NEUAUSGABE: Die Eroberung Europas durch die USA. (WOLFGANG BITTNER)

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NEUAUSGABE: Die Eroberung Europas durch die USA. (WOLFGANG BITTNER)
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Die Eroberung Europas durch die USA.

Eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung

Autor: Wolfgang Bittner

wolfgang_bittner_die_eroberung_europas_durch_die_usa_strategie_destabilisierung_eskalation_militarisierung_kritisches_netzwerk_russland_nato_ukraine_kriegstreiberei_karel_van_wolferen.jpgKomplett überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, Westend Verlag, Frankfurt am Main 2017.

Klappenbroschur, 254 Seiten, 1. Auflage (2. Juni 2017), ISBN: 978-3-86489-189-2; 18 Euro.

► Über den Autor:

Wolfgang Bittner, geboren 1941 in Gleiwitz, lebt als Schriftsteller in Göttingen. Der promovierte Jurist war freier Mitarbeiter bei Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (1997-2001 im Bundesvorstand) und im P.E.N., erhielt mehrere Auszeichnungen und Preise und hat über 60 Bücher für Erwachsene, Jugendliche und Kinder veröffentlicht, darunter die Romane »Hellers allmähliche Heimkehr«, »Der Aufsteiger oder Ein Versuch zu leben« und »Niemandsland« sowie das Sachbuch »Beruf: Schriftsteller – Was man wissen muss, wenn man vom Schreiben leben will«; zuletzt erschien im Westend Verlag der Satireband »Die Abschaffung der Demokratie«.

► Klappentext:

Seit Beginn der Ukraine-Krise springen uns in den Medien Putin-Karikaturen entgegen, in denen er als kriegslüsterner Zar dargestellt wird. Vom Abschuss eines Passagierflugzeugs in der Ostukraine bis hin zu den in einen Bürgerkrieg ausgearteten Kämpfen, überall scheint Wladimir Putin die Schuld zu tragen. Er soll das personifizierte Böse sein. Was nicht thematisiert wird: Der seit langem vom US-amerikanischen Geheimdienst geplante und finanzierte »Regime Change« in der Ukraine. Die USA investierten mehr als 5 Milliarden Dollar in den Sturz der legitimen Regierung der Ukraine und machten gezielt ihren Günstling Arsenij Jazenjuk zum Ministerpräsidenten.

Wie kann eine EU, wie kann ein souveränes Deutschland sich hierbei zum Gehilfen machen lassen, zumal die Sanktionen in unverantwortlicher Weise die eigene Wirtschaft schädigen? Chronologisch, vom Beginn der Maidan-Ereignisse bis zu den aktuellen Entwicklungen unter Präsident Trump, wird die verhängnisvolle Einflussnahme der US-amerikanischen Regierung auf die zentralen Medien und die Politik Europas geschildert und analysiert.

► Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung 9   Zweiter Teil 105
Erster Teil 11   Gelenkte Politik und Meinungsmache 105
Extensive Feindpropaganda 11   Wladimir Putin, Barack Obama und Joe Biden 110
Die russische Position 14   Demagogie 114
Die Strategie der Destabilisierung 17   Rechtsextremismus, Korruption und Mord 119
Eskalation 19   Kriegsvorbereitungen 124
Folgen des Umsturzes und erste Reaktionen Russlands 21   Konsequenzen 133
Lügen und Hetze 25   Zwischenbilanz 2015 138
Das Versagen der westlichen Medien 29   Dritter Teil 141
Militarisierung 33   Der Kampf um die Macht 141
Restauration und Indoktrination 37   Kriegshetze und Hybris 151
Bürgerkrieg 43   Weitere Truppenverlegungen u. »Information Warfare« 155
Taktik und Propaganda 48   Russland in der Defensive 166
Gibt es eine Perspektive für die EU? 50   Spionage, Fake News, Indoktrination 170
Erneute Drohungen und Kriegstreiberei 53   Hinter den Kulissen 181
Provokationen 56   Die Ukraine – ein »failed state« 188
Anzeichen von Ernüchterung 58   Krieg in Syrien 193
Caveat emptor – Der Käufer trägt das Risiko 61   Keine Sanktionen, kein Krieg! 204
Die Endlosschleife 66   Der Machtwechsel in den USA 219
Vorläufige Waffenruhe 67   Wladimir Putin: »Wir brauchen Freunde« 225
Wirtschaftskrieg gegen Russland 70   Ein Ende des Kalten Krieges? 231
Freihandel, Klitschko, NATO-Manöver und Proteste in Moskau 73   Donald Trump – Hoffnungen und Chaos 236
USA – Kein Vorbild für Frieden und Freiheit 79   Erwartungen und offene Fragen 242
Drei Wortmeldungen zur Sache 80   Bildquellen 253
Rede des russischen Präsidenten zum Beitritt
der Krim zur Russischen Föderation
80      
Karl-Wilhelm Lange an Frank-Walter Steinmeier 97      
Willy Wimmer: Alarmstufe »Rot« 100      

 

DIE EROBERUNG EUROPAS DURCH DIE USA

Auszug

Der Viersternegeneral Wesley Clark, zeitweise Oberbefehlshaber der NATO, hat 2007 in einem Interview rückblickend gesagt, dass seinerzeit schon die Bush-Administration den Krieg gegen sieben Länder geplant habe. Das waren außer Afghanistan der Irak, Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, Sudan und letztlich noch der Iran. [1] Es gab also schon unmittelbar nach dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 einen Plan für Regimewechsel und Kriege in sieben Ländern des Nahen Ostens und Afrikas. Und bereits zu Beginn des Kalten Krieges Anfang der 1950er Jahre erklärte der britische Baron Hastings Ismay, erster Generalsekretär der NATO, die Mission des Bündnisses für Europa: „To keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down“ (die Russen draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten zu halten). [2]

Das ist bis heute die Strategie der USA. Anstatt die NATO spätestens 1991 nach der Auflösung des Warschauer Pakts ebenfalls aufzulösen, und zwar zugunsten eines gesamteuropäischen Sicherheitsbündnisses einschließlich Russlands, wurde das transatlantische Militärbündnis unter Einflussnahme der USA immer mehr zu einem Aggressionsinstrument gegen Russland entwickelt. Die aktuellen Konflikte und Kriege sind nicht durch Zufall entstanden, sie sind von gewissenlosen Psychopathen – anders kann man sie wohl nicht nennen – in Politik, Wirtschaft und Militär geplant worden. [3] Barack Obama hat als 44. Präsident der Vereinigten Staaten somit nur das weitergeführt, was seit Langem auf der Agenda stand. Das hatte gravierende Folgen für Europa und für Deutschland. [..]

Wir sind um die Früchte einer gewaltigen Anstrengung der Verständigung zwischen West und Ost betrogen worden“, schreibt Albrecht Müller. „Die Entspannungspolitik war ja nicht vom Himmel gefallen. Sie war das Ergebnis großen strategischen Denkens und harter Arbeit – gerade von Politikern aus Deutschland. An der Durchsetzung dieser Friedenspolitik waren viele Menschen aus Europa und aus Deutschland beteiligt. Auch aus den USA. Aber die Lobby aus Militär und Rüstung und Finanzwirtschaft hat uns die Friedensdividende geklaut.“[4]

[..] Es gibt nach wie vor namhafte Politiker und Publizisten, die konsequent vernünftige friedenspolitische Ansichten vertreten und sich vom Mainstream und von Anfeindungen nicht beirren lassen. Dazu gehört bis zu einem gewissen, im Rahmen der deutschen Sozialdemokratie vertretbaren Grad auch Matthias Platzeck, ehemaliger brandenburgischer Ministerpräsidenten und Bundesvorsitzenden der SPD. Seit 2014 ist er Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, das sich für einen breiten Dialog zwischen Deutschland und Russland engagiert. Allerdings hatte sein Appell vom November 2014, Russland und Kiew sollten die „Annexion der Krim völkerrechtlich legalisieren“, zu Auseinandersetzungen mit der Bundesregierung geführt. (Ebenso wie kürzlich der Vorstoß des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner. WB)

Im Februar 2017 schrieb Platzeck im sozialdemokratischen Vorwärts:

Russland ist in die europäische Sicherheitsordnung nicht eingebunden. Das führt zu Konflikten. Deshalb ist nun die Stunde für eine pragmatische Realpolitik gegenüber Moskau gekommen. Vorbild dafür könnte die Ostpolitik Willy Brandts sein. Verständigungspolitik mit Russland ist eine realpolitische Notwendigkeit. Das war bei der Ostpolitik Willy Brandts und Egon Bahrs in den sechziger und siebziger Jahren nicht anders. Ohne eine Entspannung des Verhältnisses zu Moskau wird es keine Stabilität und keine Sicherheit auf dem europäischen Kontinent geben. Das aber muss unser vorderstes Ziel sein.“[5]

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Ebenfalls im Februar 2017 konstatierte Matthias Platzeck in einer Rede in Dresden, dass die Wirtschaft „angesichts des riesigen Potenzials für die Kooperation“ großes Interesse an der Partnerschaft mit Russland habe: „Russland ist ein bedeutender Absatzmarkt, für viele Branchen sogar der wichtigste Absatzmarkt in Europa.“(6) Noch erstaunlicher als das Interesse der Wirtschaft an einer Partnerschaft mit Russland sei das Interesse der Bürger, so Platzeck. Er berief sich auf eine Umfrage der Körber-Stiftung von 2016, wonach sich eine deutliche Mehrheit von 81 Prozent der Deutschen für engere Beziehungen zwischen den beiden Ländern ausgesprochen hat, und rund 70 Prozent der Befragten waren für die Aufhebung der Sanktionen.[7] Platzeck: „Die Deutschen positionierten sich damit klar gegen den politischen und medialen Mainstream mit seinem russlandkritischen Dauerton. … In Russland waren die Ergebnisse ähnlich eindeutig.“[8]

[..] Bereits 1961 warnte der US-Präsident und ehemalige Generalstabschef der Armee, Dwight D. Eisenhower, vor den verhängnisvollen Verflechtungen und Einflussnahmen des „Militärisch-industriellen Komplexes“ auf die Politik der USA. „Das Potenzial für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen“, sagte Eisenhower. „Wir dürfen es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet.“ [9]

Wie recht Eisenhower hatte und wie sehr die destruktive „Macht dieser Kombination“ die Wirklichkeit bestimmt, wird deutlich, wenn wir uns die gegenwärtige politische Weltlage ansehen. Wohin wir auch blicken: Konflikte, fortschreitende Verschärfung der sozialen Verhältnisse, Chaos, Gewalt, Kriege, zumeist verursacht von den USA oder unter deren maßgeblicher Beteiligung. Daran hat sich auch nach dem Regierungswechsel in Washington und der Ablösung einer mafiös-elitären Politiker-Kaste durch eine andere, elitär-kapitalorientierte Interessengruppe erst einmal nichts Wesentliches geändert. [..]

Die USA sind kein Vorbild für Frieden und Freiheit. Seit mehr als einem halben Jahrhundert gehen von dort zerstörerische Ideologien und grauenhafte Kriege aus, die ihrem Gründungsanspruch, wie in der Unabhängigkeitserklärung von 1776 und in der Verfassung von 1787 niedergelegt, Hohn sprechen. Europa hat sich diesem durch nichts gerechtfertigten Machtanspruch einhellig ergeben. Die USA können überall in der Welt in kürzester Zeit Krisen inszenieren, wie es gerade passt. Ob hier langfristige Pläne umgesetzt werden oder kurzfristiges Chaos den Interessengruppen dient – nach jedem dieser Schachzüge steht die Welt näher am Abgrund. Spätestens nach dem 11. September 2001 ist eine Schranke der Rechtsstaatlichkeit gefallen. Die US-amerikanische Gesellschaft ist zerrüttet, ihre Regierung schon lange nicht mehr in der Lage, Wohlstand für die Mehrheit zu schaffen und Gerechtigkeit für alle möglich zu machen.

Unfassbar hohe Mordzahlen, ein gigantisches Drogenproblem, ein marodes, völlig überteuertes Gesundheitssystem, eine kaputte Infrastruktur, Schulen, die den Namen nicht verdienen, offener Rassismus, unkontrollierte Polizeigewalt, ganze Bevölkerungsschichten, die außerhalb der Armee kaum noch eine Perspektive haben – dies alles vor dem Hintergrund einer Staatsverschuldung, die niemals abgetragen werden kann. Ein Horrorszenario.

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Man wünschte den USA Politiker, die den Mut hätten, das eigene Land als Interventionsfall zu erkennen, statt überall in der Welt Chaos und Unglück zu verbreiten. Und für die Staaten Europas wäre es an der Zeit, auf dem verhängnisvollen Weg in Krieg und Zerstörung einzuhalten, die Interessen der Bevölkerung in den Blick zu nehmen und ihre souveränen Rechte durch vernünftige Politik zu wahren. [..]

In Shakespeares Drama »König Lear« sagt der Graf Gloucester: »Das ist die Seuche dieser Zeit: Verrückte führen Blinde« (»Tis the time's plague when madmen lead the blind«). Und die Verrückten führen heute die Menschheit auf einen Abgrund zu. Die Grenze zum Wahnsinn ist längst überschritten, wenn es in einem CSIS-Report (10) heißt, begrenzte taktische Atomschläge seien möglich, ohne »die amerikanische Heimat« zu gefährden.



Wolfgang Bittners erweiterte Neuauflage „Die Eroberung Europas durch die USA“

USA – Kein Vorbild für Frieden und Freiheit

Buchtipp von Harry Popow

+++Wie geht es mit Trump weiter?+++

+++Bleibt der Eskalationskurs der USA mit der NATO und der Osterweiterung erhalten? +++

+++Bleiben die Kriegsgefahr und die Eroberung Europas durch die USA sowie die Konfrontation mit Russland auf der Agenda der Westmächte? +++

Der Autor Wolfgang Bittner präsentiert politisch interessierten und zum Widerstand bereiten Lesern ein drittes Mal sein Buch „Die Eroberung Europas durch die USA.Mit einem um 111 Seiten erweiterten Teil. Warum? Keiner macht sich wohl etwas vor: Die Welt ist nicht so, dass man auf zusätzliche Geistesnahrung verzichten könnte. Das Gegenteil ist der Fall. Schon im Voraus: Herzlichen Dank an den Autor für seine unendliche Mühe.

Die Neuauflage mit 254 Seiten ist in drei Teile untergliedert, was hinsichtlich der Übersichtlichkeit sinnvoll ist. Im ersten Teil dokumentiert der Autor – wie bisher – die Entwicklung zum erneuten Kalten Krieg von der Maidan-Revolte und dem Putsch in Kiew bis zu den Wirtschaftssanktionen gegen Russland und der beginnenden Militarisierung.

Im zweiten Teil geht er – in überarbeiteter Fassung – auf die weitere Propaganda und Hetze gegen Russland, die erbärmliche Situation in der Ukraine und vor allem auf die Langzeitstrategie der USA hinsichtlich Westeuropas und Russlands ein. Der hinzugekommene dritte Teil behandelt nun die Truppenverlegungen an die russische Grenze, Spionage, Fake News, angebliche Hacker-Angriffe, Syrien und insbesondere den Machtwechsel in den USA wie auch die Position und Einschätzung von Trump sowie die Hasstiraden und die unsubstanzielle Häme gegen den US-Präsidenten.

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Entwicklung der NATO: konsequente, provokative Osterweiterung in Richtung Russland

Karte mit den derzeitigen Mitgliedschaften europäischer Staaten in der NATO. Nichteuropäische NATO-Gebiete wie die Vereinigten Staaten, Kanada, Grönland (autonomer Teilstaat des Königreichs Dänemark) und Französisch-Guayana (Überseedepartement und -region Frankreichs) sind auf der Karte nicht enthalten. Separatistische Staaten, die von der Mehrheit der NATO-Mitglieder nicht anerkannt werden, sind ebenfalls nicht abgebildet. (Stand 4. April 2023)

NATO-31-April-2023-Osterweiterung-Ostausdehnung-Aggressionspolitik-Russland-Russenhass-Nordatlantikvertrag-Geostrategie-Kritisches-Netzwerk

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Europakarte, welche Mitgliedschaften in EU und NATO zeigt.

EU_27_NATO_31_2023_Europaeische_Union_NATO_Ostausdehnung_Osterweiterung_Russland_Russophobie_Aggressionspolitik_Geopolitik_Kritisches-Netzwerk

Europakarte, welche die 27 EU- und 29 NATO-Mitgliedsländer (ohne USA/Kanada!!) zeigt. - Stand April 2023
 
   Nur Mitglied der EU.    Nur Mitglied der NATO.    Mitglied von beiden.

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Im Mittelpunkt – wie kann es anders sein – stehen in allen Teilen dieses in der Regel chronologisch angelegten Sachbuches die Machtinteressen der USA und der mit ihnen verbündeten westlichen Staaten. Der Autor spannt den Bogen von der Osterweiterung der NATO, entgegen vertraglichen Vereinbarungen mit Michail Gorbatschow, über Begehrlichkeiten Deutschlands und anderer EU-Staaten auf neue Absatzmärkte in Osteuropa, über die von den USA finanzierte „orangene Revolution“ im Jahre 2004, über die Maidan-Bluttaten, über das auf der Krim vom Parlament beschlossene Referendum zum Beitritt zur Russischen Föderation bis zu den Ereignissen im September 2014.

Bereits anfangs stellt der Autor fest: „Die westlichen Politiker fallen zurück in den Kalten Krieg.“ Er zitiert den Niederländer van Wolferen, der betont, dass die US-amerikanische Politik eine „Geschichte wirklich atemberaubender Lügen“ ist: „Über Panama, Afghanistan, Irak, Syrien, Venezuela, Libyen und Nordkorea.“ Nicht zu vergessen die Besetzung unseres Planeten mit einigen tausend Militärbasen. Als Ursachen benennt Albrecht Müller u.a. den Vormarsch der Neokonservativen und der Rechten in den USA im Umfeld der Tea-Party-Bewegung.

Die US-Regierung gehe mit der Rüstungs- und Erdöl-Lobby im Rücken im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen, schreibt Wolfgang Bittner. In Bezug auf Europa mache man sich nichts vor. Willy Wimmer weist zu Recht darauf hin, dass den USA „nicht an einem wirtschaftlich starken, friedlichen Europa liegt“. Die amerikanischen Globalkonzerne seien mit gefüllten Kassen dabei, das von der europäischen Industrie aufzukaufen, „was bisher noch nicht im Bestand der USA ist“.

Der Autor erinnert an die Warnung der US-Präsident Dwight D. Eisenhowers bereits im Jahre 1961 vor den verhängnisvollen Verflechtungen und Einflussnahmen des „Militärisch-industriellen Komplexes“ auf die Politik der USA. Und auf Seite 151 heißt es, während der Präsidentschaft Barack Obamas „versuchte das Militär im Zusammenwirken mit den Hardlinern im US-Kongress mehrmals, den Konflikt mit Russland“ anzuheizen. Nach Ansicht von US-Generälen müsse der künftige Krieg gegen Russland und China schnell vonstatten gehen; dieser Krieg sei „fast unausweichlich“.

In diesem Zusammenhang verweist der Autor auf die Strategie der USA: „Anstatt die NATO spätestens 1991 nach Auflösung des Warschauer Pakts ebenfalls aufzulösen, und zwar zugunsten eines gesamteuropäischen Sicherheitsbündnisses einschließlich Russlands, wurde das transatlantische Militärbündnis unter Einflussnahme der USA immer mehr zu einem Aggressionsinstrument gegen Russland entwickelt. Die aktuellen Konflikte und Kriege sind nicht durch Zufall entstanden, sie sind von gewissenlosen Psychopathen – anders kann man sie wohl nicht nennen – in Politik, Wirtschaft und Militär geplant worden.“ (S. 205) Ergänzend muss man hinzufügen: profit-getriebene Irrsinnige.

Zum Regierungswechsel in Washington und der „Ablösung einer mafiös-elitären Politikerkaste durch eine andere, elitär-kapitalorientierte Interessengruppe“ habe sich erst einmal nichts Wesentliches geändert, so Wolfgang Bittner auf Seite 141. Auf den Seiten 237-239 listet der Autor – für fehlinformierte Leser der bürgerlichen „Qualitätsmedien“ – die Dekrete und veröffentlichten Vorhaben Trumps aus. Er betitelt diesen Abschnitt zu Recht: „Donald Trump – Hoffnungen und Chaos“.

Unter Feuer nimmt der Autor besonders die Hasstiraden gegen Trump und auf Seite 245 – nach der Ankündigung des US-Verteidigungsministers James N. Mattis am 15. Februar 2017 in Brüssel, die Allianz bleibe „für die USA und die ganze transatlantische Gemeinschaft ein grundlegendes Fundament“ – die Bundesverteidigungsministerin von der Leyen mit ihrem „vorauseilendem Gehorsam der Forderung nach einer Erhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben zuzustimmen, da die NATO ´schlagkräftiger´ werden müsse“. Er geißelt die weiteren Truppenverlegungen an die Westgrenze Russlands, er nimmt Stellung zum Krieg in Syrien und in der Ostukraine. Seine Schlussfolgerung: Die Eroberung Europas durch die USA geht weiter.

Wolfgang Bittner mahnt auf Seite 252 eine machtvolle Friedensbewegung an, damit „sich endlich etwas ändert und die Menschheit einer sich anbahnenden Katastrophe noch entgehen kann“.

Die im Buch aufgeführten Fakten, sauber recherchiert unter Nutzung von Erkenntnissen namhafter Wissenschaftler und kluger Politiker, lassen nur einen Schluss zu: Es ist mehr Licht in die Welt zu bringen. Es tut bitter Not, blutigen Händen, die irritierend und kaschierend in Handschuhen stecken, ein weltweites Stopp entgegenzusetzen. Die USA ein Vorbild? Ohne Frieden in der Welt, wie der Autor schreibt, ist alles NICHTS.

Die Eroberung Europas durch die USA“ ist allen Gutwilligen und Friedliebenden wärmstens ans Herz zu legen.

Harry Popow, Schöneiche b. Berlin. (Rezension erstveröffentlicht in der NRhZ).

Donald_Trump_Republikanische_Partei_Republikaner_Konservatismus_Protektionismus_Wirtschaftsliberalismus_Nationalismus_Migration_Einwanderungspolitik_Kritisches-Netzwerk


► Bild- und Grafikquellen:

wolfgang_bittner_die_eroberung_europas_durch_die_usa_strategie_destabilisierung_eskalation_militarisierung_kritisches_netzwerk_russland_nato_ukraine_kriegstreiberei_karel_van_wolferen.jpg1. Buchcover "Die Eroberung Europas durch die USA. Eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung" von Wolfgang Bittner; komplett überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, Westend Verlag, Frankfurt/M. 2017; Klappenbroschur, 254 Seiten, 1. Auflage (2. Juni 2017), ISBN: 978-3-86489-189-2; 18 Euro.

2. Hastings Lionel Ismay, 1. Baron Ismay, (* 21. Juni 1887 in Naini Tal, Uttar Pradesh, Indien; † 17. Dezember 1965 in Broadway, Worcestershire) war ein britischer Politiker, Diplomat und General. Nach einer Ausbildung in Charterhouse und Sandhurst trat Ismay 1905 seinen Dienst in der britischen Armee an. Im Januar 1947 wurde er als Baron Ismay in den erblichen Adelsstand erhoben.

Vom 28. Oktober 1951 bis 12. März 1952 war er Minister für Commonwealth-Angelegenheiten im zweiten Kabinett Churchill, von 1952 bis 1957 erster NATO-Generalsekretär. Auf Ismay geht die Äußerung hinsichtlich der Funktion der NATO für Europa „to keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down“ zurück, die sich zu einer verbreiteten Kurzcharakteristik für die Allianz entwickelte. Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs (WiKa).

3. Willy Brandt (* 18. Dezember 1913 in Lübeck mit dem Geburtsnamen Herbert Ernst Karl Frahm; † 8. Oktober 1992 in Unkel) war von 1969 bis 1974 als Regierungschef einer sozialliberalen Koalition von SPD und FDP der vierte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Unter dem Motto Wandel durch Annäherung gab Brandt spätestens als Bundeskanzler die bis Ende der 1960er Jahre an der Hallstein-Doktrin ausgerichtete Außenpolitik Westdeutschlands auf und leitete mit seiner neuen Ostpolitik eine Zäsur im politisch konfrontativen Klima des Kalten Krieges ein. Mit den Ostverträgen begann er einen Kurs der Entspannung und des Ausgleichs mit der Sowjetunion, der DDR, Polen (vgl. auch Kniefall von Warschau) und den übrigen Ostblockstaaten. Für diese Politik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis.

Bildbeschreibung: Willy Brandt beim SPD-Parteitag in Kölner Messezentrum, 19.11.1983. Foto: Ludwig Wegmann, Institution: Bundesarchiv / Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - Bildbestand (B 145 Bild). Inventarnummer: B 145 Bild-F066928-0012. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“ (CC BY-SA 3.0 DE) lizenziert.

4. Egon Karl-Heinz Bahr (* 18. März 1922 in Treffurt, Landkreis Mühlhausen i. Th., Provinz Sachsen, Freistaat Preußen; † 19. August 2015 in Berlin) war ein deutscher SPD-Politiker. Er war von 1972 bis 1974 Bundesminister für besondere Aufgaben und von 1974 bis 1976 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Unter dem von ihm geprägten Leitgedanken „Wandel durch Annäherung“ war er einer der entscheidenden Vordenker und führender Mitgestalter der von der Regierung unter Willy Brandt ab 1969 eingeleiteten Ost- und Deutschlandpolitik.

Bildbeschreibung: Egon Bahr beim SPD-Parteitag in Münster, Halle Münsterland, 30.8.-2.9.1988. Foto: Engelbert Reineke. Institution: Bundesarchiv / Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - Bildbestand (B 145 Bild). Inventarnummer: B 145 Bild-F079280-0005. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland“ (CC BY-SA 3.0 DE) lizenziert. 

5. "Kann eine große Nation, deren Geschichte womöglich mit einem Völkermord begann, uns heute noch mit aller Gewalt einen gerechten Weltfrieden bescheren? . . . . " Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa).

6. Whisper America: Whisper America because it's no longer united, whisper America for it makes profits with fighting, whisper America the citizens are divided, whisper America it's desensitized with violence, whisper America poverty is ignored and blinded, whisper America drugs run rapid in society, whisper America mental health takes over and help is not provided, whisper America leaders lead the future with crimes and defiance, whisper America for there is nothing left but muck and grime the mighty have ruined many of our lives.

Originalbild: Flickr-user drazz, New York. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0). Textinlet-Idee: Helmut Schnug, techn. Umsetzung: Wilfried Kahrs (WiKa), QPress.de .

7. Historische Entwicklung der NATO - konsequente Osterweiterung in Richtung Russland. Karte erstellt: User: Patrick Neil, basierend auf der Ausgangsversion >> Image:EU1976-1995.svg by glentamara. Quelle: Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0) lizenziert. Die ursprüngliche Karte wurde aktualisiert: Montenegro wurde als 29. NATO-Mitgliedsstaat am 6. Juni 2017 in den Angriffspakt aufgenommen wurde, Nordmazedonien ist seit dem 27. März 2020 als 30. Staat Mitglied der NATO. Am 4. April 2023 wurde Finnland als 31. Staat ebenfalls NATO-Mitglied. Schweden steht als Beobachter auf der Warteliste und wird bald folgen.

8. Europakarte, welche die 27 EU- und 29 NATO-Mitgliedsländer zeigt. (ohne USA/Kanada). Urheber: Joebloggsy. Quelle: Wikimedia Commons. Aktualisierte Version vom 04. April 2023. Der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes veröffentlicht es als gemeinfrei. Kein Urheberrecht. Dies gilt weltweit.

 

9. Texttafel "NEIN zur Eskalations-Politik von BRD / NATO, medialen Kriegshetze & Russophobie, Konfrontation mit Russland." Grafik: Die Textgrafik besteht nur aus einfachen geometrischen Formen und Text. Sie erreichen keine Schöpfungshöhe, die für urheberrechtlichen Schutz nötig ist, und sind daher gemeinfrei. Dieses Bild einer einfachen Geometrie ist nicht urheberrechtsfähig und daher gemeinfrei, da es ausschließlich aus Informationen besteht, die Allgemeingut sind und keine originäre Urheberschaft enthalten. > This image of simple geometry is ineligible for copyright and therefore in the public domain, because it consists entirely of information that is common property and contains no original authorship.

10. Donald John Trump (* 14. Juni 1946 in Queens, New York City) ist seit dem 20. Januar 2017 der 45. US. Präsident. Trump hat die Führung eines Landes übernommen, das sich in einem historischen Abwärtsstrudel befindet: Zwanzig Billionen Dollar Staatsschulden, eine zerfallende Infrastruktur und eine stagnierende Wirtschaft, riesige Blasen an den Anleihe-, Aktien- und Immobilienmärkten, ein nicht mehr zu kontrollierender Finanzsektor und dazu eine Zentralbank, der nach mehreren Rundes des Gelddruckens und jahrelangen Zinssenkungen die Mittel zum Eingreifen ausgehen – die USA stecken in den größten Problemen in ihrer zweihundertjährigen Geschichte.

Foto: Grafikbearbeitung: Jan Müller / Borgdrone.de. Dieses Werk von borgdrone ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.

11. Buchcover "Die Eroberung Europas durch die USA. Eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung" von Wolfgang Bittner; komplett überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, Westend Verlag, Frankfurt/M. 2017; Klappenbroschur, 254 Seiten, 1. Auflage (2. Juni 2017), ISBN: 978-3-86489-189-2; 18 Euro.

12. NATO raus - raus aus der NATO. Grafik: Wilfried Kahrs (WiKa) / QPress.

13. RAUS AUS DER NATO - Deutschland sollte endlich die Akte NATO schließen und aus dieser kriminellen Vereinigung austreten! Grafik: Username THE NATO. Quelle: DEVIANT ART > NATO GESCHLOSSEN. DEVIANT ART the largest online social network for artists and art enthusiasts, and a platform for emerging and established artists to exhibit, promote, and share their works with an enthusiastic, art-centric community.