MH17: Der Russe war es! War es der Russe?

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Ulrich Gellermann
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Verbunden: 22.03.2013 - 15:43
MH17: Der Russe war es! War es der Russe?
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MH17: Der Russe war es!

War es der Russe?

Kaum sind Vater und Tochter Skripal – die angeblichen Opfer eines russischen Gift-Anschlages – mangels Beweisen in der Mediengruft des öffentlichen Schweigens verschwunden, zeigt der nächste deutsche Medienfinger erneut auf die Russen: Danach stammte der Raketenwerfer, von dem aus 2014 die malaysische Passagiermaschine MH17 über der Ukraine abgeschossen wurde, vom russischen Militär. Ein internationales Ermittlerteam habe seinen Bericht vorgelegt, wird von der "TAGESSCHAU" berichtet. Und von den epigonalen deutschen Blättern im Chor nachgesungen: FOCUS, SÜDDEUTSCHE, SPIEGEL, alle, alle verkünden diese angebliche Nachricht im Brustton der Überzeugung. Kaum jemand mag erzählen, wer denn dieses Team ist und was es denn genau gesagt hat.

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Das "Joint Investigation Team" (JIT) ist einfach eine „gemeinsame Ermittlungsgruppe“, die auf Zeit für einen bestimmten Fall unter Beteiligung von Behörden aus zwei oder mehr EU-Mitgliedstaaten zusammentritt. Im MH17-Team JIT arbeiten die niederländische Staatsanwaltschaft und die niederländische Nationalpolizei mit den Polizei- und Justizbehörden von Australien, Belgien, Malaysia und der Ukraine zusammen. Kein Russe, versteht sich. Denn die Russen wurden ja von Beginn an als Täter angesehen. So gehen voreingenommene Ermittlungen.

Und auch wie die Ermittler zu ihren Ergebnissen gekommen sind, ist spannend: Jennifer Hurst, Kommandantin der australischen Bundespolizei und Teil des JIT, erläuterte den Befund auf der Grundlage einer Animation. Was mag das für eine Animation gewesen sein? Video? Fotoshop? Virtuelle Realität? Jedenfalls hat das Team dringend die Öffentlichkeit aufgerufen, Hinweise für weitere Ermittlungsschritte zu geben. Von einer Schuldzuweisung ist nicht die Rede. Auch nicht von Beweisen.

Das alles lässt sich auf der Website des "Openbaar Ministerie", der niederländischen Staatsanwaltschaft, die in der Ermittlungsgruppe mitarbeitet, nachlesen. Auf der Seite lassen sich auch zwei fantasievolle Videos aufrufen, die kyrillisch untertitelt sind. Das sind die Schriftzeichen, die in der Ukraine verwandt werden. Die Untertitel sind nicht in Englisch, der Sprache, die in den Niederlanden, in Australien und auch in Malaysia – den Nationen aus denen die Ermittler kommen – verstanden und genutzt wird. Sondern in jener Schriftsprache, die das ukrainische Propagandaministerium verwendet. Und natürlich auch der ukrainische Geheimdienst. Das mag die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG zum Beispiel ihren Lesern nicht mitteilen. Aber dies: "Damit rückt auch die politische Verantwortung von Präsident Wladimir Putin für den Tod der 298 Insassen in den Fokus."

Bei dieser Form von öffentlicher Schnelljustiz muss es nicht wundern, dass die offenkundig hilflose Sprecherin des internationalen Ermittlerteams, Jennifer Hurst, eine imaginäre Öffentlichkeit dringend um Hilfe bittet: Sachdienliche Hinweise können sicher bei der nächsten Polizeidienststelle abgeliefert werden. Aber sicher auch bei den deutschen Medien, denn die haben schon lange große Mühe, Gründe für die Sanktionen gegen Russland zu finden.

Ulrich Gellermann, Berlin

pin_green.gif  Anm. H.S.: 

Wen interessieren schon die Untertitel? Die Text-Veröffentlichung der Niederländer wurde in niederländischer und englischer Sprache angeboten >> "Update in criminal investigation MH17 disaster" >> weiter. Und auch auf dieser Seite >> "Netherlands Public Prosecutor’s Office and the Dutch National Police - MH 17 Witness appeal" >> weiter.

Auch die beiden Videos sind sowohl auf der eigenen wie auch auf YouTube in englischer Sprache vorhanden >> weiter. Die kyrillische Untertitelung ist demnach als "Etraservice" zu vestehen - nichts daran ist kritikwürdig, außer natürlich der Inhalt selbst. Keinen Australier oder Malaien sollte die Untertitelung stören.


Quelle: erstveröffentlicht bei RATIONALGALERIE >> Artikel vom 24. Mai 2018. Die Fotos und Grafiken im Artikel sind nicht Bestandteil des Originalartikels und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten ggf. andere Lizenzen, s.u..

Bild- und Grafikquellen:

1. "Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit". Internetfund. Dieses Bild ist weltweit in verschiedenen Variationen verbreitet. Der Klarname des Urhebers ist nicht exakt zu ermitteln. Sollte dieser jemandem bekannt sein, bitte Hinweis an den KN-ADMIN (siehe Impressum).

Sollte dieser jemandem bekannt sein, bitte Hinweis an den KN-ADMIN (siehe Impressum).

Arthur Ponsonby, 1. Baron Ponsonby of Shulbrede (* 16. Februar 1871; † 23. März 1946) war ein britischer Staatsbeamter, Politiker, Schriftsteller und Pazifist. In seinem Buch Falsehood in Wartime (1928) untersuchte und beschrieb er die Methoden der Kriegspropaganda der Kriegsbeteiligten im Ersten Weltkrieg. Es enthält den berühmten Hinweis: When war is declared, truth is the first casualty (dt.: „Nach der Kriegserklärung ist die Wahrheit das erste Opfer.“). Schriften: Falsehood in Wartime. Propaganda Lies of the First World War, erstmals veröffentlicht 1928 bei George Allen and Unwin, London. Deutschsprachige Versionen sind unter dem Titel Absichtliche Lügen in Kriegszeiten (Seeheim 1967) und Lügen in Kriegszeiten (Viöl 1999) erschienen.

2. Russophobes Kriegstreiber-Hetzblatt Süddeutsche Zeitung (SZ). Die Flagge der Russländischen Föderation als Karte. Autor: Aivazovsky. Quelle: Wikimedia Commons. Der Urheberrechtsinhaber der Originalflagge veröffentlicht es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit. Der Urheber des Luftschiff-Fotos mit der Aufschrift "Süddeutsche Zeitung" ist FelixRo. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert. Die technische Umgestaltung- und Bearbeitung ist eine Ko-Produktion von Wilfried Kahrs / QPress.de und Helmut Schnug. Das neu entstandene Werk darf bei Nennung aller zuvor genannten Details unter CC BY 3.0 weiterverbreitet werden.

3. Texttafel "NEIN zur Eskalations-Politik von BRD / NATO, medialen Kriegshetze & Russophobie, Konfrontation mit Russland.Grafik: Wolfgang Blaschka (WOB), München.