Politischer Kontrollwucher und Verlust des kulturellen Maßes

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Politischer Kontrollwucher und Verlust des kulturellen Maßes
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Politischer Kontrollwucher und Verlust des kulturellen Maßes

„Gesundheitsschutz“ vor Freiheit.

Die Herabsetzung der Genussmündigkeit
Freiheit nur noch als Sicherheitsrisiko
 

Der autoritäre Reflex einer Pädagogokratie !

von Thomas Hartung  | ANSAGE.org

Ein Staat, der jungen Menschen das Wählen erlaubt, ihnen aber den Konsum von Bier verwehren will, hat entweder den Kompass verloren oder ein anderes Ziel im Sinn. Die aktuelle Forderung, das Mindestalter für den Erwerb von Bier, Wein und Sekt von 16 auf 18 Jahre anzuheben, erscheint oberflächlich betrachtet wie eine vernünftige gesundheitspolitische Maßnahme. 

In Wahrheit ist sie jedoch Ausdruck eines umfassenderen, tiefgreifenden Wandels im Verhältnis von Staat, Jugend und Kultur: ein Schritt weg von der Freiheit und Eigenverantwortung hin zu einer moralpädagogischen Kontrollgesellschaft, in der der Bürger nicht mehr Subjekt politischer Willensbildung ist, sondern Objekt verhaltensbiopolitischer Optimierung. 

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Wenn der SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis in der “Rheinischen Post” behauptet, der Alkoholkonsum im Jugendalter sei „aus medizinischer Sicht hochproblematisch“, dann liegt er sachlich nicht völlig falsch. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Simone Borchardt, sagte derselben Zeitung, dass „Ein generelles Verbot aller alkoholischen Getränke bis 18 birgt zwar Charme, muss aber in seiner praktischen Wirkung sorgfältig abgewogen werden.“ Das beweist das: „Beim Verbieten sind sich unsere politischen Verantwortungsträger immer noch vergleichsweise schnell einig, zumindest wenn es sich um den Alltag der gemeinen Bürger handelt“, so der Journalist, Autor und Redakteur Peter Grimm auf “achgut” >> »Wahlen statt Bier«.

► Tunnelblick und die wahren Gründe

Beide Koalitionspolitiker offenbaren dabei aber einen entlarvenden Tunnelblick: Nicht objektive Gesundheitsrisiken sind das Kriterium der politischen Eingriffe, sondern ideologische Passfähigkeit. Dieselben Kreise, die 16-Jährige zur Bundestagswahl rufen, ihnen das Wahlrecht bei Europawahlen ermöglichen und sie zu Demonstrationen für globale Fragen wie Klima, Migration oder Impfpolitik animieren [besser: zu indoktrinieren, aufzuhetzen und letztendlich für ihre politische Agenda zu missbrauchen; H.S.], sprechen ihnen gleichzeitig die Reife ab, ein Glas Bier verantwortungsvoll zu trinken. 

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Hier geht es nicht um Schutz, sondern um Kontrollenicht um Fürsorge, sondern um Erziehung zur Konformität. Die kulturelle Rolle von Alkohol – insbesondere von Bier und Wein – wird in der Debatte vollständig ausgeblendet. Bier ist nicht nur ein Getränk; es ist Symbol, Brauchtum, Teil eines gewachsenen sozialen Zusammenhangs. In Wirtshaus, Fußballverein, Dorffest oder Vatertagstradition ist das erste Bier ein Übergangsritus ins Erwachsenenleben, eingebettet in Gemeinschaft und Konvention. Wer daraus ein Problem macht, weil der Alkoholgehalt messbar sei, demonstriert nicht medizinische Expertise, sondern kulturelle Entfremdung.

► Die Infantilisierung des Wählers

Ivan_Illich_Selbstbegrenzung_Technokratie_Marianne_Gronemeyer_Industrialisierung_Inhumanitaet_Entschulung_Tools_for_Conviviality_Kritisches_Netzwerk_Wachstum_Deschooling_SocietyDer Autor, Kulturkritiker, Philosoph und Theologe Ivan Illich (* 1926 in Wien als Ivan Ilić; † 2002 in Bremen), einem der wohl tiefgründigsten Kritiker der Verwüstungen unserer Zeit, hatte einst diagnostiziert:

Eine Gesellschaft, die nicht weiß, wie man eine Grenze zieht, ist dem Wuchern ihrer eigenen Systeme ausgeliefert.“ [..] „Das meiste Lernen resultiert nicht aus Unterricht. Es ist vielmehr das Resultat der ungehinderten Teilnahme in relevanter Umgebung.[ergänzt von H.S.]

Was wir heute erleben, ist ein solcher Kontrollwucher: Eine Politik, die das kulturelle Maß nicht mehr kennt, weil sie jede Form des Körperlichen, Traditionsgebundenen und Unverfügbaren als verdächtig markiert. 

Der Mensch wird nicht mehr als Gewachsener verstanden, sondern als zu optimierender Organismus. Die kulturelle Form – ob es das Ritual des Biertrinkens ist, das katholische Fasten oder die ländliche Festkultur – wird ersetzt durch eine hygienische Norm.

Es ist eine absurde Doppelmoral: Dieselbe Regierung, die Jugendliche zu politischen Akteuren stilisiert, traut ihnen nicht zu, mit einem halben Liter Bier verantwortungsvoll umzugehen. Man darf über Verteidigungshaushalte abstimmen, aber kein Weizen trinken. Das ist nicht nur widersprüchlich – es ist ein autoritärer Reflex. Die Herabsetzung der Genussmündigkeit dient nicht dem Schutz der Jugend, sondern der Erhaltung eines kulturell entleerten Menschenbilds, in dem Freiheit nur noch als Sicherheitsrisiko erscheint.

Hinter dieser Entwicklung steht ein tiefes Misstrauen gegenüber allem Konkreten. Der konkrete Körper – mit seinen Gelüsten, Grenzen, Riten – ist ein Problem für eine Politik, die sich lieber mit Zahlen, Emissionen und Präventionskampagnen beschäftigt. Der konkrete Mensch, in seiner Einbindung in Herkunft, Milieu und Geschmack, passt nicht ins Raster des entgrenzten Weltbürgers, den man heranerziehen möchte. Deshalb wird er entwirklicht – und entmündigt. Es ist kein Zufall, dass dieselben Stimmen, die nun ein Alkoholverbot für 16- und 17-Jährige fordern, zugleich das Wahlalter absenken wollen: Das Idealbild der politischen Klasse ist ein junger Mensch, der nicht aus Tradition lebt, sondern aus Erzählung. Nicht in der Gemeinschaft wurzelt, sondern im Narrativ. Der nicht aus eigener Erfahrung handelt, sondern aus Projektunterricht, Influencerethik und politischem Frühkonsum.

Der perfekte Jungwähler ist also nicht der junge Erwachsene – sondern das gehorsam pädagogisierte Subjekt. Deshalb sind Genussmittel suspekt. Genuss bedeutet Selbstbezug. Alkohol, Tabak, Fleisch, Körperlichkeit – sie verweisen auf ein Eigenleben, das der Kontrolle entgleitet. Der pädagogische Staat misstraut dem Körper, weil er seine Moral nicht garantieren kann. Er traut dem Gefühl nicht, weil es keine Evaluation kennt. Er hasst das Maß, weil es keine Regel ist, sondern Urteil.

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Was sich hier ankündigt, ist nicht bloß ein Eingriff in Altersgrenzen, sondern in Kulturgrenzen. Der Verlust des Maßes führt zur Maßlosigkeit staatlicher Intervention. In der Absicht, alles zu schützen, wird am Ende alles gleichgeschaltet. Das ländliche Fest wird zum Gefahrenraum, der Jugendliche zum Risikokörper, der Bürger zum Lernfall. Die Regel ersetzt den Ritus.

Was einst gesellschaftlich eingebettet war, wird nun juristisch geregelt. Die staatliche Anmaßung kennt keine Mitte mehr. Und während in Shisha-Bars und Partyszene reale Missstände toleriert werden, trifft die Maßregel die Dorfdisko, den Stammtisch, die Familie. Die politische Botschaft lautet: „Vertraut dem Staat, nicht euch selbst.“ Das Glas Bier wird zum Prüfstein, ob man ein Recht auf Mündigkeit besitzt. Und wie es scheint, ist politisches Verhalten erwünscht – kulturelles Verhalten dagegen verdächtig.

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► Die regressiven Utopien der Gesundheitsgesellschaft

Der moderne Staat versteht sich nicht mehr als Hüter der Ordnung, sondern als Kurator der Lebensführung. Der Sozialstaat wird zum Erziehungsstaat. Der Körper wird vermessen, die Risiken verwaltet, der Genuss moralisch bewertet. Die „Gesundheit“ ersetzt die Freiheit. Und weil „gesund“ immer auch „gut“ meint, wird die Unterscheidung zwischen Vorschlag und Vorschrift aufgehoben. Wer sich gegen diese Fürsorge wehrt, gilt als irrational, uneinsichtig, gefährlich. Doch der Preis dieser Entpolitisierung des Lebens ist hoch: Wenn das eigene Verhalten unter Generalverdacht steht, verschwindet die Verantwortung. Die Folge ist nicht mündigerer Konsum, sondern entfremdetes Funktionieren.

Ein konservatives Menschenbild hält dagegen: Der Mensch wird nicht zur Mündigkeit erzogen, er wächst hinein. Und er braucht Formen, um diese Reifung zu vollziehen. Die Maß Bier mit dem Vater, das Glas Wein bei der Konfirmation, der erste Rausch mit Freunden – das alles sind keine Jugendsünden, sondern Lernfelder. Der Mensch wächst nicht im Labor, sondern im Leben.

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Die politische Reife beginnt nicht im Wahlstudio, sondern im Alltagsurteil. Wer dem jungen Menschen die eine Form erlaubt, aber die andere verweigert, betreibt Selektion, keine Bildung. Der freie Bürger ist nicht derjenige, der alles darf – sondern derjenige, der etwas nicht tun muss. Und das lernt er nicht durch Verbote, sondern durch Maß. Ein Staat, der ihm dieses Maß verweigert, traut ihm nichts zu.

Wer heute Jugendlichen das Recht auf Bier verweigert, aber das Wahlrecht gewährt, spielt ein gefährliches Spiel. Er delegitimiert nicht nur kulturelle Normalität, sondern politisiert seine eigene Pädagogik. Es geht nicht um Alkohol – es geht um das Menschenbild. Und um die Frage: Was darf der junge Mensch selbst entscheiden? Und was wird ihm als gefährlich, schädlich, toxisch verboten?

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Die Antwort der Regierung lautet: Wähle mit 16, aber kaufe und trink [Bier, Wein und Sekt] ab 18. Sie verwechselt die Urne mit der Freiheit. Und sie offenbart dabei: Das eigentliche Ziel ist nicht Schutz – es ist Gestaltung des Menschen nach Maßgabe einer ideologischen Agenda. Der Bürger aber, so wusste schon der alte Schmidt, ist nicht Objekt der Moral – sondern Subjekt der Entscheidung. Auch der jungen.

Auch mit einem Bier, Wein oder Sekt in der Hand.

Thomas Hartung


Quelle: Der Artikel von Thomas Hartung wurde am 06. August 2025 unter dem Titel »„Gesundheitsschutz“ vor Freiheit: Der autoritäre Reflex einer Pädagogokratie« erstveröffentlicht auf ANSAGE.org >> Artikel. HINWEIS: Der Gründer dieser Seite, Daniel Matissek, gewährte auf Anfrage in einem Email vom 22. Juni 2022 sein Einverständnis und die Freigabe, gelegentlich auf ANSAGE.org veröffentlichte Artikel in Kritisches-Netzwerk.de übernehmen zu dürfen. Dafür herzlichen Dank. Das Urheberrecht (©️) an diesem und aller weiteren Artikel verbleibt selbstverständlich bei den jeweiligen Autoren und ANSAGE.org.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.

► Bild- und Grafikquellen:

1. Symbolbild: Affe/Äffchen an der Theke vor einem Glas Bier: Der Staat delegitimiert die kulturelle Normalität und die soziale Rolle des Bieres, ebenso politisiert er seine eigene desaströse Pädagogik. NEIN zu Sittenwächter und Verbotspolitik in einer Pädagogokratie! 

Pädagogokratie: moralpädagogische Kontrollgesellschaft, in der der Bürger nicht mehr Subjekt politischer Willensbildung, sondern Objekt verhaltensbiopolitischer Optimierung ist. ‒ Pädagogokratie: Der Staat delegitimiert nicht nur kulturelle Normalität, sondern politisiert seine eigene desaströse Pädagogik.

Foto/Illustration OHNE Textinlet: Dieterich01 / Lothar Dieterich, Germering (user_id:2819333). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto. Der Text wurde von Helmut Schnug eingearbeitet.

2. Eine junge Frau mit einem Glas Bier in der Hand: Bier eines der gesündesten Lebensmittel. Pils, Altbier, Kölsch, Weissbier, Schwarzbier etc. - trotz seit Jahren sinkender Absatzzahlen ist Bier immer noch das Lieblingsgetränk der Deutschen. Das allgemeine Vorurteil, dass Bier dick macht, ist wissenschaftlich längst widerlegt. Illustration (Ai-generiert): Elf-Moondance / Moondance, Italy (user_id:19728901). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Illustration.

3. Ivan Illich (* 4. September 1926 in Wien; † 2. Dezember 2002 in Bremen) war ein austroamerikanischer Autor, Philosoph, Theologe und römisch-katholischer Priester. >> Infos bei Wikipedia, Foto: Copyright ©️ Privatfoto, übermittelt von Prof. Dr. Marianne Gronemeyer, (* 28. Januar 1941 in Hamburg) Erziehungswissenschaftlerin und Autorin. Frau Gronemeyer gilt als eine Vordenkerin der wachstumskritischen Debatte. In ihrem erstmals 1988 veröffentlichtem Buch Die Macht der Bedürfnisse kritisiert Gronemeyer die Überflussgesellschaft und die Bedürfnisse des modernen Menschen. Sie ist mit dem Theologen und Soziologen Reimer Gronemeyer verheiratet. >> www.marianne-gronemeyer.de/. Herzlichen Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung des Fotos auf Kritisches-Netzwerk.de

4. Symbolbild: Jugendliche genießen den leckeren Gerstensaft. Politiker der Regierungskoalition haben sich grundsätzlich offen dafür gezeigt, das Mindestalter für den Genuss und den Erwerb von Bier, Wein und Sekt in Deutschland von einem Mindestalter von derzeit 16 auf 18 Jahre anzuheben. Hochprozentiger Alkohol ist und bleibt erst ab 18 Jahren erlaubt, das ist auch völlig in Ordnung.  

Hier geht es nicht um Schutz, sondern um Kontrollenicht um Fürsorge, sondern um Erziehung zur Konformität. Die kulturelle Rolle von Alkohol – insbesondere von Bier und Wein – wird in der Debatte vollständig ausgeblendet. Bier ist nicht nur ein Getränk; es ist Symbol, Brauchtum, Teil eines gewachsenen sozialen Zusammenhangs.

Bier ist in Deutschland ein Kulturgut – gefühlt schon immer, seit März 2020 auch ganz offiziell. Handwerkliches Bierbrauen ist als sogenanntes „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt. Somit dürfte deutsches Bier irgendwann auch mal den Status als Weltkulturerbe erlangen. Die belgische Braukunst wurde bereits Ende November 2016 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Unter "Bierkultur" versteht man vier Gesichtspunkte: Bier, Handwerkskunst, Vielfalt und soziale Rolle.

Der perfekte Jungwähler ist nicht der junge Erwachsene – sondern das gehorsam pädagogisierte Subjekt. Deshalb sind Genussmittel suspekt. Genuss bedeutet Selbstbezug. Alkohol, Tabak, Fleisch, Körperlichkeit – sie verweisen auf ein Eigenleben, das der Kontrolle entgleitet. Der pädagogische Staat misstraut dem Körper, weil er seine Moral nicht garantieren kann. Er traut dem Gefühl nicht, weil es keine Evaluation kennt. Er hasst das Maß, weil es keine Regel ist, sondern Urteil.

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5. Ein frisches Bier wird gezapft: Bier ist eines der ältesten alkoholischen Getränke. Mit ihm verbindet sich ein Stück Menschheitsgeschichte. Bei den ersten Ackerbauern noch als Zufallsprodukt bei der Brotherstellung gewonnen, fand das Bier im 7. Jahrhundert seinen Weg in die mitteleuropäischen Klöster, wo die Braukunst systematisch weiterentwickelt wurde. Erst im 12. Jahrhundert wurde Hopfen als Zutat hinzugefügt. Er verlieh dem Bier seinen bitteren Geschmack und machte es haltbarer. Foto: amiera06 (user_id:5681141). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

6. Drei Freunde stoßen im Freien mit Bier an und prosten sich zu. Bier hat in Deutschland eine lange Tradition. Bei geselligen Runden mit Freunden oder zu einem genussvollen Abendessen gehört es für viele dazu. Der Mensch wird nicht zur Mündigkeit erzogen, er wächst hinein. Und er braucht Formen, um diese Reifung zu vollziehen. Die Maß Bier mit dem Vater, das Glas Wein bei der Konfirmation, der erste Rausch mit Freunden – das alles sind keine Jugendsünden, sondern Lernfelder. Der Mensch wächst nicht im Labor, sondern im Leben.

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7. Drei Mädels in Feierlaune stoßen mit ihren Champagnergläsern an. Foto: Freepik (Vladimir Gappov) >> https://de.freepik.com/ . Freepik-Lizenz: Die Lizenz erlaubt es Ihnen, die als kostenlos markierten Inhalte für persönliche Projekte und auch den kommerziellen Gebrauch in digitalen oder gedruckten Medien zu nutzen. Erlaubt ist eine unbegrenzte Zahl von Nutzungen, unbefristet von überall auf der Welt. Modifizierungen und abgeleitete Werke sind erlaubt. Eine Namensnennung des Urhebers (Freepik, Vladimir Gappov) und der Quelle (Freepik.com) ist erforderlich. >> Foto.