ist als Privatdozentin für diverse Universität tätig. Sie arbeitet nebenher als Projektmanager für unterschiedliche Unternehmen. Sie betreibt als Hobby das Russlandnetz, einen selbst organisierten Service für Unternehmensberatung, Übersetzungen und Individualreisen, in dem Hochschuldozenten aus ganz Russland beratend tätig sind.
7. Buchcover: "Russland – Herzschlag einer Weltmacht. Russlands Rolle in der Kulturkrise" von Kai Ehlers, Hamburg.
Mit neuem Selbstbewusstsein kehrt Russland auf die Bühne der Weltpolitik zurück. Ein Land, das noch vor wenigen Jahren in Armut und Chaos versank, hat sich auf seine eigenen Kräfte besonnen. Muss der Westen das wieder erstarkte Russland fürchten? Wird er Russlands soziale und kulturelle Entwicklungskräfte erkennen und von ihnen profitieren, statt sie einzudämmen? Kann Russlands Fähigkeit, gestärkt aus Krisen hervorzugehen, Impulse für einen globalen Wandel geben?
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