USA: Das Dollar-Karussell dreht sich wie ein Perpetuum mobile

1 Beitrag / 0 neu
Bild des Benutzers Helmut S. - ADMIN
Helmut S. - ADMIN
Online
Verbunden: 21.09.2010 - 20:20
USA: Das Dollar-Karussell dreht sich wie ein Perpetuum mobile
DruckversionPDF version

Das Dollar-Karussell dreht sich wie ein Perpetuum mobile

Stand der US-$ Ende Februar 2022 vor dem Aus?

von Egon W. Kreutzer, Elsendorf (N.-Bay.)

Auch wenn sehr viel darüber geschrieben wird, dass die USA massiv überschuldet sind und der Dollar praktisch kaum noch mehr wert ist als das Papier, auf dem er gedruckt wird – bisher hat der Dollar immer noch alle Krisen überstanden.

Uncle_Sam_Kapitalismus_Kapitalismuskritik_Syrien_Syria_Imperialismus_imperialism_Geostrategie_capitalism_Profitgier_Armut_Kritisches_Netzwerk_Fluchtursachen_NATO_refugees_geopolitics Das liegt nicht daran, dass die von den Kritikern angeführten Schulden in diesem Ausmaß gar nicht existieren würden. Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass die USA – im Grunde seit dem Vietnamkrieg – weit über ihre Verhältnisse leben und eine enorme Staatsverschuldung aufgebaut haben. Diese Staatsverschuldung besteht zum Teil gegenüber den eigenen Bürgern, zum Teil gegenüber ausländischen Zentralbanken, die den US-Dollar als Währungsreserve halten.

Dies alleine ist jedoch kein Grund für einen Crash, kein Grund für eine Hyperinflation, kein Grund für den Zusammenbruch der westlichen Zivilisation. Dazu müsste der ernsthafte Versuch unternommen werden, die weltweiten Dollarbestände einzusetzen, um die USA leerzukaufen.

Doch vor einer auf diese Weise ausgelöste Hyperinflation können sich die USA sogar ganz ohne den Einsatz militärischer Mittel schützen. Einerseits indem sie einfach nicht genug Exportgüter auf dem Weltmarkt anbieten, um eine inflationäre Dollarschwemme im Inland auszulösen, andererseits indem sie den Verkauf von Immobilien, Unternehmen, Edelmetallen an Ausländer schlicht und einfach verbieten.

Die Schuldenberge der USA befinden sich außerdem ja überwiegend nicht in Form von Liquidität im Markt, sondern in Form verzinslicher Anleihen in den Tresoren oder auf den bei dem Zentralbank-System und der US-Notenbank, bekannt als Federal Reserve (Fed), eingerichteten Verrechnungskonten ausländischer Zentralbanken. Da liegen sie ruhig und sicher und haben keinen aktiven Einfluss auf den Dollarkurs und die Inflation in den USA.

♦ ♦ ♦ ♦

US-Staatsverschuldung - Stand 11. Mai 2023 in Billionen US-Dollar:

Vom Staat gehaltene Schulden (Debt Held by the Public): $24,639,687,475,035.30

Innerstaatliche Beteiligungen (Intragovernmental Holdings) - $6,819,364,245,074.78

Ausstehende öffentliche Schulden insg. (Total Public Debt Outstanding): $31,459,051,720,110.08   

Quelle: /fiscaldata.treasury.gov >> tagesaktuelle Statistiken und Infos.

 

US-National-public-debt-Staatsschulden-Staatsverschuldung-Schuldenaufnahme-Schuldenberg-Neuverschuldung-Nationalverschuldung-Greenbacks-Kritisches-Netzwerk

♦ ♦ ♦ ♦

So lange der US-Dollar in weiten Teilen der Welt noch benötigt wird, um Öl zu kaufen, und so lange der Dollar für sehr viele weitere, international gehandelte Güter die alleinige Abrechnungswährung ist, passiert gar nichts. Das liegt daran, dass sich das Dollar-Karussell wie ein Perpetuum mobile ganz von alleine immer weiter drehen kann. Und das geht so:

1. Die US-Regierung braucht Geld

Niedrige Steuern für das Kapital, geringes Steueraufkommen aus der schrumpfenden Mittelschicht, bei gleichzeitig hohen Ausgaben für die Administration, für das Militär, für die Transferleistungen an Bedürftige und den Unterhalt der Infrastruktur, führen zu den bekannten Haushaltsdefiziten in mehrstelliger Milliardenhöhe.

2. Die US-Regierung nimmt neue Schulden auf

dollar_sign_stars_and_strips_dollar_billionaires_wall_street_wallstreet_donald_trump_finanzfaschismus_kritisches_netzwerk_superreiche_hyperreiche_goldman_sachs_milliardaere.png Das Finanzministerium lässt Pfandbriefe drucken, die Fed nimmt die Pfandbriefe in den Tresor und druckt im Gegenzug die Greenbacks [ugs. Bezeichnung für einen US-Dollar. Pate stand dazu der grüne Hintergrund sämtlicher US-Banknoten; Schatzanweisung mit dem Aussehen von Banknoten mit grünem Aufdruck auf der Rückseite; H.S.]. Dann gibt die Regierung das Geld aus, das weitgehend bei den Bürgern und den inländischen Unternehmen ankommt.

3. Bedarfsdeckung durch Importe

Die US-Wirtschaft kann außer Waffen, Software und Agrarprodukten kaum noch etwas Vernünftiges selbst herstellen, die Bürger und die Unternehmen sind daher auf Importe angewiesen, die aufgrund der Neuverschuldung des Staates mit frisch gedruckten Dollarnoten bezahlt werden können.

4. Das Leitwährungsprivileg 1

Im Ausland gibt es viele Unternehmen, die dringend daran interessiert sind, US-Dollar zu erhalten, weil sie wiederum ihre Importe – sehr wichtig ist hier das Öl aus dem Nahen Osten – in Dollar bezahlen müssen. Das bringt auch den netten Nebeneffekt mit sich, dass – wer Dollar braucht – sich bemüht, im Wettbewerb um die Gunst der Käufer in den USA besonders preiswert anzubieten.

5. Das Leitwährungsprivileg 2

Mit den Exporterlösen in US-Dollar ist das Ausland nun in der Lage (nicht nur) bei den Saudis (nicht nur) Öl einzukaufen und es in Heizungen, Kraftwerken und Fahrzeugmotoren zu verbrennen, bzw. es in der Chemie-Industrie in neue Produkte umzuwandeln.

6. Geldanlage in US- Treasury Bonds („T-Bonds“)

Am Ende jeder Handelskette bleiben Gewinne hängen, die nicht (sofort) gebraucht werden, um sie für Konsum oder Investitionen einzusetzen. Die Saudis erwerben damit vorzugsweise die vorher von den USA ausgegebenen Staatsanleihen aus dem Bestand der Fed (und ggfs. von Geschäftsbanken, bzw. von Privatanlegern).

7. Der Kreis ist geschlossen

Die Liquidität, die zur Finanzierung des US-Haushaltes geschaffen wurde, über die US-Wirtschaft für Importe von Waren aller Art eingesetzt und von den Lieferanten der USA verwendet wurde, um ihrerseits Importe in Dollar zu bezahlen, ist nun wieder zurück bei der Fed.

Eine erstaunliche Kette von Transaktionen, die hier noch einmal nach den Effekten für die einzelnen Beteiligten dargestellt werden soll:

Die US-Zentralbank Fed

hat Staatsanleihen angenommen und dafür Dollar herausgegeben, um dann wieder Dollar anzunehmen und dafür die Staatsanleihen herauszugeben. Sieht man von Zinsen und Gebühren ab, die aus diesen Geschäften fällig werden, hat sich das Vermögen der Fed nicht verändert.

Oelreserven_Saudi_Arabien_Petrodollar_Petroleo_Henry_Kissinger_Control_oil_and_you_nations_food_the_people_Kritisches_Netzwerk_MAKE_AMERICA_GREAT_AGAIN_Hegemonie_GepostrategieDie Handelspartner der USA

Um (beispielsweise) Öl in Saudi-Arabien zu kaufen, wurden eigene Erzeugnisse in die USA exportiert und die Exporterlöse benutzt, um das Öl zu bezahlen. Unterstellt man, dass Waren-Exporte und Öl-Importe zu frei ausgehandelten Preisen erfolgten, so handelt es sich um einen wertgleichen Tausch, womit auch die Bilanz dieser Handelspartner, trotz des „Dollar-Zwischenwirtes USA“ aus diesen Geschäften ausgeglichen ist.

Saudi-Arabien und andere in Dollar fakturierende Ölproduzenten

Hier wurde der Rohstoff abgegeben. Als Gegenleistung haben diese Staaten ein auf Dollar lautendes, verzinsliches Zahlungsversprechen erhalten. Der Wert dieses Zahlungsversprechens hängt von der Bonität des Schuldners ab und kann durchaus schwanken. Ob es jemals eingelöst werden wird, steht in den Sternen.

Die Volkswirtschaft der USA

Die Regierung konnte den Staatsbetrieb finanzieren, die Wirtschaft konnte Waren importieren, die Konsumenten konnten diese Waren bezahlen. Dagegen steht das Zahlungsversprechen der Regierung gegenüber den Inhabern der Staatsanleihen. (Dass sich viele Konsumenten auch selbst bei Banken und anderen Finanzinstituten verschulden, um sich höheren Konsum, auch aus Importen, leisten zu können, soll hier ausgeklammert bleiben.)

petrodollar-petro-us-dollar-dollarfakturierung-oelpreis-oelreserven-leitwaehrung-erdoelfakturierung-vormachtstellung-kritisches-netzwerk-federal-reserve-finanztsunami-oelkrieg.jpg Dieses Kreislauf-System ist unter dem Begriff „Petrodollar“ bekannt und es bildet das Fundament der Staats- und Wirtschaftsfinanzierung der USA. Dieses Karussell ist nicht so einfach zum Stillstand zu bringen. Wenn allerdings die Gläubigernationen der USA in schneller Folge alle von ihnen gehaltenen US-Devisenbestände auf den Welt-Finanzmärkten zum Kauf anbieten würden, müsste der Dollarkurs zusammen mit dem Kurs der US-Staatsanleihen ins Bodenlose stürzen. Der Dollar wäre innerhalb weniger Tage vollständig entwertet.

Das haben die Chinesen bisher nicht getan, obwohl sie um die Situation wissen und sich keine Illusionen darüber machen, dass ihren Dollarbeständen „eigentlich“ jeglicher Wert fehlt. Mit einem Angriff auf den Dollar würden sie sich selbst ins eigene Fleisch schneiden, weil die gesamte Kundschaft aus dem Dollar-Raum damit zahlungsunfähig wäre. Jeder Exporterlös in Dollar kann aber im Binnenmarkt in Yuan getauscht werden, was die Liquidität im Lande hoch hält und damit Wachstum ermöglicht, das aus dem Binnenmarkt alleine nicht generiert werden könnte.

Auch die Saudis wissen, dass sie unmittelbar aufhören würden, im Geld zu schwimmen, wollten sie den Dollar stürzen.

► So, und nun gerät Russland ins Scheinwerferlicht.

Etwa 300 Milliarden Dollar an Währungsreserven auf Konten bei „westlichen“ Banken, wurden den Russen in einem ersten Schritt bereits durch westliche Embargos und Handelssanktionen weitgehend entwertet, noch bevor die russischen Konten eingefroren wurden. Damit war das Ziel, Russland von West-Importen abzuschneiden, im beabsichtigten Umfang erreicht.

Was helfen denn noch so viele Dollarguthaben, wenn die Waren, die man damit erwerben möchte, unter einem Exportverbot stehen? Richtig: Nichts.

Warum also zusätzlich noch die Konten einfrieren? Was hätten die Russen mit ihren Guthaben noch anfangen können?

Richtig: Zum Schrottwert gegen Yuan an China, gegen Rupien an Indien und gegen Rial an den Iran verramschen.

dollar_hyperinflation_finanzcrash_finanzkollaps_finanztsunami_rekordverschuldung_fluchtwaerhrungen_totengraeber_geldpolitik_marktmanipulation_kritisches_netzwerk_er.jpg

Ob Russland einen derartigen Schritt ernsthaft erwogen haben sollte, wird kaum in Erfahrung zu bringen sein. Dass die USA fürchteten, die Russen könnten zu einem solchen Mittel greifen, ist die einzige sinnvolle Erklärung für die Kontensperrung, denn das Einfrieren der russischen Guthaben auf westlichen Banken wäre ohne die Angst vor einem derartigen Angriff auf den Dollar völlig überflüssig gewesen. Die Handelssanktionen alleine waren genug, um die Nutzung der Milliarden im Bereich der Realwirtschaft zu verhindern.

Sollte es dahin kommen, dass die eingefrorenen Gelder eines Tages der Ukraine zugesprochen werden, was ja bereits diskutiert und von der Ukraine gefordert wird, dann wäre das wiederum unschädlich für den Dollar. Die Ukraine käme nämlich nie und nimmer auf die Idee, diesen Reichtum zur Zerstörung der Finanzmärkte zu nutzen, sie würde, ganz im Gegenteil, massenhaft Produkte der US-Waffenindustrie einkaufen und US-Firmen den Wiederaufbau anvertrauen.

Russland hätte seine Dollarbestände vermutlich anderswo ausgegeben.

Egon W. Kreutzer, Elsendorf         

Egon-Wolfgang-Kreutzer-Kritisches-Netzwerk

 

 

► Zum Abschluss ein paar Worte zu meinem persönlichen Engagement:

Seit rund 20 Jahren schreibe ich im Internet und in meinen Büchern gegen jene Entwicklung an, die auf die Vernichtung der Demokratie, die Auflösung der Nationalstaaten und den Verlust der Freiheit und der Grundrechte der Menschen hinausläuft. Ich kann die Zahl der Aufsätze, die in dieser Zeit entstanden sind nur abschätzen. Zwischen viertausend und fünftausend dürften es inzwischen geworden sein. Daneben sind auch einige umfangreichere Werke in Buchform erschienen - bitte besuchen Sie den BoD-Buchshop worüber Sie schnell, unkompliziert und portofrei sieben meiner lieferbaren Werke bestellen können. >> KLICK. (EWK).


Quelle: Der Artikel wurde am 09. Juni 2022 erstveröffentlicht auf Egon W. Kreutzers Webseite egon-w-kreutzer.de >> Artikel. Autor Egon Wolfgang Kreutzer, Jahrgang 1949, ist ein selbstdenkender, kritischer und zuweil bissiger Unruheständler aus dem niederbayrischen Elsendorf.

Kreutzer greift bewusst regierungs- und systemkonformes Denken und Verhalten an und durchbricht auch mal Tabus. Dabei bedient er sich der Stilmittel der Ironie (harmlos), des beißenden Sarkasmuses (härter) und des verhöhnenden Spotts, welche auch mal in Polemik münden.

Egon-Wolfgang-Kreutzer-Kritisches-Netzwerk-Bundeslockdown-Grundrechte-naechtliches-Ausgangsverbot-Ausgangssperre-MeinungsfreiheitKreutzer wird gelegentlich als zynisch empfunden, allerdings sollte zwischen der 'Äußerung' und der 'Absicht' unterschieden werden. Tatsächlich prangert er - ohne sich hinter einem Pseudo zu verstecken - empfundene Missstände offen und in seiner ureigenen Weise an, was bei Lesern zu unterschiedlichen Reaktionen führt - von Lob, Übereinstimmung, Begeisterung bis hin zu Irritation, Aufregung und Ablehnung.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken und Illustrationen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. folgende Kriterien oder Lizenzen, s.u.. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung ergänzt.


► Bild- und Grafikquellen:

1. UNCLE SAM mit Hut und US-DOLLAR Zeichen signalisiert: I WANT YOU! AND YOUR MONEY! UNCLE SAM ist die bekannteste Nationalallegorie der Vereinigten Staaten. Er war eine verbreitete Werbefigur, wurde aber erst 1961 durch Senatsbeschluss offiziell anerkannt. UNCLE SAM wird weltweit benutzt und verstanden. Außerhalb der USA ist UNCLE SAM eine personifizierte Karikatur dieses Landes. Die Verwendung des Namens UNCLE SAM entspricht oft einer überaus berechtigten Einstellung gegenüber der US-Regierung, der imperialistischen, menschenrechts- und völkerrechtsverachtenden Aggressionspolitik oder der Kultur der Vereinigten Staaten. Foto: Tinou Bao. Quelle: Flickr. Verbreitung mit C-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0).

2. Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten betrug ca. 28 Billionen Dollar (März 2021) und wird weiter rasant steigen. Dies ist die Gesamtschuld oder unbezahlte Fremdmittel, die von der Bundesregierung der Vereinigten Staaten getragen werden, gemessen als der Nennwert der derzeit ausstehenden Schatzanweisungen, die vom Finanzministerium und anderen staatlichen Stellen ausgegeben wurden.

Die Begriffe Staatsdefizit und Staatsüberschuss beziehen sich in der Regel auf den Haushaltssaldo des Bundes von Jahr zu Jahr, nicht auf den kumulierten Schuldenstand. Ein Defizitjahr erhöht die Verschuldung, während ein Überschussjahr die Verschuldung verringert, da mehr Geld empfangen als ausgegeben wird. Die US-Staatsverschuldung lässt sich in zwischen zwischenstaatlicher Verschuldung und Staatsverschuldung unterteilen. Grafik: US Treasury. Quelle: Wikimedia Commons. Dieses Werk ist in den Vereinigten Staaten gemeinfrei, da es von Mitarbeitern der US-amerikanischen Bundesregierung oder einem ihrer Organe in Ausübung ihrer dienstlichen Pflichten erstellt wurde und deshalb nach Titel 17, Kapitel 1, Sektion 105 des US Code ein Werk der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ist.

3. 3D Dollar-Zeichen mit Sternen und Streifen auf weißem Hintergrund. - 3D Dollar sign covered with stars and strips on white background. Urheber: Rareclass. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0).

4. Die Kontrolle über den Fluss des Erdöls nach Europa, Japan, China und in die anderen Bereiche der asiatischen Wirtschaft brachten den USA einen großen strategischen Vorteil. Karikatur von Carlos Latuff, einem "Politischen Karikaturist", geboren November 1968 in Rio de Janeiro, Brazil. Quelle: Wikimedia Commons. Dieses Werk wurde von seinem Urheber Carlos Latuff als gemeinfrei veröffentlicht. Dies gilt weltweit. Carlos Latuff (eigentlich Carlos Henrique Latuff de Souza) gewährt jedem das bedingungslose Recht, dieses Werk für jedweden Zweck zu nutzen, es sei denn, Bedingungen sind gesetzlich erforderlich. Sein Blog > latuffcartoons.wordpress.com

Die Aussage Henry Kissingers aus den 70ern "Control oil and you control nations, control food and you control the people." wurde in die Karikatur nachträglich von WiKa eingearbeitet. (⇒ Quelle für das Zitat).

5. Petrodollar: Petrodollars sind Einnahmen aus Rohölexporten, die auf US-Dollar lauten. Der Begriff setzte sich Mitte der 1970er Jahre durch, als die steigenden Ölpreise den Erdöl exportierenden Ländern hohe Handels- und Leistungsbilanzüberschüsse bescherten.

Damals wie heute wurden die Ölverkäufe und die daraus resultierenden Leistungsbilanzüberschüsse in Dollar angegeben, da der US-Dollar die bei weitem am meisten verwendete Währung war und ist. Die weltweite Beliebtheit des US-Dollars hängt nicht vom guten Willen der Ölexporteure ab. Sie beruht auf dem Status der USA als größte Volkswirtschaft und größter Warenimporteur der Welt, mit tiefen, liquiden Kapitalmärkten, die durch Rechtsstaatlichkeit und militärische Macht gestützt werden.

Petrodollars sind keine eigene Währung, sondern einfach US-Dollar, die von einem Ölexporteur als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Die weltweiten Rohölexporte beliefen sich in den zwei Jahren vor der COVID-19-Pandemie auf durchschnittlich 70 Millionen Barrel pro Tag. Bei einem durchschnittlichen Preis von 100 US-Dollar pro Barrel würde dieses Tempo zu einem jährlichen weltweiten Petrodollar-Angebot von mehr als 2,5 Billionen US-Dollar führen.

Petrodollars sind die Haupteinnahme- und Wohlstandsquelle vieler Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) sowie von Nicht-OPEC-Öl- und Gasexporteuren wie Russland, Katar und Norwegen. So wie der Petrodollar keine Währung ist, ist er auch kein globales Handelssystem. Die weit verbreitete Verwendung des US-Dollars als Zahlungsmittel für Rohöl spiegelt die traditionellen Präferenzen von Nicht-US-Öllieferanten wider.

Petrodollars, die in Investitionen im Ausland oder in Entwicklungsprogramme im Inland fließen, können positive finanzielle und soziale Erträge bringen. Die Ergebnisse sind deutlich weniger positiv, wenn Petrodollars zur Verstärkung der Unterdrückung im Inland, zum Anheizen eines Wettrüstens oder zum Führen von Kriegen im Ausland ausgegeben werden.

In den letzten Jahren haben Aktionen wie die Ermordung des in den USA lebenden Jamal Khashoggi durch saudische Agenten in der Türkei und der Einmarsch Russlands in die Ukraine die Besorgnis verstärkt, dass mit Petrodollars Krieg und Menschenrechtsverletzungen finanziert werden, während die Täter vor der Rechenschaftspflicht geschützt werden. >> ausf. Artikel vom 24.03.2022 auf INVESTOPEDIA. Bildquelle: Webseite "Offshore Financial Center (OFC) >> OFC-Artikel.

6. 500-US-Dollar-Schein. Wenn der Dollar als Leitwährung fallengelassen wird, ein Prozess, der schon im Gange ist, wird der Wert des Dollars ins Bodenlose fallen, dadurch eine schwere Krise auslösen und einen sofortigen Rückzug der im Ausland stationierten Truppen nötig machen. Illustration: geralt / Gerd Altmann, Freiburg. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Illustration.