Fake Dich doch selbst!
Der Faktenfinder findet die SPD nicht
"Hilfe!" schreien die etablierten Medien. "Hilfe!" schreit der Regierungssprecher. "Hilfe!" schreit auch die Europäische Union. Denn draußen, vor den gepolsterten Türen ihrer isolierten Büros, treiben sich angeblich düstere Fälschungen herum: Fake News. Die Europäische Union hat deshalb die East StratCom Task Force eingerichtet. Die EU findet die Fakes nicht darin, dass sie selbst keine Legitimation durch Volksabstimmungen hat, sondern sie behauptet sie lieber bei den Russen. Die Bundesregierung will gar ein „Abwehrzentrum“ gegen Fake News beim Bundespresseamt (BPA) und doch darf Herr Seibert Woche für Woche unkontrolliert reden.
Und die "Tagesschau", ein Hort des betrügerischen Wordings und der Zero-News, der galoppierenden Nachrichtenunterschlagung, hat gar ein eigenes Online-Portal mit dem Titel „Faktenfinder“ gegründet. Mit langen, spitzen Fingern wird gern auf das Internet als Verursacher von Fälschungen aller Art gewiesen. Und sogar WIKIPEDIA, fraglos selbst ein „soziales Medium“, kennt angeblich die Verursacher aller Fälschungen dieser Erde: Es seien „die sozialen Medien ein wichtiger Grund dafür, dass sich Fake News durchsetzen können.“
Draußen, in der unkontrollierten Welt des Internet, sitzt angeblich der böse Feind der Wahrheit: Der „Tagesspiegel“, eine Zeitung, die im Irakkrieg gelogen hat, dass sich die Balken bogen, klärt uns über den ARD-Faktenfinder auf: „Die Redaktion um Projektleiter Patrick Gensing geht dabei aktiv auf die Suche, untersucht auffällige Websites, Blogs und Foren und sammelt Informationen." Patrick Gensing? Das ist der Mann, der den Schriftsteller Günter Grass in seinem Buch „Terror von Rechts“ als „antisemitischen Nobelpreisträger" vorgestellt hat. Das war kein Fake? Nein, das war eine schlichte, plumpe Lüge.
Der Fakten-Verdreher Gensing kritisierte gern die „Mahnwachen für den Frieden“, entdeckte antiamerikanische Züge in der Debatte um die NSA-Überwachung und hielt die dort verbreitete Vorstellung, dass die USA ihre Interessen „durchboxen“ und „ihre Geldgeilheit durch Menschlichkeit“ tarnen, für ein „Ressentiment“ obwohl es die blanke Wahrheit war und ist. Wer durch die ideologische Gensing-Brille guckt, findet kein echtes Faktum, selbst wenn es ihm auf den Kopf fällt.
So gelang denn auch der „Tagesschau“ das prämierte Fake des Monats, als sie mit dieser Überschrift „Waffen bei Linksextremen gefunden“ eine faustdicke Lüge des Innenministers rund um das Verbot der Plattform "linksunten.indymedia.org" verbreitete. Keine Nachfrage, kein Zweifel zierte die Tagesschau-Kolportage, obwohl auch ein Redaktions-Volontär hätte erkennen können, dass es sich bei de Maizières Verbot um einen Racheakt für den misslungenen G-20-Gipfel handelte. Nur wenige Tage später musste dann mit der Überschrift „Verwirrung um Waffenfunde“ zurückgerudert werden. Andrej Reisin, auch ein Mitglied der ARD-Fakten-Pfadfinderei, versuchte die Fake-News mit diesem Satz zu korrigieren: „Tagesschau ordnete Waffen nicht den Betreibern zu“. Man muss schon arg verwirrt sein wenn man den eindeutigen Tagesschausatz „Waffen bei Linksextremen gefunden“ nicht als kooperative Fälschung anerkennen kann: Herr de Maizière lieferte sie und die „Tagesschau“ veredelte sie zu einer echten Nachricht. Echt imitiert.
Noch jüngst, bei der Vorstellung des falschen Sozialdemokraten Martin Schulz, leistete die „Tagesschau“ einer der großen Fälschungen der letzten Jahre Vorschub: „Agenda 2010 - Die Reformen der Reform“ betitelte sie einen Schulz-Progaganda-Text. Natürlich war die SPD-Agenda weder zur Zeit ihrer Einführung rund um das Jahr 2003 eine Erneuerung das alten Kapitalismus noch war die von Martin Schulz angekündigte Kosmetik eine Reform.
Das Wort Reform, so Wikipedia, bedeute „eine Umgestaltung und Erneuerung von vorhandenen gesellschaftlichen oder politischen Verhältnissen, um sie zu verbessern“. Um sie zu VERBESSERN. Das sagt auch das Synonym-Lexikon. Das sagt auch der Menschenverstand, der ein Reformhaus doch glatt für einen Laden zum Handel mit gesunden, bessernden Produkten hält. Statt dessen hatte der Schröder-Fischer-Laden ausschließlich die Verschlechterung der Lage von Arbeitslosen und Rentnern im Angebot. Doch die deutschen Medien machten damals kräftig Reklame für das Reform-Fake der SPD und verkauften es als echte Reformkost.
Und wenn die Schröder-Erbin Merkel noch heute sagt "Der frühere Bundeskanzler hat sich mit der Agenda 2010 um Deutschland verdient gemacht“, dann listet die Tagesschau keinesfalls jene auf, die mit der Agenda viel Geld verdient haben und noch immer einstreichen: Vom Rentenbetrüger und Schröder-Freund Maschmeyer bis zu den vielen Unternehmern, die sich aus dem Angstschweiß der Minijobber und Leih-Arbeiter ihren Frühstücks-Champagner gären lassen. Doch immer mehr Wähler begriffen auch ohne Hilfe der Medien, dass das Wort „sozial“ im Namen der SPD ein mieser Täuschungsversuch ist.
Der großen alten Partei liefen und laufen die Mitglieder und Wähler davon. Die Partei, die noch 1998 über 40 Prozent der Stimmen einstecken konnte, hat zur Zeit Mühe nicht unter die 20-Prozent-Grenze zu rutschen. Wenn es so weiter geht werden selbst die besten Faktenfinder die SPD bald nicht finden. Immer mehr Wähler rufen der SPD zu „Fake Dich doch selbst“ und bleiben zu Hause. Und diese Wahlenthaltung zeigt nicht nur der SPD den Stinkefinger, sondern auch all den Medien, die laut „Haltet das Internet“ schreien, aber ihren Konsumenten selbst Tag für Tag mit Fakes die Wahrheit stehlen.
Ulrich Gellermann, Berlin
► Quelle: erstveröffentlicht bei RATIONALGALERIE >> Artikel vom 11. Sept. 2017
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1. FAKE NEWS. Grafik: GDJ - Gordon Johnson, USA. Quelle: Pixabay. Alle bereitgestellten Bilder und Videos auf Pixabay sind gemeinfrei (Public Domain) entsprechend der Verzichtserklärung Creative Commons CC0. Das Bild unterliegt damit keinem Kopierrecht und kann - verändert oder unverändert - kostenlos für kommerzielle und nicht kommerzielle Anwendungen in digitaler oder gedruckter Form ohne Bildnachweis oder Quellenangabe verwendet werden. >> Grafik.
2. Texttafel: "Aus Lügen die wir glauben, werden Wahrheiten, mit denen wir leben." Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa).
3. Kanzlerkandidat Martin Schulz als Wackeldackel. Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa) >> QPRESS.de .
4. SPD . . asoziale FAKE-Partei. Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa) >> QPRESS.de .
5. Buchcover "Die Macht um Acht. Der Faktor Tagesschau"; Autoren: Uli Gellermann, Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam; Verlag: PapyRossa Verlag, Köln; ISBN 978-3-89438-633-7.
15 Minuten lang informiert die TAGESSCHAU über die vorgeblich wichtigsten Ereignisse des Tages. Als »Flaggschiff der ARD« gibt sie sich als verlässlich, neutral und seriös. Diesen Anspruch hinterfragen Uli Gellermann, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer detailliert und gründlich. Sie gehen der Geschichte der TAGESSCHAU nach, beleuchten ihre Vermittlung und Auswahl von Nachrichten, kommentieren ihre Berichterstattung zu zentralen aktuellen Themenschwerpunkten wie dem Krieg gegen Syrien und dem Konflikt um die Ukraine, stellen die viel zu unbekannten »Programmbeschwerden« als Möglichkeit des Zuschauerprotests und der demokratischen Auseinandersetzung mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk dar.
Ihr Fazit ist ernüchternd. Sie halten die TAGESSCHAU weder für verlässlich noch für neutral, nur für bedingt seriös und bestenfalls für schlau. Nach diesen 15 Minuten weiß man, was die Regierung denkt; was die Republik denken soll und was zu denken unter den Tisch fallen kann. (Klappentext) >> zur Buchvorstellung im KN.
6. TAGESSCHAU.de - das deutsche Zentralorgan für NATO-Märchen. Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa).
Exzellentes Interview von Gruppe 42 mit Dirk Pohlmann über Systemmedien. Unbedingt ansehen:
https://www.youtube.com/watch?v=mJrA1lnMcv8
Lesetipps im Kontext von Medienkritik und fake news:
Logos
Dipl.-Ing. Maschinenbau, Jhrg. 64