Privilegierte klagen über ihre Diskriminierung

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Privilegierte klagen über ihre Diskriminierung
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Privilegierte klagen über ihre Diskriminierung

Diskriminierung macht frei?

Von Gerhard Mersmann | Forum-M7.com

Provokation_Andersdenkende_Ausgrenzung_Aggressor_Angriffsstrategie_Bashing_Deutungsmacht_Diskreditierung_Diskriminierung_Verunglimpfung_Kritisches-NetzwerkIch bin gewarnt worden. Mach das bloß nicht. Dir geht es doch gut. Du bist in gewisser Weise privilegiert. Und blase nicht schnell so eine These heraus!

Stimmt alles. Aber, so meine Frage an mich selbst, wer haut nicht alles mögliche heraus, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen? Und wie viele Menschen sind hier, in unserem Land, nicht in gewisser Weise privilegiert?

Ja, es gibt Unmengen an Unterprivilegierten, Verschmähten und müde Belächelten, aber eben auch die, die finanziell gut über die Runden kommen, die ihre Vertreter in den Parlamenten haben und für die viele Gesetze gemacht sind. Und gerade die sind es, die sehr oft darüber klagen.

Worüber? . . . Über ihre Diskriminierung.

Und in einer Gesellschaft, die vom woken Infekt befallen ist, sind die Möglichkeiten, sich diskriminiert zu fühlen, unbegrenzt. Das alles, so mein Gedanke, einmal umgedreht und auf mich bezogen, ist doch ein Witz.

Ich bin ein Cis-Mann, alt und weiß. Da hat mir die woke Kanone schon den Kopf über dem Zaun weggeschossen, bevor ich überhaupt etwas sagen konnte. Natürlich wird in den saturierten, nach Einfluss und Karriere strebenden Kreisen dieses nicht als Diskriminierung angesehen. Das passt nicht nur nicht ins Portfolio, sondern ist erlaubt. Ich gehöre in diesen Kreisen zum Abschaum, um gesellschaftlichen Auswurf.

Mitlaeufer_Mitmacher_Totalitarismus_Konformismus_Konformisten_Anpassung_Angepasstheit_Erfuellungsgehilfen_Systemhuren_Opportunisten_Wendehals_Jasager_Kritisches-Netzwerk

Ich bettele nicht darum, dass dieser Form der Diskriminierung Einhalt geboten wird. Nein, ich empfinde sie weder als Erniedrigung noch als Affront. Ehrlich gesagt, und jetzt ist es raus: diese Art der Diskriminierung macht frei. Sie entledigt mich von den allgemein angenommenen Hypothesen einer von diesen Kreisen definierten Gesellschaft, ich muss bei keiner Veranstaltung mitmachen, in der das falsche Bewusstsein zelebriert und an Lebenslügen gebastelt wird, die  viele Formen der vermeintlichen Diskriminierung auf den Index schreiben, um an den – weniger werdenden – Fleischtöpfen ein Plätzchen zu finden.

Ein Blick auf die Personalpolitik derer, die Mandate errungen haben und aus dem vermeintlichen Diskriminierungslager stammen, spricht Bände.

Ampelregierung_Piratenbande_Freibeuter_Ampelkoalition_Augenklappen_Amokregierung_Habeck_Piratenolaf_Scholz_Ricarda_Lang_Lindner_Nancy_Faeser_Heizungsterror_Illerich

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»Dass das Volk auf den für seine Wirksamkeit geschaffenen Wegen gehen lernt, schafft
heute den notwendigen Widerstand gegen die tödliche Gefahr der Parteienoligarchie.

Die parlamentarische Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland ist gescheitert.
An die Stelle der Fürsten sind die Parteien getreten. Sie haben die Staatsgewalt okkupiert.«

Rechtsanwalt Friedemann Willemer

Eine Szene, die mir einen Begriff von dem gegeben hat, worüber ich spreche, geht mir nicht aus dem Kopf. Da wurde ein alter Mann aus dem Ruhrgebiet gefragt, was das Schlimmste für ihn gewesen sei, als er damals als Kind in Armut und Dreck aufgewachsen ist. Da berichtete er, dass seine Familie auf Hilfe angewiesen gewesen sei, die allerdings von oben herab kam und mit Erniedrigung verbunden war. Nicht die Bedürftigkeit, so flüsterte er ergriffen in den Raum, sei das Schlimmste gewesen, sondern die Entwürdigung.

»Die schlechteste Gesellschaft läßt dich fühlen, dass du ein Mensch mit Menschen bist.«
[Faust I, Vers 1637 f./ Mephistopheles]
Johann Wolfgang von Goethe

Verglichen damit geht es denen, die das Thema der Diskriminierung im öffentlichen Diskurs besetzen, nicht gut, sondern unverschämt gut. Und eine Diskussion mit dieser Klientel führt zu der Schlussfolgerung, ihnen die sprichwörtliche Lufthoheit streitig machen zu müssen. Sie helfen nicht denen, die wirklich diskriminiert werden. Sie helfen nur sich selbst. Ich empfinde den Versuch, von dieser Interessenvereinigung diskriminiert zu werden, als wohltuend. Das macht so richtig frei und deutet drauf hin, in der Einschätzung nicht falsch zu liegen. Und es befreit von Zwängen, die nirgendwo hin führen. Zumindest gesellschaftlich. Individuell, karrieretechnisch schon, wie gut zu beobachten ist.    

Gerhard Mersmann
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Gerhard Mersmann, Dr. phil., (Jahrgang 1956), gebürtiger Westfale, ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen.

Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Publizistische Aktivitäten durchziehen seine gesamte Biographie. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse sind auf seinem persönlichen Blog M7 regelmäßig nachzulesen. >> https://form-7.com/ .


► Quelle: Dieser Beitrag wurde am 8. Januar 2024 erstveröffentlicht auf https://form-7.com/ >> Artikel. Eigentümer, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich ist Gerhard Mersmann.

ACHTUNG: Die Bilder, Grafiken, Illustrationen und Karikaturen sind nicht Bestandteil der Originalveröffentlichung und wurden von KN-ADMIN Helmut Schnug eingefügt. Für sie gelten folgende Kriterien oder Lizenzen, siehe weiter unten. Grünfärbung von Zitaten im Artikel und einige zusätzliche Verlinkungen wurden ebenfalls von H.S. als Anreicherung gesetzt, ebenso die Komposition der Haupt- und Unterüberschrift(en) geändert.

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1. Fingerzeig: Diskriminierung, Diskreditierung, Dekadenz, Drangsalierung, Elitenfaschismus, Provokation, Schuldzuweisung, Stigmatisierung, Ausgrenzung. Foto: PublicDomainPictures. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Bild.

2. Wir folgen gerne jenen, die glauben den Weg zu kennen… Der Totalitarismus stützt sich auf die deutliche Mehrheit williger Mitläufer & Jasager. Der Totalitarismus funktioniert wie eine Sekte. Er wabert heran, kriecht langsam empor, Lüge um Lüge, Anpassung um Anpassung, Rechtfertigung um Rechtfertigung … bis am Ende ein irrer kleiner narzisstischer Nihilist ganz oben steht und sich aufmacht, die Welt neu zu gestalten. (C. J. Hopkins). Foto OHNE Inlet: distelAPPArath / Markus Distelrath, Rülzheim > distelapparath.de/. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto. Das Inlet wurde von H.S. eingearbeitet.

3. Karikatur: Mit Wärmepumpen-Donner geht die Freibeuter-Brigantine „Ampel Einauge“ längsseits zu Ihrem Eigentum – und wirft bereits die Enteignungs-Enterhaken. Bildunterschrift: Würden Sie irgendeinem dieser Individuen ein gebrauchtes Windrad abkaufen?

Berufspolitiker müssen natürlich verboten werden. Wer ist nur auf diese dämliche Idee gekommen? Das ganze System lädt doch geradezu zur Korruption ein. Dabei ginge es auch anders: Ein Politiker erhält vom Volk ganz konkrete Aufträge. Und wenn er die nicht erfüllt dann fliegt er raus. Nach einem Jahr. So einfach. Nach einem Jahr. Inkompetenz, Ungehorsam werden nicht geduldet.

Karikatur: Copyright ©️ Götz Wiedenroth. Zur Person: Götz Wiedenroth wird 1965 in Bremen geboren, beginnt seine berufliche Laufbahn als Industrie- und Diplomkaufmann. Kaufmännische Ausbildung bei der Daimler-Benz AG, Niederlassung Hamburg. Es folgten ein Studium der Wirtschaftswissenschaften / Betriebswirtschaftslehre an der Nordischen Universität Flensburg und der Universität Kiel, Abschluß dortselbst 1995. Beschäftigt sich während des Studiums als Kleinunternehmer mit der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kunst, organisiert Seminare, Ausstellungen und Kongresse zum Thema Kulturmanagement auf Schloß Glücksburg in Glücksburg. Arbeitet in Flensburg seit 1995 als freier Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner.

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Seine ersten Karikaturveröffentlichungen erscheinen 1989 in der Flensburger Tagespresse. Von 1995 bis 2001 zeichnet er täglich für den Karikaturendienst von news aktuell, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hamburg. Von 1996 bis 2016 erscheinen landes- und lokalpolitische Karikaturen aus seiner Feder in den Tageszeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags, Flensburg.

Der von Kindheit an passionierte Zeichner erhält 1997, 2001 und 2008 Auszeichnungsurkunden des "Deutschen Preises für die politische Karikatur", verliehen durch die Akademie für Kommunikation in Baden-Württemberg, Stuttgart. >> weiterlesen. Herzlichen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung Ihrer Arbeiten im Kritischen Netzwerk. Quelle: Flickr und HIER.

zur Webseite von Herrn Wiedenroth: wiedenroth-karikatur.de/.